Röhrenradio TA Eingang

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Röhrenradio TA Eingang

Beitrag von Gitarrenspieler »

Guten Abend!
Auf dem Foto sieht man die Eingansbuchse auf der Rückseite eines Vollröhrenradios aus den 1960er Jahren. Zwei Buchsen für Bananenstecker und in der Mitte der längliche Schlitz…, ist das auch ein Kontakt oder nur eine Sicherung gegen Verpolen. Weiß jemand wie diese Tonabnehmerbuchse belegt ist?
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3361
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Hallo Wolfgang,

mein erster Tube-Amp war Ende der 1960er Omas altes Röhrenradio.
Trotzdem kann ich dir nix über die Stecker-/Buchsenbelegung sagen.
Aber sei bitte vorsichtig, die alten Dinger können wegen besonderer
Spannungsführungen offenbar beim Anschluss einer Gitarre gefährlich
sein. Hier mal 2 entsprechende Diskussionen im Musiker-Board:

Röhrenradio 1
Röhrenradio 2
Gruß
von
Ralf
Highlaender
Beiträge: 470
Registriert: Mo Aug 27, 2012 6:59 am
Wohnort: Highlands in NRW

Beitrag von Highlaender »

Ist das ein Siemens Radio ?

Da gibts im Inet recht gute Seiten - auch mit Schaltungsbeschreibungen.

Normalerweise dürfte an den Pinnen für den TA nichts gefährliches anliegen. wenn Du ein Messgerät hast, messe doch mal (Gleich und Wechselspannung! )

Das Problem wird sein, die Musik auf den Schallplatten wurd per RIAA Kennlinie "verbogen" damit bei starken Bässen die Nadeln nicht aus den Rillen hüpfen wurde die Bässe extrem abgesenkt.

So ein TA Eingang "dreht" die verbogene Kennlinie wieder zurück.
Wenn Du da jetzt mit etwas anderem als einem Plattenspieler heran gehst, klingt das wahrscheinlich recht bescheiden.
Gruss
High
Signatur ist, wenn hier etwas steht
Benutzeravatar
V.H.
Beiträge: 1173
Registriert: So Dez 18, 2005 5:25 pm
Wohnort: Königsee/Thüringen

Beitrag von V.H. »

Also : ich habe zwei solcher Radios auf dem Gewissen.
Keines der Radios hatte es auf mich abgesehen.
Allstromnetzteile gab es in den 50gern nicht mehr neu.
Man sollte aber aus 1 Watt keine Wunder erwarten.
Man muss sich aber trotzdem darüber im Klaren sein,
dass so alte Technik eben defekt sein kann, obwohl "es noch geht".
So denn jemand nicht messen kann was man so eben misst :
Lieber Finger weg - der angeblich geile Klang ist kein Risiko wert !
(Und der Klang war geil bei der ersten E-Gitarre...)
V.H.
jpick
Beiträge: 1858
Registriert: Sa Aug 13, 2011 7:41 am

Beitrag von jpick »

Wassn das genau für ein Radio? Kenn mich einigermaßen mit den Dingern aus (da selber jahrelang Sammler und Restaurateur) ... Läuft das Gerät schon länger oder stand es jahrelang nur herum?

Normalerweise ein runder Pol vom Eingang Masse(=Chassis, kann man verfolgen, wenn man die Rückwand mal abnimmt), einer Phase.

Aber bei so alten Geräten generell Vorsicht! Falls z. B. was auf dem Eingang drauf liegt, oft sind die Kondensatoren von den alten Radios hinüber (leck) und es liegt Gleichspannung an, wo keine sein sollte (maximale Betriebsspannung im Röhrenradio schon mal in der Nähe von 250-300 Volt).

PS: Ein Röhrenradio mit eingebauter RIAA Entzerrung ist mir nicht direkt bekannt, die ersten Musiktruhen mit Magnetsystem-Plattendrehern hatten einen Extra-Entzerrer (mit Transistoren). Ich habe über Röhrenradios der frühen 60er super über den TA-Eingang mit CD-Spieler gehört.
1 Watt? Es gab Geräte mit Gegentakt-Röhrenendstufe und 17 Watt Musikleistung - die waren extrem laut, wie ein kleiner Gitarrenamp eben. Der hohe Wirkungsgrad der Lautsprecher tat sein übriges. 8)
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Mein erster Amp 1966 war auch ein Röhrenradio, das ist aber immer heil wieder bei meinem "Alten" abgeliefert worden. Das Kabel dafür hat mir damals mein Vater gelötet.
Versuche eure Rückfragen mal zusammen zufassen. Ja das Radio spielt noch, hat natürlich auch lange gestanden. Stammt aus der Haushaltsauflösung (vor 10 Jahren) meiner Schwiegermutter. Alter ist geschätzt, das Radio ist eine Firmenmarke „Neckermann“ und gebaut wurde von „Korlin Radiowerke GmbH“ in Grassau-Chiemgau. Über die finde ich rein gar nichts im Netz. Massenwahre also, nix Boutiqueamp. Ich will da auch gar nicht unbedingt Gitarre drüber spielen, sondern würde da gern mit einem mp3-Spieler rein. Anlass ist ein Treffen unserer Clique aus den 1960ern. Dachte mir, Musik aus der Zeit auf einen mp3-Player und dann als Hintergrundgag.
Hier noch zwei Bilder:
Bild
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Highlaender
Beiträge: 470
Registriert: Mo Aug 27, 2012 6:59 am
Wohnort: Highlands in NRW

Beitrag von Highlaender »

der jpick hat recht, RIAA gibts bei Kristall TA nicht :roll: , somit kannst Du da ein Signal einspeisen.

Mit dem subwoofer in der Mitte und den beiden kleinen (links, rechts) ... neee warn Scherz, geht nur mono
Signatur ist, wenn hier etwas steht
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Das hab ich gerade gefunden:
Könnte schon die Antwort sein: http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum ... 58_19.html
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
jpick
Beiträge: 1858
Registriert: Sa Aug 13, 2011 7:41 am

Beitrag von jpick »

Hallo Wolfgang,

... für Neckermann gebaut von Körting. Entweder Brillant 821/20 oder 821/22 Baujahr ca. 1958. Siehe hier:

http://www.radiomuseum.org/r/korting_ne ... 82122.html

Du kannst auf jeden Fall den CD-Player anschließen, Adapterkabel anfertigen von 3,5mm Klinke auf zweimal 4mm-Bananenstecker (gibt es überall). Klanglich hängt es vor allem am Zustand der Kondensatoren (natürlich auch an den Röhren), wobei nicht die Elkos, sondern die Koppel-Cs gemeint sind.
Die kann aber nur der "Experte" wechseln. Ausprobieren, aber nicht ohne Aufsicht laufen lassen und immer mal riechen, ob's nicht irgendwo schmort 8) 8) 8) Grüße Stefan
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Danke für die Info! Dann ist das Ding ja fast so alt wie ich! :mrgreen:
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20073
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Was wirklich gut klingt, sind zwei Röhrenradios dieser Art, wenn man mit der E-Gitarre in den Eingang des einen hineingeht und mit dem Lautsprecherausgang in den Eingang des zweiten. Zum einen wird das zweite Radio durch die Ausgangsleistung des ersten je nach eingestellter Lautstärke übersteuert, womit man einen wunderbaren Klang bekommt, zum anderen ist dieses verdichtete Signal aus dem übersteuerten Radio auch sehr laut. Das sind die Erfahrungen, die ich vor 43 Jahren mit dieser Konstellation mit zwei vergleichbaren Radios machen konnte.
Benutzeravatar
OldBlues
Beiträge: 1504
Registriert: Do Mär 17, 2011 5:45 pm
Wohnort: 88250 - Near Lake Constance

Beitrag von OldBlues »

RB hat geschrieben:Was wirklich gut klingt, sind zwei Röhrenradios dieser Art, wenn man mit der E-Gitarre in den Eingang des einen hineingeht und mit dem Lautsprecherausgang in den Eingang des zweiten. Zum einen wird das zweite Radio durch die Ausgangsleistung des ersten je nach eingestellter Lautstärke übersteuert, womit man einen wunderbaren Klang bekommt, zum anderen ist dieses verdichtete Signal aus dem übersteuerten Radio auch sehr laut. Das sind die Erfahrungen, die ich vor 43 Jahren mit dieser Konstellation mit zwei vergleichbaren Radios machen konnte.
...das lässt Erinnerungen an vergangene Zeiten aufkommen *seufz*
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
jpick
Beiträge: 1858
Registriert: Sa Aug 13, 2011 7:41 am

Beitrag von jpick »

.... Jau - sehr gut kommt auch, die Gitarre über einen kleinen Vorverstärker (notfalls Effektgerät oder Fuzz) ins Radio reinzugeben, dann zerrts sehr schön über die Vorstufenübersteuerung (ausprobiert anno 1974 **ggg**)
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
wuchris
Beiträge: 4319
Registriert: So Nov 25, 2007 11:08 am
Wohnort: Regensburg

Beitrag von wuchris »

Wie cool!
Das ganz gleiche Gerät hab ich auch mal ausgeschlachtet. Da war ich ca 12 und dachte, es wäre bestimmt ganz leicht, da mit der Framus E-Gitarre des Vaters eines Kumpels reinzugehen.... Vielleicht war ich damals noch etwas zu grün hinter den Ohren ;)

Wenn du Röhren dafür brauchst: schreib mir. Evtl hab ich da was brauchbares für dich.
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 8889
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Da war ich ja wohl nicht der einzige Radiogitarist.

Habe jetzt mal den MP3-Spieler über das gute Neckermannradio laufen lassen. Da der MP3-Spieler (von Aldi) kleinen LineOut hat, geht das nur über die Kopfhörerbuchse. Erstmal am MP3 ganz runtergepegelt und dann langsam lauter. Klingt gut finde ich, für den Zweck sehr überzeugend. Wenn man sich damit „Waterloo Sunset“ anhört klingt das richtig vertraut. Am meisten hat mich gewundert, dass in meinen diversen Bastel/Löt/Schraubkisten noch Bananenstecker von früher waren. Ich kann immer nichts wegwerfen, ich hab noch 6 Volt Autobirnen von einem meiner ersten Autos (Ford p3) da.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Antworten