String Sleeves

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

Sorry, ich stecke gerade im Examen. Ist nicht viel mit meiner Bühnenpräsenz hier. Sack und Asche.
Ich weiß nicht, wie ich meine Dämpftechnik besser beschreiben soll: Ich schlage im Abwärtsschlag mit relativ geschlossener Hand und damit angespanntem Daumen- und Handballen auf die Seiten nah am Steg oder auf dem Steg. Das produziert eine extrem trockene und akzentuierte Dämpfung, die ich anders nicht erreiche. Besonders darunter leiden natürlich die oberen Saiten. Außerdem gehe ich manchmal auch recht ruppig mit ihnen um, Whisky In The Jar muss schließlich rocken. :wink:
Da sie immer an der gleichen Stelle reißen (und auch bei meinen anderen Gitarren, wenn auch nicht so häufig...), führe ich das auf die Belastung durch die Dämpfung zurück. Der Steg ist bereits poliert und ich glaube auch nicht, dass der Saitenwinkel dahinter sich groß geändert hat. Das sieht alles wie neu aus und so alt ist die Lakewood auch nicht. Ich glaube, bei meiner Takamine, wo die Saiten nicht mit Pins reingedrückt wurden, sondern wo sie in den Steg gefädelt wurden, war das Phänomen nicht so stark vorhanden; ich vermute, dass die Umlenkung zusätzlich deutlichen Stress für die Saite bedeutet.

All diese Überlegungen brachten mich auf den Gedanken, dort ein Stringsleeve anzubringen, einfach um die Scherstress zu dämpfen.
Interpunktion und Orthographie dieses Posts sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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PeterR
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Beitrag von PeterR »

Hallo!
Ich denke, ihr seid schon nicht ganz weg vom Problem, wenn auch in die falsche Richtung.
Die Saiten können reißen, wenn die Stegeinlage zu niedrig ist.
Warum:
Das Problem ist nicht die Stegeinlage. Die ist in der Regel "rund". Da gibt es keine scharfen Kanten. Der Übeltäter ist das Durchführloch durch die Decke.
Nehmen wir mal an, die Stegeinlage wäre 20 cm hoch. Dann würde die Saite ungefähr senkrecht nach oben aus dem Saitenloch kommen, also keine Knickung erfahren, bevor sie über die Stegeinlage geführt wird. Nehmen wir weiter an. die Stegeinlage wäre die Decke selbst. Jetzt wird die Saite praktisch rechtwinklig abgeknickt. Na, dämmerts?
Also, wenn die Stegeinlage sehr flach über dem Steg ist, kannst Du das Problem dadurch mildern, indem Du das Durchführloch zum Steg hin etwas anfast, also abrundest. Du kannst dazu zum Beispiel eine kleine Schlüsselfeile verwenden. Kein Cuttermesser oder ähnliches! So ergibt sich keine Knickkante und Dein Problem sollte behoben sein.
Trotzdem nich so druffdresche... :lol:

Nette Grüße

Peter
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

PeterR hat geschrieben:Hallo!
Ich denke, ihr seid schon nicht ganz weg vom Problem, wenn auch in die falsche Richtung.
Die Saiten können reißen, wenn die Stegeinlage zu niedrig ist.
Warum:
Das Problem ist nicht die Stegeinlage. Die ist in der Regel "rund". Da gibt es keine scharfen Kanten. Der Übeltäter ist das Durchführloch durch die Decke.
Nehmen wir mal an, die Stegeinlage wäre 20 cm hoch. Dann würde die Saite ungefähr senkrecht nach oben aus dem Saitenloch kommen, also keine Knickung erfahren, bevor sie über die Stegeinlage geführt wird. Nehmen wir weiter an. die Stegeinlage wäre die Decke selbst. Jetzt wird die Saite praktisch rechtwinklig abgeknickt. Na, dämmerts?
Also, wenn die Stegeinlage sehr flach über dem Steg ist, kannst Du das Problem dadurch mildern, indem Du das Durchführloch zum Steg hin etwas anfast, also abrundest. Du kannst dazu zum Beispiel eine kleine Schlüsselfeile verwenden. Kein Cuttermesser oder ähnliches! So ergibt sich keine Knickkante und Dein Problem sollte behoben sein.
Trotzdem nich so druffdresche... :lol:

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piet_16
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Beitrag von piet_16 »

Hier mal meine Ansicht zu dem Saitenproblem.
Ich denke der Saitenriss entsteht auf dem Stück zwischen Stegeinlage und dem Punkt des Schlagimpulses. Der Grund dafür ist, dass Saiten hier durch dauernde Impulse übermäßig gelängt werden bis sie am Ende der Elastizität angekommen sind. Den langen Stücken zwischen Sattel und dem Punkt des Schlagimpulses macht das nicht viel aus dafür sind die Saitenseelen elastisch genug. Hierüber gibts wohl keine Zweifel.
Die Längung geht also nicht über die gesamte Mensur sondern im Wesentlichen über das oben beschriebene Saitenstück.
Hierbei ist zu bedenken, dass der Auflagepunkt auf der Brücke recht starr ist, die Saiten mit ihrer Umwicklung und dem Knick haben schon einen kräftigen Gripp und stellen damit ein recht großes Trägheitsmoment dar so, dass die Zugkraft nicht in vollem Umfang zu den Ballends reicht.
Diese Theorie müsste sich durch Messung am Durchmesser der Bruchstelle bestätigen lassen. Für die Messung bedarf es aber schon sehr empfindlicher Messgeräte. Ein optischer Vergleich der Bruchstelle mit einem neuen Saitenstück unter einem Mikroskop wäre eine Alternative.

Wenn durch brutale Spielweise die Saiten schon reißen, wie wirkt sich das dann auf Dauer auf die Holzkonstruktion aus. Schade um das wertvolle Instrument.
(Mach es doch wie die Stones und zerdresch die Gitarre am Ende des Gigs.)
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

piet_16 hat geschrieben:...Mach es doch wie die Stones und zerdresch die Gitarre am Ende des Gigs.
:shock:
Meinst du die „Who“ vielleicht?
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Manati
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Beitrag von Manati »

Jo, das wäre mir auch neu, dass Pete Townshend bei den Stones war ... *g*
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Manati hat geschrieben:Jo, das wäre mir auch neu, dass Pete Townshend bei den Stones war ... *g*
:rotfl:
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piet_16
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Beitrag von piet_16 »

Ach was ... :oops:
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