GIGs - suchen und finden
Verfasst: Di Apr 20, 2010 8:47 am
Hi Folks,
es ist schon ein Kreuz. Und frustrierend.
Wie Ihr ja wisst, kommt irgendwann einmal der Moment, wo man sein musikalisches Können dem Publikum darbieten möchte. Es sollte konzertant und spendabel sein, wenn möglich, aber eigentlich ist man auch mit ein paar Euro zufrieden. Hauptsache, sie hören zu und quatschen nicht lauthals grölend alle musikalischen Tön nieder. Natürlich hat man dabei auch Mitleid mit den armen Wirten, die ja schon durch das Rauchverbot so gebeutelt und an den Rand des Ruins getrieben wurden. Oder die anderen Veranstalter, die nach eigenen Angaben viel mehr Kosten haben als Einnahmen ( neulich: "Ihr könnt gerne bei uns spielen. Was zahlt Ihr denn?" ).
Wie geht man es an?
Klar, Email. Das ist ein absolut zeitgemäßer Weg und wird angeblich auch vom letzten Wirt in der offenen Botanik angeboten. Aber die lange Erfahrung hat mich gelehrt, dass man sich eine Email schenken kann. Internetauftrtitt, den Link dabei und ab - Leute, das liest keine Sau. Ich habe gerade in den letzten Monaten sehr nette und freundliche Emails geschrieben. Kurz, prägnant, mit Telefonnummern, Adressen, Links zu aussagekräftigen Seiten. Antworten? Nö. Nicht eine einzige. Lesebstätigungen? Zwei von 30 - aber sonst nichts.
Telefon. Klar, ist einfach. Aber wann anrufen? Abends, wenn das Lokal offen ist? Keine Chance. Tagsüber? Keine Nummer unter diesem Anschluss... Vergiss es , Buddy.
Der gute alte Brief mit der Demo-CD. Teuer, aber voller Hoffnung. Und? Habt Ihr mal "Nashville-Lady" gesehen? Da hat der Gute doch 'zig Platten rausgeschickt, ist hinterher gefahren und musste feststellen, dass eigentlich kaum einer überhaupt den Umschlag aufgemacht hat. Und wenn, dann kam der Inhalt gleich irgendwo auf den Ablageplatz "P".
Persönlich vorbeigehen. Immer der direkte Weg. Klar, aber wenn das eigene Revier nur sehr klein und ausgesprochen beschränkt ist, heißt das, man muss viel Zeit und Geld investieren, um weit zu reisen und den Radius zu erweitern. Und wenn man dann am Thresen oder vor der Tür des Veranstalters steht, ist das noch keine Garantie, dass überhaupt jemand zuhört. "CD? Naja, leg mal da vorne hin, ich hör mal rein, wenn ich Zeit habe...".
Gigs zu finden ist wie die Suche nach der berühmten Nadel. Ein paar Veranstalter ( auch Wirte ) lassen ja noch Livemusik zu, aber das Klagen ist dabei lauter, als der Auftritt selbst. Und wenn sie denn schon jemanden spielen lassen, dann entweder ohne oder mit geringer Gage, oder sie holen sich - auch aus dem Ausland - Gruppen, die eine hohe Anzahl von Gästen wahrscheinlich erscheinen lässt.
Klar, man kann in Kulturvereine gehen. Aber "Kultur" schreckt ab, die, die dort hingehen, sind immer die gleichen Gesichter. Höchst konzertant, sehr interessiert, aber die Runde der mitgebrachten Freunde und annimierten Bekannten übersteigt den "harten Kern" doch erheblich. In der Regel bekommen die "Stammgäste" nicht einmal eine Fußballmannschaft zusammen. Trotzdem spiele ich sehr gerne dort, weil man zuhört und das Vorgetragene auch würdigt. Allerdings oftmals für "Gotteslohn".
Ich hatte schon einmal die Idee, einfach selbst einen Raum zu mieten. Klar, das geht. Aber da kommen z.T. erhebliche Kosten auf mich zu, Arbeit und Mühen. Und die Gewissheit, dass ich wohl mit einem gehörigen Minus aus dieser Aktion gehen werde. Lohnt sich das? Ich bin nun mal kein Veranstaltungsprofi, Veranstaltungsmanager oder Besitzer eines Veranstaltungsortes.
Nun habe ich auch meine bekannten Adressen und Kontakte für die Vermittlung eines bekannten Musikers zu nutzen versucht. Nada. Nicht einmal die mir bekannten Leute, zu denen ich schon persönlich Kontakt hatte, haben es für Wert befunden, mir auch nur eine einzige Zeile zurück zu schreiben.
Man bietet sich selbst oder andere an, schon fast wie Sauerbier, und bekommt nicht einmal eine negative Antwort. Man wird ignoriert, als wäre man ein Typ, der Zeitschriftenverträge anbietet. Oder Staubsaugervertreter. Oder noch schlimmer, von der GEZ.
Auftritte haben wir ja hin und wieder, aber das sind eher Zufälle. Gezielt los zu gehen und Auftrittsmöglichkeiten suchen - das klappte mal vor 30 Jahren, heute scheint mich mein Glück verlassen zu haben, die Zeiten sind anders. Damals sind wir los, haben den Wirten kurz was vorgespielt, und die haben dann einen Termin in ihr Buch geschrieben. Vor dreißig Jahren gab es kein auf das Internet ausgerichtetes Leben, man ging noch "aus". Wer heute loszieht, geht zum Fußball, oder er geht mit Kumpels quatschen auf ein Bier. Livemusik? Hab ich CD oder MP3-Player. Akustische Musik? Na, machen wir uns doch nichts vor: wir sterben aus. Wenn es mal "voll" ist - wie z.B. Open Strings in Osnabrück - dann bedarf es einer überregionalen Messe. Aber als Einzelveranstaltung auf dem platten Land? Wenn mal mit viel Glück so um die 30-50 Leute kommen, dann ist das schon eine ziemlich spektakuläre Veranstaltung.
Unter dem Strich ist es wirklich ziemlich frustrierend, wenn man sucht. Mich würde es interessieren, wie es bei Euch so läuft. Wie gesagt, in letzter Zeit bin ich mal los, um aus aktuellem Anlass meine Kontakte dazu zu bewegen, ihre Bühne für einen Musiker zu öffnen. Sie strafen mich mit Funkstille ab oder drucksen herum. Einer sagte sogar "Da kommt doch keiner...".
Los, Leute, baut mich auf. Zeigt mir den Weg zum heiligen Gral...
Der olle
es ist schon ein Kreuz. Und frustrierend.
Wie Ihr ja wisst, kommt irgendwann einmal der Moment, wo man sein musikalisches Können dem Publikum darbieten möchte. Es sollte konzertant und spendabel sein, wenn möglich, aber eigentlich ist man auch mit ein paar Euro zufrieden. Hauptsache, sie hören zu und quatschen nicht lauthals grölend alle musikalischen Tön nieder. Natürlich hat man dabei auch Mitleid mit den armen Wirten, die ja schon durch das Rauchverbot so gebeutelt und an den Rand des Ruins getrieben wurden. Oder die anderen Veranstalter, die nach eigenen Angaben viel mehr Kosten haben als Einnahmen ( neulich: "Ihr könnt gerne bei uns spielen. Was zahlt Ihr denn?" ).
Wie geht man es an?
Klar, Email. Das ist ein absolut zeitgemäßer Weg und wird angeblich auch vom letzten Wirt in der offenen Botanik angeboten. Aber die lange Erfahrung hat mich gelehrt, dass man sich eine Email schenken kann. Internetauftrtitt, den Link dabei und ab - Leute, das liest keine Sau. Ich habe gerade in den letzten Monaten sehr nette und freundliche Emails geschrieben. Kurz, prägnant, mit Telefonnummern, Adressen, Links zu aussagekräftigen Seiten. Antworten? Nö. Nicht eine einzige. Lesebstätigungen? Zwei von 30 - aber sonst nichts.
Telefon. Klar, ist einfach. Aber wann anrufen? Abends, wenn das Lokal offen ist? Keine Chance. Tagsüber? Keine Nummer unter diesem Anschluss... Vergiss es , Buddy.
Der gute alte Brief mit der Demo-CD. Teuer, aber voller Hoffnung. Und? Habt Ihr mal "Nashville-Lady" gesehen? Da hat der Gute doch 'zig Platten rausgeschickt, ist hinterher gefahren und musste feststellen, dass eigentlich kaum einer überhaupt den Umschlag aufgemacht hat. Und wenn, dann kam der Inhalt gleich irgendwo auf den Ablageplatz "P".
Persönlich vorbeigehen. Immer der direkte Weg. Klar, aber wenn das eigene Revier nur sehr klein und ausgesprochen beschränkt ist, heißt das, man muss viel Zeit und Geld investieren, um weit zu reisen und den Radius zu erweitern. Und wenn man dann am Thresen oder vor der Tür des Veranstalters steht, ist das noch keine Garantie, dass überhaupt jemand zuhört. "CD? Naja, leg mal da vorne hin, ich hör mal rein, wenn ich Zeit habe...".
Gigs zu finden ist wie die Suche nach der berühmten Nadel. Ein paar Veranstalter ( auch Wirte ) lassen ja noch Livemusik zu, aber das Klagen ist dabei lauter, als der Auftritt selbst. Und wenn sie denn schon jemanden spielen lassen, dann entweder ohne oder mit geringer Gage, oder sie holen sich - auch aus dem Ausland - Gruppen, die eine hohe Anzahl von Gästen wahrscheinlich erscheinen lässt.
Klar, man kann in Kulturvereine gehen. Aber "Kultur" schreckt ab, die, die dort hingehen, sind immer die gleichen Gesichter. Höchst konzertant, sehr interessiert, aber die Runde der mitgebrachten Freunde und annimierten Bekannten übersteigt den "harten Kern" doch erheblich. In der Regel bekommen die "Stammgäste" nicht einmal eine Fußballmannschaft zusammen. Trotzdem spiele ich sehr gerne dort, weil man zuhört und das Vorgetragene auch würdigt. Allerdings oftmals für "Gotteslohn".
Ich hatte schon einmal die Idee, einfach selbst einen Raum zu mieten. Klar, das geht. Aber da kommen z.T. erhebliche Kosten auf mich zu, Arbeit und Mühen. Und die Gewissheit, dass ich wohl mit einem gehörigen Minus aus dieser Aktion gehen werde. Lohnt sich das? Ich bin nun mal kein Veranstaltungsprofi, Veranstaltungsmanager oder Besitzer eines Veranstaltungsortes.
Nun habe ich auch meine bekannten Adressen und Kontakte für die Vermittlung eines bekannten Musikers zu nutzen versucht. Nada. Nicht einmal die mir bekannten Leute, zu denen ich schon persönlich Kontakt hatte, haben es für Wert befunden, mir auch nur eine einzige Zeile zurück zu schreiben.
Man bietet sich selbst oder andere an, schon fast wie Sauerbier, und bekommt nicht einmal eine negative Antwort. Man wird ignoriert, als wäre man ein Typ, der Zeitschriftenverträge anbietet. Oder Staubsaugervertreter. Oder noch schlimmer, von der GEZ.
Auftritte haben wir ja hin und wieder, aber das sind eher Zufälle. Gezielt los zu gehen und Auftrittsmöglichkeiten suchen - das klappte mal vor 30 Jahren, heute scheint mich mein Glück verlassen zu haben, die Zeiten sind anders. Damals sind wir los, haben den Wirten kurz was vorgespielt, und die haben dann einen Termin in ihr Buch geschrieben. Vor dreißig Jahren gab es kein auf das Internet ausgerichtetes Leben, man ging noch "aus". Wer heute loszieht, geht zum Fußball, oder er geht mit Kumpels quatschen auf ein Bier. Livemusik? Hab ich CD oder MP3-Player. Akustische Musik? Na, machen wir uns doch nichts vor: wir sterben aus. Wenn es mal "voll" ist - wie z.B. Open Strings in Osnabrück - dann bedarf es einer überregionalen Messe. Aber als Einzelveranstaltung auf dem platten Land? Wenn mal mit viel Glück so um die 30-50 Leute kommen, dann ist das schon eine ziemlich spektakuläre Veranstaltung.
Unter dem Strich ist es wirklich ziemlich frustrierend, wenn man sucht. Mich würde es interessieren, wie es bei Euch so läuft. Wie gesagt, in letzter Zeit bin ich mal los, um aus aktuellem Anlass meine Kontakte dazu zu bewegen, ihre Bühne für einen Musiker zu öffnen. Sie strafen mich mit Funkstille ab oder drucksen herum. Einer sagte sogar "Da kommt doch keiner...".
Los, Leute, baut mich auf. Zeigt mir den Weg zum heiligen Gral...
Der olle