Sattel, aus Knochen oder Mammut
Moderator: RB
- pegahorn
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Sattel, aus Knochen oder Mammut
hat das jemand von euch, Steg und Sattel aus Mammutstoßzähnen?
wollt eigentlich alles aus Knochen haben, aber mein hiesiger Gitarrenbauer meint, ich solls gleich aus Mammut machen, zwar ein bißchen teurer aber vom Feinsten. Hat da wer Erfahrung.
Deswegen sind die wohl ausgestorben
Gruß Richard
das war jetzt eine ernstgemeinte Frage
wollt eigentlich alles aus Knochen haben, aber mein hiesiger Gitarrenbauer meint, ich solls gleich aus Mammut machen, zwar ein bißchen teurer aber vom Feinsten. Hat da wer Erfahrung.
Deswegen sind die wohl ausgestorben
Gruß Richard
das war jetzt eine ernstgemeinte Frage
Es ist ehrenvoller eine Bank auszurauben, als eine zu gründen (B. Brecht)
Falsch, da gings um einen Schädel, von dem sie nicht ganz sicher sind, ob´s nun Mozart ist oder nicht. Vielleicht geht er billig her, weil sie momentan zu "eher nicht" tendieren. Vielleicht sollte man ihn erwerben, denn falls sie sich ja täuschen, dann dürfte eine mit derlei Teilen ausgestattete Gitarre so gut wie von selbst komponieren, geniale Stücke spielen!Joachim hat geschrieben:Nun Richard,
mal nicht eingeschnappt. Wurde nicht letztens ein Weisheitszahn von Napoleon gefunden, das wär doch was, villeicht ein bißchen klein...
Wenn wir sparsam schnitzen, könnten wir fast das genze Forum ausstatten....
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Gitarren:
Takamine Ltd 99 - Ovation Pinnacle 3662 - Sharp XU-311 12-String - Ibanez Concord Mod. 752 - Ibanez V 500 - Harley Benton Resonator - Hohner Porty Steelstring - Stagg 5-String Bluegrass Banjo - SX Vintage Series Telecaster - Artisan ES 335 Repli - und einige Framus Bluesgitarren...
@Richard (ich versuche, on topic zu bleiben ):
die alte Diskussion ... Elfenbein war's damals (heute verboten, Gründe bekannt und nachvollziehbar), weil härter als Holz, aber ähnlich leicht zu bearbeiten.
Dann kam Messing (wegen des Sustains ?!), dann Graphit (wegen der automatischen Graphitschmierung ??!!) sowie einige ernsthafte bis aberwitzige Konstruktionen und Materialien - und dann zauberten die ersten Gitarrenbauer mangels Elfenbein Knochen (günstig, fettig) und Mammut (ähnlich Elfenbein, aber nicht geschützt) aus dem Zylinder. Auch Kunststoff ist nach wie vor in aller Munde bzw. asiatischem Nullbund.
Die (ewige) Frage nach Sinn und Unsinn bzw. Klangbeeinflussung oder Klangnichtbeeinflussung bleibt (ein Glaubenskrieg und vehement geführt wie der um Rio oder Indien). So wie die Suche nach dem optimalen Material wohl auf Ewig der nach dem heiligen Gral ähneln wird. Mein Tipp: hart, aber belast- und bearbeitbar, dann klappt's auch mit dem Sattel.
LG + nicht verrückt machen (lassen)
Josh
---
Bei der Gelegenheit möchte ich kurz "Guten Tag" sagen und mich euch vorstellen:
bin knappe 50, spielte früher Bass in einer Blue Grass Band, habe im Laufe der Jahre die Gitarre gegen Beruf und Familie getauscht und vor kurzem meine alte Liebe wieder entdeckt. Seither gibt es neben Job und Wochenendspaziergang noch ein schickes Gerät mit 6 Saiten und unzähligen Seiten.
An dieser Stelle auch hoch zufriedenes "danke" an FMH, dort kommt mein "Prachtstück" her.
die alte Diskussion ... Elfenbein war's damals (heute verboten, Gründe bekannt und nachvollziehbar), weil härter als Holz, aber ähnlich leicht zu bearbeiten.
Dann kam Messing (wegen des Sustains ?!), dann Graphit (wegen der automatischen Graphitschmierung ??!!) sowie einige ernsthafte bis aberwitzige Konstruktionen und Materialien - und dann zauberten die ersten Gitarrenbauer mangels Elfenbein Knochen (günstig, fettig) und Mammut (ähnlich Elfenbein, aber nicht geschützt) aus dem Zylinder. Auch Kunststoff ist nach wie vor in aller Munde bzw. asiatischem Nullbund.
Die (ewige) Frage nach Sinn und Unsinn bzw. Klangbeeinflussung oder Klangnichtbeeinflussung bleibt (ein Glaubenskrieg und vehement geführt wie der um Rio oder Indien). So wie die Suche nach dem optimalen Material wohl auf Ewig der nach dem heiligen Gral ähneln wird. Mein Tipp: hart, aber belast- und bearbeitbar, dann klappt's auch mit dem Sattel.
LG + nicht verrückt machen (lassen)
Josh
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Bei der Gelegenheit möchte ich kurz "Guten Tag" sagen und mich euch vorstellen:
bin knappe 50, spielte früher Bass in einer Blue Grass Band, habe im Laufe der Jahre die Gitarre gegen Beruf und Familie getauscht und vor kurzem meine alte Liebe wieder entdeckt. Seither gibt es neben Job und Wochenendspaziergang noch ein schickes Gerät mit 6 Saiten und unzähligen Seiten.
An dieser Stelle auch hoch zufriedenes "danke" an FMH, dort kommt mein "Prachtstück" her.
Lakewood M32 ... und jede Menge zu lernen
- H-bone
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Nu mal Ernst beiseite, gewisse Unterschiede gibt's schon. Wobei man sagen muss, dass alle Versuche den "idealen" Kustoff zu (er)finden bisher als gescheitert anzusehen sind. Elephant Ivory ist mittlerweile auch wieder zu haben, der Kilopreis liegt bei ca. 40 - 50 Euro/Kilo !!!
Dem Mammut- und Walroß-Material wird nachgesagt dass es zu einer gewissen "Spitzigkeit" des Tons führt, Elefanten-Elfenbein soll etwas mehr Wärme und Sustain bringen. Liegt einfach daran dass Elfenbein dichter und schwerer ist als Knochen, aber auch etwas weicher. Und die Saiten fressen sich schneller in's Material, d.h. keine so lange Standzeit.
Aber Elfenbein ist ziemlich konsistent, bei Knochen kann es Schwankungen in der Dichte geben... die einheimischen Rinderknochen sind immer weniger geeignet, da unsere Kühe durch viele stehen im Stall bereits unter Osteoporose leiden (kein Witz, leider wahr !).
Die meisten Knochen-Rohlinge kommen mittlerweile aus Argentinien (das zugehörige Angus-Steak ist aber schon weg ), die dortigen Knochen sind dichter und konsistenter.
Mich hat schon so mancher Verkäufer blöd angekuckt wenn ich Knochenrohlinge kaufe, ich halte die Dinger dann minutenlang vor 'ne starke Lampe und "schau durch" wie gleichmässig der Knochen ist.
Und vor allem eine (mir auch lange unbekannte) Tatsache: Niemals sollte man einen unbehandelten Knochen in eine Gitarre setzen... das im Knochen befindliche Fett zieht durch den Steg ins Holz und zerstört die Gitarre langsam aber sicher !! Die Vorbehandlung eines Steg/Sattel-Rohlings ist immens und mit purem Auskochen isset nicht getan !
Da wird richtig Chemie eingesetzt um den Knochen zu "entfetten".
Ich hab' nu' schon einiges getestet und bin immer wieder zu einem "guten" Knochen zurückgekehrt...
Dem Mammut- und Walroß-Material wird nachgesagt dass es zu einer gewissen "Spitzigkeit" des Tons führt, Elefanten-Elfenbein soll etwas mehr Wärme und Sustain bringen. Liegt einfach daran dass Elfenbein dichter und schwerer ist als Knochen, aber auch etwas weicher. Und die Saiten fressen sich schneller in's Material, d.h. keine so lange Standzeit.
Aber Elfenbein ist ziemlich konsistent, bei Knochen kann es Schwankungen in der Dichte geben... die einheimischen Rinderknochen sind immer weniger geeignet, da unsere Kühe durch viele stehen im Stall bereits unter Osteoporose leiden (kein Witz, leider wahr !).
Die meisten Knochen-Rohlinge kommen mittlerweile aus Argentinien (das zugehörige Angus-Steak ist aber schon weg ), die dortigen Knochen sind dichter und konsistenter.
Mich hat schon so mancher Verkäufer blöd angekuckt wenn ich Knochenrohlinge kaufe, ich halte die Dinger dann minutenlang vor 'ne starke Lampe und "schau durch" wie gleichmässig der Knochen ist.
Und vor allem eine (mir auch lange unbekannte) Tatsache: Niemals sollte man einen unbehandelten Knochen in eine Gitarre setzen... das im Knochen befindliche Fett zieht durch den Steg ins Holz und zerstört die Gitarre langsam aber sicher !! Die Vorbehandlung eines Steg/Sattel-Rohlings ist immens und mit purem Auskochen isset nicht getan !
Da wird richtig Chemie eingesetzt um den Knochen zu "entfetten".
Ich hab' nu' schon einiges getestet und bin immer wieder zu einem "guten" Knochen zurückgekehrt...
Ich habe meiner Larrivée L-03R einen Steg aus Knochen verpaßt., Dazu hatte ich vorher diverse quaderförmige Plättchen erworben, die es schon in der passenden Dicke gibt. Ein paar dickere, aus denen man Sättel schnitzen könnte, habe ich auch herumliegen. Die Stegeinlage ist ganz gut gelungen, sogar eine H-Saiten-Kompensation habe ich eingebaut. Allerdings konnte ich keine sonderliche Veränderung des Tons hören. Wenn überhaupt, dann befindet sich die Veränderung im Grenzbereich zur Einbildung.
Die Plättchen gibt es als Kuh-Knochen und sie waren eigentlich nicht teuer. Ich wage die Behauptung, daß der Knochen eines Mammunts sich hinsichtlich der Dichte und des Aufbaus nicht wesentlich von den Knochen einer Muh unterscheidet.
Die Plättchen gibt es als Kuh-Knochen und sie waren eigentlich nicht teuer. Ich wage die Behauptung, daß der Knochen eines Mammunts sich hinsichtlich der Dichte und des Aufbaus nicht wesentlich von den Knochen einer Muh unterscheidet.