Mythos amerikanische Gitarren

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Das geht nur Live!!
Ich stelle mir gerade einen Raum vor mit 10 Leuten im Halbkreis mit Verbundenen Augen und einem Gitarren Bringer! :lol:

Das Gab es mal bei Geigen, auch da war das ergebnis verblüfent.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 06748.html

Irgend wie tut mir das ganze sehr Leid, war ich wohl mit der Auslöser
ich denke jeder muß seine Traumgitarre finden, ich habe meine Gefunden, und es ist keine Yamaha.
manchmal müssen auch Träume Träume bleiben, und ohne Mystische Sachen wäre das leben etwas Langweiliger.
Gruß Rainer
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Zum Thema Blindtest, das geht doch ganz einfach:

Beim nächsten Forumstreffen kriegen, 1-2 Spieler (vielleicht ein Strummer und ein Picker) alle Gitarren und spielen das Gleiche Lied auf allen Gitarren.
Die Zuhörer kriegen einen Auswertebogen (üb er den Inhalt muss noch geredet werden) und müssen alle Gitarren bewerten, ohne zu wissen welche Gitarren das sind. (Eventuell müssen wir die Augenschließen, oder die Gitarren sonstwie verhüllen, verdecken, hinter einen Paravent...)
Da kreigen wir schon was für uns repräsentatives hin. Wär mal interessant...
Da dürfte doch von Martin über Gibson bis zu Deerbridge einiges dabeisein.
Deerbridge Hare's Bell
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Das ist eine geile Idee, Brokenstring, da mache ich mit, weil ich der Meinung bin, es kommt auf den Spieler an, wie ein Instrument klingt.
Das hat sich neulich Samstags in Mainz manifestiert, als der alte Herr Kottke das mal so beiläufig bewiesen hat, schöner Abend übrigens...
Martinist
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Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

@WesterlyRI + tbrenner: ja, genau!
love you
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RB
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Beitrag von RB »

Die Idee ist gebucht!
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Moinsen, ich würde vorschlagen wir machen den Blindtest bei uns im Kulturgut und laden uns noch einen internationalen Gast ein (Morone, Clive Carroll, Rafferty, Amigo etc pp). Der auserwählte Gast soll dann je ein Stück Fingerpicking, Flatpicking und Strumming darbieten. Wenn sich kein Gast findet, biete ich mich an.

Im kommenden Jahr haben wir ja Adam Rafferty, Ian Melrose. Jens Kommnick und Michael Fix hier, die Workshoppen auch noch und man könnte mal hören/sehen, wie die Jungs die Gitarren beurteilen?!?! Oder ist das zu spinnert?
Schöne Grüße, Rolli
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Kerstin Muc
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Beitrag von Kerstin Muc »

Hallöchen,

für eine Gitarren-Unkundige eine sehr spannende und durchaus auch in Teilen witzige Diskussion.

Ich habe den Vorteil, dass ich mich so wenig auskenne, dass ich meine Instrumente nur nach Gehör und Optik kaufe. Ich gehe in den Laden spiele alle möglichen Modelle und dann ist eine dabei, die mich toucht oder nicht. Dann leihe ich sie mir und vergleiche sie unter gewohnten Bedingungen mit dem Klang meiner alten Fichte No-Name daheim. In den meisten Fälle frage ich nicht vorab was sie kostet..

Förderlich ist es sicher nicht, wenn das Repertoire noch begrenzt ist. Aber auf diesem Weg merke ich z.B. wenn mir Griffbrettbreite o.ä. entgegen kommen. Dann spiele ich halt gleich „besser“.

Wenn ich mir dann vorstellen kann, „die ist es“, nehme ich sie mit zu meinem Lehrer und der spielt sie erneut. Sagt seine Meinung, auch das Preis/Leistungsverhältnis und gut ist es.

So entwickelt sich denke ich auf lange Sicht mein Instrument mit mir. Als Anfänger spielt man so schlecht, dass es auch ein Karton mit Bindfäden tut

Dann kommt irgendwann was „Billiges“. Man lernt Saitenaufziehen, merkt was billige Mechaniken sind, erkennt Unterschiede im Klang….

Dann kommt irgendwann – wie jetzt bei mir – eine, bei der man etwas mehr Geld in die Hand nimmt. 500 Otternasen sind freilich nicht viel für ein Instrument, aber ausreichend, um sich zu motivieren, etwas Qualitatives in der Hand zu haben und die ersten Melodien schön klingen zu lassen.

Irgendwann will ich in verschiedene Themen eintauchen und dann gibt es die Gitarre zu dieser Musik. Ich mag ja Jazz, aber darüber sprechen wir einfach in ein paar Jahren…

Ich bin überzeugt, dass viele hier hervorragende Gitarristen sind. Und ich bin überzeugt, dass diese so ziemlich jedem Instrument „Seele“ geben können, ganz egal ob Marke aus USA oder Fabrik aus China.

Ich denke auch, dass das nicht jeden Tag mit jedem Instrument gelingt.

Weil sich alles an jedem Tag und immerfort verändert. Die eigene Stimmung, die Tagesform, die Luftfeuchte, der innere Zugang zur Musik….

Und ich denke bei US-Gitarren ist es einfach so, dass man viel für den Namen und den dahinter steckenden Mythos zahlt. Meine ist No-Name (Merida) und mein Lehrer ist begeistert und ich auch. Mich haut es schon beim Anschauen jedes Mal wieder um. Hammergeiles Instrument, aber für den Standard hier im Forum wohl einfach untere Klasse..

Lange Rede kurzer Sinn: Manchmal finde ich es praktisch (noch) nicht wirklich Ahnung von den Instrumenten zu haben, denn so bleibe ich bei den Ursprüngen und werde nicht in irgendeiner Form (von Testberichten und Markennamen) beeinflusst. Verlasse mich auf mein Gefühl und mein Gehör und entwickle mich mit dem Instrument….Vielleicht verstehe ich dann irgendwann auch mal was es heißt "sie spielt sich butterweich..."

Dem Fahranfänger empfiehlt man ja auch keinen Porsche….


Grüße Kerstin
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

...ich verschwende mehr Gedanken an Musik als an Instrumente...

Joe
---
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Möglich Zielsetzung für einen Test:
1. Erkennt der "Hörer" Unterschiede verschiedener Instrumente? Kann er den Klang beschreiben, wenn möglich mit vorformulierten Kriterien wie Laut/Leise Warm/Hart usw. In wie weit stimmen die gehörten/beschriebenen Eindrücke der Hörer überein?
2. Erkennt der "Hörer" ein und das selbe Instrument wieder, auch wenn es von unterschiedlichen Spielern gespielt wurde?
3. Erkennt der "Hörer" beim Hören verschiedener Gitarren auch wenn ein par zweimal gespielt wurden (auch wenn er nicht um diesen Umstand weiß)? Und kann er die benennen?
4. Erkennt der "Hörer" um welche Gitarrenform/-bauart, welchen Gitarrenhersteller, welche Holzart, welche Saiten es sich handelt und kann der Hörer eine Abschätzung bzgl. des Preis der Gitarre geben?

Die gleichen Fragestellungen gelten auch für den "Spieler", wobei für den Spieler sowohl der haptische als auch der akustische Eindruck der Gitarren zählt bzw. erfragt wird.

Vorraussetzungen müssten sein:

1. Sowohl Hörer als auch Spieler sehen die angespielten Gitarren nicht - Augenbinde/Maske.
2. Alle Testteilnehmer haben vor dem Test überhaupt keine (nicht mal im Ansatz) Hinweise darauf, welche Gitarren am Test teilnehmen.
3. Es gibt keine Kommunikation zwischen den Testteilnehmern - keinen Blickkontakt, keine Bemerkung wie "Oh, die hat ja einen schmalen Hals..." oder ähnliches.
4. Jeder Spieler spielt insgesamt sechs mal , wobei nur vier Gitarren verwendet werden. Welche Gitarren wann doppelt gespielt werden ist natürlich nicht bekannt. (Es können auch 4 zu 3 oder 5 zu 3 oder 3 zu 2 sein)
4.1. Welche Gitarren in den Test einbezogen werden, und welcher Reihenfolge sie gespielt werden, wird per Los entschieden.
4.2. Jeder Spieler spielt eine ihm geläufige und perfekt beherrschte Kombination aus Strumming, Fingerpicking und Flatpicking.
5. Jeder Spieler/Hörer hält seine Ergebnisse unabhängig von einander schriftlich fest - kein Interview bei dem die anderen Probanten zuhören können.
6. Nach Auswertung der Ergebnisse müsste man mit statistischen Methoden ausrechnen/feststellen, ob die Ergebnisse eine Signifikanz haben, oder ob alles Zufall ist.

Setting könnte sein:
Spieler und Hörer sitzen in einem Kreis, zwischen den Probanten sind Metaplanwände gestellt. Beim Spielen / Hören setzen alle Ihre Masken/Augenbinden auf und rücken vor, so dass der akustische Eindruck von den Metaplanwänden nicht verfälscht wird. Nach dem Anspielen einer Gitarre, wird die Gitarre entfernt, alle rücken zurück zwischen die Metaplanwände und machen ihre Notizen - Ich merke gerade, die die sich gegenüber sitzen - können sich ansehen . gut nach vorne werden auch Wände beim Notieren vorgeschoben.

Nach den Notizen werden die Masken/Augenbinden wieder aufgesetzt und der Spieler erhält die nächste Gitarre (evl. die selbe ;-) ) usw.

Wenn ein Spieler alle Gitarrenspieldurchgänge erledigt hat, wird der nächste Hörer zum Spieler und es geht mit den gleichen Gitarren in anderer Reihenfolge weiter.

Das Ganze sollte man mind. drei mal machen...

Meine Prognose unter diesen Voraussetzungen - ich glaube kaum jemand wäre in der Lage, allein die Frage nach den doppelt gespielten Gitarren richtig zu beantworten. ;-)

Aber gut, man kann sich ja ein ganze WE mit so einem Versuch rumschlagen - wenn, dann sollte man es richtig machen.
Viele Grüße

ralphus
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Und natürlich müssten alle Beteiligten auch stocknüchtern sein... ;) ich wäre dennoch gern dabei.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Guitar Romeo Whisky hat geschrieben:Das ist eine geile Idee, Brokenstring, da mache ich mit, weil ich der Meinung bin, es kommt auf den Spieler an, wie ein Instrument klingt.
Das hat sich neulich Samstags in Mainz manifestiert, als der alte Herr Kottke das mal so beiläufig bewiesen hat, schöner Abend übrigens...
aha, da warst du also auch... wäre schön gewesen es vorher zu wissen. nur was meinst du was der alte herr kottke bewiesen hat.

zwar klingt seine LKSM bei ihm vielleicht am besten, aber aus meiner sicht hört man sie heraus.
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Holger Danske hat geschrieben:Und natürlich müssten alle Beteiligten auch stocknüchtern sein... ;)
Das wird nix. :P
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Boys with toys.
Was ein ausgemachter Mumpitz, sorry Jungs, aber das ist doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Mit Wissenschaft hat das eh nichts zu tun, also was soll's? Ob das jetzt Extrem-HiFi, sauteure Weine oder sonst irgendwas Seltenes, Teures ist: Das Muster ist immer dasselbe. Mit viel pseudowissenschaftlichem Geschwurbel und geschraubter "Fachterminologie" wird viel Wind um fast nichts gemacht, und die geneigten Jünger schürzen in Ehrfurcht ihre Lippen.

Bekennt euch doch einfach dazu: ich spiele XYZ, weil ich das geil finde und ich es mir leisten kann.
Dieter
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

DiSt hat geschrieben:Boys with toys.
Was ein ausgemachter Mumpitz, sorry Jungs, aber das ist doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Mit Wissenschaft hat das eh nichts zu tun, also was soll's? Ob das jetzt Extrem-HiFi, sauteure Weine oder sonst irgendwas Seltenes, Teures ist: Das Muster ist immer dasselbe. Mit viel pseudowissenschaftlichem Geschwurbel und geschraubter "Fachterminologie" wird viel Wind um fast nichts gemacht, und die geneigten Jünger schürzen in Ehrfurcht ihre Lippen.

Bekennt euch doch einfach dazu: ich spiele XYZ, weil ich das geil finde und ich es mir leisten kann.
Ich glaube es geht eher um einen Grund für ein leckeres Beisammensein mit Instrumenten und Getränken ;)
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
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Steve
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Wohnort: Stuttgart /Beruflich bei Esslingen

Beitrag von Steve »

Klingt auf jeden Fall interessant und wenn es vom Termin und der Entfernung geht will ich es nicht versäumen.
Ob ich ein so feines Gehör habe die Unterschiede zu erkennen? Ich glaube ich kann schon zufrieden sein wenn ich die Preisklasse erkennen kann.
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