Barre-Weltmeister

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

open E und mit Zeige- und Mittelfinger barren... :lol:

...fingerslider, das widerum geht auf den Abrieb...

...aber ich merks auch so, irgendwie geht die Spielerei in die Knochen und Gelenke - vll. werd ich auch bloss alt, oder bin es schon und habs noch nicht realisiert..
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Es gibt viele Gründe Barrès zu spielen. Ebenso wie es viele Gründe gibt offene Akkorde zu spielen.
Ein "immer xyz" kann und sollte es nicht geben. Wer so denkt, macht sich mMn einfach zuwenig Gedanken.

ein paar Gründe für Barrè:
- Muten: offene Akkorde sind ja grad deshalb so schön, weil selbst beim Wechsel halt Saiten noch weiterschwingen, aber manchmal möchte man das halt nicht
- Voicing generell
- Richtungen: (F-G-A (I.-III.-V.) als Barrè Akkorde haben eine eindeutig aufwärtsgerichtete Bewegung. F-G-A als offene Akkorde nicht)
- Wege: wenn ich grad im VI. Bund Eb-Dur gespielt hab, spring ich für B-Dur nicht in den ersten Bund, sondern spiel Barrè im VI. Bund
- leichte Wechsel zwischen Dur und Moll (Dur und x7, Moll und xm7) desselben Akkords

etc
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ja es ging aber hier primär darum, dass man 45 Minuten am Stück Barre spielt zur Übung und, das Volksmusiker dann im Ernstfall 5 Stunden Barre am Stück spielt. Ich denke es geht hierbei um die gebräuchlichen E oder A Formen des Barre, nicht um z.B. C Moll 9 oder C Moll 11, Maj 7.

1. Aber es ist einfach ein FAKT, dass man bei einem offenen Akkord mehr Finger zur Verfügung hat um noch eine etwaige Melodie oder Variationen zu impelmentieren, nämlich 1. den Daumen für Bassläufe und 2. den Zeigefinger, der ja normalerweise den Barre hält.
2. Mann kann dieses rythmische Muten genauso leicht bei offenen Akkorden machen. Entweder mit der Handinnenfläche der rechten Hand oder indem man den Akkord umfallen lässt oder indem man mit dem kleinen Finger die Saiten kurz mutet.
3. Wo besteht der grundsätzliche Unterschied im Klang zwischen einem a moll offen und einem a moll am 5. Bund als Vollbarre in der E Form. Klingt ein bischen höher vielleicht. Aber 99,9% der Normalsterblichen hören da keinen Unterschied und auch der durchschnittliche Gitarrenspieler hört das nicht so einfach raus, wenn er die Akkorde ausfindig macht.
4. Jazzakkorde wie major 7th oder sowas wie ein C moll 9 Akkord werden meist nicht als volle Form gespielt, sondern nur 4 der 6 Saiten, bwz. werden nur selten in der Pop/Volksmusik eingesetzt.
5. Rein aus motorischer Sicht macht es keinen Sinn einfach nur Barre zu üben, indem man 45 Minuten Barre spielt.
Damit man Barre lange und ordentlich spielen kann ist braucht man Präzision, weil man dann nicht so fest zudrücken muss und Kraftausdauer. Für die Präzision wären "Minute Changes" zwischen den einzelnen Akkorden sinnvoll. Und die Kraft/Ausdauer trainiert man auf diese Weise auch eher wenig.
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clone
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Beitrag von clone »

Pappenheim hat geschrieben:
Sperris hat geschrieben:Auf Dauer kommt man imho nicht um die Beherrschung von Barrees herum.
Stimmt. H, Hm, F, F# etc. offen zu greifen ist eine extreme Mühsal. Daher hab ich die Hürde mit den Barreegriffen besser früher als irgendwann genommen.

Barreegriffe stellen für viele Anfänger eine große Hürde dar. Man kann endlich mal halbwegs alle offenen Akkorde greifen, das Umgreifen geht auch schon halbwegs; tja und dann kommen die Lieder mit den Hm- und F-Akkorden. Und dann muss man die Hürde nehmen. Ging mir einst auch so, andererseits habe ich schon viele ambitionierte Anfänger an eben dieser Hürde scheitern sehen. Schade drum.


Ich glaube wir diskutieren hier (einmal wieder) heftig aneinander vorbei. Prinzipiell kann ich auch Sperris Ausführungen zustimmen. `Typische`Reihenfolge des Erlernens der Griffe sind nach meiner Beobachtung:

1. offene Grundakkorde im 1. Bund
2. F/Fm Barree, H/Hm Barree
3. verschieben der Barree-Akkorde die Bünde hoch und Varianten wie Septime
4. komplexe Akkorde über das gesamte Griffbrett ohne Barree.

Ich spiele inzwischen bevorzugt Punkt vier. Einige hier scheinen daraus zu schließen man könne 2. nicht so Recht und spiele lieber 1. ... .

Nach meiner Beobachtung ist ewiges Barree-Geschrubbe immer noch (fortgeschrittener) Anfänger. Betonung auf "ewiges"!
Dass mache ich nicht gerne und ist mir auch zu anstregend, deshalb finde ich mich aber ganz sicher nicht beim Typ 1. wieder. Und wenn mir der Klang eines Akkordes in der Barree-Variante besser gefällt, dann spiele ich eben den... .

P.S.: Und sorry wegen der großen Schrift, passierte irgendwie ohne meine Absicht.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

...also es gibt da schon so manche Griffe (nenne es mal Jazzakkorde), die ich als schwer empfinde. Offen, Teilbarre, Ganzbarre.... da verknoten sich tw. die Finger, wenn da auch noch superschnelle Abfolgen kommen, die nicht nur lagenweise verschoben sind....

...und wenn dann mal wieder der Ton nur Plopp macht, oder ich daneben greife... dann ist das hartes training, das fällt zumindest mir nicht leicht.
Auf der E-Gitarre mit 009ern mag das ja noch fluffig sein, aber wenn dann dicke Drähte mit hohen Saitenlagen ins Spiel kommen... ist das anstrengend.
Barre tut weh... aber wenns dann auch noch nicht klappen mag... :(

Und, wenn ich da nicht konsequent dabeibleibe, dann wirds eben net besser. Aber vll. kann man sich ja so manche Sache erleichtern, indem man eben dpnnere Saiten nimmt, Saitenlage optimiert etc. - was halt geht, dazu kann ja auch Krafttraining für die Finger gehören..
Vll. sollt ich mal Teufelskralle einnehmen??

Erkenntnis des Tages:
...mein Leben ist zu kurz um das Alles zu Erlernen was ich gerne könnte. Evtl. reicht mein Talent auch für manche Spielarten nicht aus, oder ich gehe die Dinge falsch an...
Ist halt eine Sache jeden Tag "nur zu spielen", oder eben "hart" zu üben...

...Spaß solls ja auch machen, aber wenn man "mehr" kann, dann machts auch mehr Spaß...

Und, es gibt natürlich auch Tage, die ganz schön frustrierend sein können, dies nach Jahren und das bei tw. bei täglichem Spiel....

...aber bei mir "geht es ja um nix" - ist ja alles nur Spaß...

...er will ja nur spielen
:lol:
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scifi
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Beitrag von scifi »

Aus E. Wuastfingers "Leitfaden für das regelkonforme Erlernen von Saiteninstrumenten" (3. Auflage 1997):

"Ein Leben ohne Barré ist möglich, aber sinnlos"

;-)
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RB
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Beitrag von RB »

In der älteren Auflage von 1687 schreibt Wuastfinger noch:

Lernet das teuflisch Barrée nimmermehr. Ist vom Fanzos oder andern Antichrist in die Welt gebracht, dem Singspieler die Freud zu nehmen allhier und nit gottgefellig, wie andere Griffen auf der Cisteren.
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pegahorn
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Beitrag von pegahorn »

Ups,
jetzt bin ich schon erstaunt, was aus diesem Fred alles entstanden ist, wollt eigentlich nur angeben, konditionmäßig
Na gut,. in einem Song kommen vielleicht ein paar Barres für Sekunden vor - es war mehr Training - was so schlimm dran
Bin eben von meinem 10km-Lauf zurück, den hab ich bei 4km abgebrochen, war heut nicht mein Tag-wird ein Schmusetag-das muss auch mal sei

Liebe Grüße
Richard
Es ist ehrenvoller eine Bank auszurauben, als eine zu gründen (B. Brecht)
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wally
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Beitrag von wally »

Ich glaube, ich kann auch ein Bourree-Stück.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

pegahorn hat geschrieben:Na gut,. in einem Song kommen vielleicht ein paar Barres für Sekunden vor - es war mehr Training - was so schlimm dran
Tja, Pegahorn, alter Sack von einem Auswanderer, das haste jetzt davon. 8)
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