Taylor Roadshow

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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schinkenkarl
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Taylor Roadshow

Beitrag von schinkenkarl »

Ich habe ja schon einige Veranstaltungen dieser Art beiwohnen dürfen, aber diese war mit Abstand die unterhaltsamste.
Habe Taylor eigentlich immer ein wenig kritisch gegenüber gestanden, Scientology, Fabrik-Gitarren, die Marketing Maschinerie.
Aber die Teilnahme war kostenlos, und ich hatte frei.
Die Veranstaltung war von Aufbau und der Durchführung 2-geteilt.
Der erste Teil für die reinen Akustiker.
Es wurden Taylor Bauformen von Grand Concert bis Jumbo vorgestellt und von einem äußerst symphatischen und talentierten englischen Gitarristen angespielt, alle mit der gleichen Holzkombination, Fichte/Palisander.
Die Unterschiede wurden explizit erläutert, unglaublich wie sie sich in Ansprache, Volumen und Tontrennung unterschieden.
Doch nicht genug, anschließend wurden verschieden Holzkombinationen anhand der Grand Symphony vorgestellt und angespielt.
Meine Favoriten waren Zeder/Palisander und das meiner Meinung nach andere Ende der Skala Fichte/Ahorn.
Ich war dem gitarristischen Zauber erlegen.
Nun habe ich das "Schweizer Messer" von Taylor, die Grand Auditorium in Fichte/Palisander, genannt GA-8, günstig gebraucht erstanden.
Klingt natürlich ganz anders als eine Martin, sehr klar und fest. Die Bespielbarkeit ist ein Traum. Vielleicht werde ich mir noch eine Grand Concert zulegen, oder eine GS in Zder/Palisander, die Marketing Abteilung hat mich fest im Griff (falls ich im Lotto gewinne).
Die Scientology Geschichte habe ich mal gegoogelt, Kurt Listug, der kaufmännische Partner hat mal, was er auch zugibt, Kontakt wegen geschäftlicher Verbesserungen mit der Organisation gehabt.
Aber ist mir eigentlich auch egal, deswgen sind die Gitarren ja nicht besser oder schlechter.
Und wer weiß was der ein oder andere Herr Martin so getrieben hat.
Sollte jemand die Möglichkeit haben eine Taylor Veranstaltung zu besuchen, unbedingt hingehen.
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ralphus
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Re: Taylor Roadshow

Beitrag von ralphus »

schinkenkarl hat geschrieben: Sollte jemand die Möglichkeit haben eine Taylor Veranstaltung zu besuchen, unbedingt hingehen.
Tja, muss man derzeit wohl weiter fahren.... http://www.taylorguitars.com/events/road-show
schinkenkarl hat geschrieben:....die Marketing Abteilung hat mich fest im Griff ...
Da hat die Marketingabteilung offensichtlich einen guten Job gemacht ;-)
und hier: http://www.taylorguitars.com/guitars/acoustic/shapes bei der Auswahl einer möglichen Gitarre finde ich Zugriff über:
BY SHAPE
BY WOODS
BY SERIES
BY CATEGORY
sehr Interessentenfreundlich. Das machen andere Hersteller ansonsten ziemlich kryptisch.


Achso das Allerwichtigste! Glückwunsch zur Neuen! Viel Spaß damit.
Viele Grüße

ralphus
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triple-o
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Re: Taylor Roadshow

Beitrag von triple-o »

schinkenkarl hat geschrieben:Meine Favoriten waren Zeder/Palisander und das meiner Meinung nach andere Ende der Skala Fichte/Ahorn.
Hallo schinkenkarl,
ich habe zwar keine Taylor, dafür aber 2 BSG OM's in genau diesen beiden Kombis. Zeder/Palisander teile ich zu 100%: Wahnsinns Ansprache, Wärme und Volumen. Die Fichte/Ahorn klingt dagegen sehr konträr, aber nicht minder schlecht, nur anders halt und das ist in meinem Fall auch so beabsichtigt. Fürs Recording von Fingerstyle bevorzuge ich die Fichte /Ahorn, weil die Töne sehr trennscharf kommen und der Bassanteil den Sound nicht vermulmt. Ist aber sicher Geschmackssache.
Herzliche Grüße,
Armin
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schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Ja, Armin, ich habe das auch so empfunden.

Ralphus, auch die Homepage setzt Maßstäbe, aber die Gitarren live zu hören, gepickt und gestrummt (was ein deutsch) ist was anderes.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

nun, Kurt Listug ist noch immer bekennender scientologe. auf seiner homepage geht das klar hervor.

ich erfuhr dies nachdem ich 2006 meine erste taylor (T5) kaufte. insgesamt wurde daraus keine langfristige beziehung. ich konnte mit der T5 nie das anfangen was ich erwartet hatte und gab sie im dezember 2009 für die martin om-21 in zahlung.

damit war für mich das thema taylor erst mal erledigt.

anfang 2011 suchte ich eine 12 string und blieb bei einer GS hängen (Sitka/Ahorn). ab da dachte ich, dass taylor wirklich klasse akustische gitarren baut. ende 2011 entdecke ich das angebot einer sehr seltenen GS 2007 Fall Ltd. macassar stripped ebony. eigentlich suchte ich nach einem angebot für die GS 8 string bariton. meine neugier wurde geweckt weil die Ltd. um mehr als 4000 euro (!) reduziert als b-ware zum verkauf stand.
von den angegeben oberflächenfehlern hatte ich zunächst nichts entdeckt. nach mehrmaligem test (abwechselnd bariton und Ltd.) innerhalb von 14 tagen habe ich mich für die GS Ltd. entschieden. wow dachte ich, die ist wirklich was besonderes, nicht nur von der optik, die war mir nicht so wichtig, aber der klang war auf dauer doch sehr überzeugend, die gute bespielbarkeit hatte ich erwartet. je öfter ich sie spielte um so mehr gefiel sie mir. beim ersten anspielen fand ich sie gar nicht so toll, ich war voreingenommen durch das eigentlich unnötige blinkerzeugs und dem regulären listenpreis von 7299,-- euro. soviel ist die niemals wert, dachte ich. doch ich hatte die gelegenheit die gitarre in aller ruhe für 1-2 stunden zu spielen und merkte wie ich immer mehr gefallen an ihr fand.

irgendwann dachte ich, die nimmst du, so was bekommst du nicht mehr, die bariton wirst du auch ein anderes mal bekommen.

ich bin nach wie vor mit dieser gitarre sehr zufrieden. durch das bewusstsein, sie extrem günstig als b-ware gekauft zu haben, benutze ich sie wie eine normale player und nicht wie ein wertvolles sammler stück. ich lasse sie auch von anderen in meinem beisein spielen, das tut ihr scheinbar gut, denn ich meine, dass sie sogar noch etwas zugelegt hat.

übrigens fand ich erst ein paar wochen später beim ersten saitenwechsel die fehler, bzw. den grund für ihre herabstufung als b-ware. die mechaniken waren relativ locker und beim anziehen der muttern bemerkte ich, dass der lack um die bohrungen sich ein klein wenig abgehoben hatte. andreas cuntz erklärte mir den grund. der saitenzug drückt die lockere achse der mechanik auf die kannte der bohrung in richtung hals, da die mutter und das unterlegscheibchen diese stelle nicht mehr festdrücken hebt sich der lack ein wenig und sieht etwas trüber aus. diese 2-3 millimeter sind kaum zu sehen, haben null einfluss auf die funktion und wären außerdem durch eine neulackierung der kopfplatte zu eliminieren. die zweite kleinigkeit ist eine einsenkung des lackes an einer astlochartigen stelle am macassar boden. auch das ist laut a. cuntz bei diesem holz ein typisches risiko. nicht sehr auffallend, kann jedoch den eindruck eines kleinen ehemaligen risses machen obwohl es nur ein kleiner spalt in der oberfläche und nicht durchgehend ist. wenn man diese stelle im rohzustand nicht entdeckt sieht man sie erst nach der lackierung, bzw. polierung.

will man diese kleinigkeiten unbedingt weg haben, könnte man angesichts der immensen preisreduzierung auch ein paar hundert euro investieren um aus der B- wieder eine A-ware zu machen. ich habe mich dann doch dagegen entschieden, denn ich will sie spielen und nicht im glaskasten als sammlerstück anschauen. wenn ich sie doch mal verkaufen wollte würde ich die bis dahin entstandenen gebrauchsspuren restaurieren lassen, da würden die kleinigkeiten mitgemacht.

übrigens sind an dieser gitarre die tollen mechaniken der Robert Taylor serie montiert und nicht die standards. bessere hatte ich noch auf keiner gitarre drauf, die sind schön handschmeichelnd ergonomisch geformt, lassen sich sehr leichtgängig und ruckelfrei stimmen und haben eine hohe stimmstabilität.

im gegensatz zu anderen gitarren erhalten taylor aus meiner sicht ihren wert durch makellosigkeit und nicht durch typische vintage optik.

sorry, bin etwas von thema abgewichen, hoffe nicht zu sehr mit den persönlichen erfahrungen genervt zu haben. wollte ja eigentlich was zum gesamteindruck der firma sagen.

im gegensatz zu anderen firmen macht taylor keine geschäfte mit der vergangenheit, für sie gibt es nichts legendäres aus der eigenen geschichte mit dem heute auf die bequeme art geschäfte gemacht werden, oder mit dem man versucht seinen mythos am leben zu erhalten. alles was früher gut war wird heute noch besser gemacht. aus ihrer sicht ist fortschritt kontinuierliche verbesserung in qualität, bespielbarkeit, klang, optik und auch umweltverträgliche nachhaltigkeit (sustainabilty).

zu dieser nachhaltigkeit gehört auch der oft abwertend erwähnte verschraubte hals. dies erlaubt ein sehr schonendes neck-reset, dass bei vielen anderen gitarren einen ziemlich gewaltsamen eingriff darstellt. nicht den geringsten negativen einfluss auf das sustain oder die ansprache der gitarre kann ich feststellen. im gegenteil sie haben eigentlich immer genügend davon.

taylor kennt seine zielgruppe und bedient sie ziemlich punktgenau mit ihrer durchdacht aufgebauten firmenphilosophie. sie bieten hochpreisige instrumente auch für den durchschnittsgitarristen an, schon einfache akkorde klingen auf taylors gut. schon der G5 überzeugt. Das Werksmagazin Wood & Steel bedient nicht den Profi sondern den einfachen Gitarristen der mit etwas erspartem sich mal was besonderes leisten will. wenn es noch was exklusiveres sein darf gibt es mit sondereditionen und Ltd.s schöne sammlerstücke die auch bob taylor immer wieder selbst begeistern obwohl auch er sich nur als leidigen gitarristen sieht.

mir gefällt vor allem wie sie ihre produkte präsentieren und wie sie versuchen systematisch technische details einer gitarre und die besonderheiten einer taylor mit videos und beigelegten druckerzeugnissen zu erklären. es ist alles auf der taylor homepage abrufbar.

mir gefällt auch wie sie teils in gestellten diskussionen probleme besprechen und sich gegenseitig erklären wie etwas funktioniert. ich finde das didaktisch sehr gelungen. es vermittelt einem den eindruck nicht der einzige dumme zu sein und man bekommt die infos die man braucht. ich finde das angenehm und unterhaltsam.

die website finde ich sehr informativ, könnte noch übersichtlicher sein, aber es macht spaß darin zu surfen.

das marketing von taylor ist schon sehr geschickt. kann sein, dass das Kurt Listugs hauptbeitrag ist. man könnte den verdacht haben, das wäre nun das wirken einer sekte die ihre jünger sucht.

klar, es geht darum taylors zu verkaufen, kunden auf sich aufmerksam zu machen und kunden zu binden. ich empfinde das trotzdem als angenehm auch wenn mir 2 taylors im augenblick reichen.:-)

Kurt Listug hat seinen partner Bob Taylor der kein scientologe ist und taylor guitars über 400 mitarbeiter die ebenfalls, wie im land der tausend sekten üblich, in allem möglichen mitglieder sein werden. als eine scientology veranstaltung sehe ich taylor nicht.
Zuletzt geändert von Herigo am Mi Nov 21, 2012 4:09 am, insgesamt 1-mal geändert.
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schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Danke Herigo.
War schön und aufschlußreich zu lesen.
Pyjamapicker
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Beitrag von Pyjamapicker »

Hallo an alle,

ich habe Ende Oktober ebenfalls die Taylor Roadshow erlebt (in Dresden) und ich kann Schinkenkarl nur zustimmen - es war ein gut durchorganisiertes, beeindruckendes Erlebnis. Das Publikum wurde zwar ein wenig "geschulmeistert" mit "Na? Wer kann mir sagen, was da jetzt anders klang?" und so, aber es ist ganz was anderes, über die Auswirkungen von Korpusformen und -hölzern auf den Klang zu lesen, als es selbst mal professionell vorgeführt zu bekommen.

Fast genau ein Jahr vorher besuchte ich das entsprechende Event der Firma Martin in Leipzig - dort stand mehr das Erleben der Künstlerpersönlichkeit von Diane Ponzio im Mittelpunkt, welche die Martin-Historie darstellte.

Weil es mir sowieso schon schwerfällt, in einem Musikgeschäft vor lauter "Oh" und "Ah" noch analytische Fähigkeiten heraufzubeschwören, setzte es bei mir bei dem Höllenlärm, den über ein dutzend Teilnehmer machten, die sich alle gleichzeitig auf die Gitarren stürzen, dann ganz aus.
So kann ich alle nur bewundern, die dann noch irgendwelche Klangnuancen wahrnehmen konnten.
Trotzdem war es ein wunderbares Gefühl, mal alle diese Instrumente in die Hand nehmen zu dürfen.

Und sollte ich mir irgendwann mal eines davon gönnen, dann kaufe ich auch einen Ablassbrief in Form von einer Spende an eine Anti-Scientology-Organisation (genauso wie ich Bäume pflanze, weil ich jeden Tag Auto fahren muss) :wink:

Viele Grüße,

Michael.
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Cocobolo
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Beitrag von Cocobolo »

Pyjamapicker hat geschrieben:Hallo an alle,

ich habe Ende Oktober ebenfalls die Taylor Roadshow erlebt (in Dresden) .


Das hab ich leider verpasst - Babysitter konnte nich. :cry:
Gab es eigentlich was neues zum Expressionsystem? Da sollte angeblich was ganz tolles Neuentwickeltes kommen ...

LG cocobolo
---
Alles wird gut - selbst wenn es früher schon besser war.
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Hallo,
schulmeisterlich habe ich es nicht empfunden. Aber es wurde das ein oder andere Mal darauf hingewiesen, das Taylor jetzt Marktführer in Sachen akustische Gitarre sei.
Eine Sache, die ich auch bei Martin und anderen Fabrikherstellern nicht nachvollziehen kann.
Dort werden jeden Tag, zumindest bei Taylor und Martin etwa 600 Gitarren produziert, eine unglaubliche Menge. Da frage ich mich jetzt noch, wer kauft die? Das sind nach Adam Riese, abzüglich der Wochenenden über 10 000 Gitarren im Monat.
Wenn ich den Gebrauchtmarkt betrachte, oder den Einzelhandel der ja auch nicht gerade jeden Tag eine Martin/Taylor verkauft, ist das für mich nicht nachzuvollziehen. Da wird das meiste wohl nach Fernost gehen.

Zum Thema Schraubhals, anfangs fand ich das irgendwie abwertend. Der Hals sollte auf immer mit dem Korpus verleimt sein, für die Ewigkeit.
Aber Schraubhälse hat es schon mit "Erfindung" der Gitarre gegeben. Und die Methode die Taylor anwendet ist schon genial. Da ist, was beim verleimen der Schwalbenschwanz Verbindung schon mal vorkommt (mit Sicherheit oft) keine Luft drin. Somit ist die Verbindung und die übertragung des Tones/Schwingung optimal. Ein Neck-Reset wird zur Kleinigkeit.
Ich sehe das wie Herigo schon beschrieben hat, Taylor ist keiner Historie verpflichtet und versucht den akustischen/elektrischen Gitarrenbau zu optimieren. Den Klang empfinde ich als "modern"/HIFI mäßig, und die Bespielbarkeit, hat zumindestens bei Fabrikgitarren Maßstäbe gesetzt. Ich habe schon den Eindruck das Hr. Taylor mit Begeisterung und Herzblut bei der Sache ist, er wirkt nicht arrogant, sondern strahlt einen gewissen Stolz aus, immerhin hat er ja schon "Geschichte" geschrieben. Der Leo Fender der akustischen vielleicht nicht gerade.
Wohingegen Hr. Martin, ein ausgewiesener Kaufmann mir manchmal so vorkommt als würde er lieber was anderes machen als sich mit "öden" Gitarren zu beschäftigen. Soviel ich weiß ist da auch kein männlicher Nachfolger mehr in Sicht.

Nein, ich bin kein Mitarbeiter bei Taylor.
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Beitrag von Pyjamapicker »

Hallo Cocobolo,
das mit deinem Babysitter war natürlich schade. Ich hatte das Ganze von langer Hand vorbereitet: Du, Schatz, was hältst du davon, wenn wir in den Herbstferien mal ganz spontan nach Dresden fahren, einfach nur so...

Ja, das Expression System wurde rauf und runter zelebriert, aber da habe ich als Pyjamapicker ohne Auftrittsambitionen leider abgeschaltet. Ich kann dir also leider nicht sagen, was davon da neu oder alt war. Aber ich werde zuhause mal meine Wood&Steel-Hefte wälzen.


Hallo Schinkenkarl,
die Halskonstruktion fand ich auch beeindruckend. Das ist der eine Grund, warum ich mich für eine Taylor entschieden habe. Ich hatte vorher extra gefragt, ob sie auch einen Hals abschrauben - das war selbstverständlich Bestandteil der Vorstellung.
Bei der Martin-Veranstaltung gab es auch ein Modell eines Dovetail-Neckjoint zum Ausprobieren - fand ich auch gut.

Der zweite Grund für eine Taylor war, dass Bob Taylor mich an meinen Onkel erinnert. Auch da gehe ich mit deiner Einschätzung seiner Persönlichkeit voll mit.

Viele Grüße,

Michael.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

schinkenkarl hat geschrieben:Hallo,
schulmeisterlich habe ich es nicht empfunden. Aber es wurde das ein oder andere Mal darauf hingewiesen, das Taylor jetzt Marktführer in Sachen akustische Gitarre sei.
Eine Sache, die ich auch bei Martin und anderen Fabrikherstellern nicht nachvollziehen kann.
Dort werden jeden Tag, zumindest bei Taylor und Martin etwa 600 Gitarren produziert, eine unglaubliche Menge. Da frage ich mich jetzt noch, wer kauft die? Das sind nach Adam Riese, abzüglich der Wochenenden über 10 000 Gitarren im Monat.
Wenn ich den Gebrauchtmarkt betrachte, oder den Einzelhandel der ja auch nicht gerade jeden Tag eine Martin/Taylor verkauft, ist das für mich nicht nachzuvollziehen. Da wird das meiste wohl nach Fernost gehen....................................
bei dem thema marktführerschaft muss man aber bedenken, dass damit das komplette angebot gemeint ist, auch oder gerade die niedrigpreis modelle. lakewood bietet z.b. m. W. in diesem marktsekment nichts an. zumindest nicht mit dem markennamen lakewood. kann also durchaus sein, dass lakewood im vergleich und regional nicht einmal so schlecht abschneiden würde.
weltweit gesehen ist diese aussage jedoch sicher zu akzeptieren.
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elfer
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Beitrag von elfer »

Pyjamapicker hat geschrieben:
die Halskonstruktion fand ich auch beeindruckend.
Ich kann das nur bestätigen. Ich weiß, dass ich mich jetzt vielleicht in
die Nesseln setze, aber ich habe den Eindruck, dass Gitarren mit
Schraubhals irgendwie besser zu intonieren sind. Vielleicht liegt
das am Saitenabstand zum Griffbrett, ich weiß es nicht. Aber
für mich fühlt sich das einfach so an.

Die Taylor Roadshow ist schon der Hammer, wobei ich
immer wieder finde, dass die hochpreisigen Taylors gar nicht
so gut klingen. Bob Taylor hat ja mal über seine 300-Serie
gesagt, dass sie über 90% des Klangpotenzials der Luxus-Serien
aus seinem Haus hätte.

Erlebe ich auch so.

Beste Grüße
Johannes
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Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
schinkenkarl
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Beitrag von schinkenkarl »

Hallo Johannes,

geschraubte Hälse lassen sich wahrscheinlich akkurater verbauen. Aber wieso sollte der Saitenabstand deswgen ein anderer sein als bei der Schwalbenschwanz-Verbindung.
Keine Ahnung.

Gruß

frank
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

schinkenkarl hat geschrieben:Hallo Johannes,

geschraubte Hälse lassen sich wahrscheinlich akkurater verbauen. Aber wieso sollte der Saitenabstand deswgen ein anderer sein als bei der Schwalbenschwanz-Verbindung.
Keine Ahnung.

Gruß

frank
weil das griffbrett nicht auf der decke aufliegt, bzw. nicht mit dieser verleimt ist. der hals und das griffbrett sind somit eine einheit. während bei einer z.b. martin sich das griffbrettende mit der decke hebt und senkt. martin selbst beschreibt dieses problem. man sollte sich deshalb nicht beunruhigen lassen wenn der hals etwas krumm erscheint, es ist nur das griffbrettende, das quasi beweglich ist. dies wird auch als 14th oder 12th fret hump beschrieben. eine taylor hat so was nicht. deshalb kann man die saitenlage von vornherein etwas tiefer einstellen, wie bei einer e-gitarre eben auch, bzw. das einzige was bei korrekt eingestelltem hals noch einfluss auf die saitenlage hat ist die bridge, die sich natürlich immer noch mit der decke heben oder senken kann.

übrigens hat das neue ES nur noch einen body sensor. ich weiß nicht was das bringen soll, ausser kosten ersparniss. in meinen beiden taylors sind noch die alten systeme mit 2 body sensors drin. halte ich für den akustischen anteil am magnetpickupsound für besser. ich hatte auch schon stimmen gehört, die das neue system nicht unbedingt für besser als das alte halten.

taylor schreibt auch nirgends warum man das reduziert hat, oder warum das neue system besser als das alte sein soll. deshalb glaube ich auch nicht, dass hier ein anderer grund als kosteneinsparung vorliegt.

einen direkten vergleich konnte ich jedoch noch nie hören. der übergang zu den neuen systemen war vor ungefähr 3-4 jahren.

an anderer stelle ist taylor wieder fast schon offensiv ehrlich, sie schreiben, dass jeder einen tollen koffer zur gitarre haben aber keiner ihn bezahlen will. sie müssen diese kosten in ihre kalkulation einbeziehen. das würde die gitarren natürlich verteueren ohne das dieser betrag etwas mit der gitarre zu tun hätte. man überlegt (was lakewood heute schon macht) den koffer als option anzubieten und die einsparung mit einer weiteren preisreduktion für die gitarren weiterzugeben.
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Beitrag von schinkenkarl »

Da gehört das Buch "Akustische Gitarren" vom GC Carstensen Verlag schon zu meinen Handbüchern, aber das wußte ich nicht.
Das erklärt einiges.

Danke für die Info.


Gruß
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