DHL

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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RB
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DHL

Beitrag von RB »

Jetzt habe ich meine ehemalige Garrison AG-600 im Zuge allgemeinen Kaufens und Verkaufens veräußert und da schreibt mnir der Käufer, die Gitarre wäre mit abgebrochenem Hals bei ihm angekommen. Verpackt war sie handelsmäßig in einem Gitarrenkarton, der noch einmal in einem Umkarton war. Die Saiten waren um einen Ganzton heruntergestimmt, um die Spannung zu reduzieren. Sachen gibts...........
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Capella
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Beitrag von Capella »

:shock:

Das ist ja ärgerlich. Aber versichert war sie doch, oder?

gruß,
Capella
nein, mein Name hat nichts mit dem gleichnamigen Notationsprogramm zu tun... ;)
Bernd C. Hoffmann
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Re: DHL

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Reinhard,

ich habe schon ziemlich miese Erfahrungen bei Luftsendungen gemacht. Auch in den Logistikfirmen wird nicht immer zimperlich mit den Paketen umgegangen. Ich hatte über eBay eine teure Flamencogitarre verkauft, die beim Kunden nicht ankam. Nach dem Absenden der Versicherungsunterlagen haben sie sie dann doch gefunden und beim Nachbarn des Kunden abgegeben. Das Paket war völlig ramponiert, der Käufer hatte Fotos gemacht. Aber die Gitarre hatte zum Glück nichts abbekommen.

Die Saiten sollte man immer komplett entspannen, damit keine Spannung auf die Gitarre einwirkt. Der Innenkarton bei einer einzeln verschickten Gitarre sollte sich im Umkarton nicht bewegen. Ich umpolstere den Innenkarton mit Luftpolsterfolie, Eier- oder Wellpappe - je nach dem, wie groß der Umkarton ist, den ich gerade habe. Auch den Halslauf postere ich im Innenkarton. Das Paket muß 1m tief fallen können. Mit schlechter Posterung und gespannten Saiten kann ich mir vorstellen, daß ein erhöhtes Risiko besteht.
Liebe Grüße
Bernd
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RB
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Beitrag von RB »

@Capella: Zum Glück ja, die DHL-Pakete sind bis 500 Euro versichert.

@Benrd C.: Nein, bewegen konnte sich da nichts. Der Innenkarton paßte mit seiner breiten Seite genau in den Außenkarton und die Schräge hatte ich mit Zeitungspapier fest ausgestopft, das saß fest. Wenn ich sonst Gitarren bekomme, sind die meist sogar in Normalstimmung, ich kann mich an nur einen Fall erinnern, in dem die Saiten lose waren.

Ich bin überzeugt, daß in dem beschriebenen Fall ein Aufprall aus einem Meter Höhe nicht ausgereicht hätte, um einen solchen Schaden zu verursachen. Da muß eher etwas anderes passiert sein. Ich habe aber bisher keine genaueren Informationen.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Mensch Reinhard,

das würde mich allerdings auch interessieren!

Wie kann denn ein Hals abbrechen? Da bricht doch wohl eher der Kopf, oder der Steg reißt ab. Aber der Hals???? :shock:


Meine Oma sagte in solchen Fällen:

"Marie, ik hör dir trapsen....."
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Habib
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Beitrag von Habib »

Hi,

es soll Leute geben die packen etwas aus - lassen es ungeschickterweise fallen- und dann....... :twisted:

Ich habe mal gewerblich Lautsprecher gebaut und verkauft- und verschickt- :roll: Oha, Geschichten könnte ich da erzählen... :evil:

Gruß

Klaus
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RB
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Beitrag von RB »

Ihr habt ja Phantasien.........

Der Empfänger hat geshrieben, er hätte Bilder gemacht und ich bat ihn, mir mal ein aussagekräftge Photo davon zu übermitteln. Bisher habe ich aber außer der ersten Nachricht nichts von ihm gehört.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

RB hat geschrieben:Ihr habt ja Phantasien.........

Der Empfänger hat geshrieben, er hätte Bilder gemacht und ich bat ihn, mir mal ein aussagekräftge Photo davon zu übermitteln. Bisher habe ich aber außer der ersten Nachricht nichts von ihm gehört.
Nun mal langsam.... :wink:

1. Zunächst muss man den Film vollknipsen.
2. Wenn der voll ist, muss er zum Entwickeln zu Photo Dose.
3. Dann stellt man fest, dass die Belichtung und die Schärfe nicht richtig war und beginnt noch einmal bei Punkt 1.

Tja, sowas hatte ich schon einmal erlebt.... :roll:
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

OldPicker hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Ihr habt ja Phantasien.........

Der Empfänger hat geshrieben, er hätte Bilder gemacht und ich bat ihn, mir mal ein aussagekräftge Photo davon zu übermitteln. Bisher habe ich aber außer der ersten Nachricht nichts von ihm gehört.
Nun mal langsam.... :wink:

1. Zunächst muss man den Film vollknipsen.
2. Wenn der voll ist, muss er zum Entwickeln zu Photo Dose.
3. Dann stellt man fest, dass die Belichtung und die Schärfe nicht richtig war und beginnt noch einmal bei Punkt 1.

Tja, sowas hatte ich schon einmal erlebt.... :roll:
Dieter...heutzutage macht man das doch alles mit der Digikamera.
Knipsen...ruckzuck is das dann im Gombiuder drin. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich da auch nicht so auskenne.
Aber das letzte mal als ich mir ne Gitarre hab schicken lassen, hab ich von dem leicht demolierten Karton auch erst mal ein Photo gemacht, bevor ich die Gitarre ausgepackt habe...sicherheitshalber.


Stefan
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

Hallo RB,

zunächst mal mein größtes Mitgefühl dir und auch deinem Kunden.
Ich spreche aus Erfahrung, als ich im letzten Jahr eine Tacoma über Ebay mit UPS bekam.
Die Gitarre war in einem Hartschalen-Koffer und mit Knallfolie umwickelt. Ausgepackt, und da sah ich das Grauen :( :
Die Decke war eingedrückt und die Zarge gerissen, an der Stelle, wo ein Scharnier war. Zum Heulen. Die Gitarre klang trotzdem saugut.
UPS hat die zur Begutachtung mitgenommen, um festzustellen, dass der Transportkoffer + Knallfolie nicht fachgemäß wäre. Warum sagen die das nicht vor dem Transport? However, der Verkäufer hat mir das Geld mitsamt der Transportkosten erstattet. Netter Zug.

@Bernd:
Man sollte immer den Hersteller fragen, wie das Instrument zu versenden ist. Und da sagen einige, man soll die Saiten nicht lockern, damit der Kopf/Hals stabilisiert bleibt. Ich habe schon einige Gitarren geschickt bekommen und die meisten waren gespannt (evtl. etwas lockerer wie es rb gemacht hat). Wie auch immer: Ich möchte und kann keine Empfehlung ausprechen, außer die Gitarre nach Möglichkeit nicht zu versenden.
Cheers,

Treehugger

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RB
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Beitrag von RB »

Im Koffer und mit Folie und DAS soll nicht reichen ? Die spinnen.

Inzwischen habe ich mit dem Käufer gesprochen und er sagt, die Kopfplatte sei glatt abgebrochen. Äußerlich sei das Paket beinahe unversehrt, aber man könne erkennen, daß die Kopfplatte sich auf der einen Seite des Pakets tief in die Pappe des Innenkoffers hineingedrückt habe. Es sei daher davon auszugehen, daß beim Transport das Paket unten gelegen habe und das etwas enorm Schweres im Bereich der Kopfplatte draufgestellt worden sei. Es müsse sich um ein solches Gewicht gehandelt haben, daß die Kartons nachgegeben hätten. Die Kofplatte habe sich in den Karton gebohrt und sei dann gebrochen. Er hätte die Gitarre auch nicht besser eingepackt und könne mir keinen Vorwurf machen.

Das Paket ist nun zur Begutachtung bei der Post. Mal sehen, was "hinten bei rauskommt". Würde mich nicht wundern, wenn die ich auch in Ausreden flüchten würden.
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Pick-Nick
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Beitrag von Pick-Nick »

Wenn ich mal was dazu beitragen darf: Als staatl. gepr. Techniker und gelerneter Schreiner, weiß ich wieviel Kraft man aufbringen muss um ein Stück Holz mit diesen Abmessungen zum brechen zu bringen. Dass die Gitarre nur durch schweren Balast bricht, ist unwahrscheinlich. wenn es wie beschrieben ein glatter Bruch ist kann das nur durch einen festen und ruckigen Stoss passieren, eventuel so, wie als wenn man drauf springt oder drauftritt. Was da passiert ist kann ich mir nicht anders erklären. Mit der genauen Angabe von der Länge und Umfang des Halses und der Holzart könnte iman ausrechnen welche Kraft notwendig ist, um das Holz zu brechen.

So, genug kluggeschissen.
:)
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Treehugger hat geschrieben:(..)
@Bernd:
Man sollte immer den Hersteller fragen, wie das Instrument zu versenden ist. Und da sagen einige, man soll die Saiten nicht lockern, damit der Kopf/Hals stabilisiert bleibt. Ich habe schon einige Gitarren geschickt bekommen und die meisten waren gespannt (evtl. etwas lockerer wie es rb gemacht hat). Wie auch immer: Ich möchte und kann keine Empfehlung ausprechen, außer die Gitarre nach Möglichkeit nicht zu versenden.
Ich versende haufenweise Nylonsaitengitarren. Hierbei ist es absolut unüblich, die Saiten nicht zu entspannen. Ein Grund herfür ist die Möglichkeit, daß Pakete zu Umschlagstoßzeiten (z. B. Weinhachten) oft in nicht beheizte Lagerhallen untergebracht werden. Durch die Umgebungskälte verliert das (Decken-)Holz an Feuchtigkeit. Mit gespannten Saiten erhöht sich gleichzeitig die Deckenspannung, was zu einer erhöhten Rißempfindlichkeit führt.
Ein anderer Grund, der heute zunehmend weniger eine Rolle spielt, sind Pakete auf dem Lufweg. Im Gepäckraum herrscht meist eine Temperatur zwischen -40 und -60°C. Auch sind sicherlich noch einige Frachtmaschinen im Einsatz, die im Laderaum einen Unterdruck erzeugen. Auch hierdurch werden Holzrisse durch gespannte Saiten unterstützt. Da inzwischen auch Haustiere im Gepäckraum transportiert werden, wird der Unterdruck heute nicht mehr unbedingt eine besonere Rolle spielen.

Ich bekomme und verschicke Gitarren sehr oft zwischen D und Spanien hin und her. Außer von einem Spinner im Rhein-Main-Gebiet habe ich noch nie eine Konzert- oder Flamencogitarre bekommen, die mit gespannten Saiten angekommen ist.
Liebe Grüße
Bernd
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Treehugger
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Beitrag von Treehugger »

@Bernd:

Jean Larrivée, z.B., vertritt den Standpunkt, seine Instrumente unter Spannung zu versenden.
Ich weiß jetzt nicht, ob er das bei Konzertgitarren anders macht.
Aber ich verlasse mich diesbezüglich lieber auf seine Erfahrung.
Er ist schließlich auch schon länger im Geschäft ;-)
Cheers,

Treehugger

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Da inzwischen auch Haustiere im Gepäckraum transportiert werden, wird der Unterdruck heute nicht mehr unbedingt eine besonere Rolle spielen.
... dann wohl eher die -40 bis -60°C... da bleibt die Mieze frisch... Bild Bild
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