Fingerpicker DE

Hallo, ich habe eine alte Gitarre geschenkt bekommen. Sie hat Nylonsaiten und gefällt mir damit überhaupt nicht. Sie ist auch schon ziemlich hinüber aber ich habe die Fantasie daraus eine brauchbare Stahlsaiten-Gitarre zu bauen. Hat jemand damit erfahrung? Was muss alles getan werden? ich finde leider keine informationen . Für Antworten im vorraus Danke

Da fällt mir als erstes der deutlich größere Saitenzug von Stahlsaiten ein, der für die Decken- und Stegkonstruktion zuviel sein könnte. Ich kenne nicht wenige Nylongitarren, bei denen sich der Steg aus genau diesem Grund abgelöst hatte.

Ich hatte ganz früher mal auf meiner ersten Konzertgitarre Stahlsaiten von Thomastik-Infeld aufgezogen. Die gibt es als Spezial-Version mit geringer Saitenspannung extra für Klassikgitarren. Ist vielleicht einen Versuch wert, bevor Du größere Umbauten an der Gitarre vornimmst.
http://www.thomastik-infeld.com/de/fami ... ope%20core

Viel Erfolg
Christian

Ich bin ziemlich heiß drauf da ordentlich dran rumzubasteln. Material und werkzeug hab ich zu genüge. Habe mir auch div. Zigarrenschachtel-Gitarren gebaut.
Da sich bei der Gitarre der Boden schon ablöst könnte ich diesen problemlos ganz entfernen und aufs innere zugreifen. Ich dachte ev. den steg von innen zusätzlich zu befestigen...z.B mit nem brettchen verschrauben o.ä. Dann weitere Stäbe zur stabiliesierung längs einsetzen. (Klangeinbußen nehme ich in kauf )
Ich hab auch mit dem Gedanken gespielt den Hals mit spezialbohrer (irgendwas vom schweisser an ne lange stange geschweisst) zu durchbohren und dann einfach eine Stahlstange reinstecken. Kann man dann zwar nicht justieren aber so zur stabilisierung...?
Ich möchte die Gitarre gern zum slide-spiel nutzen und finde dafür die Stahlsaiten mit Zug von Nylons nicht ganz so gut. Hab die auch gerade drauf(Pyramid304)...sind zugegeben besser als erwartet aber zum tieferstimmen möchte ich dann doch lieber 12er Saiten.

Das Problem ist nicht nur der Steg. Auch die Decke inkl. Beleistung ist nicht für so einen hohen Saitenzug dimensioniert und könnte „nachgeben“.

moin,

naja das ist kein anfängerprojekt.

beleistung ändern
steg anpassen
griffbrett runter - stahlstab oder carbonstäbe rein
andere mechaniken

was ist mit der halsbreite 52 mm und dem flachen griffbrett? willst du das beibehalten?

john greven hat mal eine 000-28 nylon zu einer 000-42 steelstring umgebaut.

Da fällt mir als erstes der deutlich größere Saitenzug von Stahlsaiten ein, der für die Decken- und Stegkonstruktion zuviel sein könnte. Ich kenne nicht wenige Nylongitarren, bei denen sich der Steg aus genau diesem Grund abgelöst hatte

Der französische Chansonnier George Brassens hat dieses Problem durch einen Saitenhalter wie bei einer Jazzgitarre gelöst.

Heyho, die Mechaniken sind aus Metal..durchgehend... eigentlich hat die Gitarre nicht die Form einer typischen Konzertgitarre...geht eher in richtung Parlor. Der Hals ist auch viel schmaler. Ich habe mal den Hersteller gegoogelt der Innen sein 75 jähriges bestehen verkündet. Ist von Musikhaus Barth in Stuttgart welches 1876 gegründet wurde..d.h. die Gitarre ist aus den 50ern... Ich glaub ich lass die einfach wie sie ist und nehm mein elan um mich mal an nem kompletten selbstbau zu versuchen... danke trotzdem..

Vernünftige Entscheidung. Der Saitenzug von .012er Stahlsaiten, das ist "light", beträgt circa 75 kg. Möglicherweise ist bei der Wandervogelklampfe die Mensur etwas kürzer, lass es 70 kg sein. Demgegenüber haben Nylonsaiten einen Zug, der mal gerade halb so hoch ist. Das heißt, Nylonsaiten-Klampfen sind generell auf der ganzen Linie strukturell schwächer gebaut, als die Stahl-Fraktion.

Außerdem solltest du dir mal Jerry Reed auf Yt anschauen, da bekommt die Nylongitarre ganz andere Dimensionen. Jerry Reed mit "Lord Mister Ford" beispielsweise.

tele hat geschrieben:Der französische Chansonnier George Brassens hat dieses Problem durch einen Saitenhalter wie bei einer Jazzgitarre gelöst.

Ist das ein UMbau oder bereits so gebaut gewesen?

tele hat geschrieben: Der französische Chansonnier George Brassens hat dieses Problem durch einen Saitenhalter wie bei einer Jazzgitarre gelöst.

Das ist ja noch schlimmer !! Da wird die Decke nach innen gedrückt, das hat damals sogar Stahlsaiten-Korpusse gekillt... die alten Gibsons wurden fast alle auf Pinsteg konvertiert.

Da brauchste 'ne stabile Beleistung unter der Brücke...

Ist das ein UMbau oder bereits so gebaut gewesen?

Luthier guitare depuis 1946, Favino a créé ce modèle en 1955 pour Georges Brassens. Situé entre le jazz et le folk, il s'adapte à l'accompagnement de tout style de musique et de chant. Il se prête également au chorus et à l'arpège.

Jacques Favino hat die Gitarre wohl im Jahr 1955 so auf den Vorschlag von George Brassens gebaut.
Sein Sohn Jean Pierre bietet immer noch eine ähnliche Gitarre an..
Sie hat eine Mensur von 62,5 cm und wird wie Gypsy Jazz Gizarren mit Savarez Argentine Saiten bespannt.
Dadurch ist der Saitenzug geringer als bei einer 65er Mensur mit 12er Saiten, trotzdem ist wohl ein Trussrod in der Gitarre.