Auf der Suche nach der ultimativen Bühnengitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Geli
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Beitrag von Geli »

Pappenheim hat geschrieben:Wenn ich die Mitten wieder reindrehe, hört sich das Strumming wieder grausam an ... :bang:
Darum schrub ich ja schon, Du mögest die Mitten (und nur diese) beim Solo boosten. So ein kleines EQ Fußpedal wird Dein Budget wohl nicht überschreiten.


Geli´s Hohmpäjtsch:
http://www.tiny-world.de/Kunstdrucke.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:Bin schon gespannt auf morgen, hoffentlich haben die in der Klangfarbe eine lagernd. Ich werde berichten!
Und jetzt ?
War er dort ?
Hat er testen können ?
Oder hat er gar gekauft ?

So viele offene Fragen, also berichte er. Schnell schnell ... ! :P
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

N´Abend beisammen,

es gibt ein kleines Update: Heute war ich in der Klangfarbe, um diese Variax auszuprobieren. Wohl wissend, dass das Ding ja einen aufgeladenen Akku braucht oder über diese XPS-Box mit Strom versorgt werden muss, hab ich extra vorher angerufen, ob das mit dem Akku eh passt. Dies wurde bejaht ("Ja, natürlich, haben wir immer einen in der Ladestation"). Na fein.

Ich komm hin, hol mir den Verkäufer her, der will das Teil anschließen und es bleibt stumm. Hat doch glatt irgendwer im Lauf des Nachmittags den Akku aus der Gitarre gestohlen! Oh Mann. Und eine XPS-Box hatten die natürlich nicht da.

Ich hab die "Gitarre" dann ein wenig studiert und bin draufgekommen, dass ich - für meine Pläne - auch dieses POD-Dings dazu brauchen würde. Das würde alles zusammen so um die 2000 Euro kosten.

Je mehr ich mich mit dem Ding (in stummen Zustand) beschäftigt habe, desto mehr wurde es mir zuwider. Ich kann doch nicht so eine Computergitarre vor dem Bauch haben und damit "akustische" Musik spielen, wenn ich doch meine Martin zuhause habe! Nein, das geht einfach nicht. War dann so wie mit der Ovation. Es geht einfach nicht. Und aus.

Dann schlenderte ich durch die Akustik-Abteilung und schilderte mal denen meine Problematik. Die meinten, dass ein Cool Tube rauschen würde wie Sau und dass mein Tonabnehmer DC Aura ohnehin "oberste Liga" wäre. Gleicher Tenor wie hier. Was sie sich vorstellen könnten, wäre ein magnetischer Tonabnehmer, und so bin ich mit dem L. R. Baggs M1 nach Hause spaziert.

Gleich eingebaut, getestet, und - siehe da, der Aura-Tonabnehmer klingt um einiges besser. Morgen bring ich den M1 wieder zurück.

Also fein Leute, ich sehe es ein: Mein Equipment ist oberste Liga und braucht keinen Vergleich zu scheuen.

Denn: ich hab mich dann zuhause ein wenig mit dem Kompressor herumgespielt, und, siehe da, das ändert einiges, und zwar im positiven Sinne. Auch bei der Venue-DI hab ich wieder mehr Mitten dazugetan. Es ist zwar noch immer nicht ganz der Sound, den ich mir vorstelle, aber bereits sehr viel besser.

Heute in einer Woche kommt der Pezi zu mir nach Haus, mit seiner Martin. Dann werden wir mal vergleichen. Und vor allem: Alles Potential aus Aura, Venue, Lexikon und DBX rausholen. Der Pezi, der kann das nämlich.

So machen wir das.

Weder eine Ovation, noch eine Variax noch sonstwas wird meine Martin ersetzen. Wär ja noch schöner, ich müsste mich ja was schämen.

So seht ihr das doch auch, oder?

Ich häng mir jetzt nochmal die Gibson SG um (die ebenfalls sicher nicht durch eine Variax ersetzt wird), und jamme ein wenig mit AC/DC rum.

Ich wünsch euch allen eine gute Nacht, schlaft friedlich und träumt was Schönes.

Euer Pappenheim. :)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: Weder eine Ovation, noch eine Variax noch sonstwas wird meine Martin ersetzen. Wär ja noch schöner, ich müsste mich ja was schämen.

So seht ihr das doch auch, oder?
Habe noch nie was anderes behauptet. Gute Einsicht, ein bisserl "am Knöpfchen drehen" und dann wird das was.
Sehr gute Entscheidung, und mit dem gesparten Geld kannst du trotzdem weiterschmökern in den unendlichen Welten
von Session, Thomann, Musicstore und Co. Irgendwann kommt wieder was schönes neues daher, da bin ich mir sicher bei dir. :)
Pappenheim hat geschrieben:Ich häng mir jetzt nochmal die Gibson SG um (die ebenfalls sicher nicht durch eine Variax ersetzt wird), und jamme ein wenig mit AC/DC rum.

Ich wünsch euch allen eine gute Nacht, schlaft friedlich und träumt was Schönes.
Heeeee, kann nicht schlafen, irgend so ein Wahnsinniger glaubt er muss zu später Stunde AC/DC Krach machen. :mrgreen:
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Fidelio
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Beitrag von Fidelio »

gut so Pappe !!!

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doc
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Beitrag von doc »

Much Ado About Nothing.
Shakespeare
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scifi
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Beitrag von scifi »

Pappe, du machst da aber gerade einen Verkaufsverantwortlichen bei Thomann oder Session sehr, sehr traurig! Das ist dir bewusst, oder? :heul:

Nein, im Ernst - du hast sicher die bessere Entscheidung getroffen.
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Scheint mir ein sehr guter Weg zu sein...

Das folgende ist, so denke ich, überlegenswerrt...

Zitat Kraushaar:
Ich hör mich nicht!
In Douglas Adams’ galaktischer Romanreihe taucht mehrfach eine Band namens Desaster Area auf. Ein Haufen Wahnsinniger, deren Backline größer ist, als die Skyline von Manhatten, die aber nicht verrückt genug sind, diesen phonalen Supergau auf dem selben Planeten zu ertragen, sondern per Sender aus dem Orbit spielen. Dort soll der Sound übrigens auch am besten sein....

Satire? Übertreibung? Sicher! Aber nur, was die Größenverhältnisse angeht.

Kürzlich erzählte mir ein Kunde einen Witz, der offenbar unter Mixern kursiert und mich auf dieses Thema brachte:

Was sind die drei häufigsten Lügen eines Gitarristen?

In der nächsten Nummer spiele ich kein Solo
Mein Instrument ist gestimmt
Ich hör’ mich nicht!
Über 1+2 mag man noch schmunzeln, aber Nummer drei finde ich nicht lustig, denn hier wird Unwissen deutlich, das auf der Bühne zum nicht lösbaren Problem zwischen Gitarrist und Mixer werden kann. Hier beginnt Desaster Area.

Oft beginnt es so:

Pünktlich und einigermaßen aufgedreht ist die Band am Ort erschienen. Die ignorant, zuweilen auch arrogant wirkenden PA Kerle laufen mit uniformen, durchschwitzen T- Shirts über die Bühne und würdigen die Künstler keines Blickes. Also ‘raufgewuchtet, das Zeug und aufgebaut, "Wo ist denn hier der Strom?".... Verkabelt - kommt nix - --------. "Hat noch jemand ‘ne Dreiersteckdose?" Stimmen, antesten, am Verstärker drehen... Alles klingt fremd!

Indes hat der PA Mensch sein erstes Stoßgebet spätestens bei der Frage nach dem Strom zum Himmel geschickt. Ist er doch nach einigem Streß auf der Autobahn und mit dem Veranstalter weit hinter dem Zeitplan und mit der Verkabelung der Bühne noch längst nicht fertig, während die Musiker da oben bereits Krawall, und damit jede verbale Kommunikation zunichte machen, was der Einhaltung des Plans keineswegs förderlich ist. Beim Soundcheck geht es aus Zeitnot oft nur noch um das korrekte Einfangen der Signale. Keine Zeit mehr, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder Musiker wohl fühlt...

Während der Mixer am Pult seine Fader sortiert, müssen sich die Musiker da oben mit einer völlig unbekannten Akustik anfreunden. Und dann geht’s los:

Auf der Bühne klingt erstmal alles anders, als im Proberaum. Der Gitarrenton ist fern, dünn, diffus und der Gitarrist weiß auf die fremde Situation nicht anders zu reagieren, als den Master weiter aufzudrehen.

Wenn Mixer etwas nicht leiden können, dann ist es der Zustand, etwas nicht mixen zu können, und diese Gitarre kommt so laut von der Bühne, daß er sie über die PA nicht mehr kontrollieren kann. "Du bist zu laut", klagt der Mann an den Knöpfen. "Aber ich hör mich nicht", schallt es vom Drähtezerrer zurück.

Kopfschütteln, Unverständnis, Fader runter, Ende...

Aber was hört der Gitarrist nicht? Diese Frage haben sich beide, Mixer und Musiker offenbar nicht gestellt. Daß kaum ein Tontechniker darauf kommt, ist einfach nur traurig, aber ich schreibe hier ja nicht für Mixer, sondern für Musiker. Der Gitarrist, der sich bisher mehr mit Riffs und Licks, als mit Akustik auseinander gesetzt hat, wird auf diese Frage vermutlich auch keine Antwort geben können. Ich knüpfe hier an viele meiner bisherigen Kundenbriefe: Der musikalische Ausdruck kann vielleicht cool oder uncool, geil oder ungeil sein. Wer aber den Ton seines Instruments und den Gesamtklang auf der Bühne nicht genauer zu definieren vermag, ist kaum in der Lage, mit dem Soundteam eine Atmosphäre herzustellen, die dem gewohnten Klang im Proberaum nahe kommt. Er überläßt den Verlauf, und damit den Erfolg des Abends dem Zufall.

Es bedarf also einer Klanganalyse:

Ich kenne kaum einen Gitarristen aus dem Bereich Rock, der sich während der Proben freiwillig im Zentrum seiner Lautsprecher aufhalten würde. Gerade verzerrte Sounds werden meist als unangenehm empfunden, wenn man sich mit dem Ohr direkt im Abstrahlbereich der Lautsprecher befindet, da dort die Mitten und Höhen sehr scharf und laut sind. Darum stehen die meisten Gitarristen auch in der Regel ein bis zwei Meter vor ihrer Box. So strahlen die Lautsprecher dem Gitarristen quasi zwischen den Beinen hindurch. Die Höhen und Mitten dringen sehr reduziert ans Ohr, die Bässe dagegen kennen keine Richtung und kommen in den kleinen Proberäumen deutlich, während sich hohe Frequenzen in den Dämmstoffen verlieren. Was aber geschieht, wenn auf einer großen Bühne die Box viel weiter entfernt steht? Die Bässe sind weg, der Druck ist weg und es plärrt! Hier gibt es keine gewohnten Reflektionen, es werden auch keine Frequenzen verschluckt, hier hört man nur noch das, was der Lautsprecher macht. Und in dessen Zentrum steht man nun, weil die Box etliche Meter weiter entfernt ist. Das alleine wäre schon schlimm genug, aber wenn dann 6 KW Beschallungsanlage beginnen, Bassdrum und Bass nach vorne zu schleudern, klingt die Gitarre auf der Bühne nur noch wie eine Stubenfliege im Wasserglas.

Man kann diesem Umstand etwas entgegen kommen, indem man versucht, seine Box nicht weiter zu entfernen, als man es sonst tut. Die gewohnten Reflektionen stellen sich dabei zwar auch nicht ein, aber der Bass kommt etwas dicker und vor allem steht man nicht im Brennstrahl seiner Lautsprecher. Ob das Publikum in der Lage ist, das Logo auf der Box zu entziffern, sollte dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Man kann auch, wie es viele Stars machen, statt mit 4, mit 32 Lautsprechern aufwarten, was aber hiesigen Bühnen nicht angemessen wäre, und Bandscheiben, Portmonee und Mixern böse zusetzen würde. Manche Musiker stellen auch eine Plexiglasscheibe in ca. 1m Entfernung vor ihre Box. Der Schall wird dadurch zur Bühnenrückwand reflektiert. Höhen und Richtcharakter der Lautsprecher gehen dabei verloren.
Wenn nichts mehr hilft, gibt es aber auch noch eine andere Möglichkeit:
Ich hatte mein großes Aha - Erlebnis vor ein paar Jahren, als ich mir unmittelbar vor einem Job die Röhren meines Verstärkers wechseln ließ: Ich hatte ihre Funktion vorher nicht geprüft und stellte erst beim Soundcheck fest, daß sie nicht taugten. 40m² Holzbühne und ein Gitarrensound, der nur zum aufschweißen eines Geldschranks taugt. Ein Fiasko!
Ein ganz außergewöhnlicher Bühnenmixer fragte mich nach meinem Problem, worauf ich ihm irgendeine verworrene Auskunft gab, es fehle mir an Boden, Druck, Schub, ich weiß es nicht mehr. "Ich gebe dir mal alles bis 500 Hz auf deinen Monitor", war seine Rede und es wurde ein phantastischer Auftritt!
Ich bin mir nicht sicher, ob meine Erfahrungen allgemein übertragbar sind, sicher ist jedoch, daß die beschriebenen Probleme nicht am Master zu lösen sind. Ab einer gewissen Lautstärke hört man auch die Snare nicht mehr. Dann kommt zum allgemeinen Unwohlsein auch noch rhythmische Unsicherheit.
Auch der neue XY - Verstärker kann keine Probleme lösen, deren Inhalt man noch nicht verstanden hat. Oder, um mit Douglas Adams zu sprechen: Was nützt die Antwort 42, wenn man die Frage nicht kennt?!
Wer aber seinen Sound kennt, kann sich durch Klangregelung des Verstärkers, Positionierung der Box und klare Ansagen an den Mixer schnell und sicher eine angenehme Bühnenatmosphäre schaffen.
Also: Mit dem Ohr vor den Lautsprecher. Was höre ich hier? Was höre ich in meiner gewohnten Position? Was gefällt mir daran? Welche Frequenzen brauche ich, um mich wohl zu fühlen? Wie klingt es, wenn ich die Position wechsele? Warum klingt es anders? Wie kann ich Einfluß nehmen? Und nicht zuletzt: Können meine Mitmusiker auch damit leben?

Daß ein Musiker das Was, also den Inhalt seiner Darbietung beherrscht, wird als normal erachtet, daß er sich aber genauso mit dem Wie, nämlich mit einfachen physikalischen Umständen auskennen sollte, kratzt vielleicht am rock’n roll - Ethos, es gehört aber genauso dazu.

Andres Segovias konnte es und Keith Richards kann es auch!

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arokh
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Beitrag von arokh »

@Fayol (auf die Gefahr hin nun OT zu werden, aber der Pappe scheint ja durch zu sein): Mal eine vielleicht dumme Frage zu deinen interessanten Ausführungen: Ist für das "sich selbst vernünftig auf der Bühne hören" nicht der Monitor da? Ich meine für den PA Sound soll der Tonmann bauen wie er will, damit es für die Zuhörer gut klingt, auf den Monitor kommt der Sound so, dass der Musiker sich gut hört und der Rest der Band auch so, dass er spielen kann ... da muss doch nix mehr am Amp gedreht werden wenn man sich nicht hört, sondern am Monitor Mix ... oder!?
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

arokh hat geschrieben:@Fayol (auf die Gefahr hin nun OT zu werden, aber der Pappe scheint ja durch zu sein): Mal eine vielleicht dumme Frage zu deinen interessanten Ausführungen: Ist für das "sich selbst vernünftig auf der Bühne hören" nicht der Monitor da? Ich meine für den PA Sound soll der Tonmann bauen wie er will, damit es für die Zuhörer gut klingt, auf den Monitor kommt der Sound so, dass der Musiker sich gut hört und der Rest der Band auch so, dass er spielen kann ... da muss doch nix mehr am Amp gedreht werden wenn man sich nicht hört, sondern am Monitor Mix ... oder!?
Morgen allerseits,

lieber Arokh, ich bin noch lange nicht durch, das Problem ist noch nicht endgültig gelöst aber ich werde berichten und OT ist kein Problem. Im Übrigen schließe ich mich vollinhaltlich deiner Frage an!

@doc: wie schon gesagt, ganz erledigt ist die Sache noch nicht.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Fayol: herrlich treffend beschrieben!

Besonders interessant fand ich den Satz hier:

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Ein ganz außergewöhnlicher Bühnenmixer fragte mich nach meinem Problem, worauf ich ihm irgendeine verworrene Auskunft gab, es fehle mir an Boden, Druck, Schub, ich weiß es nicht mehr. "Ich gebe dir mal alles bis 500 Hz auf deinen Monitor", war seine Rede und es wurde ein phantastischer Auftritt! 
Genau daran merkt man, dass nicht jeder, der einen PA-Verleih als Gewerbe angemeldet hat, fähiger Mixer/Tontechniker ist. Bei "namhaften" PA-Verleihern, findet man höchst selten Pfeiffen, aber bei den Land- und Wiesen (für Städter: Hinterhof-)verleihern werden teils krasse Blindgänger geschickt. Es sollte eigentlich nicht aussergewöhnlich sein, dass der auf sowas kommt.
Auf den großen Festivals, die ich bisher spielen durfte, war es völlig unnötig dem Mischer zu erklären, was ich auf den Monitoren bräuchte. Die wussten das ganz einfach. Es war jedes Mal ein Erlebnis, welch glasklaren sound man auf einer Bühne haben kann.
Ist für das "sich selbst vernünftig auf der Bühne hören" nicht der Monitor da?
Klare Antwort: ja. "Der Gitarrist" ist aber ein besonderes Wesen (siehe Fayols Witze) und findet es einfach riesig, wenn der Marshall (Logo gut sichtbar in Richtung Menschen!) brüllt wie Sau. Ohne Scherz: das ist der einzige Grund.
Tatsächlich gibt es aber m.E. nichts angenehmeres, wie eine möglichst stille Bühne. Hab schon einige Male - vor allem drinnen - meine 4x12er umgedreht und nach hinten ins Molton schreien lassen und somit den sound nur über den Monitor erhalten. Ein Gedicht, wenn auch nicht so richtig Rock'n'Roll ;)

Grundsätzlich sind Halfstack und Fullstacks (4x12er, 2 4x12er) ein Relikt aus den Zeiten, wo es den herumreisenden Bands nicht möglich war, eine brauchbare PA zum Verstärken sämtlicher Signale mitzuführen und somit diese riesigen Gitarrenamps und -boxen deren Dienst übernahmen. Durch das Aufkommen neuer Musikstilen, wo es teils mit sehr tiefen, hart verzerrten sound heiß hergeht, machen die großen Boxen erst wieder Sinn, da diese mit den tiefen Frequenzen gut zurechtkommen.
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Das Grundproblem scheint mir darin zu liegen, dass Pappe mit doch recht rudimentären Kenntnissen, begleitet von ideologischen Scheuklappen ("es muss doch reichen, einfach nur linear lauter zu machen") versucht, etwas hinzubekommen, was für gestandene Profis mit jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung auch nicht ganz einfach ist.
Ohne eine kompetente Person am FOH-Mischpult ist das meiner Meinung nach nicht zu wuppen - vielleicht muss man sich das einfach mal eingestehen.

Edit: Tippfehler korrigiert
Dieter
wuchris
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Beitrag von wuchris »

DiSt hat geschrieben:Ohne eine kompetente Person am FOH-Mischpult ist das meiner Meinung nach nicht zu wuppen - vielleicht muss man sich das einfach mal eingestehen.
Geb dir da voll recht.

Ich laaber mir ja langsam die Babbn fransig, wenn ich wieder sag, dass der Gesamtmix nicht DAS Problem, aber EINES der Problemchen ist, die von einem Könner am FOH binnen Sekunden gelöst wären. Der bräuchte noch nicht mal die Kompressoren anfassen.
Die Gitarre wechseln, den Pickup wechseln, einen EQ+Comp zum Soloboosten dazwischenbauen, evtl sogar das EQing der Gitarre ändern... das ist wie Schmerzmittel nehmen. Lindert die Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Menscvh Pappe,

Dir ist doch jetzt von mehreren unabhängigen Stellen bestätigt worden, dass Dein Equipment eher in der oberen Liga mitspielt. Noch mehr Equipment löst Dein Problem nicht sondern verschlimmbessert es. Eine Variax macht imho nur Sinn, um möglichst viel mit einer Gitarre zu wuppen und nicht permanent zu tauschen. Ich nutze die Variax nur aus dem Grunde, weil ich häufig mit verschiedenen Tunings arbeite.

Ich würde an Deiner Stelle einen Bruchteil des Geldes für einen neue Gitarre eher für einen Profi am Pult ausgeben, der Dir zeigt, was mit Deinem Equipment möglich ist. Erst wenn diese Grenzen ausgereizt sind und Du immer noch nicht zufrieden bist, würde ich über Neuanschaffungen nachdenken.

Ich bin mit meinen spielerischen Fähigkeiten auch unzufrieden und würde eher in einen guten Gitarrenlehrer als in eine neue Gitarre investieren.

Just my 2 c

Gruß Ralf
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Blueridge BR 371
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No Name Stratocaster
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Lieber Sperris,

du hast nur überflogen, oder? ;-)

Ich hab eh schon gesagt, dass ich nix Neues kaufen werde, sondern das Maximum herauskitzeln will aus dem was ich habe.

Ich bin ja lernfähig und durchaus bereit, hin und wieder auf Euch zu hören. :mrgreen:
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