Die Lagerfeuergitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Manati
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Beitrag von Manati »

Das kenne ich auch, dass die, die gerne singen möchten, einfach "irgendwas" anstimmen und dass das dann in aller Regel einen Hauch über oder unter einem "anständigen" Ton liegt.

Und meistens ist es nicht mal eine gitarrenfreundliche Tonart. Spontansänger lieben offenbar Bb-Dur oder Eb-Moll. *stöhn*

Wenn ich mit Chorkollegen zwanglos zusammensitze, ist das alles viel einfacher. Ich gebe dann ggf. eine Tonart vor, die Mitsänger finden sie problemlos, und mit großer Sicherheit improvisieren einige von ihnen spontan eine Zweit- und Drittstimme derart virtuos, dass es eine wahre Freude ist.
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radlsonny
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Beitrag von radlsonny »

Ja, ja, es gibt keine Lagerfeuer mehr, hat doch mal Reinhard Mey gesungen oder so ähnlich.

Trifft man jedoch noch mal auf sangesfreudige Spätromantiker, so ist es so wie Manat sagt: die singen einfach in F# oder Eb, darauf muss man vorbereitet sein und/oder im Zweifelsfall das Capo schnell bedienen können.

Als alter Trapper, der nicht nur laue Sommernächte im Freien verbracht hat, muss ich noch einen Aspekt ins Spiel bringen. So ein Feuer produziert Strahlungswärme, d.h. vorne heiß, hinten kalt. Das ist auf Dauer ungesund, sowohl für den Trapper als auch für die Gitarre. (wir saßen da echt schon in T-Shirt und Nierenwärmer)
Empfehlenswert wäre daher eine Gitarre, die unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen ist, also wohl etwas Laminat-Plastik-artiges. Massives Holz ist da eigentlich völlig ungeeignet.
Gruß Gerhard
- radlsonny -
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erklaerbaer
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Beitrag von erklaerbaer »

Mit ein paar Ex-Arbeitskollegen treffe ich mich so drei- bis viermal jährlich zu unserem "Eat & Jam"-Event :lol: . Irgendwie hat sich das so eingebürgert, dass wir uns eher unregelmässig bei einem der "Teilnehmer" verabreden zum Grillieren und Musik machen. Dabei ist es schon vorgekommen, dass wir fast nichts gespielt haben (also nur viel essen und reden).

Meist sind wir dann zwei Gitarristen, zwei bis vier Sänger /-innen und wenn ein Piano in der Nähe ist auch noch ein Pianist. Neuerdings ist auch noch ein Selbstbau-Cajon dabei (vor zwei Wochen in meiner Werkstatt entstanden), als Leitfaden dient dann meist irgend eines der drei "Dinger".

Die Treffen ziehen sich je nachdem in den frühen Morgen rein, und ich freue mich immer über die gute Atmosphäre, die ich nicht missen möchte. Dabei kommt's auch nicht auf die genau gesungenen Töne an.

Entstanden ist das Treffen vor 6 Jahren eigentlich aus einem einmaligen Treffen bei einem anderen Arbeitskollegen, wo einer die Klampfe mitgebracht hat. Das war auch die Initialzündung, dass ich Gitarre zu spielen begonnen habe!
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RB
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Beitrag von RB »

Klingt gut. Für Bb und Ab oder F# gibt es Capos oder die vorbeschriebene, autoritäre Bevormundung. Ich bevorzuge das klammheimliche Unterschieben der "richtigen Tonart".
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Iris
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Beitrag von Iris »

Hallo allerseits,
durch das Singen mit Gitarrenbegleitung am Lagerfeuer bin ich überhaupt erst zum Gitarrespielen gekommen.

Unsere Clique geht einmal im Jahr zusammen Campen (seit über 20 Jahren schon) und da wird am Lagerfeuer gesungen. Wir haben alle identische Songbooks, so dass es dann auch nicht bei der ersten Strophe bleibt - von den "Moorsoldaten" über "Die Gedanken sind frei" und "Country Roads" bis "Gute Nacht Freunde" wird alles gesungen.

Oft locken wir andere Camper an, die sich zu uns ans Feuer setzen, frei nach dem Motto:
Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder... :D

Ich finde das schön.

Gruß Iris
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Iris hat geschrieben:Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder... :D

Ich finde das schön.
:bide: :bide: :bide: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. :guitar1:
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

also gut ich gebs zu, lieber eine lagerfeuer gitarre als ein ghettoblaster.

jetzt ist aber genug der sentimentalitäten. 8)
Salud a Familia
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scifi
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Beitrag von scifi »

Fantastisch klingt am Lagerfeuer auch eine gebrauchte 30€-Billig-Nylon-Klassik mit Stahlsaiten aufgezogen und mit Slide gespielt. Das hatte ich vor zwei Jahren an einem Baggersee erlebt. Stilistisch war das natürlich eher Roots orientiert. Die Saitenlage hatte sich automatisch für Slide optimiert (wie praktisch...). Seasick-Sam hätte sich wahrscheinlich wohl gefühlt.


Ich weiß nicht wie die Gitarre die Stahlsaiten langfristig überlebt hat.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Herigo hat geschrieben:also gut ich gebs zu, lieber eine lagerfeuer gitarre als ein ghettoblaster.
Das trifft es sehr gut. An meinem bevorzugten Badesee würde jemand mit einem Ghettoblaster GANZ schnell vergrault werden, aber wenn ich da sitze und Gitarre spiele, freuen sich die anderen immer und bedanken sich beim Gehen sogar noch für die schöne Musik...
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Vielleich machen wir mal ein Forumstreffen in der anzunehmenden Mitte des deutschsprachigen Raumes (also im Raum Wien), setzen uns im Kreis auf eine Wiese und zünden in der Mitte ein Feuer an. Und dann spielt jeder ein Lied, immer im Kreis herum.

Und hinter uns sitzen unsere Holden, die uns von hinten wärmen und uns mit Getränken versorgen. :mrgreen:

Ich stelle mir das sehr gediegen vor... :idea:
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**Stefan**
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Beitrag von **Stefan** »

scifi hat geschrieben:Seasick-Sam hätte sich wahrscheinlich wohl gefühlt.
Äh, Seasick Steve?!? ':oops:'

Egal, um mal zur gestellten Frage zurückzukommen - Ich nehme eine Cort Earth 200. Ein bisschen Sound darfs schon sein.

Zum anderen Thema:
Ich finde beim Grillen sitzt man oft besser, das ist bei Dreadnoughts von Vorteil. (Zumindest bei meiner nicht allzu hühnenhaften Statur)
Obwohl die Frauen bei Feuerschein hübscher sind ':shock:'
Und zu den Schrammelverächtern - es gibt auch gute Gitarristen und Sänger, die Grillen und Gartenpartys mögen, dann werden nur die Soli recht lang, wenn's später wird ':D'
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Captain Harry
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Beitrag von Captain Harry »

Nun, meinen "wilden" Lagerfeuer-Zeiten sind vorbei. Heute sitzen wir lieber gemütlich beim Grillen im Garten und da spiele ich dann und wann auf meiner "normalen" Gitarre.
Als ich noch regelmäßig Campen gefahren bin und allabendlich die Zeltplatz-Bewohner in zwei Fraktionen gespalten habe (die, die ans Lagerfeuer kamen um mitzufeiern und die, die sich vom "Lärm" gestört fühlten) hatte ich die alte Wanderklapfe meines Vaters dabei (die von der Optik her schon stark an Willy Nelsons Gitarre erinnerte, nur ohne "zweites Schalloch"), das hätte ich meiner jetzigen Seagull auch nicht zumuten wollen.

Gruß Harald.
Seagull maritime SWS
Adolf Meinel Konzertgitarre
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Zaphod
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Beitrag von Zaphod »

Seagull Entourage Rustic Mini-Jumbo--€390.00...

Bild

Sie klingt gut, spielt gut. Eine Schöne Kanadische Gitarre, eh!
"And in the end, the Love you take, is equal to the Love you make."


The Beatles
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RB
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Beitrag von RB »

Und sieht auch noch ganz schön aus.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich weiß nicht, mir gefallen von den Seagulls die Kopfplatten nicht. Sehen irgendwie aus wie die Sohlen von Fußballschuhen... *duck und weg* :P
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