Ausstattung Hobby-Werkstatt

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rwe
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von rwe »

Evtl. wären Gebrauchtmaschinenhändler, die geprüfte Maschinen anbieten, eine Möglichkeit. Bei uns im Segelverein stehen ein paar jet-Maschinen (Kreissäge, Bandsäge, Dickte), die mittlerweile wohl 50 Jahre alt oder älter sind, mal stehen sie lange Zeit herum, dann wird mal eben wieder ein halbes Boot damit gebaut, aber die sind noch lange nicht abgerockt. Auf dem Neugerätemarkt würde ich, wenn es halbwegs exakt sein soll, die Festo im Tisch prüfen; hatte @jab auch schon beschrieben. Wenn Du nur gelegentlich damit arbeiten möchtest und an Exaktheit Baustellenqualität reicht, dann tun es die günstige Scheppach oder Atika bestimmt auch.
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Niels Cremer
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Also die Überschrift dieses threads ist ja „Ausstattung einer Hobby Werkstatt“, und genau darum geht es auch. Ich kann und will nicht für eine einzige Maschine 1000,- und mehr ausgeben. Ich habe bisher mit meinem kleinen, bescheidenen Furhpark an Geräten viel Spaß gehabt und noch alles was ich mir bezgl. Haus & Hof und auch Hobby vorgenommen habe in für mich akzeptabler Qualität hinbekommen. Klar muss man hier und da Abstriche machen und oft einen höheren Aufwand betreiben weil zB wie du schreibst die Justage unzureichend ist, aber ich habe ja keinen Auftrags- oder Zeitdruck, da kann ich damit leben. Meinen ersten Bass habe ich damals nur bewaffnet mit einer alten Stichsäge (die, die jetzt in meinem Stichsägetisch verbaut ist, die war damals schon alt), zwei Handfeilen und einem Beitel gebaut, hat auch irgendwie geklappt! (den kann man hier zB hören! :wink: )

LG,
Niels
rwe
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von rwe »

Niels Cremer hat geschrieben:Also die Überschrift dieses threads ist ja „Ausstattung einer Hobby Werkstatt“, und genau darum geht es auch. Ich kann und will nicht für eine einzige Maschine 1000,- und mehr ausgeben. Ich habe bisher mit meinem kleinen, bescheidenen Furhpark an Geräten viel Spaß gehabt und noch alles was ich mir bezgl. Haus & Hof und auch Hobby vorgenommen habe in für mich akzeptabler Qualität hinbekommen.
Ist ok, ich habe mir die Maschinen auch über Jahrzehnte zusammengekauft (für Haus und Holzboote) und kann die meisten davon sicherlich vererben. In Summe aber kosteten mich die Werkzeuge deutlich weniger, als die Musikinstrumente:-) - Im LowCost-Bereich würde ich wahrscheinlich, wenn es eine *neue* Kreissäge werden soll, wirklich Scheppach in Erwägung ziehen, wenn sie Deine Kriterien erfüllt. DIe, die ich im Baumarkt gesehen habe, schienen nicht schlechter zu sein, als andere günstige Sägen, und Baumärkte sind häufig recht tolerant, was Rückgaben angeht. Könnte sonst ggf. eine handgeführte Kreissäge mit Führungsschiene eine Alternative sein?
Eine Modellbauerkreissäge wie die Proxxon wäre Dir vermutlich zu klein, oder? Ich habe mal einen Telebody aus sehr harter Esche mit einer Proxxon-Dekupiersäge gesägt. War nicht besonders spaßig, dauerte aber sehr lange, ging aber auch. Wobei: Mehr Missbrauch bei Werkzeugen geht wohl kaum...
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Niels Cremer
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Eine Tauchsäge mit Führungsschiene habe ich, die macht auch fantastisch saubere Schnitte, ist aber nicht für alle Anwendungen oder Schnitte geeignet ...

Bootsbau, auch sehr interessant! Irgendwann wollte ich mal ein Kanu in stitch & glue bauen, das würde mich auch mal reizen!

LG,
Niels
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Niels Cremer
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Also, die neue Kreissäge ist da und ich bin bisher begeistert. Es ist wie gesagt eine Scheppach die ich vor geraumer Zeit schonmal für knapp 400,- gesehen hatte, jetzt wurde sie für unter 200,- angeboten und ich habe sie bestellt weil sie insgesamt in Bezug auf die mir wichtigen Punkten aus dem günstigen Segment am besten abschnitt (no pun intended). Ist wohl ein Auslaufmodel da ich es auf der Scheppachseite selbst nicht mehr finden konnte, aber Ersatzteilservice etc. soll bei Scheppach sehr gut sein. Der erste Eindruck:

- zwar Plastik-Korpus der Säge selbst, aber die Arbeitsplatte ist massives Guss-Alu und vermittelt an sich schon eine gewisse Wertigkeit
- die wirklich massive Parallelführung hat einen Klemm-Mechanismus der die Schiene nicht nur auf der Bedienerseite fixiert (wie bei den meisten günstigen Sägen) sonder sie auch auf der anderen Seite an die Alu-Führungsschiene zieht und somit insgesamt wirklich gut fixiert. Der Klemm-Mechanismus kann auch noch justiert werden. Bei nicht-Gebrauch kann man sie von unten an die Arbeitsplatte klemmen, sehr praktisch. Diese stabile Parallelführung war mein Hauptgrund für die Kaufentscheidung.
- Versenkbarer Spaltkeil etwas hakelig, aber funzt
- Die Arbeitsplatte ist ausziehbar für größere Werkstücke (für mich eher unwichtig, aber nice to have)
- Im Preis enthalten ist ein Stahl-Unterbau (kein wahnsinnig massives Material, aber einmal zusammengeschraubt und unter der Säge stabil und standfest)
- Absaugung sowohl an der Schutzhaube oben als auch von unten, es ist sogar ein Schlauchverteiler dabei was laut einem YT-Test von bauforum24 sonst nicht der Fall ist. Die Schutzhaube habe ich allerdings durch meine alte ersetzt da das original Scheppach Teil total krumm war (stand nicht in der Flucht zum Blatt wenn montiert) und mir einfach zu groß war (ein riesiges Teil mit einem ewig langen "Horn" nach oben an der Vorderseite, kA warum ...). Ich werde aber wohl noch eine transparente Schutzhaube besorgen damit man beim Sägen das Blatt besser sieht - weiß jemand wo's die einzeln zu kaufen gibt?

Ich hab sie an einen Anlaufstrombegrenzer von Unitec gehängt und der Start ist schön smooth, sie ist was ich bisher gehört habe im Lauf deutlich leiser als meine alte Einhell, auch gut.

Am WE werde ich sie mal richtig in Betrieb nehmen und kalibrieren, bin schon gespannt!

Bild

LG,
Niels
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von rwe »

Viel Spaß, sieht gut aus!
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Niels Cremer
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Erstes kleine Projekt mit der neuen Kreissäge war dieser 10x10x10cm Lampenfuss mit integriertem Dimmer (kleine Anleihen beim Bassbauprojekt bei der Auswahl des Dimmer-Knopfs ... :wink:): ich bin immer noch sehr zufrieden. Einrichten der einzelnen Schnitte ist etwas aufwändig da man schon sorgfältig nachmessen muss was Winkel des Sägeblattes und Einstellung der Führungsschiene etc. angeht, aber wenn man das akkurat macht kann man sehr feine, saubere und gerade Schnitte machen, da hätte ich mit meiner alten Kreissäge tagelang nachhobeln und -schleifen müssen ...

Bild

Abzug gibt's für die Staubabsaugung, das deutete sich schon in den Tests an die ich mir angeschaut hatte. Sowohl die untere als auch die obere Absaugung arbeiten eher schlecht, was wohl auch daran liegt dass die Saugkraft meines Werkstatt-Kärchers durch den Abzweig jeweils halbiert wird, aber wohl auch an der Konstruktion der Säge selbst, da gibt es wohl zu viele Öffnungen die es Staub und Sägespänen erlauben, sich andere Wege zu suchen, mal schauen ob man da etwas dran machen kann.

LG,
Niels
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von HR »

Ich hab' ja eine Ähnliche (Gleiche ) Säge wie Du und bin mir der Absaugung auch total unzufrieden. Ich hab' einen Industriestaubsauger direkt angeschlossen. Aber die untere Einhausung des Sägeblattes ist derart luftdurchlässig, dass da zu viel Falschluft direkt in den Sauger geht ohne jemals einen Span gesehen zu haben. Ich hab' da auch noch keine Lösung.
lg
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Niels Cremer
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Yep, ich nutze mittlerweile die obere Absaugung gar nicht mehr da sie 0,0 funzt, die untere ist durch die viele Öffnungen auch wenig effizient ... im Netzt hab ich irgendwo (Kommentar auf YT? Ich weiß es nicht mehr) gelesen dass jemand eine Stoff-Lösung vorschlug, also quasi eine Art Sack der von unten nochmal um die gesamte Einhausung gehängt wird ... hmmm

LG,
Niels
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von HR »

Die Idee ist gut. Ich würde das sogar ausweiten: einen Kunststoffsack und gezielt Löcher an der (Absaugung) gegenüberliegenden Seite. Damit ein Luftstrom entsteht.

Ja, so was werde ich einmal probieren.
lg
HR

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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Ich glaube das Loch auf der Gegenseite brauchst du gar nicht, zumindest wenn du kein zero clearance insert am Sägeblatt benutzt (weiß nicht wie die auf Deutsch heißen, also eine Abdeckung die kaum Schlitze freilässt um das Sägeblatt herum, die sind jetzt wohl "hip" im Moment, lol), es müsste genug Luft durch den (normalen) Schlitz für's Sägeblatt kommen, oder?

LG,
Niels
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

Nochmal zu meiner günstigen Scheppach Kreissäge: ich habe aus ein paar Reststücken Eichenholz die ich rumliegen hatte ein Schneide-/Servierbrett gemacht, dazu musste ich die vier Bretter jeweils in Länge, Breite und auch Dicke zurechtschneiden/dünnen. Dabei kam es auf besonders saubere und gerade 90-Grad Schnitte an da ich keine Hobelmaschine/Abrichte habe. Die Säge hat nach jeweils sorgfältiger Einstellung super-genaue Schnitte gemacht, sodass das Verleimen super geklappt hat. Leichte Unebenheiten habe ich dann per Hand ausgehobelt, abgezogen und geschliffen, ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen, also nochmal: klare Kaufempfehlung falls ihr eine günstige, aber gute Kreissäge sucht (Scheppach Tischkreissäge HS105 mit Untergestell).

Bild

Hier noch ein Bild eines Stücks "Furnier" das beim Zuschneiden auf Dicke bei einem der Bretter entstand: ein 8cm hoher, sauberer und gerader Schnitt mit einem Reststück von durchgängig 1mm Dicke - find ich schon klasse, meine alte Kreissäge hätte das dünne Stück quasi Zerfetzt, lol:

Bild

LG,
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von rwe »

Sehr klasse, aber wie Du schon schriebst:
Niels Cremer hat geschrieben:nach jeweils sorgfältiger Einstellung
Das ist wohl ein wichtiger Teil der Qualität. Auf jeden Fall danke für den Tipp. Wenngleich ich meine Festo schon nicht so richtig ausnutze...
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Re: Ausstattung Hobby-Werkstatt

Beitrag von Niels Cremer »

rwe hat geschrieben:Sehr klasse, aber wie Du schon schriebst:
Niels Cremer hat geschrieben:nach jeweils sorgfältiger Einstellung
Das ist wohl ein wichtiger Teil der Qualität. Auf jeden Fall danke für den Tipp. Wenngleich ich meine Festo schon nicht so richtig ausnutze...
Auf jeden Fall, je schlechter die entsprechenden Vorrichtungen (guide-fence etc) desto aufwändiger die Einstellerei, wobei die Scheppach da schon echt gut ist.

LG,
Niels
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