Mechaniken austauschen bei Martin OM 21

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Salsakönig
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Mechaniken austauschen bei Martin OM 21

Beitrag von Salsakönig »

Hallo Leute,

wieder mal eine Frage zu Austausch von Mechaniken. Ich habe mir die Grover Sta-Tite Butterbeans 18:1 bestellt. Sie sollen meine Martin OM 21 etwas mit Vintage-Flair aufmotzen.
Bin mr jetzt aber nicht mehr ganz sicher, ob die überhaupt passen. Möchte auch nicht, dass hinterher die alten Schraublöcher zu sehen sind. Und wenn, kann man die irgendwie so zu machen, dass sie nicht mehr zu sehen sind?

Hat da jemand Erfahrung?

Hansjörg
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fingerknicker
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Beitrag von fingerknicker »

Welche Mechaniken sind jetzt auf der OM 21??

Bei einer OM 21 sind normalerweise gekapselte Gotoh Mechaniken verbaut. Die Schraubenlöcher könnten dann passen. Die genauen Maße für die jeweiligen Mechaniken kann man bei www.stewmac.com nachsehen. Danach kann man dann beurteilen, ob die Grover Sta Tites passen.

Gruß Klaus
schorsch-adel
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Beitrag von schorsch-adel »

bin auf deine erfahrungen gespannt. hatte kürzlich die gleiche frage wegen meiner HD 16 RSLH. Da ich keinerlei Eile habe, laß ichs erst mal bleiben, bis ich genug drüber weiß.

Zunächst hat mich erst mal abgeschreckt, eine funkelnagelneue Gitarre während der Garantiezeit aufzubohren.

Markus
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ifeu
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Beitrag von ifeu »

Ein Umbau der Mechaniken ist nicht ganz trivial, aber auch kein Hexenwerk.
Man muss nur vorsichtig sein und sollte handwerklich ein wenig Übung haben.
Ich habe Zwischenschritte eines solchen Umbaus mal versucht, in Fotos einigermaßen aussagekräftig festzuhalten.

Bei geschlossenen Mechaniken in der Kopfplatte einer OM-21 ist eine mehrstufige Bohrung vorhanden , ein relativ schmaler Anteil mit 8mm Durchmesser von oben her,
der Hauptanteil der Bohrung (also von der Rückseite der Kopfplatte her) hat 10mm im Durchmesser .
Die bei den offenen Mechaniken zu montierenden Buchsen erfordern jedoch eine ca.8,7 mm Bohrung .

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: die erste ist die einfachere ((und man spart sich die Arbeitsschritte ("Dübeln"....) , die auf dem ersten Bild zu sehen sind))
man weitet die 8mm Bohrung in der Kopfplatte auf 8,7mm auf und drückt die Buchsen rein . Fertig! -- bzw. wer nicht davor zurückschreckt, Kleber einzusetzen,
sichert die Buchse von unten zusätzlich zum Beispiel mit etwas Sekundenkleber in Kombination mit Füllmaterial ("Pulver") aus dem Modellbau (nicht zuviel nehmen!!)
oder mit anderem Kleber, der den Spalt der 8,7mm Buchse zur 10mm Bohrung "absichert".
Wer es etwas aufwendiger haben möchte, geht so vor wie auf dem ersten Bild zu sehen.

Bild

Bild

Bild
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

fingerknicker hat geschrieben:Welche Mechaniken sind jetzt auf der OM 21??

Bei einer OM 21 sind normalerweise gekapselte Gotoh Mechaniken verbaut. Die Schraubenlöcher könnten dann passen. Die genauen Maße für die jeweiligen Mechaniken kann man bei www.stewmac.com nachsehen. Danach kann man dann beurteilen, ob die Grover Sta Tites passen.

Gruß Klaus

Ich habe die Gotoh Mechaniken drauf.
Vielen Dank für den Hinweis auf www.stewmac.com. Nach den Angaben dort passen die Grover sta-tite nicht.

Gruß
Hansjörg
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Beitrag von Salsakönig »

[quote="ifeu"]Ein Umbau der Mechaniken ist nicht ganz trivial, aber auch kein Hexenwerk.
Man muss nur vorsichtig sein und sollte handwerklich ein wenig Übung haben.
Ich habe Zwischenschritte eines solchen Umbaus mal versucht, in Fotos einigermaßen aussagekräftig festzuhalten.

Bei geschlossenen Mechaniken in der Kopfplatte einer OM-21 ist eine mehrstufige Bohrung vorhanden , ein relativ schmaler Anteil mit 8mm Durchmesser von oben her,
der Hauptanteil der Bohrung (also von der Rückseite der Kopfplatte her) hat 10mm im Durchmesser .
Die bei den offenen Mechaniken zu montierenden Buchsen erfordern jedoch eine ca.8,7 mm Bohrung .

Super! Vielen dank für die ausführlichen Infos und die Bastelanleitung. Ich glaube nur, dass ist mir bei meinem guten Stück zu heikel. Ich bin nicht gerade ein begnadeter Handwerker. Auf der anderen Seite haben mich die schönen Fotos darin bestärkt, dass ich auch so schöne offene Mechaniken an meiner Gitarre haben will. Das ist zwar ein bisschen spinnert, aber das sieht wirklich geil aus.
Ich werde mir wohl einen Gitarrenbauer in meiner Nähe suchen, der mir das macht.

Gruß
Hansjörg
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Gast

Beitrag von Gast »

ifeu hat geschrieben:Ein Umbau der Mechaniken ist nicht ganz trivial, aber auch kein Hexenwerk.
Man muss nur vorsichtig sein und sollte handwerklich ein wenig Übung haben.
Ich habe Zwischenschritte eines solchen Umbaus mal versucht, in Fotos einigermaßen aussagekräftig festzuhalten.
Respekt, Respekt vor dieser Klasse-Bauanleitung und den Fotos!
Hi
Hei
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Beitrag von Salsakönig »

Jetzt habe ich von Warwick Mechaniken mit schwarzer Kreuzschlitzschraube zugeschickt bekommen. Das sind doch nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, die billigeren und qualitativ minderwertigeren Mechaniken mit 14:1 Übersetzung.
Nach dem, was auf dem Lieferschein steht - und nach dem, was ich bezahlt habe - sollen es aber die Richtigen mit 18:1 sein (GR V97G) :? :?:
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ifeu
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Beitrag von ifeu »

Jetzt habe ich von Warwick Mechaniken mit schwarzer Kreuzschlitzschraube zugeschickt bekommen.
Das sind doch nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, die billigeren und qualitativ minderwertigeren Mechaniken mit 14:1 Übersetzung.
Bei einer 14:1 Übersetzung sind es 14 Zähne, also einfach die Zähne am Zahnrad zählen ....die Grover StaTite 14:1 würde ich auf keinen Fall nehmen-
z.B. bei einer OM-42 habe ich die serienmäßig montierten StaTite 14:1 (haben zwar das Martin Logo, sind aber Grover StaTite) schon mal gegen 18:1 StaTite's ersetzt.

Die Grover StaTite 18:1 sehen so aus :

Bild
Zuletzt geändert von ifeu am Sa Okt 23, 2010 12:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Habe gerade gezählt. Es sind 14.
Tja, die werde ich dann wohl zurückgehen lassen.
Danke noch mal für Deine Hilfe.

Hansjörg
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Beitrag von Juan »

Hallo, ich hab da mal ne Frage:

Offensichtlich sind diese offenen Mechaniken wohl derzeit en vogue. Die HD-28 Rüdiger Helbig Signature hat die von hause aus drauf und der Kumpel, der neulich mit dem Sahneteil anrückte, war richtig stolz darauf. Und nicht nur hier im Forum wird der Austausch diskutiert, sondern man sieht das nun immer häufiger. Ist das also nicht nur eine Mode oder sind damit echte Vorteile verbunden?

Die ganze Prozedur scheint ja auch eineg gewisse Fingerfertigkeit zu erfordern (würde ich deshalb wohl niemals selbst machen wollen).

Ich will ich das Projekt des Threadstellers nicht in Frage stellen, mich interessiert es nur wirklich.

Vielen Dank jetzt schon mal

Gruss

Jens
http://www.myspace.com/jensitos
http://www.youtube.com/user/jewe321?feature=mhee
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und noch einiges mehr
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Beitrag von Salsakönig »

Juan hat geschrieben:Hallo, ich hab da mal ne Frage:

Offensichtlich sind diese offenen Mechaniken wohl derzeit en vogue. Die HD-28 Rüdiger Helbig Signature hat die von hause aus drauf und der Kumpel, der neulich mit dem Sahneteil anrückte, war richtig stolz darauf. Und nicht nur hier im Forum wird der Austausch diskutiert, sondern man sieht das nun immer häufiger. Ist das also nicht nur eine Mode oder sind damit echte Vorteile verbunden?

Die ganze Prozedur scheint ja auch eineg gewisse Fingerfertigkeit zu erfordern (würde ich deshalb wohl niemals selbst machen wollen).

Ich will ich das Projekt des Threadstellers nicht in Frage stellen, mich interessiert es nur wirklich.

Vielen Dank jetzt schon mal

Gruss

Jens

Wenn ich ehrlich bin, geht es mir eigentlich nur um das Styling. Kann mich solchen Modeerscheinungen leider nicht immer erfolgreich entziehen :wink: .
Die Grover 18:1 sollen ein sehr präzises Stimmen möglich machen. Wenn sich das so bestätigt, wäre das natürlich super und eine tolle Rechtfertigung für dieses eigentlich nicht sehr vernünftige Projekt.
Es gibt wohl auch Menschen, die glauben, dass offene Mechaniken besser klingen. Da habe ich aber große Zweifel, dass man da wirklich einen Unterschied hört.

Gruß
Hansjörg
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Manati
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Beitrag von Manati »

Hm. Da ich Raucher bin und außerdem staubwischfaul, bin ich sehr froh, dass meine Steelstrings alle geschlossene Mechaniken haben... spart doch immerhin die bei offenen Mechaniken notwendige Pflege, das sehe ich an meiner Konzertgitarre.
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ifeu
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Beitrag von ifeu »

Es gibt wohl auch Menschen, die glauben, dass offene Mechaniken besser klingen
Nun, wenn man Gewicht auf die Kopfplatte packt, dämpft das die Schwingungen .... und geschlossene Mechaniken sind schwerer als die offenen.
Ein in mehrerlei Hinsicht recht krasses Beispiel ist auf den Bildern links zu sehen, eine Martin D12-35 mit diesen häßlichen geschlossenen Grover Mechaniken, die dilettantisch montiert worden waren,
rechts dann nach meinem Umbau auf offene Mechaniken. Gewichtsersparnis satte 200 (!) gr. Wenn das mal nicht dem Klang zuträglich ist .. :) .....

Bild
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

ifeu hat geschrieben:
Es gibt wohl auch Menschen, die glauben, dass offene Mechaniken besser klingen
Nun, wenn man Gewicht auf die Kopfplatte packt, dämpft das die Schwingungen .... und geschlossene Mechaniken sind schwerer als die offenen.
Ein in mehrerlei Hinsicht recht krasses Beispiel ist auf den Bildern links zu sehen, eine Martin D12-35 mit diesen häßlichen geschlossenen Grover Mechaniken, die dilettantisch montiert worden waren,
rechts dann nach meinem Umbau auf offene Mechaniken. Gewichtsersparnis satte 200 (!) gr. Wenn das mal nicht dem Klang zuträglich ist .. :) .....

Ich bin da offen. Ich denke jede Veränderung wirkt sich irgendwie aus. Ich bin nur skeptisch, ob das im Bereich unseres Wahrnehmungsvermögens ist.
Man müsste mal den Klang von unterschiedlichen Mechaniken bei mehreren ansonsten baugleichen Gitarren von Menschen mit verbundenen Augen bewerten lassen - sozusagen ein Blindversuch. Noch besser wäre ein Doppelblindversuch. Dann dürften die, die die Gitarren zur Beurteilung präsentieren, auch nicht wissen, welche Mechaniken drauf sind oder nicht wissen, um welche Fragestellung es sich hier handelt. So könnte man noch besser eine Beeinflussung der Testpersonen ausschließen.

Gruß
Hansjörg
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