Eine Umfrage: Handgemachtes direkt vom Gitarrenbauer?!

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Handgemachtes direkt vom Gitarrenbauer?!

Ja
39
66%
Nein
9
15%
Evtl., wenn...
11
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 59
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Brokenstring
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Registriert: Mi Jun 02, 2010 11:07 am

Beitrag von Brokenstring »

Dank meiner Hare's Bell ein klares ja, aber es hat auch Nachteile.
Fällt sie so aus, wie erhofft (bei mir klares Ja)? Nach der ersten Euphorie wird man viel sensibler (heute klingt sie aber dumpf, stimmt noch alles?, war sie das Geld wirklich wert? und ähnliche Gedanken Rasen durch den Kopf.) Dann nehme ich meine alten Gitarren, mit denen ich immer zufrieden war, und merke, wie geil sie wirklich ist....
Das ist auch der größte Nachteil, sie entwertet andere Gitarren, und eine irgendwann kommende Zukünftige MUSS wieder eine Handgemachte werden...
Deerbridge Hare's Bell
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

das mit den zweifeln ging oder geht mir ähnlich, es waren ja keine neuen "handgemachte" sondern deutlich gebrauchte wenn auch gepflegt. eine optische aufbereitung würde sich noch nicht lohnen, zumal man ja nicht weiß wie sich dass auf den klang auswirken könnte. aber die preise waren da nicht gerade günstig zu nennen, bei der welsch muss man leider knuts tragischer früher tod mit in betracht ziehen, das wird sich schon auf die gebrauchtpreise auswirken. bei der bellido bin ich schon der meinung, dass ich zu viel bezahlt habe. aber auch das relativiert sich nach einer zeit und vor allem dann wenn man die gitarren spielt und merkt was in ihnen steckt. manuel ist auch schon 72, sein jüngerer bruder josé hat schon aufgehört.

bezeichnend ist, dass der klang auch leuten auffällt die zwar ebenso viel mit musik zu tun haben wie ich, aber nicht so verrückt sind wie wir und denen die namen nichts sagen. auf "kurpfälzisch" kommt dann schon mal die bemerkung: "ouh, die glingt awwa guut", als steigerung; "dess glingt emol net schlescht". 8) und zwar so ganz nebenbei wenn man im kleineren kreis mal ein paar noten anspielt ohne vorher zu viel gedöns um die gitarre gemacht zu haben.

diese zweifel sind scheinbar unvermeidbar, aber wenn man keinem scharlatan zum opfer gefallen ist sicher unbegründet.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Eindeutiges Ja!

Wer wissen möchte, was mich dabei bewegt, kann das in 2 älteren Beiträgen
im Konzertgitarrenforum nachlesen:
Stoll CL I
Doderer DCZZ
Gruß
von
Ralf
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laschek
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Beitrag von laschek »

Nach meiner Deerbridgebekanntschaft stimme ich natürlich auch mit Ja!!! Der Sound war eine Offenbahrung und irgendwann werd ich mir sicher mal ne Gitarre nach MEINEN Vorstellungen bauen lassen.
:pro:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Jetzt muss ich halt auch hier Mostrich ablassen:

Ich hab mich schon öfter mit dem Gedanken gespielt, mir eine Gitarre bauen zu lassen. Klaro, so richtig nach meiner Rezeptur, mit meinen Traummaßen, Traumfarbe, Traumhölzern, etc....

Was mich aber immer abgeschreckt hat:

1. Ich bin bei jeder Preisliste, egal jetzt ob Deerbridge oder Lakewood, Martin Custom Shop o. Ä. bei meinen Specs immer so über 6 bis 7 Tausender gekommen. Wenn schon, denn schon.
2. Für den Riesenhaufen Geld weiß man dann doch nicht so ganz genau, was am Ende rauskommt, das führt uns zu Punkt
3. Man muss das dann nehmen, was am Ende herauskommt.

Eine Fabrikgitarre bestelle ich, und wenn sie mir nicht gefällt, schicke ich sie wieder zurück oder verkaufe sie, denn bei Fabrikgitarren weiß dann auch der private (Zweit-)käufer zumindest im Großen und Ganzen, woran er ist.

Weiß auch nicht. Ich will keinesfalls irgendjemandes handgebaute Gitarre madig machen oder gar einen Gitarrenbauer. Martin Wieland, Christian Stoll, Andreas Cuntz und Armin Dreier, die bauen ganz sicher Spitzengitarren, und ich schätze das "kleine" Handwerk sehr. Gottseidank gibts das noch.

Ich bin einfach nur ein Angsthase und habe mich aus oben genannten Gründen noch nicht drübergetraut. Na ja, das passt, wir haben ja bald Ostern. Aber das muss ja nicht so bleiben.

:wink:
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

wenn Du auf Stylingschnickschnack verzichtest, beim Holz auf bewährtes zurückgreifst, also gute/sehr gute Fichtendecke und klassisches (Indien-?)Palisander wählst, kriegst Du in der Regel bei allen Gitarrenbauern ein Instrument ohne Kompromisse, Ideal für Deine Maße, Klang nach Deinen Vorstellungen, sofern mit Maßen vereinbar für einen Betrag, den Du auch für sehr gute Stangenware Zahlen kannst. Und ich finde, dass klassisches Design in der Regel auch zeitloses Design ist, woran man sich nicht so schnell satt sieht. So Abaloneüberfrachtete Teile, gefallen mir meist nur kurz.
Ich würde das nochmal überdenken....
Deerbridge Hare's Bell
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Volkmar
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Re: Eine Umfrage: Handgemachtes direkt vom Gitarrenbauer?!

Beitrag von Volkmar »

Fayol hat geschrieben: Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Was spricht aus deiner Sicht dafür bzw. dagegen?
Meine Gründe waren genau die, welche du auch anführst. Die Stoll hätte ich ja nun fast mal verkauft, nun bin ich froh, das ich es damals nicht getan habe. Schließlich wurde sie ja auch genau nach meinen damaligen Wünschen und Bedürfnissen gebaut...zu einem wirklich guten Preis. Ausserdem hängen mittlerweile auch viele schöne Erinnerungen daran.

Meine Albert & Müller war auch schon fertig (lustig, wie sich das mit deinen Erfahrungen deckt :lol: ). Ich hatte auch die Möglichkeit, sie vor dem Kauf auszuprobieren und habe dann (wieder lustig!) auch die Dots, welche ich normalerweise nicht hätte einbauen lassen, als gegeben akzeptiert.

Allerdings sollte ich meine kleine China-OM von Blueridge mit dem schlichten Äußeren und der nicht alltäglichen Adirondack-Decke ...aber vor allem mit dem wirklich phänomenalem Klang (!!!) nicht vergessen zu erwähnen. Wenn ich bedenke, das dieses Gitärrchen noch lange nicht mal einen Tausender (inkl. Dots! :twisted: ) gekostet hat, naja, Mannomann eben.

Trotzdem, die handgebauten sind eben schon ihr Geld allemal wert und das hört/sieht man auch. Ich würde es jederzeit wieder tun (lassen) !

Gruß, Volkmar
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Fayol
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Beitrag von Fayol »

Pappenheim hat geschrieben:Jetzt muss ich halt auch hier Mostrich ablassen:




Ich bin einfach nur ein Angsthase und habe mich aus oben genannten Gründen noch nicht drübergetraut. Na ja, das passt, wir haben ja bald Ostern. Aber das muss ja nicht so bleiben.

:wink:
gut so, dass du deinen mostrich abgelassen hast.

du bist einfach nur ein angsthase!? ist halt so, aber das läßt sich ja ändern.

mensch, ein relativ gut geplante tour (z.b. stevens in münchen, dreier, stoll, cuntz, deerbridge doderer) sooo weit liegen sie nicht auseinander. und testen bzw. anspielen kostet nichts. sicher die fahrt schon, aber das ließe sich ja auch mit einem entsprechenden kurzurlaub verbinden.

ach was rede ich, du hast doch jab in österreich! einfach mal informieren.

manchmal kommt der appetit beim essen.....
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scifi
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Beitrag von scifi »

Von mir ein zunehmendes "Ja".

Zwar bin ich wahrlich kein Held auf der Klampfe, aber so langsam bekomme ich eine Vorstellung, welche individuellen Features mir das Leben leichter machen würden (Halsform, Holzkombi etc.). Der Preis für einen "Luthier" schreckt mich aber bisher ab . Aber in den kommenden 10 Jahren werde ich mir das wahrscheinlich mal gönnen. Außer Lakewood wird noch ein bissle individueller mit ihren Optionen oder bietet einen echten Custom-Service an;-)

Wäre Lakewood eigentlich eurer Meinung nach mit dem Baukastensystem noch ein "Gitarrenbauer" im herkömmlichen Sinn? Irgendwie bewegt sich die Firma ja auf der Grenze.
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Herigo
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Registriert: Sa Apr 03, 2010 11:23 pm

Beitrag von Herigo »

@pappenheim

vielleicht solltest du es ähnlich erfahren wie ich, spiel einfach mal bei gelegenheit unvoreingenommen (weder positiv noch negativ) ein solche "meistergitarre". es gibt auch von denen einiges gebraucht.

bei den spaniern ist es angeblich üblich, dass man eine bestellte gitarre die einem nicht gefällt auch nicht nehmen muss. ist es denn bei uns wirklich so, dass eine abnahmeverpflichtung besteht? sicher ist das rechtens, ob sinnvoll ist jedoch eine andere frage.

vielleicht besteht der unterschied darin, das man eine bellido bestellt weil es eine bellido ist und gar nicht so ins detail geht.

halte ich persönlich auch nicht so viel davon, im grunde geht man zu einem bauer weil einem die gitarren gefallen. das problem ist die zu große individualität bei der bestellung...................ne ich bin mir da nicht sicher.

richtiger ist vielleicht: die individualität der gitarre kommt durch den erbauer und nicht durch den besteller. wenn ich mich für cuntz entscheide will ich eine cuntz und keine deerbridge und wenn ich eine deerbridge haben will dann möchte ich keine welsch...

für mich besteht der unterschied zur stangengitarre eben durch die komplette bearbeitung des "meisters" von der planung, aussuchen des holzes, ..........bis zum lackieren. das ist für mich entscheidend. ich glaube das dadurch ein instrument klanglich und von der bespielbarkeit ein optimum erreichen kann und mehr seele hat als eine stangengitarre. da kann auch mal was daneben gehen und der hals weniger gemütlich ausfallen als ein anderes modell des gleichen bauers, wird ja alles von hand geschnitzt.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

scifi hat geschrieben:Wäre Lakewood eigentlich eurer Meinung nach mit dem Baukastensystem noch ein "Gitarrenbauer" im herkömmlichen Sinn? Irgendwie bewegt sich die Firma ja auf der Grenze.
Im Prinzip haben ja fast alle "Gitarrenfabriken" einen Custom-Shop, wo man auf Wunsch was gebaut kriegt. Martin hat einen, Gibson auch und Lakewood eben auch. Diese "Custom-Shops" sind halt dann die "Gitarrenbauerabteilung" innerhalb der "Gitarrenfabrik", wenn man das so nennen darf.
pesu
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Beitrag von pesu »

Hi

erst sollte man klären, was unter handgemacht zu verstehen ist. Für mich sind das Gitarren von Deerbridge, Dreier, Cuntz etc.
Dann gibt es noch Serienmodelle a la Lakewood, die man sich
im Gitarrendesigner zuschneiden lassen kann.
Nachteil zu Seriengitarren ist natürlich, daß man vorher nicht anspielen kann.
Ich habe in den sauren Apfel gebissen und besitze 2 BSG Gitarre,
bei denen einige Details nach meinen Wünschen gefertigt wurden
(Ebeholzgriffbrett ohne Dots, Sattelbreite, Stringspracing am Steg
Rest Standard) und bin, auch ohne vorheriges Anspielen nicht enttäuscht.
Ob man das nun als handegmacht bezeichnen kann/darf weiß ich nicht.
Das Ergebnis ist jedenfalls positiv.

pesu
WolfF
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Beitrag von WolfF »

Pappenheim hat geschrieben: Im Prinzip haben ja fast alle "Gitarrenfabriken" einen Custom-Shop, wo man auf Wunsch was gebaut kriegt. Martin hat einen, Gibson auch und Lakewood eben auch. Diese "Custom-Shops" sind halt dann die "Gitarrenbauerabteilung" innerhalb der "Gitarrenfabrik", wenn man das so nennen darf.
Ich habe mir ja vor gut zwei Jahren meine Pendennis-Gitarre bauen lassen http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... sc&start=0 und es nie bereut. Wenn ich ehrlich bin, dann war das Hauptmotiv dafür aber meine Begeisterung für dieses tolle Handwerk (und den netten Handwerker). Wäre ich nicht wegen einer kleinen Reparatur zufällig in seine Werkstatt geraten, hätte ich mir wohl nie eine Gitarre bauen lassen. Das Entstehen der Gitarre über einen Zeitraum von einem Jahr Schritt für Schritt immer mal wieder miterleben zu können, war einfach toll. Insoweit ist das auch kaum mit einer "custom-made" Gitarre eines größeren Hersteller zu vergleichen.

Und weil ich in die Gestaltung eng einbezogen war, ist es eben nun eine Gitarre, die es so wirklich nur ein einziges Mal gibt. Dass sie toll klingt, ist vielleicht nicht selbstverständlich, aber doch zu erwarten (wiewohl ich die größere "Empfindlichkeit" für "Stimmungsschwankungen" beim Spielenden auch bestätigen kann).

Nicht zuletzt klingt sie auch vollkommen anders als meine Martin-Dreadnought, die auch noch habe; insofern gibt es da auch keine Abwertung der "alten" Gitarren, sondern das Verfügen über zwei in jeder Hinsicht sehr unterschiedliche Gitarren - und deshalb: fast keine GAS-Anfälle mehr!

:D Wolfgang
tbrenner
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@scifi...

Beitrag von tbrenner »

...selbstverständlich würde ich eine Lakewood wie auch die allermeisten anderen Gitarren als "handgemachte" Gitarre bezeichnen. Als was auch sonst? Von cnc-Schnitzrobotern + Leimstrassen, von denen am Ende die fertige Git. runterfällt, habe ich bis dato noch nix gesehen.

Ich vermute der Unterschied liegt eher darin, daß e i n (meisterhafter bzw. hochqualifizierter) Gitarrenbauer das Ding von A-Z nach vorgegebenen Spezifikationen des Kunden baut und eine hochselektive Auswahl bei den Hölzern vornimmt.
Die größeren Hersteller dann oft mit reichlich Anlernkräften und bei der Materialauswahl eher kompromissbehaftet eine stark arbeitsteilige Produktion durchziehen. Die dafür erforderlichen Schablonen kommen halt heute in Mexico, morgen in China und übermorgen in Indonesien zum Einsatz. Oder halt die legendäre pennsylvanische Hausfrau .... Hände sind irgendwie immer im Spiel.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ich sag auch mal klar: JA!

Und das Argument, dass man dann ja das nehmen muss was dabei herauskommt ist nicht sehr stichhaltig. Ein guter Gitarrenbauer ist durchaus in der Lage ein Instrument zu bauen, dass ziemlich genau so klingt wie das entsprechende Testmodell.
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