Country Roads :-(
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Country Roads :-(
Nachdem reguläre Gigs ja im Moment etwas rarer gesät sind, spiele ich in letzter Zeit ab und zu auch mal in Restaurants (übrigens eine prima Gelegenheit, die Fingerchen beweglich zu halten und ungestört neue Stücke zu üben ).
Gestern ergab sich dann eine Situation, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte:
Gast: "Können sie auch Country Roads spielen?"
Ich: " "
Da sich diese Szene bestimmt Abend für Abend in unzähligen Kneipen wiederholt: Gibt es dafür eigentlich eine definitive Standardantwort (vorausgesetzt, man will das Stück nicht spielen)?
Bin gespannt ...
Gestern ergab sich dann eine Situation, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte:
Gast: "Können sie auch Country Roads spielen?"
Ich: " "
Da sich diese Szene bestimmt Abend für Abend in unzähligen Kneipen wiederholt: Gibt es dafür eigentlich eine definitive Standardantwort (vorausgesetzt, man will das Stück nicht spielen)?
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Re: Country Roads :-(
DIese Version spielen
https://m.youtube.com/watch?v=O81XldQHApg
https://m.youtube.com/watch?v=O81XldQHApg
Re: Country Roads :-(
Wenns schon sein muss, könnte man ja einfach ehrlich sagen "Ich mag das Stück nicht und spiele es deshalb nicht".
Ich verstehe diesen "Hass" auf bestimmte Stücke nicht, die nun mal nach wie vor vielen Menschen gefallen, dieses eingefahrene Ritual. Gerade DAS wäre mir wichtig, wenn ich überhaupt auf Wunsch was spiele: Dass es demjenigen gefällt! Nicht mir.
Es gibt auch viele andere Stücke, die man eigentlich nicht mehr hören kann, auch in allen anderen Genres, grad auch in denen die grad "In" sind - aber da wird nicht so ein demonstrativer Hass-Hype drum gemacht, ist ja "In" ... immer nur bei wenigen ganz bestimmten Stücken, wie ein eingefahrenes Ritual eben, besonders wenn diese Stücke beliebt und deshalb letztlich erfolgreich sind.
Ich verstehe diesen "Hass" auf bestimmte Stücke nicht, die nun mal nach wie vor vielen Menschen gefallen, dieses eingefahrene Ritual. Gerade DAS wäre mir wichtig, wenn ich überhaupt auf Wunsch was spiele: Dass es demjenigen gefällt! Nicht mir.
Es gibt auch viele andere Stücke, die man eigentlich nicht mehr hören kann, auch in allen anderen Genres, grad auch in denen die grad "In" sind - aber da wird nicht so ein demonstrativer Hass-Hype drum gemacht, ist ja "In" ... immer nur bei wenigen ganz bestimmten Stücken, wie ein eingefahrenes Ritual eben, besonders wenn diese Stücke beliebt und deshalb letztlich erfolgreich sind.
Zuletzt geändert von L1 am Fr Jan 07, 2022 10:46 am, insgesamt 3-mal geändert.
Zu verkaufen:
Stanford Golden Era P20 Natur, National M2 Mahagoni, National NRP DLX "Chipped Ivory"
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Re: Country Roads :-(
Gitarrist:"Ja, wenn Sie den Text kennen und singen."
Das trennt die Spreu vom Weizen
Genau diese Situation führte vor gefühlt 25 Jahren, auf dem "Country Fest" in Artlenburg zu einer meiner Lieblingsgeschichten.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Re: Country Roads :-(
„Tut mir leid, das Lied ist nicht in unserem (meinem) Programm. Es würde auch nicht reinpassen.“
Re: Country Roads :-(
Ich hasse das Stück ja nicht (hab' es jahrelang selber in diversen VHS Kursen unter's Volk gberacht) und finde, John Denver hat damit einen großartigen Song geschrieben. Das (mein!) Problem ist das Klientel, welches oft nach diesem Song fragt: Meist schon etwas angetrunken. Zeigen, dass man Ahnung hat (also auch was anderes kennt als die Flippers). Um dann sofort lautstark weiterzuquatschen (und zu trinken), auch wenn man ihnen den Wunsch tatsächlich erfüllt (alles schon erlebt)
Restaurantgigs sind schon 'ne Sache für sich ...
Restaurantgigs sind schon 'ne Sache für sich ...
Re: Country Roads :-(
Ich glaube, das ist das eigentliche Problem an der Sache, dass man sich halbangetrunken was wünscht und dann gar nicht zuhört. Das finde ich schon, na ja, mitunter entmutigend. Ich war mal auf einem Konzert von Biber Herrmann, und da haben drei im Publikum andauernd in einer nicht zu ertragenden Art und Lautstärke direkt neben ihm gequatscht. So lange, bis er sich selbst, in seinem eigenen Konzert, Ohrenstöpsel reingesteckt hat. Es ist sonst nicht meine Art, aber an dem Abend musste ich allen Mut zusammennehmen und was zu den Herrn sagen. Dann war es besser, aber immer noch nicht top. Ich verstehe nicht, wie man einfach gar nicht zuhören kann. Klar, bei Restaurant-Gigs ist das nochmal was anderes...
Zurück zum Thema: Country Roads spiele ich gerne, aber wenn manchmal Songs gewünscht werden, die ich nicht kenne, versuche ich von der gleichen Band / gleichen Stilrichtung was anzubieten.
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Re: Country Roads :-(
Wie aus "Fleisch ist mein Gemüse":
"Ey Leude, ihr seid ja gut. Aber wenn ihr DEN aunoch könnt, dann seid ihr r i c h t i c h gut.
Wenn mich einer danach fragt, lautet meine Antwort: Natürlich. Und dann spiele ich es eben. Ein unzerstörbarer Song, der selbst in der ätzendsten Mucker-Version seine Wirkung nicht verfehlt. Und man kann ihn auch "in schön" spielen. Bricht mir kein Zacken ausse Krone von. Aber es gibt sicher Grenzen, an die man stossen kann.
Die Geschichte mit "ja, wenn Du singst" habe ich einmal mit "Whiskey in the jar" erlebt. Der junge Mann sprang tatsächlich auf die Bühne und sang gar nicht schlecht. Lauter angetrunkene Leute da.
"Ey Leude, ihr seid ja gut. Aber wenn ihr DEN aunoch könnt, dann seid ihr r i c h t i c h gut.
Wenn mich einer danach fragt, lautet meine Antwort: Natürlich. Und dann spiele ich es eben. Ein unzerstörbarer Song, der selbst in der ätzendsten Mucker-Version seine Wirkung nicht verfehlt. Und man kann ihn auch "in schön" spielen. Bricht mir kein Zacken ausse Krone von. Aber es gibt sicher Grenzen, an die man stossen kann.
Die Geschichte mit "ja, wenn Du singst" habe ich einmal mit "Whiskey in the jar" erlebt. Der junge Mann sprang tatsächlich auf die Bühne und sang gar nicht schlecht. Lauter angetrunkene Leute da.
Re: Country Roads :-(
Es gibt Konzerte wo das Publikum genau deshalb kommt um einen bestimmten Künstler zu hören und zu sehen. Und es gibt Veranstaltungen, bei denen die Live-Musik quasi ein Zusatzangebot ist. Die Leute sitzen im Biergarten, Restaurant, in der Kneipe oder beim Straßenfest, trinken, essen und unterhalten sich und wenn es einem dort gelingt, die Leute mit seiner Musik so zu fesseln dass sie einem mit Interesse zuhören, dann ist man wirklich gut.
Auf den an zweiter Stelle genannten Veranstaltungen ist die Wahrscheinlichkeit auf Ignoranz oder Respektlosigkeit zu treffen natürlich höher.
Wenn man das angefragte Lied auf der Pfanne hat, kann man es durchaus auch spielen, auch wenn es nicht auf der Setlist steht.
Auf den an zweiter Stelle genannten Veranstaltungen ist die Wahrscheinlichkeit auf Ignoranz oder Respektlosigkeit zu treffen natürlich höher.
Wenn man das angefragte Lied auf der Pfanne hat, kann man es durchaus auch spielen, auch wenn es nicht auf der Setlist steht.
Re: Country Roads :-(
Eine solche Frage würde ich nicht unter Respektlosigkeit einsortieren. Sie kann natürlich ganz unterschiedlich daherkommen, aber zu den Varianten gehört immerhin auch ein ganz bescheidener und ehrlich gemeinter Wunsch.
Re: Country Roads :-(
Ich meinte nicht die Frage, sondern die Angewohnheit während einer Aufführung so laut zu quatschen dass man von der Musik kaum was mitbekommt, insbesondere dann wenn einem ein Musikwunsch erfüllt wurde.
Re: Country Roads :-(
Das hätte ich mir eigentlich denken können, bitte um Nachsicht.
Re: Country Roads :-(
…es ist nix passiert, Reinhard.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Anekdote aus lang zurückliegender Vergangenheit ein. Es kann nämlich auch vorkommen, dass ein Künstler antizipiert was ein bestimmter Mensch gerne hören würde.
Es trug sich zu vor mehr als 20 Jahren bei einem Pauschalurlaub in Tunesien. Ich saß in der Hotelbar, die mit einem Barpianisten (+ ein Saxophonist) ausgestattet war. Die beiden spielten sehr versiert ein leichtes, unverfängliches Unterhaltungsprogramm - zeitlose Meldodien, Evergreens, Schlager, das Repertoire abgestimmt auf ein Publikum kurz vor oder nach erreichen des Renteneintrittsalters.
In einer Spielpause bin ich mit dem Pianisten ins Gespräch gekommen und habe ihn ob seiner offensichtlichen Fähigkeiten gelobt. Er hat dann gefragt ob ich auch Musik mache und sich nach meinen Aktivitäten erkundigt (ich spielte damals in einer Fusion-/Jazzcombo). Daraufhin hat er mir erzählt dass er nicht nur in Hotels spielt sondern gerne in Jazzclubs in Tunis. Das war das Gespräch dann auch. Ich habe keinen Musikwunsch geäußert. Er hat auch nicht gefragt ob ich was bestimmtes hören will.
Er hat sich dann wieder an sein Piano gesetzt in spielte dann das ganze nächste Set nur Jazz - Herbie Hancock, Chick Corea und ähnliche, und zwar auf einem Niveau dass einem der Mund offen stehen blieb (ohne Rücksicht auf das sonstige Publikum in der Hotelbar).
Das war noch nicht alles zu diesem Pianisten. Einige Abende später hörte man aus der Hotelbar lauten (sehr lauten) Gesang eines intonationsmäßig schlecht abgestimmtes Chores bestehen aus Hotelgästen. Die gröhlten aus voller Kehle „It‘s a long way to Tiparary“. Die Bar war an diesem Abend offensichtlich mit einer Flugzegladung britischer Urlauber bestückt, was dieser sagenhafte Pianist wohl mitbekommen und sich ohne Zögern darauf eingestellt hat.
Mich hat der Mann beeindruckt, weil er wirklich was drauf hatte, sich aber nicht zu schade war sich voll auf sein Publikum einzustellen.
P.S: Counry Roads ist ein tolles Lied, finde ich,
In diesem Zusammenhang fällt mir eine Anekdote aus lang zurückliegender Vergangenheit ein. Es kann nämlich auch vorkommen, dass ein Künstler antizipiert was ein bestimmter Mensch gerne hören würde.
Es trug sich zu vor mehr als 20 Jahren bei einem Pauschalurlaub in Tunesien. Ich saß in der Hotelbar, die mit einem Barpianisten (+ ein Saxophonist) ausgestattet war. Die beiden spielten sehr versiert ein leichtes, unverfängliches Unterhaltungsprogramm - zeitlose Meldodien, Evergreens, Schlager, das Repertoire abgestimmt auf ein Publikum kurz vor oder nach erreichen des Renteneintrittsalters.
In einer Spielpause bin ich mit dem Pianisten ins Gespräch gekommen und habe ihn ob seiner offensichtlichen Fähigkeiten gelobt. Er hat dann gefragt ob ich auch Musik mache und sich nach meinen Aktivitäten erkundigt (ich spielte damals in einer Fusion-/Jazzcombo). Daraufhin hat er mir erzählt dass er nicht nur in Hotels spielt sondern gerne in Jazzclubs in Tunis. Das war das Gespräch dann auch. Ich habe keinen Musikwunsch geäußert. Er hat auch nicht gefragt ob ich was bestimmtes hören will.
Er hat sich dann wieder an sein Piano gesetzt in spielte dann das ganze nächste Set nur Jazz - Herbie Hancock, Chick Corea und ähnliche, und zwar auf einem Niveau dass einem der Mund offen stehen blieb (ohne Rücksicht auf das sonstige Publikum in der Hotelbar).
Das war noch nicht alles zu diesem Pianisten. Einige Abende später hörte man aus der Hotelbar lauten (sehr lauten) Gesang eines intonationsmäßig schlecht abgestimmtes Chores bestehen aus Hotelgästen. Die gröhlten aus voller Kehle „It‘s a long way to Tiparary“. Die Bar war an diesem Abend offensichtlich mit einer Flugzegladung britischer Urlauber bestückt, was dieser sagenhafte Pianist wohl mitbekommen und sich ohne Zögern darauf eingestellt hat.
Mich hat der Mann beeindruckt, weil er wirklich was drauf hatte, sich aber nicht zu schade war sich voll auf sein Publikum einzustellen.
P.S: Counry Roads ist ein tolles Lied, finde ich,