Furch Stanford

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Nachdem ich das jetzt gelesen habe, blick ich es gar nicht mehr.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich darf aus besagtem Fred den RB zitieren, der sich da schlau gemacht hat. Demnach stellt sich die Sache noch viel komplizierter dar, als befürchtet:
RB hat geschrieben:"Stanford Custom Guitars" ist eine Marke, die im Jahre 1998 zugunsten eines Toni Götz aus Kirchheim eingetragen worden ist. Anton Götz war zugleich bis zum 22.08.2005 Geschäftsführer der "Pro Arte Fine Acoustics GmbH", von der es immer hieß, sie sei Generalimporteur der Stanfords.

Nachmalig sind die folgenden Veränderungen eingetreten:

1. Die Marke "Stanford Custom Guitars" ist mit Wirkung vom 12.06.2009 auf die Patent- und Rechtsanwaltskanzlei "Intellectual Property IP-Götz und Patent- und Rechtsanwälte" zu Nürnberg übergegangen.

2. Die Geschäftsführung der "Pro Arte Fine Acoustics GmbH" ist auf einen Herrn Dietmar Winkler übergegangen.

Die Tatsache, daß der Name "Götz" sowohl beim früheren, als auch beim jetzigen Markeninhaber auftritt, mag Zufall sein, vielleicht bestehen auch verwandtschaftliche Verhältnisse. Egal. Was man sehen kann, ist zweierlei:

1. Frantisek Furch ist nicht Inhaber der Marke Stanford

2. Es ist in den letzten fünf Jahren einiges in Bewegung, was die Berechtigung an der Marke und die Geschäftsführung der "Pro Arte Fine Acoustics GmbH" betrifft.

Man weiß aus der Erinnerung, daß die "Stanford Gitarren", die, wie man wußte, von Furch stammen, im "Alleinvertrieb" von Pro Arte auf dem deutschen Markt waren. Schaut man sich die Gegebenheiten näher an, so stellt man fest, daß "Stanford Custom Guitars" eigentlich eine Handelsmarke für Instrumente ist, die - nach gängiger Kenntnis - Frantisek Furch in Lohnfertigung für den Markeninhaber gebaut hat. Dem Kunden mag es gleich sein, die rechtliche Situation und damit auch die wirtschaftlichen Entscheidungsfaktoren liegen anders, als das der Fall wäre, wenn - wie es hätte scheinen können - "Stanford" eine Marke des Furch gewesen wäre.

Die Veränderungen, die sich im Handels- und im Markenregister nachvollziehen lassen, gehen mit einer Änderung der Fertigungs- und Vertriebsstrategien einher. Angeblich werden die preisgünstigen "Stanford-Gitarren" in Fernost gebaut, die edleren nach wie vor von Furch.

Nach meinem Eindruck ist unter dem Namen Stanford in den Jahren bis meinetwegen 2005 ein gutes Renommée der Instrumente entstanden; sie galten gemeinhin als hochwertig und gleichzeitig recht preisgünstig. Aus Furchs Sicht wäre es möglicherweise besser gewesen, wenn die Marke "Stanford" die seine gewesen wäre oder wenn er sich etwas Vergleichbares hätte eintragen lassen, ganz, wie es Martin Seeliger mit "Lakewood" und die Münchner da mit "Stevens" getan haben. Oder dieser Typ da, der die "Deerbridge"-Geschosse baut. Die Verknüpfung tauglicher Instrumente mit einem angelsächsischen Namen, der plakativ und griffig daherkommt, scheint nämlich auf dem deutschen oder gar europäischen Steelstring-Markt ein funktionierendes Konzept zu sein.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Unter dem Label "Stanford" gibt es auch (!) Gitarren, die von Furch hergestellt wurden. Erkennbar an typischen Baumerkmalen von Furch-Gitarren und dem Zusatz auf dem Aufkleber im Body "... by Frantisek Furch".

Da der Vertrieb/Markeninhaber öfter mal seine Modellbezeichnungen geändert hat, ist die Modelllandschaft bei Stanford ziemlich konfus. Es schwirren auf dem Gebrauchtmarkt und teilweise als Restposten bei Händlern Modelle rum, die es im aktuellen Katalog offiziell nicht mehr gibt oder die jetzt anders heißen. Eigentlich muss man sich immer die jeweilige Klampfe anschauen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man bei Stanford noch "alte" Modelle bestellen kann, die dann bei Furch nachgeordert werden.

Modelle wie die 46-Series sind auf jeden Fall in Asien produziert, preisgünstig - jedoch meiner Meinung nach von deutlich geringerer Klangqualität als die Furch-Modelle.

Bei der Artist-Serie und den teureren Mandolinen würde ich aber auf Furch-Produktion tippen, da diese optisch mit den alten "by Furch-Modellen" weitgehend übereinstimmen bzw. wie "normale" Furchs aussehen.
Zuletzt geändert von scifi am Mo Nov 21, 2011 10:45 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Doradndandler
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Beitrag von Doradndandler »

Da herrscht ja ein gelindes Durcheinander um Namensrechte! Das ist mir aber ehrlich gesagt ziemlich wurscht, meine ist definitiv eine "...by Frantisek
Furch", mit allen beschriebenen Vorzügen :D

Edit: Bild des Auklebers im Korpus:
http://herrgrau.harvo.de/misc/gitarre/P1030199.JPG

@Schinkenkarl: der Post könnte mich ja jetzt doch etwas nachdenklichstimmen oder sogar ärgern, tut er aber nicht,
da meine eine andere ist. Zwar die gleiche Modellbezeichnung
(D50), aber anderes Holz (Ovangkol) Und der Preis war auf jeden Fall
korrekt!!!"!
Zuletzt geändert von Doradndandler am Mo Nov 21, 2011 1:19 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Schlechtes Sehen trennt von den Dingen, schlechtes Hören trennt von den Menschen
(nach Immanuel Kant)

Gruss Andreas
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scifi
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Beitrag von scifi »

Doradndandler hat geschrieben:Da herrscht ja ein gelindes Durcheinander um Namensrechte! Das ist mir aber ehrlich gesagt ziemlich wurscht, meine ist definitif eine "...by Frantisek
Furch", mit allen beschriebenen Vorzügen :D
!
Herzlichen Glückwunsch! Hätte ich nicht schon eine D-1P, hätte ich die auch sofort genommen.
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