Binding-Malheur

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Gitarrenmacher
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

Rainer H hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 7:25 pm
1969er Yamaha FG 580 aus Jacaranda alles so wie vor 53 Jahren.

Soll sich jeder selber seine Meinung und Gedanken da zu machen
Gruß Rainer
Meine Meinung und Gedanken.....
Schöne Gitarre, ohne Frage.
Trotzdem würde ich eine 69er D-18 oder D-28 dieser vorziehen.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Gitarrenmacher
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

OFF TOPIC
Rumble hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 3:53 pm
Ach? Der Mario Hene, da schau her.
Ich hoffe dem geht es gut?

Mochte ich damals sehr und höre seine Musik auch heute noch gern.
Dann mach die mal blos wieder hübsch! ;-)
elfer hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 1:15 pm
vielleicht off topic, klar, aber: diese Gitarre hat echt Style. Danke fürs Teilen!
Ja, die hat Geeschichte. Zierte schon das Cover von Marios grüner LP "Lieber allein als gemeinsam einsam"
Bild

und hatte einige Auftritte im TV.
https://www.youtube.com/watch?v=DcLeg2hdXf0

Mario geht´s ganz gut. Er tritt leider aus verschiedenen Gründen nicht mehr auf. Wahrscheinlich gibt er um die Pfingstzeit wieder einen Workshop in der Nähe von Hamburg. Wir telefonieren ab und zu.
Wir, eine Zupfimstrumentenmacherin aus Jab´s Schule und ich, restaurieren die Gitarre im Moment. Wenn sie wieder hübsch ist, poste ich mal einen Bericht.
Niels Cremer hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 1:26 pm
Interessant, danke dir! Kommt dann das alte Griffbrett-Binding wieder dran oder wird es ersetzt?
Ich denke, ich werde bei CFM ein neues Binding besorgen. Die Griffbrettzunge ist bei vorherigen, gescheiterten Rettungsversuchen schon sehr dünn geschliffen. Da muss wohl was neues dran.
JazzDude hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 2:05 pm
Und dieses Rechteck auf der Decke, was ist denn da passiert?
transparentes Flamencopickguard.

Nun aber Schluß von der Gitarre, dazu gibt es bald ausführliches in einem Bau-Reparaturbericht.
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jab
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von jab »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 9:26 pm

Wir, eine Zupfimstrumentenmacherin aus Jab´s Schule und ich, restaurieren die Gitarre im Moment.
Gefällt mir. Da kann ich ein like dalassen!

:pro:

Jab
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Gitarrenmacher
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

jab hat geschrieben:
Mi Nov 30, 2022 7:39 pm


Gefällt mir. Da kann ich ein like dalassen!

:pro:

Jab
Ja, macht Spaß.
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von saitentsauber »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Di Nov 29, 2022 9:26 pm
und hatte einige Auftritte im TV.
Weiß jemand, wer da die zweite Gitarre spielt?
stringteaser
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von stringteaser »

Update:

Binding Malheur 2.0

So, Ihr Lieben,
hier seht Ihr den aktuellen Zustand meiner D'28, zweieinhalb Jahre nach Reparatur der Bodenbindings.

Hab' sie heute, so wie hier abgelichtet, nach 3-monatiger Spielkarenz aus dem Koffer gehoben . . . was für ein sch*** Tag - die Augen noch nicht wieder ganz trocken wg. Crosby und dann DAS !!! :banger:

Hatte zwar sehr wohl damit gerechnet, dass das früher oder später kommen wird, bin aber trotzdem stinksauer; mal seh'n, was als Nächstes kommt - im besten Fall springt nur das Bling-Bling aus der Rosette!
Ganz besonders liebe Grüße an die Fa. Martin, Nazareth PA :evil: .
Bis auf Weiteres,
Christoph


Bild Bild
(lässt sich, glaubich, durch anklicken vergrößern)
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Gitarrenmacher
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

Das Ding ist einfach, die Bindings mit viel Druck wieder ankleben ist fast immer nur eine temporäre Lösung.
Das gehört in der Taille durchgeschnitten, und ohne viel Druck wieder angeklebt. Die entstandene Lücke muss dann mit passendem Binding aufgefüllt werden. Meist ist es nur 1mm+/-
Es liegt, wie aus dem Bild super zu erkennen an der Schrumpfung des Bindings.

Natürlich könnte man das Thermoplast auch auf 80°C + auf einer guten Länge erwärmen und dann mit viel Tape und recht flott in Form Zwingen, doch wer hantiert schon gerne mit ´nem Heißluftfön in 1mm Abstand zu Nitrolack.
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rwe
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von rwe »

stringteaser hat geschrieben:
Fr Jan 20, 2023 7:20 pm
Ganz besonders liebe Grüße an die Fa. Martin, Nazareth PA :evil: .
Hmm, das erklärt manch merkwürdiges Verhalten dort:
"I pulled into Nazareth, I was feelin' about a half past dead
I just need a place where I could lay my head
"Hey, mister, can you tell me where a man might find a bed?"
He just grinned and shook my hand, and "No!", was all he said"
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RB
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von RB »

Anscheinend schrumpft das Zeug je nach Charge unterschiedlich stark. Jedenfalls ein Ärgernis. Bisher bin ich davon verschont geblieben.
jean-paul
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von jean-paul »

Wenn man die einschlägigen Foren so liest, betrifft es Gitarre unterschiedlicher Baujahre. Ganz alte, aber auch ganz neue.
Deshalb denke ich nicht, dass es am Binding liegt. Es wird wohl eher ein Ausführungproblem sein.

Zumal es auch 'nur' einige wenige betrifft - gemessen an der Anzahl Gitarren die über den Ladentisch gehen.
Extrem ärgerlich - also ich hätte einen Hals !

An einer Gitarre mit einem solchen Renommee, die einen 4-stelligen Betrag gekostet hat könnte ich
ein Plastik-Binding nur schwer akzeptieren.
Eastman E10MO
Taylor 812ce
Lakewood M-32 CP Custom
Morris WV-80 (Roundback)
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

jean-paul hat geschrieben:
Sa Jan 21, 2023 4:01 pm

Zumal es auch 'nur' einige wenige betrifft -
Ich spüre subjektiv eine deutliche Zunahme der Vorkommnisse bei neueren Instrumenten.
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von RB »

Mein Glaube richtet sich nach wie vor gegen das Material als Ursache. Das lässt sich auch ganz gut begründen: Die bindings gewinnen in der Vertiefung einen gewissen Abstand von ihrem ursprünglichen Bett und können dort nur gegen Materialspannung wieder niedergedrückt werden. Das ist doch genau das, was man sich als Folge einer Schrumpfung vorstellen würde, denn durch die steigende Spannung und Verkürzung hebt sich das Material aus der konkaven Stelle heraus.

Häufigkeit und Verteilung sind uns nicht bekannt, höchstens könnte man annehmen, dass es häufiger an neueren Instrumenten anzutreffen ist, als an älteren. Diese Annahme beruht allerdings nicht auf ganz gesicherten Grundlagen. Wenn es so wäre, müsste man die zahl der mängelfälle jedenfalls ins Verhältnis zur Zahl der im jeweiligen Zeitraum produzierten Gitarren ins Verhältnis setzen. Beispielsweise hat cf Martin 1990 um die 10.000 Klampfe produziert, während es 2021 etwas mehr als 120.000 waren. Alleine aufgrund der Seither eingetretenen Erhöhung der Jahresproduktion würde man bei gleichbleibender Fehlerquote eine entsprechend gesteigertes Antreffen der Fehler erwarten können.

Nun weiß ich nicht, wie das mit dem Binding-Material ist. Vermutlich wird es als Meterware auf Rollen erworben. Wenn ich pro Gitarre im Schnitt 2 m Bindingmaterial annehme, käme ich auf 240.000 m Binding im Jahr.

Hat man nun keinen Jahresvorrat, sondern kauft beständig in eher kurzen Abständen nach, kann eine fehlerhafte Charge, gar nur eine Rolle mit einer begrenzten Länge sich sehr schön in eine Jahresproduktion mischen und den betroffenen Teil der Menschheit nerven.

ODER die Zahl der Fälle steigt überproportional seit nach 2010: Ein Erklärung könnte dann darin bestehen, dass - im Gegensatz zur vorherigen Überlegung- eine größere Menge bevorratet wurde, die zur Schrumpfung neigt.

Denn dass da ein Schrumpfungsprozess eine Rolle spielt, nehme ich aufgrund des Schadensbildes an.

Wenn ein hersteller vermehrt mit einem solchen Fehler konfrontiert wird, würde ich jedenfalls erwarten, dass man sich der Sache annimmt, auf den Grund geht und etwas dagegen unternimmt. Ob und wieweit das passiert (ist), darüber kann man wohl nur spekulieren.
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Re: Binding-Malheur

Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:
Sa Jan 21, 2023 11:05 pm


Nun weiß ich nicht, wie das mit dem Binding-Material ist. Vermutlich wird es als Meterware auf Rollen erworben. Wenn ich pro Gitarre im Schnitt 2 m Bindingmaterial annehme, käme ich auf 240.000 m Binding im Jahr.
Für einen D Korpus brauch man mit etwas Verschnitt 3,20 Meter. Geliefert wird das Zeug in Enden von ca. 160 Zentimetern. Sowohl bei den Boltaron als auch bei den Celluloid Bindings ( Tortoise und Ivorid ) habe ich Schnittspuren, bzw. Grat von einer Schlagschere entdeckt. Ich gehe also davon aus, dass die Streifen von Folien / Platten heruntergeschnitten werden.
Auf jeden Fall war das bis 2010 so, da habe ich das letzte CFM Binding bekommen.
Bei Shellex haben wir uns mal eine Platte Cremebeige Binding gekauft. 163x100cm.
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