Schneid-Weg

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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string
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Beitrag von string »

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 Das Problem ist nur, dass ich bisher nicht den leisesten Beweis dafür habe. Mr. Green
Das ist eben jedem seine ureigene Cutrostophie.
Auf jeden Fall ist das ja schon der erste Schritt zur Erkenntnis.
Nur Mut, wird scho no! :mrgreen:

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von string am Mo Feb 03, 2014 12:24 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn ich nur lange genug suche, wird sich schon etwas finden. Anderenfalls fälsche ich ein paar Beweise.
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clone
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Beitrag von clone »

Spielt es eigentlich für Jemanden hier eine Rolle, was für ein Cut das genau ist?


Da gibt es ja die unterschiedlichsten Formen. :?:
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wolfwal
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Beitrag von wolfwal »

Ich schließe mich "tonidastier" (eigentlich "tonidemtier") an. Barree am 12. Bund ist nicht eben lebensnotwendig. Cut-wollen oder eben Cut-nicht-wollen entspringt wohl den jeweils persönlichen Vorlieben (wie in so vielen "anderen" Lebensbereichen auch!).
Cut hin oder her, ich kann akustisch ganz gut ohne leben. :D
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!

Gruß, Wolfi!
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Herr Ottering
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Beitrag von Herr Ottering »

Moinsen,

Nachdem ich lange nachgeacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass
sich eine Gitarre mit Cut (Schnoidwääch) einfach besser tragen lässt. :wink:
(so wegen der Gewichtsverteilung glaub ich)

Wenn ich dann so gut spiele, dass ich eine klangliche Unzulänglichkeit
auf meine Gitarre schieben kann, denke ich weiter nach. :lol:

Liebe Grüsse aus dem matschigen Norden
Gerald
"Es gibt Tage da bin ich ein Montag"
martinst
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Beitrag von martinst »

Kann sein, dass man mit Capo am 7ten Bund und Cut leichter zurecht kommt. Mir selbst ist ein Cut an der Akustikgitarre eher hinderlich, weil ich den Rand, wo sonst ein Cut wäre, gerne als Anschlag benutze, zur Orientierung. Der Zweck so eines Cuts an der Akustik, im Gegensatz zu einer E-Gitarre, ist mir nicht ganz offensichtlich, weil Ton und Intonation in diesen oberen Gefilden zumindest meiner Erfahrung nach stark leiden.
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Wenn ich also mal ehrlich bin (wurde ja Cut-Freunden schon etwas abgesprochen... warum weiss ich nicht.. :wink: ) bin ich froh, dass mir Christian Stoll den Cut reingesägt hat. Da ich bevorzugt 12- Bünder spiele wollte ich eben eine, bei der ich problemlos mal an den 15. oder 17. Bund komme (was u.a. bei Qualey-Stücken nicht selten ist). Und, btw, meine Instrumente klingen auch in diesen Lagen vorzüglich.. :)
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

hoggabogges hat geschrieben:Wenn ich also mal ehrlich bin (wurde ja Cut-Freunden schon etwas abgesprochen... warum weiss ich nicht.. :wink: ) bin ich froh, dass mir Christian Stoll den Cut reingesägt hat. Da ich bevorzugt 12- Bünder spiele wollte ich eben eine, bei der ich problemlos mal an den 15. oder 17. Bund komme (was u.a. bei Qualey-Stücken nicht selten ist). Und, btw, meine Instrumente klingen auch in diesen Lagen vorzüglich.. :)
Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen.

Der klangliche Vorteil einer 12-fret wird durch den Cut erst richtig nutzbar. Für Stücke von Qualey oder Stotzem unausweichlich.

Wer mal feststellen will, wieviel ein Cut potenziell am Klang verändert, sollte seine Gitarre nehmen, eine Saite anschlagen und einen Finger locker auf den Bereich der Decke neben dem Griffbrett legen und im Vergleich auf die Decke im Bereich des Stegs oder zwischen Steg und Korpusende. Wieviel schwingende Masse ist jeweils zu spüren?

Ist überhaupt eine Beeinträchtigung spürbar, wird diese durch die 12 Bund Konstruktion mehr als kompensiert.

Just my 2 c :mrgreen:
Gruß

Jürgen

Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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Cocobolo
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Beitrag von Cocobolo »

tonidastier hat geschrieben:Wer meint einen E Akkord im 12. Bund spielen zu müssen hat glaub ich andere Probleme als die Frage Cut oder nicht.


Wenn Du wüsstest wie Recht Du hast, mein humorvoller Freund ...
dabei wollte ich doch nur aus dieser Midlife-Krise raus ... sah im YT diesen Gitarristen mit den 80 Mio. Klicks und hatte plötzlich die Eingebung: 80 Mio. Klicks fürs Gitarrespielen! Meine Rettung! Die Midlife-Krise wäre ausradiert, ein ungeahnter Schub von Erfolgsglück und ewige Anerkennung in der großen Netzwelt! Ich kaufte eine Gitarre und machte mich wild entschlossen an den ersten Akkord: E-Dur.

Als ich in der Klinik aufwachte (meine Frau fand mich bewusstlos neben der Gitarre) wurde mir eine akute Saitenton-Intoleranz bescheinigt, die unter 500Hz ... eine besonders schwere Variante ... Ende Gelände! Keine 80 Mio. Klicks, keine Rettung aus der Krise, kein ewiger Rum in der Netzwelt! Ich war am Boden.
Im Foyer sprach mich dieser höfliche Herr an, offensichtlich kannte er meinen Fall. Es gäbe eine Lösung für mich. Ab 500Hz aufwärts könne ich spielen, ab dem 12. Bund, ich bräuchte dazu ein - zugegebenermaßen nicht ganz legales - Anbauteil dazu. Er schlug unauffällig seinen langen Mantel auf, an der Innenseite baumelten gekurvte Gebilde mit Bezeichnungen wie: Cutaway Venezianisch, Cutaway Florentinisch ... die ganze Palette! Ich hatte sowas bis dato noch nie gesehen! Wir einigten uns auf einen Preis und Ort der Übergabe - ich hatte neue Hoffnung. Als ich meine Gitarre mit dem - zugegebenermaßen nicht ganz legalen - Anbauteil geliefert bekam war ich wie neugeboren. Voller Energie machte ich mich wieder an den E-Dur-Akkord, auf dem 12.Bund, mit Kapodaster und es funkionierte!!! Ich war dermaßen euphorisiert - es begann eine fast schon erotische Beziehung zum Cutaway. Nachts träumte ich von angebissenen Butterstullen, tagsüber streichelte ich das Logo auf meinem iPhone ... meine Frau begann eifersüchtig zu werden. Voller Übermut wagte ich mich an meinen zweiten Akkord: A-Moll, am 12.Bund und: O H N E Kapodaster!

Als ich in der Klinik aufwachte wurde mir erläutert, dass Wiederholungsfälle, verursacht durch nachweislich illegale Anbauten von keiner Kasse getragen werden. Offensichtlich hatte ich bei meinem ersten Barré-Versuch nicht alle Saiten gegriffen. Das mit dem Cutaway hat meine eifersüchtige Frau auffliegen lassen ...

Inzwischen habe ich meine Krise mehr als überwunden. Wie sich herausstellte erzeugt jeder dieser Saitenton-Intoleranz-Anfälle einen lang anhaltenden Endrofinschub (hatte heimlich noch etliche Barré-Versuche, meine Frau ließ mich immer zuhause aufwachen) und fühle mich jetzt etwa wie 100 Mio. fach angeklickt ...

Die Moral? Mit oder ohne Cut: alles wird gut.



LG coco bolo :wink: :wink:
---
Alles wird gut - selbst wenn es früher schon besser war.
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

@Cocobolo:

Köstlich!

:rotfl:
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

Ich persönlich hab noch nie einen gebraucht, deshalb wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, mir sowas zu bestellen. Aber ich bin Rythmusgitarrist.
Es gibt aber überhaupt keinen Zweifel, dass der Cut sinnvoll ist für Leute, die viel in hohen Lagen spielen, beispielsweise für Soli (siehe bspw Slash). Ein Cut bringt hier den unschätzbaren Vorteil einer entspannten Handhaltung, weshalb das Gespielte deutlich besser klingt. Mit verdrehter Hand die gleichen Bendings und Vibratos in gleicher Qualität zu machen, ist offensichtlich nicht drin.
Interpunktion und Orthographie dieses Posts sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
rwe
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Beitrag von rwe »

Herr Grau hat geschrieben: Es gibt aber überhaupt keinen Zweifel, dass der Cut sinnvoll ist für Leute, die viel in hohen Lagen spielen,
Ich brauche ihn auch nicht (meine Ovation hat einen, ich könnte also, wenn ich wollte...) - aber grundsätzlich könnte er sinnvoll sein. Wenn er denn an Instrumenten zu finden wäre, die "da oben" auch wirklich noch klingen. Bei vielen billigen Instrumenten wird's ab dem 7., 8., 9. Bund schon dünn, da hilft der Cut auch nicht. Abgesehen davon sollte es nicht nur wirrtuos aussehen, sondern auch noch musikalisch sinnvoll sein.
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RB
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Beitrag von RB »

Das Intro des Slash auf dem oben verlinkten Video geht bis zum 14ten Bund, ich habe es gestern abend ausprobiert. Ich will hier kein Video einstellen, weil ich es nicht flüssig spielen kann, aber ich kann versichern, daß ich die Zarge mit der linken Hand nicht einmal zu berühren brauche.

Das Solo mit den Bendings spielt sich im Bereich bis 14ten Bund statt, von einem f am 15ten Bund auf der D-Saite abgesehen. Nur die höchste Stelle (03:26) wird am 16ten Bund gespielt (h-Saite: eb zum f hochgezogen, e-Saite spielt ab). Das geht alles ohne Cut.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich muss dem RB recht geben: Ein Cut ist eigentlich unnötig. Meine Martin hat einen; meine Gibson und auch die Guild haben keinen. Ich hätte die Martin aber ohne Cut auch gekauft. Und das Intro von "Dead or Alive" geht auf der 12-string-Guild auch ohne Cut völlig problemlos.

Wenn man bei einer akustischen Gitarre jenseits des 12. Bundes aufwärts soliert, ist es zwar nett, dass man da mittels eines Cuts etwas mehr Platz hat, aber da oben klingt das schon alles sehr nach Gekniedel. Ich konzentriere mich bei Solos auf die Bünde unter der 12, meistens 5., 7. und 9. Bund - und dazu braucht man keinen Cutaway.

Also RB, mich hast du überzeugt, obwohl ich mal ein Cut-Verfechter war. Aber das entsprang wohl eher einem infantilen Drang, gegen den Forumsbetreiter aufmümpfig zu sein ( :whistler: ) und weniger der Logik an sich.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

.....Wenn man allen Leuten, Ihre 3000Euro klampfen weg nehmen würde
die nicht mal für 300 Euro spielen können, würde es Ink. mir sehr düster aussehen. :?

Ich kann einfach nicht verstehen, das man Leuten, Ihre Gitarre Cut Head, und was auch immer madig reden muss!

Ich liebe die Vielfalt bei den Gitarren, und auch alle spielereien, damit und an Ihnen.
Gruß Rainer

Ausser Plastik, das gehört nicht an eine Akustikgitarre, höchstens als Binding
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