Bundstäbchen-Verschleiß bei einer Collings OM
Moderator: RB
Bundstäbchen-Verschleiß bei einer Collings OM
Ich hab ja diese wirklich tolle Collings OM-2H. Die habe ich im April neu bei Rudi gekauft.
Nun ist mir gestern beim Saitenwechsel aufgefallen, dass die ersten 3 Bünde im Bereich der hohen beiden Saiten doch ordentliche Kerben haben:
Natürlich habe ich die Gitarre viel gespielt, teilweise 3h am Tag und mehr. Schließlich braucht so eine Sitka-Decke auch ein paar Spielstunden, bis sie eingespielt ist. Ich bin allerdings bei weitem nicht auf die "Lagerfeuer-Positionen" beschränkt (auch wenn das bei der Gitarre echt Spaß macht), sondern bewege mich ziemlich gleichmäßig auf dem gesamten Griffbrett (ok, bis zum 12. Bund), was man ganz gut an den Abnutzungsspuren auf dem Ebenholz sehen kann. Die Kerben indes sind praktisch ausschließlich auf den ersten drei Bünden zu sehen und zu fühlen. Und auch zu hören, das F# im 2. Bund schnarrt bei festem Anschlag minimal, hier ist die tiefste Kerbe.
Nun meine Fragen: ist bei Collings-Gitarren eine solche Abnutzung nach so kurzer Zeit üblich? (Keine meiner anderen Gitarren ist so schnell verschlissen.) Brauch ich nun jedes Jahr einen Fretjob und alle zwei Jahre ne Neubundierung?
Hat jemand von euch Erfahrungen mit Edelstahl-Bünden? Was kostet so eine Bundierung im Schnitt? Verändert das den Klang? (Gitarrenmacher?)
Nun ist mir gestern beim Saitenwechsel aufgefallen, dass die ersten 3 Bünde im Bereich der hohen beiden Saiten doch ordentliche Kerben haben:
Natürlich habe ich die Gitarre viel gespielt, teilweise 3h am Tag und mehr. Schließlich braucht so eine Sitka-Decke auch ein paar Spielstunden, bis sie eingespielt ist. Ich bin allerdings bei weitem nicht auf die "Lagerfeuer-Positionen" beschränkt (auch wenn das bei der Gitarre echt Spaß macht), sondern bewege mich ziemlich gleichmäßig auf dem gesamten Griffbrett (ok, bis zum 12. Bund), was man ganz gut an den Abnutzungsspuren auf dem Ebenholz sehen kann. Die Kerben indes sind praktisch ausschließlich auf den ersten drei Bünden zu sehen und zu fühlen. Und auch zu hören, das F# im 2. Bund schnarrt bei festem Anschlag minimal, hier ist die tiefste Kerbe.
Nun meine Fragen: ist bei Collings-Gitarren eine solche Abnutzung nach so kurzer Zeit üblich? (Keine meiner anderen Gitarren ist so schnell verschlissen.) Brauch ich nun jedes Jahr einen Fretjob und alle zwei Jahre ne Neubundierung?
Hat jemand von euch Erfahrungen mit Edelstahl-Bünden? Was kostet so eine Bundierung im Schnitt? Verändert das den Klang? (Gitarrenmacher?)
Zuletzt geändert von JazzDude am Sa Apr 08, 2017 9:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
Music is the best. (FZ)
Neubundierung kostet so ca 200 € bis 300 € für alle Bünde. Ansonsten pro Bund ca. 10€ bis 20 €. In Deinem Fall würde es genügen die ersten 3 Bünde zu ersetzen, ca 40 €.
Bunddraht: Edelstahl ist nicht so gut. Macht Geräusche beim Greifen und nutzt die Saiten ab. Ist auch nicht so korrosinssicher wie man glaubt, da Edelstahl sehr empfindlich gegen Chlor ist.
Meine Empfehlung: EVO-Bundraht von Jescar oder Ferdinand Wagner. Wesentlich haltbarer als das übliche Neusilber.
Bunddraht: Edelstahl ist nicht so gut. Macht Geräusche beim Greifen und nutzt die Saiten ab. Ist auch nicht so korrosinssicher wie man glaubt, da Edelstahl sehr empfindlich gegen Chlor ist.
Meine Empfehlung: EVO-Bundraht von Jescar oder Ferdinand Wagner. Wesentlich haltbarer als das übliche Neusilber.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
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JazzDude, die Kerben sehen für den recht kurzen Zeitraum weitreichend aus. Ich erinnere mich aber an eine Larrivée L-03R, bei der sich das ähnlich verhielt, insbesondere h-Saite, Bünde 3 und 5. Beim Saitenwechsel war ich etwas verdrossen. Also beschloß ich, die weitere Entwicklung abzuwarten und hatte danach den Eindruck, als habe sich der Zustand anschließend über Jahre hinweg nur noch sehr wenig geändert.
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Moin!
Es ist halt so:
Wenn man solche Kerben in den Bünden hat, fällt die Saite beim drücken immer genau auf den tiefsten Punkt und arbeitet hier weiter Material weg.
Wenn jetzt abgerichtet wird, ist der Auflagebereich sehr viel breiter und es dauert einige Zeit, bis sich wieder Kerben bilden.
Wer also öfter abrichten lässt, hat mehr von den Bünden, weil die Kerben weniger tief sind und die anderen Bünde entsprechend weniger stark bearbeitet werden müssen.
Im Extremfall müssen die Bünde getauscht werden, obwohl viele nur geringe Abnutzungsspuren haben...
Beste Grüße,
jab
Es ist halt so:
Wenn man solche Kerben in den Bünden hat, fällt die Saite beim drücken immer genau auf den tiefsten Punkt und arbeitet hier weiter Material weg.
Wenn jetzt abgerichtet wird, ist der Auflagebereich sehr viel breiter und es dauert einige Zeit, bis sich wieder Kerben bilden.
Wer also öfter abrichten lässt, hat mehr von den Bünden, weil die Kerben weniger tief sind und die anderen Bünde entsprechend weniger stark bearbeitet werden müssen.
Im Extremfall müssen die Bünde getauscht werden, obwohl viele nur geringe Abnutzungsspuren haben...
Beste Grüße,
jab
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@JAB: Ich vertrete die gegenteilige Auffassung. Die Auflagefläche der Saite auf einer abgerichteten Bund-Krone ist minimal, denn die Krone sollte gerundet sein. Es ist eigentlich nur ein Punkt. Dagegen liegt die Saite in der Kerbe auf einer größeren Fläche auf, nämlich dem abgeflachten Grund der Kerbe. Meine These ist, daß der Materialabtrag sich deswegen verlangsamt, weil der Flächendruck abnimmt. Mit dem Abrichten würde man, meiner Theorie zufolge, den Verschleiß eher wieder beschleunigen, bis die Kerbe sich - dann auf tieferem Niveau - wieder ausgebildet hätte.
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