Konzertgitarre Small Neck
Moderator: RB
Konzertgitarre Small Neck
Hallo, ich bin neu hier und hoffe auf Hilfe bei einer Entscheidungssuche. Ich spiele seit einigen Jahren Westerngitarre, derzeit mit Lust meine Art and Lutherie. Da ich allerdings für ein paar Lieder live und für zu Hause gern eine Nylon hätte, bin ich zum Testen losgezogen. Bei mir gibt es ein paar Geschäfte in der Stadt und somit auch eine gewisse Auswahl (online möchte ich eher nicht kaufen). Jedoch möchte ich eine Gitarre mit schmaleren Hals als 52mm. Sicher, man gewöhnt sich an alles, aber beim Testen fiel mir schon auf, das eine klassische Halsbreite mir keinen Spaß bereitet.
Da ich, wie gesagt, vorrangig die Western bemühe, sollte sich das Budget für die Nylon (mit Massivdecke) als Zweitgitarre um die 300 Euro bewegen. Und da ich live lieber im Stehen spiele, wäre ein Pickup schon gut. Deshalb favourisierte ich zunächst die Ortega RCE 138SN. Hab ich probiert, alles schick. Nun wurde mir aber aus Klanggründen geraten, vielleicht lieber eine Konzertgitarre ohne Pickup zu kaufen und diesen dann nachzurüsten (es gibt hier einen Gitarrenbauer der ein ziemlich gutes System dafür hat). Als Variante gäbe es vor Ort die La Mancha Rubi CM-SN. Meine Frage nun, hat jemand noch einen anderen Tip oder kann mir bei meiner Entscheidung helfen. Vielleicht hat ja jemand die Ortega und kann seine Erfahrung bezüglich Sound, akustisch und verstärkt, mitteilen. Danke schon mal und allen ein schönes Wochenende.
Da ich, wie gesagt, vorrangig die Western bemühe, sollte sich das Budget für die Nylon (mit Massivdecke) als Zweitgitarre um die 300 Euro bewegen. Und da ich live lieber im Stehen spiele, wäre ein Pickup schon gut. Deshalb favourisierte ich zunächst die Ortega RCE 138SN. Hab ich probiert, alles schick. Nun wurde mir aber aus Klanggründen geraten, vielleicht lieber eine Konzertgitarre ohne Pickup zu kaufen und diesen dann nachzurüsten (es gibt hier einen Gitarrenbauer der ein ziemlich gutes System dafür hat). Als Variante gäbe es vor Ort die La Mancha Rubi CM-SN. Meine Frage nun, hat jemand noch einen anderen Tip oder kann mir bei meiner Entscheidung helfen. Vielleicht hat ja jemand die Ortega und kann seine Erfahrung bezüglich Sound, akustisch und verstärkt, mitteilen. Danke schon mal und allen ein schönes Wochenende.
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Hallo und herzlich willkommen hier.
Probleme auf einer Konzertgitarre bekommen Westernspieler nur, weil sie den Nylonsaiter falsch halten. Der Daumen wird in der Halsmitte aufgesetzt. Damit bekommt auch jede Spreizung hin. Lässt man den Daumen drüberschauen, wie bei der Westerngitarre, dann funktioniert das überhaupt nicht. Nach 3 bis 4 Tagen ist man dann i. a. fit.
Den Rat, eine Gitarre ohne Pickup zu kaufen, bekommst Du auch von mir. Eine Konzertgitarre für 300 € mit eingebautem PU ist ein klangliches Minusgeschäft. Da würde ich lieber das Guitar Mic von Bruce Bartlett verwenden. Das ist ein Klippmikro für Instrumente. Es kommt ins Schallloch, erzeugt einen ordentlichen Ton ohne diese nervige Piezotonsubstanz und bei hoher Rückkopplungssicherheit weit hochgepegelt werden. Das Mikro kannst Du ohne irgendwelche Umbauten in Sekunden für jede andere Gitarre verwenden.
Der Instriestandard liegt bei 52 mm. Höfner Gitarren haben eine Halsbreite von 50 mm. Wenn Dir das zu breit ist, dann kommt nur eine 7/8 oder 3/4 Größe für Dich in Betracht. Das Spiel auf der Konzertgitarre steht und fällt mit der richtigen Haltung.
Probleme auf einer Konzertgitarre bekommen Westernspieler nur, weil sie den Nylonsaiter falsch halten. Der Daumen wird in der Halsmitte aufgesetzt. Damit bekommt auch jede Spreizung hin. Lässt man den Daumen drüberschauen, wie bei der Westerngitarre, dann funktioniert das überhaupt nicht. Nach 3 bis 4 Tagen ist man dann i. a. fit.
Den Rat, eine Gitarre ohne Pickup zu kaufen, bekommst Du auch von mir. Eine Konzertgitarre für 300 € mit eingebautem PU ist ein klangliches Minusgeschäft. Da würde ich lieber das Guitar Mic von Bruce Bartlett verwenden. Das ist ein Klippmikro für Instrumente. Es kommt ins Schallloch, erzeugt einen ordentlichen Ton ohne diese nervige Piezotonsubstanz und bei hoher Rückkopplungssicherheit weit hochgepegelt werden. Das Mikro kannst Du ohne irgendwelche Umbauten in Sekunden für jede andere Gitarre verwenden.
Der Instriestandard liegt bei 52 mm. Höfner Gitarren haben eine Halsbreite von 50 mm. Wenn Dir das zu breit ist, dann kommt nur eine 7/8 oder 3/4 Größe für Dich in Betracht. Das Spiel auf der Konzertgitarre steht und fällt mit der richtigen Haltung.
Liebe Grüße
Bernd
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Danke für die schnelle Antwort. Mit der Daumenhaltung kann ich leider nicht recht verstehen. Wenn ich Picking/Fingerstyle jenseits der Standardgriffe im 1/2/3 Bund mache, ist mein Daumen in der Griffbrettmitte. Als ich die 48mm Ortega angetestet habe, hatte ich auf alle Fälle keine Probleme beim Greifen, bei 52 mm schon (ziemlich kurze Finger . Wie auch immer, momentan hätte ich nun die Wahl zwischen Ortega 138 SN mit und ohne Pickup und der La Mancha. Die La Mancha käme hier 199,-. Also genauso viel wie die von dir empfohlene Mic-Lösung. Macht das Sinn? Mir ist schon klar, dass es immer besser geht als ein eingebauter PU, aber ich will ja auch keine Soloauftritte mit Fingerstyle und Flamengo machen. es gibt halt in userem Set ein paar Sachen, die ich zwar mit Western spielen kann, die aber mit Nylon besser klingen würden. Möglich wären übrigens in meiner Heimatstadt auch Lag-Guitars. Jedoch mit Massivdecke außerhalb meines Budgets und die Verarbeitung find ich auch nicht so toll.
Hallo,
Wenn Du über einen E Gitarrenverstärker anschliesst klingen selbst die La Mancha poppiger als die mikrofonierte Lösung. Leicht gecruncht klingt Nylon sehr charmant und weniger vordergründig als eine Western. Sustain bis zum Abwinken sowas lässt sich mit B-Band etc. Unterstegabnehmer schön darstellen. Realistischer unplugged Sound kommt über Mikro besser. Ist aber im Bandumfeld wohl eher selten die Aufgabe. Ich mag elektronisch manipulierte Nylons. Das Feld ist wirklich nicht nur den Godins und anderen Fusion Gitarren vorbehalten. Das steht einem auch mit einer preiswerteren Gitarre offen.
ich spiele von Haus aus eher Konzertgitarren. Aber meine Lieblingsnylon hat auch 39mm Halsbreite: Yamaha SLG 110 N.
Wenn Du über einen E Gitarrenverstärker anschliesst klingen selbst die La Mancha poppiger als die mikrofonierte Lösung. Leicht gecruncht klingt Nylon sehr charmant und weniger vordergründig als eine Western. Sustain bis zum Abwinken sowas lässt sich mit B-Band etc. Unterstegabnehmer schön darstellen. Realistischer unplugged Sound kommt über Mikro besser. Ist aber im Bandumfeld wohl eher selten die Aufgabe. Ich mag elektronisch manipulierte Nylons. Das Feld ist wirklich nicht nur den Godins und anderen Fusion Gitarren vorbehalten. Das steht einem auch mit einer preiswerteren Gitarre offen.
ich spiele von Haus aus eher Konzertgitarren. Aber meine Lieblingsnylon hat auch 39mm Halsbreite: Yamaha SLG 110 N.
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zupfgeige hat geschrieben:Danke für die schnelle Antwort. Mit der Daumenhaltung kann ich leider nicht recht verstehen. Wenn ich Picking/Fingerstyle jenseits der Standardgriffe im 1/2/3 Bund mache, ist mein Daumen in der Griffbrettmitte. Als ich die 48mm Ortega angetestet habe, hatte ich auf alle Fälle keine Probleme beim Greifen, bei 52 mm schon (ziemlich kurze Finger . Wie auch immer, momentan hätte ich nun die Wahl zwischen Ortega 138 SN mit und ohne Pickup und der La Mancha. Die La Mancha käme hier 199,-. Also genauso viel wie die von dir empfohlene Mic-Lösung. Macht das Sinn? Mir ist schon klar, dass es immer besser geht als ein eingebauter PU, aber ich will ja auch keine Soloauftritte mit Fingerstyle und Flamengo machen. es gibt halt in userem Set ein paar Sachen, die ich zwar mit Western spielen kann, die aber mit Nylon besser klingen würden. Möglich wären übrigens in meiner Heimatstadt auch Lag-Guitars. Jedoch mit Massivdecke außerhalb meines Budgets und die Verarbeitung find ich auch nicht so toll.
Servus,
Ich denke mal Bernd meint die Haltung des Daumen insofern, als dass viele Picker mit dem Daumen die Bässe greifen, sprich oben rüber. Daraus resultierend ist der Daumen auch im Spiel ganz anders positioniert, weil er ja schnell greifen können muss. Klassisch werden Bässe nie mit Daumen gegriffen, sondern mit einem der Finger. je nach Satz....
Und Bernd: ich finde nicht, dass die Position des Daumens allein die Basis für gute Spreizfähigkeit ist. ich darf feststellen, dass es für kleine Hände schöne eine Zeit braucht, um diese Fähigkeit auf dem 52er zu trainieren.
LG kerstin
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Hallo Kerstin,Kerstin Muc hat geschrieben:Und Bernd: ich finde nicht, dass die Position des Daumens allein die Basis für gute Spreizfähigkeit ist. ich darf feststellen, dass es für kleine Hände schöne eine Zeit braucht, um diese Fähigkeit auf dem 52er zu trainieren.
das siehst Du leider falsch. Richtig ist, dass bei einem Wechsel auf eine größere Mensur kleine Finger in der Eingewöhnungsphase hohe Anforderungen an die Spreizfähigkeit stellen. Die Daumenposition nimmt hierbei ganz erheblichen Einfluss auf die Spreizfähigkeit. Die Mensur ist hierbei von untergeordneter Bedeutung.
Da ich heute noch von meinem Sohn den Camcorder habe, zeige ich das in einem Video (dauert ein paar Tage, weil mein Sohn das schneiden muss).
Zuletzt geändert von Bernd C. Hoffmann am Sa Nov 09, 2013 2:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Da Du nichts über die Mensur gesagt hast, vermute ich, dass Deine Akustikgitarren auch eine 65er Mensur haben. Wer diese Mensur mit kurzen Fingern mit einer 48er Halsbreite spielen kann, der kann das auch auf einer 52er. Andernfalls müsstest Du körperlich sehr klein oder auffällig unproportional gewachsen sein. Das ist allerdings höchst selten. Ich hatte in meinem Unterricht genügend Akustiker, die auch Klassik gelernt haben. Zudem habe ich den Vergleich von Kindern, die ab einer bestimmten Größe - auch mit vermeintlich kleinen Fingern - mit 52er Mensuren keine Probleme haben.zupfgeige hat geschrieben:Als ich die 48mm Ortega angetestet habe, hatte ich auf alle Fälle keine Probleme beim Greifen, bei 52 mm schon (ziemlich kurze Finger Wink
Wenn Du sagst, Dein Daumen ist jenseits des 3. Bundes an der Halsmitte, dann hast Du ihn wahrscheinlich schräg oder horizontal in Halsrichtung platziert. Spreizprobleme dürftest Du da nämlich gar nicht haben, weil die höheren Bünde durch engere Abstände weniger Spreizfähigkeit erfordern. Die Saitenabstände in den höheren Bünden fallen dabei gar nicht ins Gewicht, weil Fingerstyler selten Stücke mit ausgeprägten Überdehnungen spielen. Gesehen habe ich Dich nicht, aber wenn die anatomische Komponente nicht gegeben ist, dann schätzt Du Dich nach meiner Erfahrung falsch ein. Im Ergebnis bleibt nur ein Haltungsfehler - und vielleicht auch nur ein Denkfehler.
Liebe Grüße
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Also, ich wollte hier keine Diskussion über irgendwelche Handhaltungen lostreten (mein Daumen ist nicht schräg, oder ähnliches). Meine Frage war, kennt jemand die Ortega, lohnt es sich ca 150-200 Euro für eine Tonabnehmerlösung bei einer 200 Euro Gitarre auszugeben. kennt jemand noch andere gute Gitarren (small neck) im Preisbereich 200-300 Euro. Ach ja, und doch noch zum Thema "der Daumen darf nicht drübergucken und Westerngitarristen halten falsch...": http://www.youtube.com/watch?v=nyk2eQcltso
Und ich bin, auch wenn ich sonst kein Fan seiner Musik bin, der Meinung, er ist ein brauchbarer Gitarrist, oder?[/url]
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[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 3:27 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Mir geht es nicht um einen Dogmatismus. "Ungünstig" wäre der treffendere Begriff gewesen. Ich habe den Begriff "falsch" absichtlich verwendet, weil die typische Haltung der Westerngitarre bei der Konzertgitarre die Spreizung in jedem Fall blockiert. Das gilt auch für den Fall, dass der Daumen nicht aufrecht platziert ist sondern in Halsrichtung stark nach links aufgesetzt wird.Ulrich Peperle hat geschrieben:Das ist im Prinzip richtig, da man die Daumenposition (ebenso wie die grundsätzliche Haltung des Instruments!) nicht dogmatisch in "falsch" oder "richtig" einteilen kann, sondern bestenfalls in "günstig" oder "ungünstig".
Die Spreizfähigkeit der Finger ist abhängig vom jeweils aktuellen Zustand der Finger-Seitenbänder und somit vom Beugungswinkel der Finger in Relation zum Handgelenk. Grundprinzip: je gestreckter der Finger, desto lockerer die Seitenbänder, desto besser die Spreizfähigkeit. Um im Fall einer stärkeren Spreizung auch auf hohen Saiten mit relativ gestreckten Fingern greifen zu können, ist es daher bisweilen notwendig, das Handgelenk nach vorne zu wölben. Dabei wandert aber der Kontaktpunkt des Daumen automatisch ins untere Halsdrittel - jeder Versuch, ihn weiterhin in der Halsmitte zu plazieren, würde die Fingerspreizung blockieren.
Was die von Dir angeführten Ausnahmen mit dem Vergleich der Flamencogitarristen betrifft, ich spiele inzwischen auch ohne Fußbank und nach ettlichen Jahren nicht mehr in der Paco Haltung sondern mit einer Stütze auf dem rechten Bein. Die einzige Ausnahme, die auch völlig aus dem Rahmen viel, war ein jugendlicher Klassikschüler, der auf Flamenco umsteigen wollte. Er war schlank und groß gewachsen mit tellergroßen Händen. Sein Daumen war immer so platziert, wie bei den Westerngitarristen. Trotzdem hatte er jede Spreizung hinbekommen. Bei den Elternkonzerten sahen ihn auch Kinder und stellten fest, dass er die Gitarre doch "falsch" hält. Ihnen sind aber auch die großen Hände aufgefallen.
Nach meiner Überzeugung ist die Haltung an der Halsmitte die richtige Orientierung, um eine Spreizfähigkeit nicht von vornherein zu blockieren. In dem Video werde ich das zeigen.
Liebe Grüße
Bernd
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Nur auf die Schnelle gemacht (schlechte Ausleuchtung & Ausrichtung), aber erst jetzt von meinem Sohn bekommen...
http://www.youtube.com/watch?v=UzSbx1RnWdc
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Liebe Grüße
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