Cole Clark, Larrivee oder Lowden?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Ich würde dir von der Fat Lady aus 2 Gründen abraten:

Erstens hatte ich bei den von mir besessenen und "in der Hand gehabten" den Eindruck, dass das Holz, speziell die Bunya Decke eben nicht robust, sondern sehr anfällig für Dings und Dongs ist.

Zweitens wirst du lautere und rein akkustisch gespielt besser klingende Gitten bekommen - das Geile an den Ladys ist ja der Tonabnehmer, den du wenn ich dich richtig verstanden habe aber nicht - oder nicht so oft nutzen willst.

Solltest du trotzdem eine haben wollen, auf jeden Fall anspielen. Ich hatte bei meiner damaligen "Jagd nach ner Lady" den Eindruck, dass hier die Fertigungsstreuung sehr hoch ist.

Wenns wirklich überwiegend Straßenmukke ist, wäre ne Gitte mit Sperrholzkorpus oder vielleicht sogar - bitte nicht hauen - ne Ovation...

LG

Sven
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Ckarl
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Beitrag von Ckarl »

Uhhh ne Ovation...solche gefallen mir garnicht. Der Ton sagt mir nicht zu. Ein Tonabnehmer ist schon sehr wichtig...wir haben viele Auftritte und da is da ein gescheiter PU ein muss.

Straßenmusik machen wir nciht überwiegen...aber sehr viel. Auch etwas "professioneller" als man das sich so vorstellt.

Momentan freunde ich mich gedanklich immer mehr mit einer Larrivee L 03 an.
http://www.facebook.com/crepessucette

McIlroy A25c
Larrivee LV 03
Breedlove Atlas Solo J350/CM

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*Uli*
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Beitrag von *Uli* »

Ich habe eine Fat Lady 2 AC.

Das was Paeida da sagt ist schon richtig so:

Die FL 2 hat recht weiches Holz, aus dem Grund würde ich sagen, das sie
zwar für den rauen alltag geeignet ist, du must aber davon ausgehen das
Sie schnell eine "Used" Optik annnimmt.

Was die Lautstärke (unplugt) angeht ist es so, dass diese beim Strumming
mit anderen Gitarren sich nicht behaupten kann, hier sind die lauten Gitarren
doch sehr dominant.

Zum Thema Serienstreuung kann ich keine Aussage machen, im vergleich zu
anderen Fabrikaten hat mich der Sound gleich begeistert.

Aber,

wenn du eine Gitarre möchtest die in den Klängen nicht so Basslastig ist
und du willst leise bis mittel- laut in der Mietwohnung üben, macht die FL
richtig spass. Das Ansprechverhalten ist mal richtig gut.

Ich finde den Klang sehr ausgeglichen und ausgesprochen klar. Auch bei
leisem Spiel kommen Sustain und Klangfarbe angehnehm rüber.

Wenn du Gitarre dann an einen Brüllwürfel anschließt, geht erst richtig die
Sonne auf. Dann ist der Sound unschlagbar (auch der Bass).

Ich persönlich habe zwar nur diese eine Gitarre, aber als ich seinerzeit am
Aussuchen war habe ich einige Gitarren in dieser Preisklasse und höher
anspielen lassen. Erst bei dieser Gitarre hat mich der Sound "umgehauen"

Andere Gitarristen, die meine Gitarre angespielt haben, waren sehr
begeistert und wollten Sie nicht mehr hergeben........ :wink:

Ich will damit nur sagen, spiel Sie mal an......


Nachtrag:

wenn schon Soundbeispiele gefragt sind, die Fünf spielen auch Cole Clark 8)
http://www.youtube.com/watch?v=d9NF2edxy-M&feature=plcp
Zuletzt geändert von *Uli* am Di Jan 01, 2013 9:28 pm, insgesamt 1-mal geändert.
LG

Uli
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triple-o
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Beitrag von triple-o »

Hallo Eric
Ich war vor kurzem in einem Konzert von Jaimi Faulkner ( http://www.jaimifaulkner.com ), ein sehens- und hörenswerter australischer Bursche, der seine Maton EM-325 CE sehr intensiv bearbeitet (siehe http://www.youtube.com/watch?v=2cTWxFOad-Q ), wobei mich auch der Sound seines Pickups beeindruckt hat. Vielleicht wäre die ja etwas für Dich?
Herzliche Grüße,
Armin
Pictures in my mind & music in my heart
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

@ Uli: Ich wollte die Lady nicht schlecht reden, immerhin bin ich durch sie über Umwege zu meiner Martin gekommen. Wollte mir zum Geburtstag endlich mal "ne richtige" Gitarre gönnen und bin mit dem Plan, ca 1000 € auszugeben ins Session gefahren. Mehrere angespielt, aber keine haute mich um, bzw. war merklich besser als meine Tanglewood. Dann gab mir die Verkäuferin ne FL1AC in Vollbunya in die Hand und ich war sowas von verliebt! Als ich sie dann verstärkt gehört habe, war klar, dass es die und keine andere sein sollte! Allerdings überstieg sie mein gesetztes Preislimit um fast die Hälfte (was mich auch ärgerte, wofür hatte ich dieses denn der Verkäuferin genannt?). Die Lady blieb also im Session und ich kaufte zweimal eine Gebrauchte. Beide klangen aber nicht im Ansatz so geil wie die im Session. Da ich aber aufgrund der in meinen Augen unverschämten Beratung (Preislimit) diese nicht kaufen konnte/wollte, blieb sie im Session.
Bin der Verkäuferin trotzdem irgendwie dankbar, weil ich mich so ein paar Wochen mit dem Gedanken vertraut machen konnte, dass es wohl teurer wird *grins*

Kurze Zeit später durfte ich die D28 eines Musikkollegen spielen - wieder kurze Zeit später ergab sich die Gelegenheit, relativ günstig die DC Aura zu kaufen...

@ Ckarl: Das Komentar wegen Straßenmusik sollte nicht herablassend klingen sondern nur darauf Bezug nehmen, dass für diesen Zweck die Gitte ja robuster sein muss, als wenn sie nur in wohlklimatisierten Räumen gespielt wird...
*Uli*
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Beitrag von *Uli* »

Paeida hat geschrieben:Ich wollte die Lady nicht schlecht reden, ..
@ Paeida, so hab ich das auch gar nicht aufgefasst... 8)
Paeida hat geschrieben:...als wenn sie nur in wohlklimatisierten Räumen gespielt wird.....
Dazu muß ich auch noch was sagen:

Wir saßen an einem Regnerischen, sehr feuchten Tag in einem kleinen Laden
wo schon die Luft zum schneiden dick / feucht war....

Mein Freund spielte die FL und sagte, dass sich die Gitarre beim spielen verstimmt hatte, aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit.

Ich kann es selber nicht belegen, aber glaube Ihm das, er hat genug Erfahrungen, denke ich....

Zuhause bei mir habe ich auch hohe schwankungen der Luftfeuchte und muß
die Gitarre Täglich in kleinen Bereichen neu stimmen.

Ich weis aber jetzt nicht, ob andere Gitarren auch so reagieren...
LG

Uli
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Fidelio
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Beitrag von Fidelio »

Hallo Ckarl,


ich besitze seit ca. 2 Jahren eine Cole Clark - die billigste Version mit PU.
Mit dieser Gitarre habe meine 2 Forum-CD Beiträge eingespielt.

Cole Clark war ein absoluter Spontankauf. Ich fand die Optik zunächst nicht gerade berauschend und das Deckenholz hat mich stark an Europalettenholz erinnert. Doch dann habe ich die Gitarre bei Session angespielt und fand den Klang sehr schön/edel.

Nach dem Kauf habe ich nach einigen Wochen in einem anderen Laden (Session Frankfurt- damals noch Schmidt) alle Modelle anspielen können (damals 4) und fand den Klang bei allen Gitarren sehr, sehr ähnlich - Cole Clark typisch. Das billigste Modell ohne PU klang für meine Ohren genauso, wie das teuerste Modell. Der einziger Unterschied war das Gewicht. Cole Clark ist ohne PU-System extrem leicht - Geschwister mit PU sind gut ca.1 Kg schwerer. Im dritten Laden habe ich dann noch eine 2FL getestet- Urteil: typisch Cole Clark. AMEN!

Die Decke bei Cole Clark ist sehr dick - viel, viel dicker als bei meinen xy-zehn anderen Gitarren.

Ich finde die Cole Clark äußerts robust - und meine hält stets die Stimmung.

Meine Cole Clark würde ich nochmals kaufen. Immer wenn sie neue Saiten bekommt , klebe ich an ihr wie nach einer Patexbehandlung.

Allerdings habe ich damals im Vergleich zu heutigen Preisen echt wenig zahlen müssen.

Fidelio
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ich habe mal eine Cole Clark gespielt. Den wirklich eigenen und typischen Klang habe ich auch festgestellt. Für Straßenmusik und laut würde ich abraten. Obwohl das Instrument sehr leicht ist und beim klopfen gut anspricht ist es leise. Das macht es wohl eher ungeeignet. Ich würde zur Larrivee raten. Robust und laut, guter Strummer.
Mal was ganz anderes, warum keine Blueridge BR 140 A oder BR 160 A. Eine Mahagoni, die andere Palisander und beide mit Adirondack-Decke. Beides Dreadnaughts. Die sind richtig laut, sprechen gut an und sind robust und preiswert. Der Ton als solcher ist gut. Genau richtig für die Straße. Ich würde die BR 140 A vorziehen aber ich bin bekennender Adi-Mahagoni-mit Bronze-Saiten-Fan.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
mipooh

Beitrag von mipooh »

Wenn laut ein wichtiger Punkt ist, ich hab eine Lowden (F23) aus Walnuß, die ist enorm laut.
hkien1
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Lowden

Beitrag von hkien1 »

Hi,
hinzu kommt, dass meine Lowden sehr dynamisch klingen (mit das dynamischste was ich kenne). Die Lackierung ist auch sehr robust, das trifft zumindest auf meine F50-Modelle zu. Dürfte Acryl sein, nicht jede noch so kleine Berührung führt zum Ding. Ich habe auch Gitarren mit Nitro, z.B. meine PRS Tonare. Die ist sehr empfindlich.

Auf den Lowden F-Modellen kannst Du gut strummen.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Um die Anregung von Mischkin mal aufzunehmen und "fort zu führen".. hast Du schon mal über die Alternative "12-String" nachgedacht? Ich könnte mir sowas in eurem musikalischen Kontext sehr gut vorstellen... und was die Durchsetzungsfähigkeit angeht... hatte ich da vor ein paar Tagen so ein "Aha-Erlebnis" in einem Musikladen, wo ca. 15-18 Gitarristen anscheinend alle gleichzeitig ihre Geschenke ausprobieren/umtauschen oder was auch immer wollten...wirklich "durchgesetzt" hat sich eine Baton Rouge 12-String..:) ok, das muss nicht "prototypisch" sein, aber vielleicht ist es einen Versuch wert..:)
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Voss Da Vinci
Voss Miss Maple


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Ckarl
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Beitrag von Ckarl »

Vielen Dank für eure Tipps. Aber heute bin ich spontan nach Minden gefahren und hab einfach probiert. Letztendlich ist es die Larrivee LV-03 geworden. Da wird jetzt noch Aer pickupsystem eingebaut und nächste woche wird sie mir dann zugeschickt ;).

Ich werd morgen mal ausführlicher berichten was ich so angespielt habe und meine meinungen dazu. Ebenso lass ich was von der Larrivee hören sobald sie angekommen ist ;)
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