AER 60 II

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

micsan
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AER 60 II

Beitrag von micsan »

Hallo zusammen,
ich habe mir einen AER 60 II compact gekauft. Damit wollte ich bei kleinen Gigs Gitarre und Gesang verstärken. Klappt auch soweit ganz gut. Mit der Verstärkung des Gesangs bin ich einverstanden. Der Klang der Gitarre ist verstärkt aber meilenweit vom akustischen Klang entfernt. Wenn ich einen kleinen Röhrenverstärker (Reussenzehn EL 34) vorschalte und die Höhen herunterdrehe wird es besser. Über die Klangregelung vom AER bekomme ich das so nicht hin. Hilft da ein Equalizer oder ein Effektgerät?
Ich spiele eine Strohmer Westerngitarre von 1977 mit einem Fishman-Pickup im Steg.
Weiss jemand Rat?
Bluesige Grüsse !
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marcus
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Beitrag von marcus »

Was gefällt Dir denn am verstärkten Klang der Gitarre nicht?
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But musicians paint their pictures on silence.«

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micsan
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Beitrag von micsan »

Die Bässe kommen nicht 'rüber wie sie akustisch klingen, die Höhen auch nicht. Sie klingt einfach nicht rund. Über eine Gesangsanlage hatte ich schon bessere Ergebnisse, kenne allerdings den Hersteller nicht und ich wollte eine kompakte Lösung.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Hallo Micsan,

ich hatte auch mal einen AER Domino und war von der Klangregelung auch nicht besonders angetan. Leider greifen die EQ´s nicht tief genug. Der Mittenregler beim Domino regelt nur +- 2 db. Das ist zu wenig und auch meiner Meinung nach unverständlich.

Am besten besorgst Du Dir noch einen Preamp (z.B. von LrBaggs).

Ich bin auf Schertler umgestiegen. Aber das ist Geschmachssache.

Gruß

Thomas
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marcus
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Beitrag von marcus »

Ich würd auch mal versuchen, einen Preamp mit EQ vorzuschalten.
Z.B. den hier:
http://www.thomann.de/de/fishman_proeq_ ... preamp.htm

Mit dem bin ich ganz zufrieden.

Oder ggfs. mal ein anders Tonabnehmersystem probieren.
Genauer gesagt würde ich sogar damit anfangen,
also am Anfang der Signalkette beginnen und dann die einzelnen Komponenten überpüfen.
Welchen hast Du denn momentan genau verbaut?
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Pida
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Beitrag von Pida »

Hi,

ein vorgeschalteter, flexiblerer EQ kann sehr hilfreich sein. Tatsächlich sehe ich hier ein großes Manko der AER-Amps; selbst der Acousticube hat neben seinen hunderten Effekten keinen parametrischen EQ.

Daneben setzt aber - so sehr ich den Grundsound der AER-Amps mag - die Physik gewisse Grenzen. Meiner Erfahrung nach kann der Compact 60 gerade in den sehr hohen bzw. sehr tiefen Frequenzbereichen nicht mit den größeren Amps (Cube, Domino, evtl. Compact XL [nie selbst gespielt]) mithalten. Ein Gitarrist, mit dem ich öfter spiele, berichtet das auch: Obwohl er oft rein akustisch spielt und sicher kein Effektfreak ist, hat er in den sauren Apfel gebissen und kürzlich weit über 1000 € Aufpreis für den Cube III gezahlt.

Kurz: Bevor du weiter investierst, solltest du erstmal sicherstellen, dass der Compact 60 deine Ansprüche erfüllen kann.

Gruß
Pida
micsan
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Beitrag von micsan »

Vielen Dank für eure Infos. Da werde ich wohl viel ausprobieren müssen.

Hallo marcus,
die genaue Bezeichnung des Tonabnehmers kenne ich nicht. Ich frage bei Gelegenheit mal den Gitarrenbauer, der ihn eingebaut hat.

Viele Grüße
micsan
tbrenner
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AER-sound

Beitrag von tbrenner »

Hallo micsan,

ich habe auch den AER compact und bin eigentlich unter dem Strich sehr
zufrieden mit dem Ding - mir persönlich behagt er zumindest weit besser,
als der Schertler Unico, den ich zuvor hatte.

Ich würde jedoch auch Marcus beipflichten, daß es extrem drauf ankommt
mit welchem PU-system Du in den AER gehst:
meine LR-Baggs bestückten Git. , sowie meine Yamahas mit deren Werkssystem verarbeitet er bestens. Mit der Schertler Bluestick- versehenen
Larrivée D 05 kommt (trotz gegebener Klangqualität der D 05) eigentlich nur
ein grütziger Sound heraus; nicht viel besser ist es mit der B.Band bestückten Lakewood.
Besonders zurückhalten muß man sich imho mit der internen Effektsektion
des AER, damit kriegt man im Zweifelsfall jeden Sound hingerichtet und auch
der Color-Schalter fügt fast unnatürliche Brillanz und reichlich Rauschen hinzu.

Aber: spielt nicht auch T.Emmanuel diesen compact live (zumindest glaube ich das auf einem Video so erkannt zu haben) - und was dem Kerl
gut genug ist, sollte uns Pfarrerstöchtern doch schon lange ...
:roll:

Viel Erfolg beim Weiterexperimentieren,

tbrenner :wink:
micsan
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Beitrag von micsan »

Hallo tbrenner,

stimme dir voll und ganz zu. Die Effekte und den Colorschalter kann man voll vergessen.
Kann man an den AER eigentlich einen zusätzlichen Speaker anschliessen?

Grüße micsan
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Auf der alten Website von AER hatte ich mal eine Erklärung zu dem Mitenregler gefunden, die ich gar nicht nachvollziehen konnte. Sinngemäß erinnere ich mich noch daran: "

>>>Ein Kunde hatte vermutet, dass der Mittenregler seines Dominos defekt sei, da er keine Klangveränderung wahrnehmen konnte. Die Antwort lautete sinngemäß: "Der Mittenregler regelt +- 2 db. Er soll den Klang der Gitarre nicht verbiegen, sondern musikalisch unterstützend wirken."<<<<

Für mich ist das wirklich nicht nachzuvollziehen. Bei bestimmten PU´s muss man nunmal tiefer ins Geschehen eingreifen.

Bei Schertler regelt der EQ jeweils +- 15 db.
Aber: spielt nicht auch T.Emmanuel diesen compact live (zumindest glaube ich das auf einem Video so erkannt zu haben) - und was dem Kerl
gut genug ist, sollte uns Pfarrerstöchtern doch schon lange ...
Ich kenne Tommy E. nur von Youtube her und finde seinen Sound eigentlich gar nicht so toll. Klingt sehr viel nach Piezo.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

micsan hat geschrieben:Die Bässe kommen nicht 'rüber wie sie akustisch klingen, die Höhen auch nicht. Sie klingt einfach nicht rund. Über eine Gesangsanlage hatte ich schon bessere Ergebnisse, kenne allerdings den Hersteller nicht und ich wollte eine kompakte Lösung.
Ich mache ähnliche Erfahrungen, wenn ich den Klang meiner Gitarre über einen Akustikgitarren-Verstärker gespielt (ich benutz zum Üben daheim einen Marshall AS50) mit dem Klang im Proberaum über die Gesangsanlage mit 12-Zoll Lautsprechern vergleiche. Letzteres klingt ausgewogener, voller und in den Höhen nicht so schrill.

Nun ist der AS50 kein AER aber ich erinnere mich noch daran, wie ich in einem Musikladen einmal mehrere Akustikgitarrenverstärker ausprobierte. Mir klangen die fast alle etwas zu hart und ich glaube das hat damit zu tun, dass in diesen Dingern relativ kleine Lautsprecher eingebaut sind.

Also ich hab mir mein Vorurteil gebildet: wenn es leicht und kompakt sein muss, ist der dezidierte Akustgitarrenverstärker im Vorteil. Wenn es um den Klang geht, dann würde ich eher eine vernünfige aktive Monitorbox + Preamp nehmen.

Grüße
Bernd
micsan
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Beitrag von micsan »

berndwe hat geschrieben:
micsan hat geschrieben:Die Bässe kommen nicht 'rüber wie sie akustisch klingen, die Höhen auch nicht. Sie klingt einfach nicht rund. Über eine Gesangsanlage hatte ich schon bessere Ergebnisse, kenne allerdings den Hersteller nicht und ich wollte eine kompakte Lösung.
Ich mache ähnliche Erfahrungen, wenn ich den Klang meiner Gitarre über einen Akustikgitarren-Verstärker gespielt (ich benutz zum Üben daheim einen Marshall AS50) mit dem Klang im Proberaum über die Gesangsanlage mit 12-Zoll Lautsprechern vergleiche. Letzteres klingt ausgewogener, voller und in den Höhen nicht so schrill.

Nun ist der AS50 kein AER aber ich erinnere mich noch daran, wie ich in einem Musikladen einmal mehrere Akustikgitarrenverstärker ausprobierte. Mir klangen die fast alle etwas zu hart und ich glaube das hat damit zu tun, dass in diesen Dingern relativ kleine Lautsprecher eingebaut sind.

Also ich hab mir mein Vorurteil gebildet: wenn es leicht und kompakt sein muss, ist der dezidierte Akustgitarrenverstärker im Vorteil. Wenn es um den Klang geht, dann würde ich eher eine vernünfige aktive Monitorbox + Preamp nehmen.

Grüße
Bernd
Hast ja Recht. Es scheint ein Kompromiss muss her. Ich glaube ein Preamp mit EQ ist meine Lösung, denn ich habe keine Lust das Pickup auszutauschen, ich wüsste auch gar nicht gegen welches und außerdem über die Gesangsanlage klingt es ja ordentlich.

Was haltet ihr von dem Preamp >>LR Baggs Venue Di<<?

Bluesige Grüße
micsan
tbrenner
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Peripherie aufrüsten ...

Beitrag von tbrenner »

Hi micsan,

ich würde vor Beschaffung weiteren Gerödels mal den A/B -Vergleich machen: leihe Dir mal ne gute andere Gitarre mit einem anderen P.U.-System - z.B. L.R. Baggs oder KK, oder, oder ....
und spiele die über den AER. Würde mich nicht wundern, wenn Du dann plötzlich einen guten, von dir gewünschten Sound hinkriegst.
Und dann weißt Du, ob´s vielleicht doch der nicht so optimale Fishman-Preamp ist ....

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi micsan,
Was haltet ihr von dem Preamp >>LR Baggs Venue Di<<?
ich habe ihn noch nicht probiert und kenne nur den LR Baggs Para DI, den ich oft mit meinen Akustic Amps (früher auch mal eine AER Compac 2 und eine Domino, die ich beider verkauft habe, weil sie mir zu kalt klangen).
Mit der Para Di bekomme ich einen wunderbaren Sound hin, schöne Höhen, seidige Mitten und satte Bässe. Ich dene der Venue Di wird nicht schlechter sein. Wichtig ist halt, dass man tief in die Frequenzen eingegreifen kann.

Falls Du den Venue Di mal probiert hast, berichte doch mal von Deinen Erfahrungen!
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrencoaching
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Spiel mal die Roland BA-330 Mini-PA an. :wink:

Für die habe ich mich von meinem AER getrennt.
Akustisch geht nichts über eine PA und sei sie noch so klein.
Apropos klein: nicht täuschen lassen, das Ding ist druckvoll und laut.
Akkubetrieb geht auch, ideal für das Spielen im Freien.
Preislich ist das Teil auch günstiger als ein AER-Amp.
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