GIGs - suchen und finden

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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OldPicker
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GIGs - suchen und finden

Beitrag von OldPicker »

Hi Folks,

es ist schon ein Kreuz. Und frustrierend.

Wie Ihr ja wisst, kommt irgendwann einmal der Moment, wo man sein musikalisches Können dem Publikum darbieten möchte. Es sollte konzertant und spendabel sein, wenn möglich, aber eigentlich ist man auch mit ein paar Euro zufrieden. Hauptsache, sie hören zu und quatschen nicht lauthals grölend alle musikalischen Tön nieder. Natürlich hat man dabei auch Mitleid mit den armen Wirten, die ja schon durch das Rauchverbot so gebeutelt und an den Rand des Ruins getrieben wurden. Oder die anderen Veranstalter, die nach eigenen Angaben viel mehr Kosten haben als Einnahmen ( neulich: "Ihr könnt gerne bei uns spielen. Was zahlt Ihr denn?" ).

Wie geht man es an?

Klar, Email. Das ist ein absolut zeitgemäßer Weg und wird angeblich auch vom letzten Wirt in der offenen Botanik angeboten. Aber die lange Erfahrung hat mich gelehrt, dass man sich eine Email schenken kann. Internetauftrtitt, den Link dabei und ab - Leute, das liest keine Sau. Ich habe gerade in den letzten Monaten sehr nette und freundliche Emails geschrieben. Kurz, prägnant, mit Telefonnummern, Adressen, Links zu aussagekräftigen Seiten. Antworten? Nö. Nicht eine einzige. Lesebstätigungen? Zwei von 30 - aber sonst nichts.

Telefon. Klar, ist einfach. Aber wann anrufen? Abends, wenn das Lokal offen ist? Keine Chance. Tagsüber? Keine Nummer unter diesem Anschluss... Vergiss es , Buddy.

Der gute alte Brief mit der Demo-CD. Teuer, aber voller Hoffnung. Und? Habt Ihr mal "Nashville-Lady" gesehen? Da hat der Gute doch 'zig Platten rausgeschickt, ist hinterher gefahren und musste feststellen, dass eigentlich kaum einer überhaupt den Umschlag aufgemacht hat. Und wenn, dann kam der Inhalt gleich irgendwo auf den Ablageplatz "P".

Persönlich vorbeigehen. Immer der direkte Weg. Klar, aber wenn das eigene Revier nur sehr klein und ausgesprochen beschränkt ist, heißt das, man muss viel Zeit und Geld investieren, um weit zu reisen und den Radius zu erweitern. Und wenn man dann am Thresen oder vor der Tür des Veranstalters steht, ist das noch keine Garantie, dass überhaupt jemand zuhört. "CD? Naja, leg mal da vorne hin, ich hör mal rein, wenn ich Zeit habe...".

Gigs zu finden ist wie die Suche nach der berühmten Nadel. Ein paar Veranstalter ( auch Wirte ) lassen ja noch Livemusik zu, aber das Klagen ist dabei lauter, als der Auftritt selbst. Und wenn sie denn schon jemanden spielen lassen, dann entweder ohne oder mit geringer Gage, oder sie holen sich - auch aus dem Ausland - Gruppen, die eine hohe Anzahl von Gästen wahrscheinlich erscheinen lässt.

Klar, man kann in Kulturvereine gehen. Aber "Kultur" schreckt ab, die, die dort hingehen, sind immer die gleichen Gesichter. Höchst konzertant, sehr interessiert, aber die Runde der mitgebrachten Freunde und annimierten Bekannten übersteigt den "harten Kern" doch erheblich. In der Regel bekommen die "Stammgäste" nicht einmal eine Fußballmannschaft zusammen. Trotzdem spiele ich sehr gerne dort, weil man zuhört und das Vorgetragene auch würdigt. Allerdings oftmals für "Gotteslohn".

Ich hatte schon einmal die Idee, einfach selbst einen Raum zu mieten. Klar, das geht. Aber da kommen z.T. erhebliche Kosten auf mich zu, Arbeit und Mühen. Und die Gewissheit, dass ich wohl mit einem gehörigen Minus aus dieser Aktion gehen werde. Lohnt sich das? Ich bin nun mal kein Veranstaltungsprofi, Veranstaltungsmanager oder Besitzer eines Veranstaltungsortes.

Nun habe ich auch meine bekannten Adressen und Kontakte für die Vermittlung eines bekannten Musikers zu nutzen versucht. Nada. Nicht einmal die mir bekannten Leute, zu denen ich schon persönlich Kontakt hatte, haben es für Wert befunden, mir auch nur eine einzige Zeile zurück zu schreiben.

Man bietet sich selbst oder andere an, schon fast wie Sauerbier, und bekommt nicht einmal eine negative Antwort. Man wird ignoriert, als wäre man ein Typ, der Zeitschriftenverträge anbietet. Oder Staubsaugervertreter. Oder noch schlimmer, von der GEZ.

Auftritte haben wir ja hin und wieder, aber das sind eher Zufälle. Gezielt los zu gehen und Auftrittsmöglichkeiten suchen - das klappte mal vor 30 Jahren, heute scheint mich mein Glück verlassen zu haben, die Zeiten sind anders. Damals sind wir los, haben den Wirten kurz was vorgespielt, und die haben dann einen Termin in ihr Buch geschrieben. Vor dreißig Jahren gab es kein auf das Internet ausgerichtetes Leben, man ging noch "aus". Wer heute loszieht, geht zum Fußball, oder er geht mit Kumpels quatschen auf ein Bier. Livemusik? Hab ich CD oder MP3-Player. Akustische Musik? Na, machen wir uns doch nichts vor: wir sterben aus. Wenn es mal "voll" ist - wie z.B. Open Strings in Osnabrück - dann bedarf es einer überregionalen Messe. Aber als Einzelveranstaltung auf dem platten Land? Wenn mal mit viel Glück so um die 30-50 Leute kommen, dann ist das schon eine ziemlich spektakuläre Veranstaltung.

Unter dem Strich ist es wirklich ziemlich frustrierend, wenn man sucht. Mich würde es interessieren, wie es bei Euch so läuft. Wie gesagt, in letzter Zeit bin ich mal los, um aus aktuellem Anlass meine Kontakte dazu zu bewegen, ihre Bühne für einen Musiker zu öffnen. Sie strafen mich mit Funkstille ab oder drucksen herum. Einer sagte sogar "Da kommt doch keiner...".

Los, Leute, baut mich auf. Zeigt mir den Weg zum heiligen Gral...


Der olle
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Wurstfinger
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Beitrag von Wurstfinger »

Hallo Oldpicker,

aus eigener Musiker-Erfahrung kann ich null und nichts beitragen, weil ich keinerlei Auftrittsambitionen habe.
Nach diesem Tiefschlag der vielleicht aufbauende Teil dieses Beitrages:
Barbara Clear schafft es, bewusst gegen den Strom zu schwimmen, alles selbst zu organisieren, verlangt keinen Eintritt sondern fordert die Zuhörer auf, am Ende zu zahlen was Ihnen der Auftritt Wert war.
Und hat mit diesem Konzept schon in der Olympiahalle München gespielt!

Geht doch...

Gruß Martin
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Sicher Martin, aber ich bin Welten von der Idee einer "Ich-AG" entfernt.

Im Prinzip ist es das "Hut geht rum". Nicht mehr, nur im größeren Stil...

:wink:
THX,
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Max
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Beitrag von Max »

Du hast schon Recht - früher wars einfacher. Bei der Mehrzahl der Wirte schwächelt das Geschäft ohnehin. Bei berechtigter Aussicht auf Umsatzsteigerung gibts Möglichkeiten und ansonsten eben nicht; das verstehe ich recht gut.

Da wir, mein Muckerkumpel und ich, überhaupt keine Konzertambitionen haben, schrauben wir den Anspruch von vorn herein runter: Wir machen Lagerfeuermusik, die die Leute unterhalten soll und die auch mal zum Bewegen, sprich: Tanzen, animiert. Das Rezept ist einfach: Zwei Gitarren, zwei Stimmen, eine Harp, sowenig als nötig Technikfirlefanz, soviel wie möglich handgemacht. Alle Nummern sehr songorientiert, keine ausufernden Soli und sonstige Brillanten.

Flyer so billig als möglich am Rechner basteln und ausdrucken, beim Wirt Deines Vertrauens Umsonst-Live-Mucke anbieten. Wir bewerben unsere Gigs durch kurze spontane Auftritte an den unmöglichsten Orten. Du glaubst nicht, wieviele Flyer Du bei einem bis drei akustisch vorgetragenen Songs um 21:30 Uhr neben der Zapfsäule einer mittelgroßen Tanke loswerden kannst. Beim Kneipengig selbst reicht uns die Spenden aus dem Hut. Wenns gefallen hat, ist das gar nicht so übel und der Wirt ist dann i.d.R. auch gerne mal wieder bereit für eine Auftrittsmöglichkeit. So nebenher schaut dabei natürlich auch immer der eine oder andere Gig bei Privatveranstaltungen und Vereinen etc. raus.

Das Ganze funzt nach meiner Erfahrung mit Musik, die wirklich unterhält und nicht belastet oder anstrengt. Damit wir uns recht verstehen: Damit meine ich natürlich nicht die Original Krachtalhaxen mit ihren Heimathits oder irgendwelche Ballermannblödeleien. Aber eben auch nicht mit technisch und musikalisch und intellektuell granatenmäßigen Fingerstyleperlen. Ein wenig Honkytonk muss schon sein.
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thust
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Beitrag von thust »

Hallo Dieter,
das mit den Emails kann ich bestätigen, wenn muss man anschließen gleich nachtelefonieren.

Der Fehler vieler Musiker ist inzwischen, sich unter Wert zu verkaufen, so nach dem Motto Hauptsache ich kann überhaupt spielen. Damit wird dann der Markt richtig Platt gemacht. :cry:

Wir spielen nach zwei erfolglosen Versuchen auch nicht mehr gegen die Tür, da dann der Veranstalter nicht bemüht ist die Werbetrommel zu rühren.

Dann schon eher ein kostenloser Gig mit der Zusage, dass weitere Folgen.

Ansonsten geht mir diese Akquise tierisch auf den S***!
Ich würde in der Zeit viel lieber üben, aber was soll's, wir geben nicht auf!

Gruß Andreas
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Vielleicht hilft Promotion in den Einkaufspassagen der Stadt? Da hat man doch die Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen, ohne vorher großartig organisieren zu müssen. Und bei schönem Wetter sind die Zuschauer auch gewiss :-) Stell ich mir als gute Möglichkeit vor, erstmal auf sich aufmerksam zu machen - sicher besser als mit Websites, oder Telefonanrufen!
tbrenner
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Gigs ...schwieriges Thema..

Beitrag von tbrenner »

Hallo Oldpicker,

ich kenne das Thema auch aus zwei Perspektiven -
der für seine Band Gig-aquirierende Musiker
+
der gelegentliche (Akustikgitarren-)Konzertveranstalter
(s. z.B. DON ROSS am 30.4.10).

Zu ersterem kann ich Deine Einschätzungen weitestgehend teilen. Mein subjektives Empfinden ist es, daß heute zweifellos auch ne ganze Menge
qualifizierter Solisten + Bands unterwegs sind, die alle irgendwie auftreten
wollen. Gleichzeitig aber die Musik durch ihre jederzeitige (und yt sei Dank quasi kostenfreie..) Verfügbarkeit enorm an Stellenwert verloren hat.
Viele Leute sind einerseits bereit für "ihren " Megastar in der Xy-Arena
Eintrittsgelder von 100,-€ und mehr zu latzen, machen aber bei regionalen
Acts rum, wenn´s dann mal 8,-€ kosten soll. Die Verhältnismässigkeit ist da irgendwie mal ins Rutschen gekommen....
Das persönliche Hingehen, Reden + ein brauchbares Info-Demo-Paket-
vorlegen ist nach meiner Erfahrung die einzig erfolgversprechende Aquiseform. Mailings + Demoversand per Post bringt nachgerade gar nix
an Resonanz. Wenn mal eine gewisse Gighäufigkeit + ein paar Referenzen
da sind, geht´s irgendwann etwas leichter.. :wink: !

Als Veranstalter von gelegentlichen, aber m.E. doch sehr hochkarätigen
Gitarrenkonzerten sehe ich die Szenerie von der anderen Seite:
mit vertretbarem Aufwand in einer stark besetzten Kulturszene durchzudringen, ist nicht gerade einfach ; die Presse muß immer wieder
und anhaltend hofiert werden (etwaiger Groll aus zurückliegenden Nichtberücksichtigungen muß sorgsam verschluckt werden..); die Gitarrenmusikfreaks selber werden auch immer rarer oder bequemer;
sprich: der Idealismusfaktor gehört zum Veranstalten "anpruchsvollerer"
Fingerstylekonzerte dazu. Der persönliche Gewinn sind diese gewissen
musikalischen "Sternstunden", die Du in keiner 7000-Personen-Arena in
dieser Dichte und Emotionalität erleben wirst ....

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Das persönliche Hingehen, Reden + ein brauchbares Info-Demo-Paket-
vorlegen ist nach meiner Erfahrung die einzig erfolgversprechende Aquiseform. Mailings + Demoversand per Post bringt nachgerade gar nix
Das deckt sich 100- prozentig mit meinen Erfahrungen. Alles andere ist rausgeschmissenens Geld und vertane Zeit. Aber nervig ist es genauso!

Gruß Ralf
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

mir fallen noch folgende Kontaktmöglichkeiten ein, um sich in Veranstaltungen einzuklinken oder mit denen was auszuhecken (keine Ahnung ob das klappt, aber wurde halt hier noch nicht genannt):

- Musikgeschäfte
- Musikschulen
- Volkshochschulen
- Städtische Veranstaltungen (Stadtfeste usw.)
- Gitarrenbauer oder -hersteller
- Schulen / Musiklehrer
- Kirchengemeinden (haben oft Chöre usw.)

geht ja auch um Kontakte und Multiplikatoren und irgendwo einen Einstieg zu schaffen oder bei einer Veranstaltung mit dabei zu sein und dann weitere Nachfragen zu bekommen ...

-------------------

ansonsten, Dieter:

Kompliment für Deinen Wortwitz 8) :lol:

Du hast nicht nur musikalisches sondern auch reichlich schriftstellerisches Talent

von Dir würde ich auch schmunzelnd bis vor-Lachen-den-Bauch-haltend ein literarisches (tonloses) Werk lesen

gelacht habe ich nicht über Dich und Deine leider teilweise mühseligen Erfahrungen, sondern Deine treffliche Art, selbige zu beschreiben :wink:

Viel Glück weiterhin beim Akquirieren

schade, dass die Leute nicht wissen was ihnen entgeht ...

(wundere mich, da Du doch schon so etliches an Referenzen in petto hast ... siehe youtube - und an der Qualität des Gebotenen gibts ja auch nix zu rütteln ....)

Wird schon werden

Schöne Grüsse

Reinhard
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

thust hat geschrieben:...Dann schon eher ein kostenloser Gig mit der Zusage, dass weitere Folgen....
kostenlos?....nä.....kannste etwa auch kostenlos ein Probesaufen vereinbaren, wenn Du bei Gefallen wieder kommst? - wohl nicht!

Das Problem liegt wirklich darin, dass sich viele Musiker wie gesagt unter Wert verkaufen. Sie wollen unbedingt auch mal spielen dürfen; koste es was es wolle. Diese Musiker machen den Markt kaputt, zumindest dann, wenn sie gut sind.

Ich verschicke so gut wie nie ein Demo. Ich weise lediglich auf Referenzen hin und gebe ggf. noch meine Website an.

Live-Musik ist für den Gastwirt Werbung. Gute Werbung bringt Gäste. Und Werbung kostet nunmal Geld. Seine Zeitungsanzeigen bekommt der auch nicht umsonst.

Man kann ja gewisse Deals vereinbaren.
Wie z.B. kleine Gage + Hut....oder Hut + Auffüllung des Hutes bis zum Betrag X.

Gruß

Thomas


Ansonsten
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Haja, da kenn´ich diverse Wege, die unter Garantie alle total auf Glück basieren - denn: ich zocke grundsätzlich in Bands (bis auf eine Ausnahme / und damit kommen die Gigs wie von selbst..."Managerin", die herumtelefoniert und die Dinger klarmacht), die unter keinen Umständen auf Publikumswünsche reagieren (KEIN Country Roads, KEIN Happy Birthday um 00:00 Uhr usw., KEIN Marschwalzer...). ;)

Ich bin der absolut festen Überzeugung: den Unterhaltungswert der Musi kann (und muss...) der Veranstalter durchaus einschätzen, sprich: sowas wie Picker´s Corner wird er sich eher nicht hinstellen (von 10 Songs die wir spielen kennt ein Veranstalter idR einen), denn Picker´s Corner-Fans trinken nicht gerade 5 l Bier über den Abend sondern evtl. 0,7 l Wein. Also: Picker´s Corner spielt deshalb für umsonst im Krankenhaus Soltau und nicht für 8 Euro Eintritt irgendwo inner Kneipe. Würden wir "fetzige, tanzbare Trink- und Tanzmusik" spielen, dann ginge gewiss auch das - doch wer will das schon.

Meine Erfahrungswerte: die Akustikmucker, die live viel rumkommen spielen idR ziemlichen Stuß (aus meiner höchstpersönlichen Sicht). Zumindest in der Region "Heidekreis". Bekannte Songs, aktuelle Songs (wenn ich den Eindruck vermittelt haben sollte, dass ich bekannte und aktuelle Songs idR nicht mag - so ist es). Oder sie sind echte Hausnummern von nat. / internat. Ruf, solche verirren sich in meine Gefilde auch hin und wieder, wie zuletzt Bögershausen oder Colin Wilkie mit Wizz Jones. Doch das war wieder so ein Kulturverein-Blödsinn. Wie ich es hasse. In einer Kneipe wäre sowas 1000 Mal besser als in diesem Kulturhaus...wobei es bei Colin W. recht gut klarging, however - Kneipe wäre dennoch meine Erstwahl gewesen.

Daher mein konkreter (nicht ernst gemeinter Tip): ändert euer Repertoire, stimmt es ab auf aktuelle Songs, die jeder kennt, gerne auch ältere, nur bekannt müssen sie sein - und dann wird das laufen. Das wird ein Selbstgänger. Der Schlüssel liegt für mich ganz klar in der Massenkompatibilität der Songauswahl und gewiss nicht in den Leistungen des Einzelkünstlers / des Solisten. Schau´doch unser olles Audio Song Book mit den GFPs an, das ist auch schon in der 2. Auflage mittlerweile, das führe ich allein auf die Songauswahl (u.a. Mr. Rock´n Roll, CCR, Dirty Old Town, Mercy, When You Say Nothing At All = Mischung aus bekannt & aktuell) zurück.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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berndwe
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Re: GIGs - suchen und finden

Beitrag von berndwe »

OldPicker hat geschrieben:
Unter dem Strich ist es wirklich ziemlich frustrierend, wenn man sucht. Mich würde es interessieren, wie es bei Euch so läuft. Wie gesagt, in letzter Zeit bin ich mal los, um aus aktuellem Anlass meine Kontakte dazu zu bewegen, ihre Bühne für einen Musiker zu öffnen. Sie strafen mich mit Funkstille ab oder drucksen herum. Einer sagte sogar "Da kommt doch keiner...".

Los, Leute, baut mich auf. Zeigt mir den Weg zum heiligen Gral...


Der olle

...das wollte ich alles auch gerade sagen. Danke dass Du mir die Schreibarbeit abgenommen hast. ;-)

Meine Erfahrung: man muss die Zeit investieren (oder einen in der Band haben, der das kann) und die einschlägigen Veranstaltungsorte persönlich aufsuchen und "schnacken". Wenn ein persönlicher Kontakt zum Veranstalter da ist, kann man eine Bewerbung schicken - ansonsten ist es so ziemlich alles "für Nüsse".

Was man ansonsten tun kann: z.B. hier untereinander austauschen wo man spielen kann und wen man dort anspricht.

Viele Grüße
Bernd
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Tonsen hat geschrieben:Vielleicht hilft Promotion in den Einkaufspassagen der Stadt?
Hä ?? Wenn'de da Flyer zum Thema "Fingerstyle" verteilst haste am nächsten Tag 100 Tussen mit Kreditkarte vor der Tür, die sich die Finger stylen lassen möchten...

Nicht so ganz der Sinn der Sache.. :wink:
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

H-bone hat geschrieben:
Tonsen hat geschrieben:Vielleicht hilft Promotion in den Einkaufspassagen der Stadt?
Hä ?? Wenn'de da Flyer zum Thema "Fingerstyle" verteilst haste am nächsten Tag 100 Tussen mit Kreditkarte vor der Tür, die sich die Finger stylen lassen möchten...

Nicht so ganz der Sinn der Sache.. :wink:
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Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

H-bone hat geschrieben:
Tonsen hat geschrieben:Vielleicht hilft Promotion in den Einkaufspassagen der Stadt?
Hä ?? Wenn'de da Flyer zum Thema "Fingerstyle" verteilst haste am nächsten Tag 100 Tussen mit Kreditkarte vor der Tür, die sich die Finger stylen lassen möchten...

Nicht so ganz der Sinn der Sache.. :wink:

Hier wäre es natürlich von Vorteil, wenn man beide Kompetenzen in seiner Person vereinen kann :idea:

Ich dachte allerdings weniger an das Verteilen von Flyern, als an die Darbietung von Musikstücken - ist ja auch ne Art Promotion...
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