Frage zur Halskonstruktion bei Western und Co.

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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rainbow
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Frage zur Halskonstruktion bei Western und Co.

Beitrag von rainbow »

vielleicht können mich mal die Gitarrenbauer und erfahrenen "Setup"-Spezielisten und Saitenlagentuner schlauer machen:

bei den Gitarren, die einen einstellbaren Hals haben, ist ja (oben oder unten) eine Einstellschraube vorhanden, die sozusagen die Halskrümmung beeinflusst

das bedeutet doch sozusagen, dass der Hals in bestimmtem Ausmass der Einstellung, also dem eingebauten Stahlstab oder was da drin steckt, folgen kann, also "biegsam" ist

andererseits muss die Konstruktion ja eine recht hohe Spannung je nach Saitenstärke aushalten, DARF sich eigentlich gar nicht zu sehr verbiegen ...

ist das die hohe Kunst des Gitarrenbauens, also maximale Stabilität des Halses zu erreichen TROTZ der Möglichkeit, den Hals zu verstellen?

für mich ist das irgendwie schwer vorstellbar ...

gibts da eine Erklärung oder einen Link mit Skizze oder Bildern?

PS: wenn Gitarristen (wie W. Lämmerhirt) am Kopf der Gitarre ziehen, um ihrem Flageolett-Schlussakkord ein wenig Vibrato zu verleihen, also quasi den Hals "verbiegen", dann kriege ich immer son komisches Gefühl im Magen - ist so was denn nicht schädlich für das Instrument?

Schöne Grüsse

Reinhard
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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marcus
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Re: Frage zur Halskonstruktion bei Western und Co.

Beitrag von marcus »

rainbow hat geschrieben: PS: wenn Gitarristen (wie W. Lämmerhirt) am Kopf der Gitarre ziehen,
um ihrem Flageolett-Schlussakkord ein wenig Vibrato zu verleihen,
also quasi den Hals "verbiegen", dann kriege ich immer son komisches
Gefühl im Magen - ist so was denn nicht schädlich für das Instrument?
Bei einer Gibson SG ist das quasi das zweite Vibrato-System. :wink:
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Pida
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Re: Frage zur Halskonstruktion bei Western und Co.

Beitrag von Pida »

Hallo!
rainbow hat geschrieben: ist das die hohe Kunst des Gitarrenbauens, also maximale Stabilität des Halses zu erreichen TROTZ der Möglichkeit, den Hals zu verstellen?
Der Trussrod sollte ja ursprünglich nicht dazu dienen, den Halsstab nach individuellen Vorlieben einstellen zu können. Vielmehr soll damit dem Zug der Saiten entgegengewirkt werden, der den Hals nach und nach so biegen kann, dass die Saiten in der Mitte des Griffbretss hoch über den Bünden schweben.
Bei einer neuen Gitarre hält das Holz noch eher von allein die gewünschte Form, aber über die Jahre kann es nachgeben. Aus diesem Grund wird ein verstellbarer Trussrod eingebaut und nicht einfach ein verstärkendes Material fest in den Hals integriert (diesen Ansatz gibt es allerdings auch).

Dennoch kann man durchaus mit dem Trussrod die Saitenlage feintunen: Bei einem sehr geraden Hals ist die Saitenlage etwa vom 7. bis in den 15. Bund eher niedrig, bei einer starken Wölbung ist es umgekehrt. In den höheren bzw. tieferen Bünden wirkt sich diese Einstellung wenig oder gar nicht aus; hier sind Steg- und Sattelhöhe entscheidender.

Gruß
Pida
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