Boden

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
JazzieJames
Beiträge: 16
Registriert: So Jul 31, 2005 12:46 am

Boden

Beitrag von JazzieJames »

Hallo,

hier mein erster Beitrag...

Ich habe mir mal die Frage gestellt warum die teureren Gitarren meist einen geteilten Boden haben? Ist es nicht schwingungstechnisch besser den Boden aus einem Teil zu haben, anstatt in der Mitte einen zusätzlichen Balken und zusätzlichen Leim...das wundert mich irgendwie etwas....hoffe ihr könnt mich da mal aufklären...

Gruß
Jazzie James
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20226
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Erster Beitrag ? Tach auch hier, wilkommen im Forum der Glückseligen, der heiligen der letzten Frage.

Ich weiß nicht genau, warum die Böden geteilt sind, nehme aber an, daß das - wie bei der Decke - kosmetische Gründe hat, nämlich die Symmetrie der Maserung. Ein Brett wird an der Schmalsteite in zwei Scheiben geschnitten und dann spiegelbildlich zusammengeklebt. Damit hat man eine Spiegelsymmetrie entlang der Kante, an der die beiden "Scheiben aneinander geklebt worden sind.

Der Korpus selbst, also Zargen und Boden, sollen möglichst hart und fest sein. Sie haben, glaube ich, eher die Aufgabe, zu reflektieren, was die Decke an Schwingungen erzeugt. Daher sind in der traditionellen Bauweise die Decken aus weichem, aber dennoch stabilem Holz (Fichte/Zeder), die Zargen und Böden aus sehr dichtem, harten Holz (Palisander, Mahagoni, Ahorn). Wenn von den unterschiedlichen klanglichen Eigenschaften der Korpushölzer gesprochen wird (zB Palsiander und Mahagoni verglichen werden, hängt das wohl damit zusammen, daß diese Bauteile trotz ihrer eher "reflektierenden" Aufgabe und trotz der Härte des Holzes eine Nuance zum Gesamtklang beisteuern.

Soviel kann ich aus dem Stehgereif dazu herbeten. Vielleicht noch andere Meinungen ?
Benutzeravatar
guitar-hero
Beiträge: 2601
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:34 pm
Wohnort: Hattingen Town

Beitrag von guitar-hero »

RB hat geschrieben:Soviel kann ich aus dem Stehgereif dazu herbeten. Vielleicht noch andere Meinungen ?
Moin,

die optische Geometrie ist natürlich EIN Punkt.
Man sollte sich allerdings auch einmal vor Augen führen, wie das Holz für unsere Lieblinge eigentlich ensteht.

http://members.gaponline.de/a-c.rall/an ... len_d.html

Alles Weitere auch direkt unter
http://www.rall-online.net/
________________________________________________________________
"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
Benutzeravatar
Saitenheimer
Beiträge: 749
Registriert: Fr Feb 11, 2005 6:24 am
Wohnort: Ansbach / Franken

Beitrag von Saitenheimer »

Erst mal Hallöle Jazzie James,

bei der Decke kann ich mir vorstellen, dass das auch mit den Jahresringen zusammenhängt.
Bei meinen Mädels ist es so, dass die feineren Geschichten in der Mitte liegen und die weiteren Abstände außen.
In der Mitte hab ich ja auch am meisten Belastung durch den Steg.
Was bestimmt auch eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass einige Holzsorten wegen der Breite des Stamms auch nur in bestimmten Breiten zu bekommen sind.
Oder dass man aus Stabilitätsgründen lieber die Mitte des Stamms nimmt.
Von einem Gitarrenbauer hab ich gehört, dass man bei Riopalisander schon anfängt, die Böden aus drei oder vier Teilen zu bauen, weil einfach die Breiten nicht mehr so vorrätig sind.

Vielleicht weiß hier jemand auch genau bescheid.


Stefan
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 859
Registriert: Mi Mai 11, 2005 5:09 pm
Wohnort: Oberrhein

Beitrag von Iris »

@ guitar- hero,
das ist ja ein interessanter Link zu den Rall- Guitars.
Nachdem ich mir dort angeschaut habe, in wie vielen Arbeitsschritten so eine handgefertigte Gitarre entsteht, ist mir jetzt auch klar, warum die so teuer sind. :o
Danke für den Link, dort werde ich öfters mal etwas nachlesen.
Gruß Iris
Antworten