Was tun bei piezolastigem Klang?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Nö, tuts auch nicht. Keine übertragenen Klopfgeräusche.

Werde mir heute einen Kostenvoranschlag für den Einbau Matrix Blend einholen... :violin:
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ich hab zwar kein Fishman, aber einen B-Band 2 Kanal (Piezo +Micro).

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß genau in den Stuationen wo man das Ding braucht, es letztlich doch nicht gebrauchen kann. Wegen Feedback muss ich den Mic-Kanal so leise stellen, daß ich nachher doch den Piezo Sound habe... :cry:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Übrigens... hatte heute das Fishman Aura beim Liveeinsatz dabei - und irgendso ein Depp ist unabsichtlich auf den Footswitch draufgestiegen und hat es mittendrin im Gig ausgeschaltet. Tja, ich habs nicht einmal gemerkt. Ein Beweis mehr dafür, dass das hochgelobte Aura-Pedal keine nennenswerte Unterschiede bringt.

Zumindest nicht ansatzweise nennenswert für den Preis. Muss ich schnell mal wieder loswerden, das Aura-Teil, denn trotz allem Herumexperimentierens im Vorfeld überzeugt das Ding einfach nicht... Also: Entweder Mikro pur, Mikro-Piezo-Hybrid-Tonabnehmer oder halt Abfinden mit Piezo scheint die Devise zu lauten.

Jedenfalls sind 240 Euro zu viel ausgegeben für eine kaum bemerkbare Steigerung des Piezo-Klangs, zumindest in meinem Fall. Kann ja sein, dass das Aura den einen oder anderen Piezo in der einen oder anderen Klampfe aufzuwerten vermag. Den LR Baggs in meiner Gibson konnte das Pedal jedenfalls nur um einen HAUCH übertrumpfen. Aber es ist kein Hauch, der das Geld wert wäre, und schon garnicht bei dem Batterieverbrauch.

LG, P.
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marcus
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Beitrag von marcus »

Pappenheim hat geschrieben:Also: Entweder Mikro pur, Mikro-Piezo-Hybrid-Tonabnehmer oder halt Abfinden mit Piezo scheint die Devise zu lauten.
Oder, wie weiter oben schon von einigen empfohlen, mal ein K&K Pure Western probieren.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

marcus hat geschrieben:Oder, wie weiter oben schon von einigen empfohlen, mal ein K&K Pure Western probieren.
Der Einbau des k&k wäre dann aber schon auch ein gröberer Eingriff, und der ist doch auch Piezo-Technologie, nicht? Seid ihr denn vom k&k wirklich so überzeugt?

LG vom Pappenheimer
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marcus
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Beitrag von marcus »

Pappenheim hat geschrieben: Der Einbau des k&k wäre dann aber schon auch ein gröberer Eingriff, und der ist doch auch Piezo-Technologie, nicht? Seid ihr denn vom k&k wirklich so überzeugt?
Wieso gröberer Eingriff?
Standard-Endpin-Buchse, wenn Du nicht aufbohren lassen möchtest gibt es die auch als "Vintage"-Version.
Die Abnehmer selbst werden unter den Steg geklebt und fertig.

Welche Technologie dahinter steckt, kann ich Dir ehrlich gesagt nicht sagen.

Ich bin davon überzeugt.
Ich finde den Klang wie mikrofoniert und das System kommt ohne Batterien aus. Einbauen (lassen) und vergessen.
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FraWe
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Beitrag von FraWe »

Hallo, nach längerer Zeit bin ich mal wieder hier und habe einen etwas ausgefallenen Vorschlag, der bei mir sehr überzeugt:
Ich bin ein Fan des TranceAudio Amulet-Systems http://www.tranceaudio.com/amulet.html . Kurz zu meiner eigenen Vorgeschichte:
Früher Sintiswing usw. mit Mikro (auch live AKG C.414 oder KM184), Jazz und Folk Kram dann jahrelang mit Sunrise http://www.sunrisepickups.com/ (in Lowden und A&M), die sind sehr gut, gerade dann, wenn man mal ein dickes Plektrum nutzt (klingt bei Piezo immer furchtbar, wenn man mit dem Plek an die Saiten kommt) und mal mit den Fingern spielt, wo man dann einen feinen und jazzigen Ton (mit genug Bass ohne einen Bassisten, aber doch oben "rund und schön") möchte.
Für meinen Geschmack ist es beim Sunrise optimal, ihn mit etwas EQ und vor allem mit einer Aufteilung auf zwei Kanäle, die minimale Unterschiede im Delay haben (siehe Tuck's Corner auf http://www.tuckandpatti.com ) zu spielen.
Left: 1.396 ms (134 samples at 96k). Right: 0.458 ms (44 samples at 96k). This was for us the magic combination, as it happened by mistake, then we later tried every combination of all possibilities for both numbers and still liked this pair best. The result was to widen the guitar image substantially, making it feel more like an orchestra
Ich habe das in Mainstage (Apple Logic) gemacht. Außerdem ist super nützlich, den Pickup nicht eben im Schallloch zu verankern, sondern schräg, so dass er an der hohen e-Saite einen geringeren Abstand hat. Ich habe das durch harte Kunststoff-Scheibe aus Baumarkt, die ich genau auf Halterungsmaß des Pickup zugeschnitten habe, geschafft.
Wie gesagt: Der Ton ist wunderbar, ist unempfindlich gegenüber Rückkopplung, aber es ist ein Ton, der anders ist als vom Mikrophon. Ian Melrose z.B. nutzt den Sunrise in Verbindung mit einem DPA-Mini-Mikro (und früher hatte er ein deByl).
Meine Lösung mit dem TranceAudio ist für mich umwerfend, weil sie vielfach besser klingt (im Sinne von "echter") als ein gutes Studio-Mikro. Und man sieht nichts, hat keine dauerhaften Eingriffe ins Instrument usw. Das System besteht aus zwei "akustischen Linsen", die an der Sattellinie von innen unter die Decke geklebt werden. Dann gibt es in der Gitarre noch einen kleinen Vorverstärker, woran die Kabel der Linsen angeschlossen werden. Von da führt ein Kabel zur Endbuchse, die ein Spezialstecker ist, an den mit Spezialkabel (alles Mogami und gut flach liegend auf der Bühne) die Regeleinheit angeschlossen wird. Der Vorverstärker in der Gitarre bezieht auch über dieses Spezialkabel seinen Strom. Michael Hedges z.B. nutzte diese Art von Abnehmern (in Verbindung mit Sunrise) und ich bin von dem Klang ausgesprochen angetan, weil ich solche Echtheit im Ton bisher nur von (unpraktischen) Studiomikros kannte.
Hier ist ein Vergleich, bei dem man etwas erkennen kann vom Ton. Der Trick besteht wirklich in der Plazierung der "akustischen Linsen", das ist nicht einfach. Und ganz billig ist der Pickup auch nicht, stimmt. Hier kann man diesen Tonabnehmer hören (auch im Vergleich zu anderen, zu Mikros und auch in Verbindung z.B. mit dem Sunrise): http://www.dougyoungguitar.com/pickuptests/
Schönen Gruß
Frank
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scifi
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Beitrag von scifi »

Hi,

ich mache mit der FISHMAN AURA SPECTRUM DI ganz gute Erfahrung gegen Piezo-Quäk in Kombination mit einem Shadow Nanoflex. Hier hat man halt noch Klangregelung und Compressor und außerdem alle Aura-Pedale in einer einzigen Kiste vereint.

Es hat jedoch einige Zeit gedauert, bis mir der Sound gefallen hat und ich bin immer noch am basteln. Klar: es ist eine Simulation die man dem Originalsignal zumischt und ich höre auch ein digitales Knuspern. Ich vermute mal mit Mikros (keine Erfahrung damit) ginge das besser. Bei den beiden Auftritten die ich bislang mit dem Gerät absolviert habe war ich aber sehr zufrieden. Einstöpseln, kurz den Klang regeln, Sound-Check und in 15 Minuten war das Thema gegessen. Das Publikum fand den Gitarren-Sound in beiden Fällen natürlich und ansprechend.

Der Preis ist natürlich extrem für eine DI-Box... Aber ich hatte mir damals durchgerechnet wie viel eine vernünftige DI-Box plus EQ-Pedal kosten würde und da kam die Spectrum DI - wenn man die ganzen anderen nützlichen Features berücksichtigt - gut weg. Und vom Sound her bin ich so wesentlich besser bedient.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

scifi hat geschrieben:Ich vermute mal mit Mikros (keine Erfahrung damit) ginge das besser.
Das kannste annehmen. Ich hab auch Erfahrungen mit der Fishman-DI-Box gemacht (Aura Imaging Pedal) und ich fand, dass die Auswirkungen auf den Sound sehr sehr gering waren. Es war zwar schon eine Verbesserung da, aber so geringfügig, dass ich es nichtmal gemerkt habe, als bei einem Auftritt jemand unabsichtlich draufgetreten ist und so das Ding abgeschaltet hat.

Direkt verglichen habe ich dann auch: Am Zweikanal-Mischpult auf Kanal 1 direkt vom Piezo (LR Baggs in der Gibson-Elvis-Dove) über das Aura-Pedal; auf Kanal 2 ein Shure Beta 58A vor dem Schallloch. Da liegen Welten dazwischen...leider :roll:

Ich lass mir jedenfalls den Fishman Ellipse Matrix einbauen, der ein integriertes Mikro hat. Ich bin nur noch auf der Suche nach einem Gitarrenbauer in meiner Nähe, der das zu einem anständigen Preis macht. Der letzte hätte für den Einbau 200 Teuros verlangt...:shock:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ich krame mal diesen alten Thread raus, weil dieses Thema auch bei Kontrabassisten ein "ewiges" ist und ich auf eine "Lösung" hinweisen wollte, die ich für meinen KB entdeckt habe und die auch mit Akustikgitarren für meine Ohren außerordentlich gut funktioniert. Da ich dazu noch keinen Thread gefunden habe, pack ich den Hinweis einfach hier hin...
und zwar den Ehrlund-PU(Da einfach mal unter PU schauen...)
klingt für meine Ohren wirklich fast wie ein gutes Mikro und ist wesentlich einfacher zu handeln... am Anfang braucht etwas Zeit und Geduld zum suchen und finden der "sweet spots", aber dann klingt es nach meinen Erfahrungen um einiges besser als alle mir bekannten Piezo-Systeme..(wobei ich sicher nicht alle Piezos für Akustik-Gitarren kenne... das bezog sich jetzt auf den KB). Was ich erstaunlich finde, ist die Tatsache, dass der Ehrlund so wenig bekannt ist. Ich habe auf der Suche danach vor einiger Zeit in einem amerikanischen Gitarrenforum etwas darüber gefunden, aber das war das einzige.. bei Kontrabassisten macht er so langsam als "Geheimtipp" die Runde... vielleicht hilft er ja dem einen oder anderen weiter bei der Suche nach dem "perfekten Sound"...;)
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Reine Mikroabnahme im Korpus ist immer ein wenig problematisch wegen Rückkopplungen und so. Daher hab ich mich auch für den Fishman Ellipse Matrix Blend entschieden, wo man zwischen Piezo und Mikro hin- und herblenden kann. Ich hab mir den schon einbauen lassen und bin hoch, wirklich hochzufrieden. Ich habe immer ca. 60% Piezo und 40% Mikro, es klingt wirklich affentittenturbogeil. :wink:
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ich bin bei Piezos mittlerweile grundsätzlich immer ein wenig vorsichtig, zumindest wenn sie ohne Preamp daher kommen...und ein Vorteil des Ehrlunds, der sicher für einige auch eher ein Nachteil ist, ist für mich die Möglichkeit, den Sound "einfach" durch verschiedene Positionen oder drehen des PU's zu verändern.. man spart sich den ganzen "EQ-Kram"... und der Preamp macht nicht nur einfach "lauter" bzw. verbessert die Anpassung, sondern da scheint auch eine Phasenkorrektur oder so was eingebaut zu sein, denn er "öffnet" den Klang wirklich... aber ist doch super, dass Du für Dich auch schon das ultimative System gefunden hast..:)
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Dex
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Beitrag von Dex »

Hallo LaFaro,

klingt interessant, aber ich habe keine Möglichkeit gefunden das Ding zu bestellen. Kannst Du mir nen Tipp geben?
Also, was war noch mal Trumpf?
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Dex hat geschrieben:Hallo LaFaro,

klingt interessant, aber ich habe keine Möglichkeit gefunden das Ding zu bestellen. Kannst Du mir nen Tipp geben?
also die fehlende "Infrastruktur" ist wohl ein wichtiger Grund für die relative Unbekanntheit dieses PU's:)
ich habe damals direkt an Göran Ehrlund gemailt und mit ihm Kontakt aufgenommen. Es ergaben sich dann zwei Möglichkeiten;
1) man kann den PU direkt bei ihm bestellen, wobei auch ausprobieren und ggfs. umtauschen kein Problem ist.
2) er hat darauf hingewiesen, dass der PU hier in Deutschland über Gerold Genßler zu bekommen ist, einen Berliner Kontrabassisten und Basssaitenbauer. Mit dem habe ich dann mal telefoniert, was sich als sehr nett und informativ herausstellte. Leider ist Gerold nicht immer leicht zu erreichen. Am einfachsten ist wohl die Kontaktaufnahme per Mail. Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir die Mail-Adresse oder Telefonnummer gern PN zukommen lassen
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