Scalloped vs. Non Scalloped

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Salsakönig
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Scalloped vs. Non Scalloped

Beitrag von Salsakönig »

Die meisten der traditionellen amerikanischen Gitarren haben ja ein scalloped bracing. Im Gegensatz zu non-scalloped Gitarren soll sich dadurch - wenn ich das richtig verstanden habe - das Schwingungsverhalten und die Ansprache verbessern.
Nun gibt es aber auch einige Klassiker, wie z. B. die D-28 von Martin, die non-scalloped ist.
Ist das nur billiger in der Herstellung oder bietet das auch irgendwelche Vorteile?
Würde eine D-28, wenn man sie "Löffeln", also im nach hinein scallopen würde - dazu gab es hier mal einen Thread - genauso klingen wie eine HD-28?
Meine Gitarren:
Martin OM 21
Martin D 18
Larrivee D 40
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RB
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Beitrag von RB »

1. Billiger in der Herstellung, weil ein Arbeitsschritt wegfällt

2. a) Stabiler
2. b) "übersteuert" nicht so leicht bei herben Schlägen mit Plektren, die so dick wie Kieselsteine sind

3. Klangveränderung, nach dem "Löffeln" wie HD 28 : Im Prinzip ja denke ich mir, aber das kann H-Bone sicher genauer beantworten.
rwe
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Re: Scalloped vs. Non Scalloped

Beitrag von rwe »

Salsakönig hat geschrieben: Nun gibt es aber auch einige Klassiker, wie z. B. die D-28 von Martin, die non-scalloped ist.
Jein, früher waren die d28s auch scalloped, ich weiß nicht, von wann bis wann.
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RB
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Beitrag von RB »

Bis 1945 so etwa, aus dem Kopf heraus.
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elfer
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Beitrag von elfer »

hey,

interessantes thema.

erstens: ich hatte meine martin d-28 bei martin wieland und jetzt
klingt sie einfach offener, lauter, weicher...nicht ganz wie eine
hd-28, aber irgendwo zwischen d-28 und hd-28. ich habs keine
sekunde lang bereut.

aber es gibt auch gitarrenbauer, die verzichten komplett aufs
scalloping und bauen trotzdem hochwertige steelstrings, zum
beispiel goodall.

viele grüße
johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

auch wenn es keine Martin betraf.... das "löffeln" hat bei meiner Lakewood definitiv eine deutliche Verbesserung bewirkt. 5 g weniger Holz haben da ein "kleines Wunder" bewirkt und genau wie bei Elfer ist die Gitarre nicht nur einfach lauter, sondern auch ausgewogener und außerdem spricht sie nach meinem Empfinden leichter an...
Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
Voss Da Vinci
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rwe
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Beitrag von rwe »

elfer hat geschrieben:aber irgendwo zwischen d-28 und hd-28
Bei der HD ist auch die Bridgeplate aus anderem Holz (zumindest gewesen, keine Ahnung, ob immer noch)
elfer hat geschrieben:aber es gibt auch gitarrenbauer, die verzichten komplett aufs
scalloping und bauen trotzdem hochwertige steelstrings, zum
beispiel goodall.
Dies zeigt deutlich, dass man auf der einen Seite die Wirkung bestimmter Faktoren im a/b-Vergleich schon definieren kann (das Löffeln), auf der anderen Seite die Gitarre als "Gesamtkunstwerk" zu verstehen ist, deren Klangeigenschaften aus dem Wechselspiel aller Faktoren resultiert.
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antaisce
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Beitrag von antaisce »

kommt sicher auch auf den Stil an, den man spielt und für welchen Zweck man sie benutzt. Um es mal kurz für mich an einer D-18 klarzumachen: Auf dem Sofa gerne die D-18VS. Das klingt rund und weich wie mit Perwoll gewaschen. Sobald aber ein Mikrofon lauert, nehme ich sofort die Standard D-18 non scalloped. Sie klingt weniger lieblich, aber dafür viel präziser und besser bei der Aufnahme...aber ist natürlich alles Geschmacksache...
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