"Loudness War" - was ist dran?

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Holger Hendel
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"Loudness War" - was ist dran?

Beitrag von Holger Hendel »

Dieses youtube-Video (wie auch diverse andere) zeigt eine spannende Beobachtung und liefert auch eine kurze Erklärung (in meinen Worten laienhaft ausgedrückt): auf Kosten der "Klangtransparenz" werden Aufnahmen lauter gemacht.

Dies war mir bis heute neu (bin ja auch "erst" 25)- ist es tatsächlich so krass, wie er angibt?
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

100 %.

Das ist das was die Produzenten hauptsaechlich beim Mastern machen. Es gibt Musiker, die sich weigern ihre Dynamik aus dem Fenster zu schmeissen: Ani DiFranco zB. Bei ihr ist es so krass, dass man ihre Musik nicht beim Autofahren hoeren kann oder im Flieger oder so, ausser man macht LAUT. Aber Ani war immer schon ein bissl neben dem Mainstream.
Selbst in der Akustik-Szene wird viel nachgeholfen, was ich nicht immer schlimm finde.

Cheers ML
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12bar
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Beitrag von 12bar »

ist es tatsächlich so krass, wie er angibt?
JA!! ES IST SO KRASS! Ich habs erlebt. Die können das auch mit Akustikgitarren machen, die Pro (lls-duzenten -)

Das das so ist merkt jeder. TOP 100 hört sich heute immer gleich an. Jeder Sound ist identisch, es gibt nichts mehr was lebt. Die Charts sind Zombies einer immer gleichen Soundmafia.

BTW: Wenn ich mal ganz böse bin, dann geht "Akustik Music" von Peter Finger auch in diese Richtung.

Bert
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

sicher ist das so bei grossen teilebn vieler majorlabels.
öjedoch gibt es auch kleinere, die darauf achten, das die qualität stimmt ( ruf-music, Stockfisch-records, Opus 4 )...

cherio
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Steelyard
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Beitrag von Steelyard »

Hört Euch mal Tommy Emmanuel-Live at Sheldon Concert Hall an.

Zum kotzen, wie die an die Wand gemasterd wurde und das ist immerhin reine Acoustic Music.

Habe einige neuere Produktionen gehört, die sogar brutalst clippen.
Der Ipod und Klingelton-Generation ist das aber Wurscht, denn die hören das eh nicht mehr raus.

Es gibt aber inzwischen eine Gegenbewegung von Tonings und Produzenten, die gegen diesen Loudnesswahn angehen.
Gruss Frank
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Steelyard hat geschrieben: Der Ipod und Klingelton-Generation ist das aber Wurscht, denn die hören das eh nicht mehr raus.
Bingo, das ist der Punkt.
Musik soll immer und überall dudeln, am besten 24 Stunden. Wenn ich mir Leute anschau, die nach der Vorlesung in der UNI als erstes ihre Eierschachtel wieder anschalten und die Stöpsel in die Ohre stecken... da krieg ich brechreiz. Momentan ist das stark in Mode sich auch mit Stöpsel im Ohr dann zu unterhalten. Da muss die "Musik" schon stark komprimiert bzw. ge-limitet werden, damit man auch bei der seichten berieselung noch gut das"zzzhhhzhhhzhzhh" der Hihat mitkriegt.

Auf der anderen Seite ist so ein Limiter schon eine praktische sache. Wenn man ein bisschen homerecording betreibt, weiß man ihn zu schätzen. Der gemeine Zuhörer empfinden einen lauten Mix im direktvergleich zum leisen Mix wesentlich besser--> auf fertigen Mix starken Limiter setzen und die Leute werden es lieben :D
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Auf der anderen Seite ist so ein Limiter schon eine praktische sache. Wenn man ein bisschen homerecording betreibt, weiß man ihn zu schätzen. Der gemeine Zuhörer empfinden einen lauten Mix im direktvergleich zum leisen Mix wesentlich besser--> auf fertigen Mix starken Limiter setzen und die Leute werden es lieben
Ein BISSCHEN Limiter und ein BISSCHEN Kompression ist völlig in Ordnung, aber heute werden die Aufnahmen zu Tode komprimiert. Statt die Dynamik nur soweit anzupassen, dass man während dem hören nicht zum Lautstärkeregler greifen muss, werden die Aufnahmen gnadenlos auf Lautheit gezüchtet und jede Dynamik weggebügelt. Heutzutage gelten Dynamikunterschiede von 3 dB als hoch. Früher galten sechs oder sogar zehn dB als "ordentlich komprimiert", mittlerweile wird auch in der "Klassik" immer mehr und vor allem immer stärker komprimiert, um den verdorbenen Publikumsgeschmack zu bedienen. Man könnte lachen, wenn man nicht weinen müsste.

Gruß, Oli
Gast

Beitrag von Gast »

@fretworker

Die Alternative zum "weinen" wäre die erneute Anschaffung
(falls nicht schon vorhanden) eines Plattenspielers im
HighEnd-Bereich und der Kauf dementsprechender Schallplatten.

Aus den bereits genannten Gründen und anderen kommen die
Schallplatten wieder, nicht nur die alten sondern viele Künstler
veröffentlichen ihre aktuellen Stücke wieder zusätzlich auch auf
LP.

Gruß NIk
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