Fehler ausbessern, Punch-in, Punch-out, Schneiden etc...

Multitracker, Software-Studios, Mikrophone Noten und Tab-Software

Moderator: RB

matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

Ich finde es auch absolut legitim die Aufnahmen so zu 'perfektionieren' wie BW es meint. Das mit 'steril' geht doch am Thema vorbei. Du machst einen wirklich geilen Take und dann kommt eine ganz fiese Stelle ...

Ich machs dann einfach so, dass ich diese gemeinen Takte seperat einspiele und dann reinschneide. Man hoert NULL Unterschied.
Ich mache das bei Profi-Stuecken, die einfach fuer Hobbyisten ein Wahnsinnsherausforderung sind.

Stotzem ist eine grosse Ausnahme, das weiss jeder, der macht nie Fehler ... aber ich habe sonst noch keinen ohnen Fehler gehoert. Selbst so ein immer auf Nummer sicher gehender (und deshalb langweiliger) Qualey macht Fehler im Konzert.

ML
Benutzeravatar
Davanlo
Beiträge: 1338
Registriert: Do Jan 12, 2006 8:02 pm
Wohnort: Lüttich (BEL)
Kontaktdaten:

Beitrag von Davanlo »

Und ich dachte die Stotzem Attitude ist Standard... :shock:

Ich dachte mir auch, wenn ich es nicht zu Hause schaffe, warum geh ich dann vors Publikum...
matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

Hat doch mit Attitude nix zu tun ... jeder macht einfach Fehler (ausser wenn er Freight Train, Last Steam.., Anji, ... einfaches Picking halt, spielt). Wenn man an der Leistungsgrenze spielt dann ist das einfach so, ausser man ist ein wahrer Gott. Selbst Tommy E. macht 'Fehler' (sagt er selbst) nur hoert die ausser ihm keiner, weil bei ihm selbst die falschen Toene noch gut klingen.
Selbst die besten der besten (zB Open Strings) verspielen sich zT deutlich.

Der Punkt ist doch das Live und Aufnahme voellig unterschiedliche Dinge sind.

ML
Benutzeravatar
Wolf
Beiträge: 1784
Registriert: Mi Feb 09, 2005 1:59 pm
Wohnort: Zentrum des wilden Südens
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolf »

matthiasL hat geschrieben:Hat doch mit Attitude nix zu tun ... jeder macht einfach Fehler (ausser wenn er Freight Train, Last Steam.., Anji, ... einfaches Picking halt, spielt).

ML
"Anji" hackelt immer noch das ein oder andere mal.
Das andere wartet noch auf Bearbeitung.

O Gott, bin ich schlecht :idea:

Ich glaube ich verzieh mich die nächsten Monate oder besser Jahre zum üben und melde mich (vielleicht) wenn ich besser bin und vor den "wirklich guten" bestehen kann. :oops: :oops: :oops:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


Unser YT-Kanal
Benutzeravatar
Davanlo
Beiträge: 1338
Registriert: Do Jan 12, 2006 8:02 pm
Wohnort: Lüttich (BEL)
Kontaktdaten:

Beitrag von Davanlo »

Naja, Einstellung, Attitude ... Philosophie ... hab kein passendes Wort (Ehrlichkeit ? 8) )

Jemand meinte oben das man dann schnell zur Schlamperei kommt...

Iss ja klar das man immer etwas nicht so gut macht. Jeder hat seine Toleranzgrenze:

für mich:

OK
- Saiten und Fingergeräusche
- zu breit gestrummt und es klingt harmonisch korrekt
- Bassnote zu kurz

KO
- Nebengeräusche im Raum
- zu breit gestrummt und es klingt harmonisch nicht korrekt
- Bassfehler (passiert mir sehr oft)
FraWe
Beiträge: 47
Registriert: Mo Mai 22, 2006 3:24 pm
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von FraWe »

Guten Tag zusammen, mein erster Beitrag hier...

Also: Ich selbst bin ein Fan von schnittfreien Stücken, aber aus Erfahrungen mit dem Schnitt von zahlreichen CD-Aufnahmen kann ich sagen: Es geht sehr, sehr viel.

Z.B. Frescobaldi, Cembalowerke... In < 60 Minuten ca. 400 Schnitte. Man sass über den Noten (eine Kopie für jeden Take mit markierten Fehlern) und dann gab's Kommentare: Diesen Triller haben wir doch noch in Take 4 etwas flüssiger...

Eine Hörspielproduktion mit 183 Minuten und ca. 2600 Schnitten war bisher das Maximum.

Voraussetzung ist eine richtig gute Anzeige (ein großer Monitor für die Wellenformdarstellung) und ein geeignetes Softwareprodukt. Derzeit setze ich WaveLab ein, früher Waveburner auf dem Mac. Bei vielspurigen Sachen (bei mir ist das meiste nur stereo) auch ProTools. Ein unverzichtbares Werkzeug finde ich aber auch eine gute Möglichkeit zum Abhören. Ich selbst nutze mehrere elektrostatische Jecklin Kopfhörer, die dem aufgenommenen Musiker(n) und mir erlauben, die Sache quasi unter der Lupe zu hören. Sonst hört man auch keine Details in Hallfahnen!

Die größte Schwierigkeit ist der Raum, din dem Töne verklingen. Bei Kammermusik, noch mehr bei Solo-Klavier mit der Dynamik hört man alles, und muss sich sehr genau behelfen, wenn man schneidet. Kleinste Änderungen der Mikrophonposition kann man vergessen, das hört man. Also am besten immer drei bis fünf Takes, alle gleichartig und wenn die Leute das Tempo halten, dann geht es.

Bei eigenen Aufnahmen bin ich kein Freund von Schnitten. Das potenziert die Arbeit. Und: Tuck Andress schafft es auch ohne Schnitte!

Gruß

Frank
cottonman
Beiträge: 129
Registriert: So Jun 26, 2005 4:28 pm
Wohnort: Guatemala-City

Beitrag von cottonman »

Ich wusste ja schon immer, dass man Musik zerreden kann...
nun kann man sie also zerreden und zerschneiden, bis kein Funken Gefuehl mehr in ihr steckt.

Saludos,
cottonman
ach ja, ne Gitarre hab ich auch..................
matthiasL
Beiträge: 404
Registriert: Fr Feb 18, 2005 11:32 am
Wohnort: Darmstadt

Beitrag von matthiasL »

Hi Frank,

ist ja interssant, scheinst ja Profi zu sein. Mach dich schon gefasst auf Fragen ...

Gleich eine: Wie macht man denn einen guten Klick-Track (mit einem der gaengigen tools Cubase, Logic, etc) und wird in der Praxis (Solo-Gitarre) oft mit Klick-Tracks gearbeitet? Hast du auch Erfahrung mit Profi-Recording Sessions von Akustik Gitarristen? Wuerde mich mal interessieren, wie es da wirklich zu geht.

###
Bei eigenen Aufnahmen bin ich kein Freund von Schnitten. Das potenziert die Arbeit. Und: Tuck Andress schafft es auch ohne Schnitte!
###
Heahh?? Tuck gehoert doch zu den abolut besten, was hat er mit einem normal sterblichen zu tun?? Ich denke fuer 99.99997% aller Gitarristen kann er wirklich keine Messlatte sein. Aber keine Angst er verspielt sich auch, aber das faellt wirklich nur auf, wenn man sich 100% auf ihn konzentriert. Und schlechte Tage hat er auch.
FraWe
Beiträge: 47
Registriert: Mo Mai 22, 2006 3:24 pm
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von FraWe »

Mach dich schon gefasst auf Fragen ...

Gleich eine: Wie macht man denn einen guten Klick-Track (mit einem der gaengigen tools Cubase, Logic, etc) und wird in der Praxis (Solo-Gitarre) oft mit Klick-Tracks gearbeitet? Hast du auch Erfahrung mit Profi-Recording Sessions von Akustik Gitarristen? Wuerde mich mal interessieren, wie es da wirklich zu geht.
Ich habe keine Erfahrung mit Profi-Recording Sessions irgendwelcher Akustik-Gitarren Leute, die man kennen müsste. -- Hauptsächlich Jazz und Kammermusik (und Sprache) habe ich aufgenommen. Und da sind Klick-Spuren völlig unüblich. Auch keine Overdubs oder so. Aber es kommt eben schon mal vor, dass ein versemmelter Solo-Chorus gegen einen anderen ausgetauscht wird (im Jazz). Bei den Klassikern ist es schon eher so, dass "a la breve" interpretiert wird, da brächte ein Klick nicht viel. Im Zweifel habe ich auch immer Brauchschmerzen, da auch ein geschlossener Sennheiser HD265 vom Klick so viel hörbar macht, dass es auf die Aufnahme kommt (gute Mikros vorausgesetzt). Wenn, dann habe ich den vom Yamaha AW16G benutzt (man stellt beim Song ein, wie schnell, ob 3 oder 4 Viertel, Lautstärke... -- anschließend kann man auch danach sich orientieren, denn das Zöhlwerk zählt dann nicht nur Minuten und Sekunden, sondern auch Takte).

Bin auch kein Freund von nahen Mikroaufstellungen. Am besten, der natürliche Raum kommt drauf. Und da ich zumindest im Kopfhörer bei 24 Bit/96 kHz ganz schön viel zu hören: Sogar ein 250 m entfernter Müllwagen oder eine Fliege im Kirchenschiff!

Gruß
Frank
Antworten