Nothing Man hat geschrieben:Hat hier schon jemand Erfahrung mit Taylor Guitars gemacht?
Ja, ich habe eine Taylor GC5 und eine GC7 und ich habe so ziemlich jede Taylor angespielt, da ich bei einem Musikalienhändler arbeite.
Kann man auch eine Grand Auditorium zum Strummen nehmen?
Ja, kann man. Die Grand Auditorium Modelle sind ausgezeichnete Allround-Gitarren. Sie haben weder gravierende Stärken, noch gravierende Schwächen. Falls dir eine Dreadnought nicht genug "Bumms" hat, kannst du es mit einer Grand Symphonie oder einer Grand Orchestra probieren. Davon würde ich aber vorerst abraten, da diese Bauformen ziemlich speziell sind und im unteren Bereich sehr dominant sind. Als Soloinstrument gut, aber im Bandkontest eher ungeeignet.
Habt ihr eventuell noch Tipps, welche Gitarren ich mir noch als Alternative anschauen kann?
Wenn dir der Klang und die Bespielbarkeit von Taylor-Gitarren gefallen: nein. Wenn du noch schwankst, denke auch ich, dass du mal eine Dreadnought von Lakewood anspielen solltest.
Der Verkäufer hat immer nur betont, dass man in diesem Preissegment keinen Fehlkauf machen kann.
Da gebe ich dem Verkäufer recht. Die verwendeten Materialien und die Verarbeitung sind in diesem Preissegment hochwertig und die Qualitätsschwankungen sind gering. Unterschiede gibt es hauptsächlich im Klangverhalten und der Bespielbarkeit und die sind Geschmackssache.
Zu einer Gitarre vom Gitarrenbauer kann ich nur raten, wenn du weisst, was du von deiner Gitarre erwartest und wie du das dem Gitarrenbauer vermittlen kannst. Andernfalls ist eine Entäuschung vorprogrammiert.
Von Gibsons hat er mir grundsätzlich abgeraten, da soll ich eher eine 20 Jahre alte gebrauchte Gibson kaufen, damals war die Qualität noch in Ordnung.
Das stimmt nicht, die Qualität von Gibson ist mehr als in Ordnung. Entweder man mag den Klang und Bespielbarkeit von Gibson oder eben nicht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Bei Martin und Larrivee hat mir die Lebendigkeit des Klanges gefehlt. Da haben die Taylor Modelle wesentlich schneller angesprochen. Zu diesen Herstellern meinte der Verkäufer, dass dies auch eher Picking-Gitarren bzw. Blues Gitarren wären.
Taylor Gitarren sind übrigens auch gute Picking- und Bluesgitarren. Besonders die Taylor Grand Concert, die ich spiele, sind gut für Picking geeignet.
Für die schnelle Ansprache sind Taylor Gitarren bekannt, allerdings auch für ein extem brilliantes Klangbild.
Taylor verwendet Elixir Nanoweb Saiten, die diese Eingenschaft verstärken. Mit diesen Saiten werden auch Martin und Larrivee um einiges brillianter im Klang. Mir ist das zu knallig, deswegen habe ich auf meinen Taylor Gitarren Elixir Polyweb Saiten. Die verlieren auch nicht so schnell ihre Lebendigkeit, wenn sie eingespielt sind...
Wenn die Elixir Nanoweb Saiten eingespielt sind, verlieren sie, und damit auch die Taylor Gitarren, einen Teil ihrer Brillanz.
Beim Begleiten eines Sängers kann diese übergroße Brillanz problematisch sein, weil sich die Gitarre dadurch in den Vordergrund schieben und den Gesang dominieren kann. Als Soloinstrument für Leadlines ist das allerdings wieder von Vorteil.
PS: auf Martin Gitarren sind Saiten von Martin und Larrivee verwendet Saiten von D'Addario. Die sind nicht ganz so brillant, wie die Saiten von Elixir. Für einen "fairen" Vergleich müssten auf alle Gitarren die gleichen Saiten aufgezogen werden. Allerdings haben alle Hersteller eigene Philosophien, den Klang betreffend.
![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)