Anklemm-Tuner: meine Erfahrungen mit f?nf verschiedenen

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Manati
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Beitrag von Manati »

Ja, die gute alte Stimmgabel, preiswert, unverwüstlich, zuverlässig ... noch ist sie nicht ausgestorben. Ich habe immer eine im Koffer, für den Fall des Falles.

Und ich kann auch noch damit umgehen! Bin ich jetzt reif fürs Museum?
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Manati hat geschrieben:Und ich kann auch noch damit umgehen!
Hetzen und jagen werden sie dich! Also psssst! Sonst ist dein Posteingang schon bald voll von Mails mit "wie geht denn das genau mit der StiGa"... ;) :lol:
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Sacht ma, Jungens und Mädels... :

Kann denn überhaupt noch jemand von Euch eine Gitarre ohne elektronisches Stimmgerät sauber stimmen??


:twisted:
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Manati
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Beitrag von Manati »

Hetzen und jagen werden sie dich!
LOL! Nun, darüber mache ich mir wenig Sorgen.

Als ich mit der Gitarre vor über 30 Jahren anfing, gab es drei Möglichkeiten, das Instrument - vom A ausgehend - zu stimmen:

a) Stimmgabel
b) Stimmpfeife (keine wirklich ernstzunehmende Alternative)
c) damaliger Freiton des Telefons (nicht ganz Kammerton A, aber annähernd)

Von bezahlbaren elektronischen Stimmgeräten, wie man sie heute fast nachgeschmissen bekommt, haben wir damals nicht einmal zu träumen gewagt.

Eine 12-String ordentlich zu stimmen war eine ziemlich zeitraubende und schwierige Angelegenheit.

Als ich 2006 nach einem Vierteljahrhundert Gitarrenpause wieder anfing zu spielen, fiel ich fast vom Stuhl vor Staunen darüber, was es heute alles gibt - vor allem die Stimmgeräte beeindruckten mich - und wie erschwinglich solches Zubehör ist.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Kann denn überhaupt noch jemand von Euch eine Gitarre ohne elektronisches Stimmgerät sauber stimmen??
Es dauert halt ein bisschen länger, und man braucht ein vernünftiges Gehör und eine halbwegs ruhige Umgebung, aber ich kann's.

Es ist schon traurig, dass viele es nicht mehr können. Es schult das Ohr nämlich ungemein.

Vor ein paar Monaten habe ich mit meinem Gitarrenlehrer ein bisschen mit Open C experimentiert, und er bestand darauf, dass ich die Gitarre nur nach Gehör, ohne Hilfsmittel, umstimme. Funktioniert einwandfrei.
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nolinas
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Beitrag von nolinas »

OldPicker hat geschrieben:Kann denn überhaupt noch jemand von Euch eine Gitarre ohne elektronisches Stimmgerät sauber stimmen??
Was heißt denn sauber? Gerade die Diskantsaiten sind bei meiner Konzertante mit dem Stimmgerät eher ein Grenzfall, denn:

1. Die Anzeige ist viel zu unruhig, im Hinblick auf das absolute und relative Maß der Abweichung.

2. Gleichzeitig ist sich das Stimmgerät oft nicht ganz sicher, ob es gerade ein e, b, g hört oder eben die Quinte.

3. Das Auftreten beider Effekte gleichzeitig kann die technisch unterstützte Prozedur durchaus komplizieren.

4. Mit dem Ohr auf der Zarge hingegen lassen sich die Schwebungen recht gut identifizieren. Dies sogar dann, wenn es lauter ist als absolute Stille. Ohne Schwebungen bekäme ich das Instrument vermutlich nicht gestimmt.

Schönen Tag noch

Daniel
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

acht ma, Jungens und Mädels... :

Kann denn überhaupt noch jemand von Euch eine Gitarre ohne elektronisches Stimmgerät sauber stimmen??
Ich behaupte man die Gitarre nicht sauber stimmen mit Stimmgerät oder anders herum, sauber stimmen geht nur ohne!

Ein Stimmgerät ist ja an sich grundsätzlich erst einmal strohdoof. Es weiss also nicht, in welchen bevorzugten Tonart ich spielen will und stimmt jede Saite in sich richtig und alle sechs Saiten zusammen falsch. Besonders fällt das auf, wenn man viel in open tunings spielt. Mit dem Stimgerät stimmts und anhören tut es sich out of tune. Ich behaupte eine Gitarre sauber in DADgad zu stimmen ist nur mit dem Stimmgerät unmöglich undfunktioniert in den letzten Nuancen nur über das Ohr!

Gruß Ralf

Mein Stimmgerät liegt meist in der Ecker um und wenn ich es benutze, dann nur zur Orientierung
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Sperris hat geschrieben:
acht ma, Jungens und Mädels... :

Kann denn überhaupt noch jemand von Euch eine Gitarre ohne elektronisches Stimmgerät sauber stimmen??
Ich behaupte man die Gitarre nicht sauber stimmen mit Stimmgerät oder anders herum, sauber stimmen geht nur ohne!

Ein Stimmgerät ist ja an sich grundsätzlich erst einmal strohdoof. Es weiss also nicht, in welchen bevorzugten Tonart ich spielen will und stimmt jede Saite in sich richtig und alle sechs Saiten zusammen falsch. Besonders fällt das auf, wenn man viel in open tunings spielt. Mit dem Stimgerät stimmts und anhören tut es sich out of tune. Ich behaupte eine Gitarre sauber in DADgad zu stimmen ist nur mit dem Stimmgerät unmöglich undfunktioniert in den letzten Nuancen nur über das Ohr!

Gruß Ralf

Mein Stimmgerät liegt meist in der Ecker um und wenn ich es benutze, dann nur zur Orientierung
Hi Sperris,

genau diese Erfahrung mache ich ja auch immer wieder. Hier ein Tuner zum Anklemmen, da einer zum Davorstellen, einer für den Kabelanschluss...

Aber mehr als zur einfachen Orientierung taugen alle nichts. Besonders die neuen elektronischen zappeln einem da was vor, um sich letztlich dafür zu eintscheiden, dass der eben angezeigte Ton vielleicht doch nicht so ganz richtig angezeigt wurde. Wie bei Lou van Burg: Bissele rechts..., noch..., noch... nu wieder links... - ah... neee, doch nich, vielleicht doch eher noch was nach rechts...

Darum liegt bei mir im "Beipack" immer eine Stimmgabel. Für das Grobe vorweg habe ich mein ( 20 Jahre altes Analog- ) GEWA GT 200V, das ich bei hoher Lautstärke direkt anschließen kann. Aber ansonsten: Ping - die Gabel :wink:

Stay tuned, liebe Grüße,
Dieter
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hbslowhand
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Beitrag von hbslowhand »

OldPicker hat geschrieben:.....Wie bei Lou van Burg....
So was darfst Du doch nicht schreiben. Das kennt doch keines von den Kids hier, die gab's zu "Onkel Lou's" Zeiten noch gar nicht! :whistler:
:rotfl:

Aber sonst bin ich auch der Meinung, dass exaktes Stimmen nur mit Stimmgerät, sei es noch so gut, schlichtweg nicht möglich ist.

Gruß Harald
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

@hbslowhand:

nicht unmöglich, aber das gehör ist viel defizieler... *lol*
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Pida
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Beitrag von Pida »

Sperris hat geschrieben: Ich behaupte man die Gitarre nicht sauber stimmen mit Stimmgerät oder anders herum, sauber stimmen geht nur ohne!

Ein Stimmgerät ist ja an sich grundsätzlich erst einmal strohdoof. Es weiss also nicht, in welchen bevorzugten Tonart ich spielen will und stimmt jede Saite in sich richtig und alle sechs Saiten zusammen falsch.
Die Tonart sollte für das saubere Stimmen einer Gitarre nicht relevant sein (es sei denn, die Gitarre wurde für eine bestimmte Tonart gebaut, aber davon habe ich noch nicht gehört). Das Problem liegt nicht beim Stimmgerät, sondern der kompromissbehafteten Konstruktion der meisten Gitarren: Wenn man ein C-Dur greift, passt das c im 1. Bund der h-Saite selten zur Leersaite. Man kann dann die Leersaite leicht 'falsch' stimmen , wenn man diesen Akkord oft braucht. Spielt man aber Slide und greift gar nichts, wird man eher die offenen Saiten völlig korrekt stimmen.
Beides geht aber sowohl nach Gehör als auch mit einem chromatischen Stimmgerät, das auch gegriffene Töne erkennt. Mit beiden Methoden wäre eine perfekte Stimmung möglich, und mit beiden wird das in der Regel nicht klappen, da Sattel, Steg und Bundstäbchen dazu viel genauer auf Saiten und Stimmung ausgerichtet sein müssten.

Gruß
Pida
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hbslowhand
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Beitrag von hbslowhand »

Johnny hat geschrieben:@hbslowhand:

nicht unmöglich, aber das gehör ist viel defizieler... *lol*
Du meinst: Das mit dem Stimmgerät ist nichts für Grobmotoriker, wie mich :bl: :heul2:
Fingerpickers have more fun!
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

@hbslowhand:
man könnte es auch anders definieren:

wer nicht mehr gut hört, brauch so ein ding... *grins*
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jafko
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Beitrag von jafko »

[quote="Pida"]
Die Tonart sollte für das saubere Stimmen einer Gitarre nicht relevant sein...

[/quote]

Na ja, ein bißchen schon. Eben wegen der "kompromissbehafteten Konstruktion".

Ein Geiger setzt zB. ein H als Leitton zum C einen Tick höher an als das H als gr.Terz von G.

Zugegeben, daß sind Feinheiten. Aber solche, bei denen auch ein chromatisches Stimmgerät versagt.
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rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="nolinas"]
4. Mit dem Ohr auf der Zarge hingegen lassen sich die Schwebungen recht gut identifizieren. Dies sogar dann, wenn es lauter ist als absolute Stille. Ohne Schwebungen bekäme ich das Instrument vermutlich nicht gestimmt.
[/quote]

... oder falls du den Hals nicht verdrehen möchtest: mit Fingerknöchel auf der Decke ertasten ...
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