Was sagt ihr zu dieser Gitarre?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

stringbound hat geschrieben:
H-bone hat geschrieben:Ich sag mal so: Wer zuwenig eigene Kreativität hat und von daher nicht in der Lage ist eine neue, eigene "Marke" aufzubauen und diese mittels Qualität "gross" zu machen, der muss sich halt an alte "Brands" und Designs halten...

Gruss, Martin
Die Leute hinter der "Neuauflage" von Larson sind keine Unbekannten und ich bin mir auch nicht sicher, ob man ihnen mangelnde Kreativität und ihren Gitarren mangelnde Qualität vorwerfen kann.
Sowohl Roman Zajicek (Rozawood), als auch Frantisek Furch (Furch, Stonebride) haben ihre Marken erfolgreich aufgebaut.
Und Toni Görtz (iMusic) ist mit seinem Vertrieb ebenfalls erfolgreich.
Joe, d'accord... und genau darum geht es !

Warum haben es die beiden (Roman und Frantisek) es nötig Kopien einer vergangenen Marke zu bauen. Beide haben ihren guten Ruf und ihre Originalität über Jahre aufgebaut, so what ? Mit Toni Götz ist das etwas anderes, er ist Geschäftsmann und kein Gitarrenbauer. Und er ist schliesslich auch nicht davor zurückgeschreckt eine Marke (Stanford), die aufgund Frantiseks Qualität wachsenden Zuspruch hatte, in China in die Wurstmaschine zu schieben... Eine Stanford von heute hat mit einer Stanford aus der populären Zeit auch nichts mehr zu tun. Und mit Gitarrenbaukunst sowieso nichts.

Ich weiss jedenfalls, sollte ich je eine Replika einer vergangenen, berühmtem Marke bauen, dann wird das eine Deerbridge sein, den Hirschen im Kopf tragen, und ist dann allenfalls als eine Reminiszenz und Verbeugung vor den alten Meistern zu verstehen... aber ich käme mir schäbig und als Leichenfledderer vor, würde ich mir den Namen, das Logo und was auch immer sichern und so tun als wäre ich das Original...

Denn auch meine würde nicht klingen wie das Original, sondern nach mir.

Nur meine unmassgebliche Meinung.

Gruss, Martin
rwe
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Beitrag von rwe »

H-bone hat geschrieben:Ich weiss jedenfalls, sollte ich je eine Replika einer vergangenen, berühmtem Marke bauen, dann wird das eine Deerbridge sein, den Hirschen im Kopf tragen, und ist dann allenfalls als eine Reminiszenz und Verbeugung vor den alten Meistern zu verstehen... aber ich käme mir schäbig und als Leichenfledderer vor, würde ich mir den Namen, das Logo und was auch immer sichern und so tun als wäre ich das Original...

Denn auch meine würde nicht klingen wie das Original, sondern nach mir.
... grundsätzlich ja, aber wäre es auch ja möglich, eine klangliche Kopie einer nicht mehr erhältlichen Gitarre haben zu wollen (und sei es auch nur, um das Original zu schonen oder weil die Halsbreite nicht passt, oder ...). Das allerdings dann als individuelle Handwerksarbeit, nicht als gekauftes Label. (Letzteres geht dar nicht, keine Frage.)
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

rwe hat geschrieben:... grundsätzlich ja, aber wäre es auch ja möglich, eine klangliche Kopie einer nicht mehr erhältlichen Gitarre haben zu wollen (und sei es auch nur, um das Original zu schonen oder weil die Halsbreite nicht passt, oder ...). Das allerdings dann als individuelle Handwerksarbeit, nicht als gekauftes Label. (Letzteres geht dar nicht, keine Frage.)
Hallo rwe, eine klangliche Kopie ist sehr schwierig... erstens handelt es sich mit Sicherheit um eine Gitarre, die viel gespielt wurde... die Replika ist neu...

Zweitens müsste man Holz aus zumindest ähnlichem Zeitraum besorgen... fast unmöglich, denn wenn man es kann, dann ist das Holz beim Bau ja wesentlich älter als es damals war... das Problem ist unmöglich zu meistern...

Drittens hat jeder Gitarrenbauer eine Art "Handschrift"... die kann man lieben oder nicht, aber sie wird immer irgendwie präsent sein...

Oder um's mal so zu sagen: "You never can fake the time..." ... und das ist auch irgendwie gut so...

Gruss, Martin
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

H-bone hat geschrieben:Oder um's mal so zu sagen: "You never can fake the time..." ... und das ist auch irgendwie gut so...
I totally agree!

Die Steigerung dieser Replizierungsbemühungen ist das aus meiner Sicht sinnfreie
Agen von Instrumenten (gibt es das eigentlich auch bei Akustikgitarren?). Da zahlen
manche Leute viel Geld für misshandeltes Holz und rostige Hardware, weil sie der
(vermutlich irrigen) Ansicht sind, den historischen Klang reproduzieren zu können.

Und dann gibt es noch die, die unbedingt ein Instrument benötigen, dass einem alten
abgelutschten Künstlergerät möglichst genau nachgebildet ist. Abgewetztes Halsprofil
á la Eddie van Halen, Schmauchspuren virtuell aufgeknüpfter Joints an der Kopfplatte
und ähnlichen Stuss. What the hell…?! :twisted:
Gruß
von
Ralf
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clone
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Beitrag von clone »

bookwood hat geschrieben:
H-bone hat geschrieben:
Die Steigerung dieser Replizierungsbemühungen ist das aus meiner Sicht sinnfreie
Agen von Instrumenten (gibt es das eigentlich auch bei Akustikgitarren?).
Aber sicher doch. Z.B. bei der Lakewood D-32 Custom AGED.

http://www.musik-schmidt.de/blog/wp-con ... 140410.JPG

http://www.musik-schmidt.de/blog/wp-con ... 140412.JPG
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Hier ist ein weiteres Exemplar. Diesmal von Gibson:http://www.guitar-gallery.de/en/western ... -aged.html
Thirty Strings

Beitrag von Thirty Strings »

Also wer sich eine solche künstlich gealterte Gibson um fast 5000 € zulegt der muss schon ziemlich krank in der Birne sein.
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wally
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Beitrag von wally »

Hi,

Ich persönlich hatte in 30 Jahren noch nicht EINE M... oder G...
in der Hand, die ihr Geld wert gewesen wäre.
Da waren viele Seagulls besser.
Und auf jeden Fall fast ausnahmslos ihr Geld mehr als wert.
Traurig, und wahr...

Alles Gute

Wally

Wen dieses Posting aufregt, hat ein Problem.
Das Forum kann zu. Hopf, dreißig Euro - reicht. (RB)
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Im Ernst, wann immer hier eine Gitarre mit ein wenig "Schnickschnack" auftaucht, gehts ins Negative, bitte nicht böse sein, aber das kommt mir schon ein wenig komisch vor.
Das ist nicht komisch sondern bedeutet doch nur, dass ein Großteil der Forumsmitglieder eher auf schlichte Gitarren steht. Nicht mehr und nicht weniger!

Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
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No Name Stratocaster
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Mal ehrlich:
ist das unsere Welt?
Ich kauf mir einen Namen und mach irgendwas, was nicht annähernd mit dem original zu tun hat, draus? Ok, 6 Saiten hat sie, aber mehr auch nicht.

Innovation ist was anderes als einen Mythos zu klauen.
Bild
Bild

Wenn ich eine böse Zunge hätte, würde ich behaupten, dass Furch, hätten sie was ordentliches produziert, es auch unter eigenem Namen rausgebracht hätten....
*duck weg*
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Playin' with the National League
Havin a good time with Joe's Size Two
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elfer
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Beitrag von elfer »

H-bone hat geschrieben:
... Eine Stanford von heute hat mit einer Stanford aus der populären Zeit auch nichts mehr zu tun. Und mit Gitarrenbaukunst sowieso nichts.
genau das ist es, was ich an der ganzen geschichte so traurig finde:
da hat man mit stanford eine erfolgreiche qualitätsmarke im mittleren
preissegment aufgebaut und behauptet sich über jahre und dann
untergräbt man sie wieder mit absoluten mist-gitarren aus fernost!

die EIGENE marke verraten und verkauft....puhhhh....dass die das
mit larson genau so machen, ist meiner meinung nach nur eine
logische konsequenz!

beste grüße,

johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Thirty Strings hat geschrieben:Also wer sich eine solche künstlich gealterte Gibson um fast 5000 € zulegt der muss schon ziemlich krank in der Birne sein.
Oh ja, da stimme ich Dir vollinhaltlich zu.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Hier ein Bericht von jemandem, der von einer neuen Larson sehr angetan war:
Larson Prairie State SJ Style 1-ES
Gruß
von
Ralf
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Also, die fiesen Bemerkungen um den Preis einer gealterten Gibson kann ich hier nicht unkommentiert stehen lassen!

Ich muss da - ihr könnt ja meinen Beitrag überspringen - meinen Senf dazugeben;

Dafür kann es ausschließlich optisch oder sonstige, aber nicht geräusch-affine persönliche Gründe für geben.

Alte Gitarren sind nicht per se besser, das ist so eine GAS-Haltung. (Siehe in dem dies betreffenden Faden hier in diesem Forum)

Und nur, weil der jeweilige Produzent sie so nennt, wie es die Gemeinschaft dieses Forums wohl goutiert, wird da kein gutes Instrument draus. Das hat H-Bone sehr plausibel dargelegt.

"Lebbe gehd weidär" hat ein Fußballtrainer mal auf "serbohessisch" so schön gesagt, und das gilt auch für die von uns allen geliebten Gitarren.

Engagierte Gitarrenbauer machen heute Klangkästen, von denen ein wirklich engagierter Gitarrenbauer früherer Zeiten nur träumen konnte, es besteht kein Grund zur Nostalgie!

Ich schreibe das, während ich zwischen einer Martin OOO-28 12-fret älteren Datums und einer Deerbridge ähnlicher Auslegung tausche und die gleichen Lieder spiele;
Martin Deerbridge ist um Längen besser als ein so verklärtes Instrument aus älteren Zeiten!

Anybody in need of a Martin OOO-28? (Mit Pickups und Gurtknöpfen?)

Ich halte mich schon wirklich zurück, bei Fiedlern muss das noch schlimmer sein, wenn ich mir den Hype um Stradivaris anschaue, das hat doch nur was mit Geldschneiderei zu tun, und wir fallen drauf rein.

Und das "Gibsoneer" da unten könnt ihr auch ausklammern, ist wirklich nur des Klanges wegen und ich sitze ja beim Spielen dahinter und sehe sie nicht von vorne, aber das ist es nicht!

Anybody in need of a Gibson Jumbo prewar-classic?

Ich würde beide verkaufen wollen, es gibt bessere, neue Gitarren.

"Lebbe gehd weidär"!
Martinist
Gibsoneer
Oetterspieler
Deerbridge-sixstring-Pianist
Görbig-Fingerer
Saitenschwinger Eierschneider aufwärts
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stephan
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Beitrag von stephan »

Guitar Romeo Whisky hat geschrieben:Ich würde beide verkaufen wollen, es gibt bessere, neue Gitarren.
Da Du ja auch "Oetterspieler" bist, wie in Deiner Fußzeile angezeigt, würde mich die Einschätzung der Oetter im Kontext Deiner Äußerungen, die ich nachvollziehen kann, interessieren, denn die ist ja auch mindestens 25 Jahre alt.

Gruß
Stephan
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