Soweit ich weiß beeinflusst Nitrolack die Schwingungseigenschaften der Hölzer noch am allerwenigsten. Ich weiß auch nicht, der Martin Wieland lackiert seine Deerbridges auch in der Regel mit Nitro, der sollte das eigentlich wissen....Tonsen hat geschrieben:Nachdem ich alle Beiträge dieses Threads gelesen hab, frag ich mich allen Ernsts... Warum verwendet man für Gitarren Nitrolack?
Gitarrenst?nder und Nitrolack
Moderator: RB
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Hallo,
meine Gitarren haben teilweise schon Jahrzehnte in den unterschiedlichsten
Ständern und Halterungen verbracht, ohne dass es jemals zu ernsthaften
Lackschäden gekommen ist. Gut, mal eine matte Stelle (bei Mattlacken eher
blank
), die aber als Folge der rein mechanischen Beanspruchung. Selbst die
billigen Teile mit schlichter Schaumstoffpolsterung waren unverdächtig, wenn
man mal davon absieht, dass das Zeug nach einiger Zeit sandartig zerbröselt ist.
Eigentlich kenne ich auch nur die entsprechenden Warnhinweise von Herstellern
und Händlern. Hat denn jemand jemals von solch einer nachweislichen Beschädigung
erfahren oder sie gar selbst erlebt?
Grundsätzlich bevorzuge ich Platz sparende Wandhalterungen. Die habe auch den
Vorteil, dass die Gitarren nur geringen Kontakt zu den möglicherweise kritischen
Gummiteilen haben. Sicherheitshalber schütze ich hochwertige Instrumente in
Bodenständern mit einem Mikrofasertuch. Aber das ist hier ja in verschiedenen
Beiträgen schon häufiger zur Sprache gekommen. Daher vielleicht noch eine
Info hierzu:
Nach Naturkork sieht das nur von weitem aus. Und es fasst sich auch nicht so wie
mancher Fahrradgriff oder gar Weinkorken an, sondern vielmehr genauso, wie die
normalen schwarzen Ausführungen. Die Leute von König & Meyer haben auf
Nachfrage dann auch bestätigt, dass dem ansonsten chemisch gleichen Material nur
eine geringer Korkanteil beigemischt und es halt aus optischen Gründen anders
eingefärbt würde. Folglich könne nicht ausgeschlossen werden, dass damit auch
das (theoretische?) potentielle Risiko für Nitrolacke bestünde. Vermeidbar wäre
das, wenn man die betreffenden Teile aus Silikon herstellen würde. Das aber sei
aus produktionstechnischen Gründen unmöglich.
Interessanterweise vertraten die K & M-ler die Ansicht, dass nicht das Ständermaterial
Auslöser für mögliche Schäden sei, sondern die Ursache vielmehr in den Inhaltsstoffen
der Gitarrenlacke läge. Das erinnert freilich an die ewige Frage nach der Henne und
dem Ei.
meine Gitarren haben teilweise schon Jahrzehnte in den unterschiedlichsten
Ständern und Halterungen verbracht, ohne dass es jemals zu ernsthaften
Lackschäden gekommen ist. Gut, mal eine matte Stelle (bei Mattlacken eher
blank

billigen Teile mit schlichter Schaumstoffpolsterung waren unverdächtig, wenn
man mal davon absieht, dass das Zeug nach einiger Zeit sandartig zerbröselt ist.
Eigentlich kenne ich auch nur die entsprechenden Warnhinweise von Herstellern
und Händlern. Hat denn jemand jemals von solch einer nachweislichen Beschädigung
erfahren oder sie gar selbst erlebt?
Grundsätzlich bevorzuge ich Platz sparende Wandhalterungen. Die habe auch den
Vorteil, dass die Gitarren nur geringen Kontakt zu den möglicherweise kritischen
Gummiteilen haben. Sicherheitshalber schütze ich hochwertige Instrumente in
Bodenständern mit einem Mikrofasertuch. Aber das ist hier ja in verschiedenen
Beiträgen schon häufiger zur Sprache gekommen. Daher vielleicht noch eine
Info hierzu:
Diese „Kork“-Ständer habe ich mir während der Musikmesse mal näher angesehen.Pappenheim hat geschrieben:Kapiert das wer?
http://www.thomann.de/at/km_17541_cork.htm
Dieser Ständer hat Korküberzüge und trotzdem steht dabei: "Nicht geeignet für Gitarren mit Nitrolack".
Sind die Lacke denn wirklich so empfindlich, dass man sogar Kork meiden muss?
Oder meint der T, er muss sich hier absichern?
Nach Naturkork sieht das nur von weitem aus. Und es fasst sich auch nicht so wie
mancher Fahrradgriff oder gar Weinkorken an, sondern vielmehr genauso, wie die
normalen schwarzen Ausführungen. Die Leute von König & Meyer haben auf
Nachfrage dann auch bestätigt, dass dem ansonsten chemisch gleichen Material nur
eine geringer Korkanteil beigemischt und es halt aus optischen Gründen anders
eingefärbt würde. Folglich könne nicht ausgeschlossen werden, dass damit auch
das (theoretische?) potentielle Risiko für Nitrolacke bestünde. Vermeidbar wäre
das, wenn man die betreffenden Teile aus Silikon herstellen würde. Das aber sei
aus produktionstechnischen Gründen unmöglich.
Interessanterweise vertraten die K & M-ler die Ansicht, dass nicht das Ständermaterial
Auslöser für mögliche Schäden sei, sondern die Ursache vielmehr in den Inhaltsstoffen
der Gitarrenlacke läge. Das erinnert freilich an die ewige Frage nach der Henne und
dem Ei.
Gruß
von
Ralf
von
Ralf
Das ist eine reichlich freche Aussage - Gitarrenständer werden ja wohl für Gitarren gebaut und sollten entsprechend an ihre Bedürfnisse angepasst sein. Nicht umgekehrt ...bookwood hat geschrieben: Interessanterweise vertraten die K & M-ler die Ansicht, dass nicht das Ständermaterial Auslöser für mögliche Schäden sei, sondern die Ursache vielmehr in den Inhaltsstoffen der Gitarrenlacke läge.
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Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Allerdoings, das sehe ich wohl auch so.Manati hat geschrieben:Das ist eine reichlich freche Aussage - Gitarrenständer werden ja wohl für Gitarren gebaut und sollten entsprechend an ihre Bedürfnisse angepasst sein. Nicht umgekehrt ...
Und danke für den Hinweis mit dem Korkständer, ich hätte den fast schon bestellt. Das ist doch echt eine Fopperei, unglaublich....



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Da ich jetzt auch so eine Nitrolack-Klampfe habe, frage ich, ob denn jetzt schon jemand einen geeigneten Ständer gefunden hat?
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
Amps: Cromacord Podium MXVS , Subwoofer
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Servus!
Ich hab dreimal den K&M 17541. Da stehen meine drei ständig drin (werden nicht im Koffer gelagert), und ich schau oftmals genau, ob da was los ist. Ist aber nix. Auch das schöne Ahorn-Echtholzbinding der Songwriter zeigt keine Spuren irgendwelcher Art und die steht auch schon bald ein Jahr drin.
Klarerweise steht da wieder der Hinweis: "Nicht für Gitarren mit Nitrolack!" Das steht aber bei absolut jedem, da die Händler keine Neulackierungen übernehmen wollen, klarerweise, diese Säcke.
Wie auch immer: Bin mit den Ständern sehr zufrieden.
Mit was sind denn Deine Martins lackiert?
Ich hab dreimal den K&M 17541. Da stehen meine drei ständig drin (werden nicht im Koffer gelagert), und ich schau oftmals genau, ob da was los ist. Ist aber nix. Auch das schöne Ahorn-Echtholzbinding der Songwriter zeigt keine Spuren irgendwelcher Art und die steht auch schon bald ein Jahr drin.
Klarerweise steht da wieder der Hinweis: "Nicht für Gitarren mit Nitrolack!" Das steht aber bei absolut jedem, da die Händler keine Neulackierungen übernehmen wollen, klarerweise, diese Säcke.
Wie auch immer: Bin mit den Ständern sehr zufrieden.
Mit was sind denn Deine Martins lackiert?
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Da steht nur "Polished Gloss". Ich glaube, das ist kein Nitro-Lack. Sicher bin ich mir jetzt nicht.Pappenheim hat geschrieben: Mit was sind denn Deine Martins lackiert?
Aber danke.....dann werde ich den Ständer auch mal kaufen.

Und jetzt erstmal weiterklampfen





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Ich hab zwar auch von diesen K&M-Ständern, aber im Ultimate GS-1000 steht meine Stoll definitiv sicherer. Kostet gerade mal ca. 10 Euro mehr. Daher hab ich mir heute auch einen für die Hanika bestellt
. Da kippt so schnell nix raus und nix um, wenn man mal aus Versehen dran stößt. Und das kann leider ja ganz schnell passieren
VG
Chris


VG
Chris
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Na schau einer an.Manati hat geschrieben:Die D-28 ist definitiv nitrolackiert!

@chris1: Das mag ja alles sein, doch hier gehts ja um die Lackverträglichkeit - und da steht bei deinem genauso: "Ungeeignet".
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vielleicht liegts ja auch weniger an den jweiligen Stativen, sondern am Nitrolack selbst?!?! Wenn dieser relativ frisch ist, wird er sicher noch einiges an Lösungsmitteln ausgasen und das wird dem Kunststoff der Schutzbezüge auch nicht wirklich gut tun...

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Das mit der Lackunverträglichkeit steht bei fast jedem Ständer dabei, manchmal nur im Kleingedruckten. Ich hab bei der Stoll (auch Nitro) einfach ein Tuch auf die Ständerfüsse gelegt, dort, wo der Corpus Kontakt hat (ein minimaler Bereich; sieht beim K&M ganz anders aus...) und gut is. Bei den K&M mußte ich das bei der Stoll vorher auch machen, und zack, war's passiert. Umfaller, da die Sache durch das Tuch keinen Halt hatte, voll auf die Schellack-Decke, Gitarre gerade einen Tag meins
. So ist aber eben beim Ultimate zusätzliche Sicherung am Hals da (kann man zur Not zusätzlich ein Stofftaschentuch um den Gitarrenhals wickeln...).
VG
Chris

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@LaFaro: Soweit ich weiß liegts an den Weichmachern im Schaumgummi.
@chris1: Oh Mann was für ein Shice, das tut mir leid, kein Wunder, dass Du dann so einen Ständer haben willst wie Du ihn eben hast.
@chris1: Oh Mann was für ein Shice, das tut mir leid, kein Wunder, dass Du dann so einen Ständer haben willst wie Du ihn eben hast.
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sicher gibts da Unterschiede je nach Schaumstoff, aber ich meine mich an ein Statement von K&M zu erinnern, wonach ihre Materialien sehr wohl für Nitrolacke geeignet sind, aber man nicht ausschließen könne, dass sie durch Lösungsmittel gerade aus Nitrolacken angelöst werden...was ja auch kein Wunder ist bei einem Lösungsmittelanteil von bis zu 70% 

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