K?nnen wir eigentlich unser Instrument richtig h?ren?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Harald H. Morton
Beiträge: 644
Registriert: Fr Sep 16, 2005 1:08 pm
Kontaktdaten:

Können wir eigentlich unser Instrument richtig hören?

Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo,

vorab, ich bin dem Klang meiner Gitarren sehr zufrieden. Aufgefallen ist mir aber auch, dass, wenn ich mit anderen Hobbygitarristen spiele und wir gelegentlich mal die Gitarren austauschen, ich den Klang meiner Gitarre ganz anders höre. Anderen ist dies beim Hören der eigenen Gitarre auch aufgefallen.

Es ist ja nun in der Tat so, dass der Klang nach vorne abstrahlt und der Spieler hinter der Gitarre sitzt. Der Zuhörer hat demnach eine ganz andere Klangwahrnehmung.

Vielleicht sollte das mal jeder testen. Möglicherweise kann es auch passieren, dass man bisher von dem Klang (als Spieler hinter dem Instrument) fasziniert war und dann als Zuhörer doch eine gewisse Ernüchterung eintritt. Plötzlich ist die Supergitarre ja doch nicht so gut - das wäre natürlich schade :wink: . Vielleicht wird aber auch aus einem "Aschenputtel" eine "Königin". :lol:

Meine Lakewood`s klingen jedenfalls von hinten und vorne schön :D .

Schönen Abend noch

Harald H. Morton
PHANTOMAS-2FAST4YOU
Beiträge: 94
Registriert: Do Sep 24, 2009 8:34 pm
Wohnort: Bremervörde

Beitrag von PHANTOMAS-2FAST4YOU »

Interessante Sache ! ich würde auf jeden Fall mal testen ob das von oben, von hinten und von unten auch zutrifft, nur aus reiner Vorsicht . :heul2:

Das Mithörer einen Sound anders empfinden finde ich nicht schlimm, denn dies weckt in mir die Hoffnung, dass mein Gespiele nicht ganz so furchtbar ist wie ich es empfinde.

Dieses "Phänomen" kannste auch ganz gut beobachten, wenn du mit der Gitarre in verschiedenen Räumen spielst oder deinen Platz in einem Raum wechselst. In unserem Haus habe ich einige Zimmer in denen ich ganz ungerne spiele in anderen wieder sehr gerne. An meinem Lieblingsplatz nehme ich die Klangfarbe meiner Gitarre subjektiv am angenehmsten war; dies muß nicht unbedingt auf die Zuhörer zutreffen.

Aber das ist meiner Meinung nach, ich sach das mal so, latte !
Zuletzt geändert von PHANTOMAS-2FAST4YOU am Do Dez 17, 2009 10:03 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Ohne Spaß wirds auch nicht besser!

www.caspars-kurve.de
Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

stelle immer wieder fest,daß meine Gitarren sich klangmäßig sehr zurückhalten,wenn ich selbst darauf spiele,nimmt mein Sohnemann die mal in die Hand,dann blühen sie förmlich auf, Sauerei sowas!!! :evil:

Dabei ist es völlig egal, wo ich als Zuhörer dann stehe,davor oder dahinter.......seuf'z
Benutzeravatar
V.H.
Beiträge: 1173
Registriert: So Dez 18, 2005 5:25 pm
Wohnort: Königsee/Thüringen

Beitrag von V.H. »

Hallo Harald, stimmt aber bestimmt !
Test : Mikroabnahme und Kopfhörer auf.
Test 2 (habe ich bei der Armee immer gemacht, wenn
keiner zuhören wollte/konnte) in den stark reflektierenden
Waschraum (zu Hause nennt man das Bad).

Das klingt immer anders, weil man den Schall, der vorne
weggeht, sonst nicht direkt hört. Man hockt ja dahinter.

Die Variante mit Schall oben raus gibts schon - klingt auch anders.

V.H.
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Re: Können wir eigentlich unser Instrument richtig hören?

Beitrag von jafko »

Harald H. Morton hat geschrieben: Meine Lakewood`s klingen jedenfalls von hinten und vorne schön :D .
Hallo Harald,

so isses, der Unterschied im Klang Vorne/hinten ist definitv da, aber ich glaube nicht an den "Aschenputteleffekt".
Will sagen: wenn du hinten Mist hörst, kommt auch vorne Mist raus. :lol:
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
kwb
Beiträge: 675
Registriert: Mo Jan 22, 2007 9:05 pm
Wohnort: Weinheim

Beitrag von kwb »

Für solche Fälle habe ich einen Kumpel der alle meine Hölzer gerne anspielt wenn er da ist. Es ist jedesmal eine Freude seine eignen Gitarren vorgespielt zu bekommen.

Klaus
PHANTOMAS-2FAST4YOU
Beiträge: 94
Registriert: Do Sep 24, 2009 8:34 pm
Wohnort: Bremervörde

Beitrag von PHANTOMAS-2FAST4YOU »

Masantalarri hat geschrieben:stelle immer wieder fest,daß meine Gitarren sich klangmäßig sehr zurückhalten,wenn ich selbst darauf spiele,nimmt mein Sohnemann die mal in die Hand,dann blühen sie förmlich auf, Sauerei sowas!!! :evil:

Dabei ist es völlig egal, wo ich als Zuhörer dann stehe,davor oder dahinter.......seuf'z
Nein, nein ! Keine Angst, die Zuhörer empfinden dies nicht so. Im schlimmsten Fall wird aus einem guten Gitarristen ein schlechter, der schlechte bleibt objektiv schlecht und begeistert das Publikum.

Wenn sich ein Musiker vor seinem Auftritt noch Gedanken darüber machen soll, ob der Standort des Publikums seinem ideolektalem Wesen entsprechen kann, dann weiß ich auch nicht.

Ein Künstler sollte auf der Bühne stehen um etwas mitzuteilen. Ob dies nun Trauer, Freude, Spaß oder Protest ist, ist egal. Wichtig finde ich, dass etwas ehrlich gemeintes rüber kommt. Das macht die Sache dann auch fürs Publikum authentisch und der Künstler darf im besten Fall ein Glücksgefühl mit seinem Publikum teilen und sich gerne daran erinnern dürfen.

Dann würde ich die Frage ," War meine Gitarre gut ?" als sehr trivial empfinden ! Nur die Gitarre reicht eben nicht, und das ist gut so ! ! !

@ Lieber Harald

Das geht mir auch oft so, natürlich möchte ich, dass meine Gitarre schön klingt. Welcher Gitarrist möchte das nicht ? Ich erfreue mich außerdem dann auch mal an den Klängen meiner, wenn mal jemand anderes darauf spielt. Meistens klingt das dann besser. :bide:

Grüße
PHAN...
Zuletzt geändert von PHANTOMAS-2FAST4YOU am Fr Dez 18, 2009 10:53 am, insgesamt 3-mal geändert.
Ohne Spaß wirds auch nicht besser!

www.caspars-kurve.de
Harald H. Morton
Beiträge: 644
Registriert: Fr Sep 16, 2005 1:08 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Harald H. Morton »

..vielleicht wurde ich etwas falsch verstanden.

Es geht mir bei dem Hören nicht um schlechtes oder gutes Spielniveau, sondern um die Klangwahrnehmung - also der erzeugte Ton der auf den Zuhörer trifft. Dieser Klang kann somit alleine durch eine einfache C-Dur-Tonleiter oder mit einem angeschlagenen Akkord erzeugt werden. Für mich klingt es eben von vorne "anders".

Beste Grüße

Harald H. Morton
PHANTOMAS-2FAST4YOU
Beiträge: 94
Registriert: Do Sep 24, 2009 8:34 pm
Wohnort: Bremervörde

Beitrag von PHANTOMAS-2FAST4YOU »

Harald H. Morton hat geschrieben:..vielleicht wurde ich etwas falsch verstanden.

Es geht mir bei dem Hören nicht um schlechtes oder gutes Spielniveau, sondern um die Klangwahrnehmung - also der erzeugte Ton der auf den Zuhörer trifft. Dieser Klang kann somit alleine durch eine einfache C-Dur-Tonleiter oder mit einem angeschlagenen Akkord erzeugt werden. Für mich klingt es eben von vorne "anders". Beste Grüße
Harald H. Morton
Doch das tuts eben doch ! Wenn ich mir wünsche, meine Gitarre müsse besonders schön klingen damit das Publikum sich meiner erfreut, dann befinde ich mich definitiv auf einem Holzweg ! Du schreibst doch, Zitat: "....das Publikum könnte ernüchtert..."Also, jetze mal keine Ausreden! Ein guter Klang eines Instruments und das Niveau eines Gitarristen kann schon auseinander klaffen, 100% Zustimmung !
Außerdem, meine Gitarre klingt für mich ständig anders. Dies hat dann eher mit meiner Gefühlslage, mit dem körperlichen Wohlbefinden und manchmal auch mit meinem Standort und ich weiß nicht was zu tun. Genauso geht es einem Zuhörer auch. Im Ernst, das kriegste nicht alles unter !

Jetzt mal eine Frage. Was ist ein Instrument ? Mal kurz überlegen !

Ja genau, ein Ausdrucksmittel, ein Arbeitsgerät, ein....., ein Gegenstand wie eine Wasserpumpenzange, ein Schönfelder, eine Haarschneideschere, eine Violine. Wir nutzen und instrumentalisieren Gegenstände um Arbeiten damit zu verrichten oder wie bei einem Musikinstrument Gefühle auszudrücken oder zu lösen. Der Musiker bedient sich lediglich eines Werkzeuges um genau dies zu tun. Ein Musikinstrument ist nichts weiter als ein solches, ein Werkzeug. Jetzt stelle dir mal vor, dein Klempner verursacht einen kapitalen Schaden an den Wasserführenden Leitungen deines Hauses und zeigt dir seine wunderschön schnippende Wasserpumpenzange.

Was denkst du dann ? Genau, ich ebenfallls !

LG

PHAN...
Ohne Spaß wirds auch nicht besser!

www.caspars-kurve.de
Benutzeravatar
hoggabogges
Beiträge: 1686
Registriert: Fr Mär 04, 2005 2:57 pm
Wohnort: Kornwestheim

Beitrag von hoggabogges »

Desshalb freue ich mich, wenn mich jemand bei unsrer Open Stage fragt, ob er auf meiner Klampfe zuppeln darf. So höre ich meine Gitarre auch mal verstärkt direkt vonner Bühne runter. Bei privaten Treffs ist der selbe Effekt..wir testen gern die Instrumente von den Kollegen ausgiebigst!! So kann ich ebenfalls davor..dahinter...usw. meinen Klämpflein lauschen. Und für mich teste ich eh immer verschiedene Räume aus. Da ich z.Zt. meisst im Stehen spiele laufe ich des Öfteren durch die Wohnung und bekomme so auch ganz andere klangliche Eindrücke.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Benutzeravatar
whitywhiteman
Beiträge: 134
Registriert: Di Mai 06, 2008 11:58 am
Wohnort: Zur Zeit Planet Erde

Beitrag von whitywhiteman »

Manche Leute machen Löcher in die Zarge um stereo zu hören.

Gruß
Whity
Benutzeravatar
jafko
Beiträge: 918
Registriert: Mo Mai 29, 2006 10:18 pm
Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

Harald H. Morton hat geschrieben:..vielleicht wurde ich etwas falsch verstanden.

Es geht mir bei dem Hören nicht um schlechtes oder gutes Spielniveau, sondern um die Klangwahrnehmung - also der erzeugte Ton der auf den Zuhörer trifft. Dieser Klang kann somit alleine durch eine einfache C-Dur-Tonleiter oder mit einem angeschlagenen Akkord erzeugt werden. Für mich klingt es eben von vorne "anders".

Beste Grüße

Harald H. Morton
Das ist ja auch so und liegt schlicht an der unterschiedlichen Position des Hörers im Raum und vor allem am Raum selbst.
Daß der gleiche Ton unterschiedlich klingt, liegt an der unerschiedlichen Gewichtung der Frequenzen seiner Obertöne und deren Vermischung mit Reflexionen des Raumes. Stell dich mal mit der Gitarre in eine Ecke, schlage immer denselben Ton an und dreh dich dabei langsam im Kreis. Du wirst staunen wie sich der Klang verändert. Daß selbst im Freien ein Unterschied vor/ hinter der Gitarre hörbar ist, liegt an den Resonanzschwingungen des Instruments, die nicht alle Frequenzen gleich stark nach allen Richtungen abgeben.

Aber da gibt es hier im Forum berufenere als mich, diese Zusammenhänge zu erläutern.

Liebe Grüße
Wolfgang
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
Pida
Beiträge: 946
Registriert: Do Mai 22, 2008 10:20 am

Beitrag von Pida »

PHANTOMAS-2FAST4YOU hat geschrieben:.Jetzt stelle dir mal vor, dein Klempner verursacht einen kapitalen Schaden an den Wasserführenden Leitungen deines Hauses und zeigt dir seine wunderschön schnippende Wasserpumpenzange.
Der Vergleich hinkt, denn bei der Arbeits des Klempners interessiert nur das Resultat, beim Musizieren der Prozess. Die Gitarre höre ich während des Gigs, von der Zange bekomme ich im Regelfall nichts mit. Auch können - zumindest beim Wasserrohrbruch - beide Parteien die Qualität der Leistung beurteilen: In dem Fall war sie nicht zufriedenstellend.

Bei der Musik ist das anders: Die Qualität ergibt sich als Summe aus Spielleistung und Klangqualität (Gitarre, Raum, PA, Nebengeräusche). All diese Faktoren weiß ein erfahrener Musiker besser einzuschätzen, er ist einfach durch Erfahrung anspruchsvoller geworden. Ohne Frage ist das Spiel dabei wichtiger als etwa das Obertonverhalten der Gitarre, aber letzteres ist nicht grundsätzlich so belanglos wie die Wasserpumpenzange.

Gruß
Pida
Zuletzt geändert von Pida am Fr Dez 18, 2009 11:44 am, insgesamt 1-mal geändert.
Harald H. Morton
Beiträge: 644
Registriert: Fr Sep 16, 2005 1:08 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Harald H. Morton »

Hallo Pida,

du führst ein Zitat an, was ich nicht geschrieben habe. Bitte ordne dies dem richtigen Verfasser zu.

Danke.


Harald H. Morton
PHANTOMAS-2FAST4YOU
Beiträge: 94
Registriert: Do Sep 24, 2009 8:34 pm
Wohnort: Bremervörde

Beitrag von PHANTOMAS-2FAST4YOU »

Pida hat geschrieben:
PHANTOMAS-2FAST4YOU hat geschrieben:
Harald H. Morton hat geschrieben:.Jetzt stelle dir mal vor, dein Klempner verursacht einen kapitalen Schaden an den Wasserführenden Leitungen deines Hauses und zeigt dir seine wunderschön schnippende Wasserpumpenzange.
Der Vergleich hinkt, denn bei der Arbeits des Klempners interessiert nur das Resultat, beim Musizieren der Prozess. Die Gitarre höre ich während des Gigs, von der Zange bekomme ich im Regelfall nichts mit. Auch können - zumindest beim Wasserrohrbruch - beide Parteien die Qualität der Leistung beurteilen: In dem Fall war sie nicht zufriedenstellend.

Bei der Musik ist das anders: Die Qualität ergibt sich als Summe aus Spielleistung und Klangqualität (Gitarre, Raum, PA, Nebengeräusche). All diese Faktoren weiß ein erfahrener Musiker besser einzuschätzen, er ist einfach durch Erfahrung anspruchsvoller geworden. Ohne Frage ist das Spiel dabei wichtiger als etwa das Obertonverhalten der Gitarre, aber letzteres ist nicht grundsätzlich so belanglos wie die Wasserpumpenzange.

Gruß
Pida
Halt Moment ! Wer meint eine Wasserpumpenzange sei belanglos, der sollte zunächst mal seinen Klempner fragen. Außerdem obliegt jeden, sich auch ein solches Handwerk mal live anzusehen. Ich stelle mir gerade den aufgeklappten Stuhl und den fragenden Blick des Klempners vor :shock: .

Aber ist nicht auch die Frage , ob nicht auch die Güte seine Arbeit aus der Qualität seines gesamten Arbeitsprozesses, seines Arbeitseinsatzes, der hiesigen Umstände abhängt ? Nicht zuletzt natürlich auch von seinem handwerklichen Geschick.

Wer daran interessiert ist, der sollte seinen Klappstuhl mitbringen und sich auf eine gelungene Vorstellung freuen dürfen. Adressen gibt es genug im Branchenbuch.

Ach ja, gehörst du zu dem sehr gelungenem Duo " Acoustic-Duo Falou " ? Wenn ja, meinen RESPEKT ! ! ! Wirklich sehr schön klingend !

Grüße
PHAN...
Ohne Spaß wirds auch nicht besser!

www.caspars-kurve.de
Antworten