Ich glaube, es ist an der Zeit, das etwas wirre Gefasel, dass ich mir im Laufe des Fadens abgehalten habe, ein bisschen zu ordnen. Ich halte mich ja sonst aus Diskussionen über irgendwelche Gitarrentypen wohlweislich raus, jeder hat halt seine Vorlieben und über Geschmack...
Was mich aber in diesem Fall dazu bewogen hat, meinen Senf dazuzugeben, war die Diskrepanz zwischen der Menge an Geld, das in Umlauf gebracht werden soll, und dem geringen Maß an Vorinformation, die der potentielle Käufer eingeholt hat. Um eine Gitarre auszusuchen, die doppelt so viel kostet, wie seine 3 E-Gitarren zusammen, geht Nothing Man in einen Gitarrenladen, lässt sich vom höhenbetonten Klang einer Taylor blenden, und von einem nicht besonders kompetenten Verkäufer("Martins sind in erster Linie Pickinggitarren") beschwatzen.
So wie in den 8oern, als man dem Händlergeschwafel schutzlos ausgeliefert war.
Mir liegt das so am Herzen, weil ich Ende der 90er in einer ähnlichen Situation war. Ich wollte vom eher bedeckten Sound meiner Yairi upgraden, bin in den Gitarrenladen gegangen und war vom Klang einer Taylor 510 hin und weg. Im Laufe der Zeit habe ich aber dann doch gemerkt, dass der Taylor-Klang etwas eindimensional ist, ihm fehlt für meinen Geschmack irgendwie die Würze.
Ich habe meine 510 immer noch, sie leistet mir auch gute Dienste, aber wenn ich zum Zeitpunkt des Kaufs das an Steelstrings geschulte Ohr späterer Zeiten gehabt hätte, hätte ich mir wahrscheinlich eine andere Gitarre ausgesucht.
So, jetzt ziehe ich mich zurück, und überlasse die Bühne wieder den Experten.
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