Mensur-Länge

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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HR
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Beitrag von HR »

ralphus hat geschrieben: Jeep, was aber tendenziell wieder ausgeglichen wird durch dickere Saiten. Bei Larrivee meine ich mich zu erinnern, das die Saitenempfehlung bei kurzer Mensur Medium, bei langer Mensur Light/bzw Mediumlight ist.
Das hatte ich auch gedacht.
Ich habe mir eine Parlor von Larrivee nachgebaut. Sowohl die Korpusdimensionen und die Deckenbalken als auch die Mensur (610 mm !) habe ich übernommen. Die kürzere Mensur wollte ich mit medium-Saiten ausgleichen. Hat aber nur gedröhnt. Ich bin jetzt wieder bei light.
Das kann natürlich jetzt nur für dieses eine Instrument gelten; da habe ich (noch) keinen Vergleich. Ich glaube, dass das von der exakten Dimensionierung der Decke inkl. Balken (ggf. auch vom verwendeten Korpusholz) abhängt.
Aber dazu können unsere Gitarrenbauer hier im Forum sicher mehr sagen.
lg
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Fred
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Beitrag von Fred »

Ich habe auch schon 63er getestet, konnte aber subjektiv keine wirklich leichtere Bepielbarkeit bemerken. Ich spiele aber auch 13er Saiten bei 65cm und brauche es nicht wirklich weicher...
Sachkenntnis kann eine lebhafte Diskussion nur behindern...
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

hier ist übrigens eine relativ "günstige" Gelegenheit, mal in die Fan-Fret-Welt zu schnuppern... ob das preiswert ist, kann ich nicht sagen, da ich das Instrument noch nicht in der Hand hatte, aber verglichen mit anderen Fan-Fret-Modellen ist es wirklich günstig..
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mrguitarpete
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65 cm Standard

Beitrag von mrguitarpete »

65 cm Mensuren sind im Gitarrenbau schon lange ein Standard (vor allem Konzertgitarren, aber auch Standardgitarren wie Strat)

Sie bilden einen guten Kompromiss zwischen Saitenspannung, Attack, Sound einerseits und Bespielarkeit/Greifkomfort (Spreizung/Dehnung) andererseits.

Leute mit kleineren Händen, kürzeren Fingern, ungleichmäßig langen Fingern (z.G. extrem kurzer kleiner Finger) oder sonstigen schlechten oder ungünstigen Anlagen, was Spreiz- und Dehnfähigkeit der Greifhand angeht können zu kürzen Mensuren und auch geringerer Halsbreite greifen.

Ich selbst habe jahrelang eine 66er Mensur auf einer Hopf "La Portentosa" gespielt, dann viele Jahre eine Ovationmensur (irgendwas um die 64, und freue mich nun auf eine Lakewood aus dem Customshop mit einer 65er Mensur (da issi wieder, die 65er ;-)
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RolfD
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Beitrag von RolfD »

meine "Moira" von Olav Löf hat eine kurze Mensur, wollte ich aber auch so, auch die Körpergröße, Ziel war eine ergonomisch weitgehend optimale Bühnen/Live/Auftritts- und Probengitarre (nach meinen Vorstellungen und in Abstimmung mit Olav. Wunsch und Objekt wurden dann in wunderbarer Weise in Übereinstimmung gebracht.
Grüße
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

LaFaro hat geschrieben:
stephan hat geschrieben:George Lowden geht mit seinem Fan Fret in beide Richtungen, also verkürzte Mensur bei den hohen Saiten und verlängerte (!) bei den Bass-Saiten:

"Bass string length: 680 mm (26 3/4”)
Treble string length: 635 mm (25”)"

und erklärt das so:

"The main aim of the design is to increase bass depth through increasing the string length on the bass side, while at the same time achieving more ‘bell like’ trebles by shortening the string length on the treble side."

(Beide Zitate von der Lowden Website)

Ich finde das interessant.
das macht nicht nur Mr. Lowden so... sondern auch Herr Loef und Herr Greenfield und Herr Tippin und Herr Dingwall und Herr Novax und und und ..:wink:
wobei die Begründung schon interessant ist, wenn ich sie nicht "missverstehe".. denn eigentlich geht es bei den Basssaiten um mehr Definition, während die hohen Saiten nicht so "harsch" klingen sollen... und eine Anpassung der Saitenspannung(en)
Neu sind derartige Überlegungen ja nicht wirklich... Bin eben zufällig über das Orpheoreon gestolpert. Die zum Baß hin zunehmende Mensur bei Saiteninstrumenten gibt's also schon seit mindestens 400 Jahren. Dürfte sich wohl nur wegen des höheren Arbeitsaufwands nicht durchgesetzt haben.

Herzlichen Gruß, Uwe
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

wuwei hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:
stephan hat geschrieben:George Lowden geht mit seinem Fan Fret in beide Richtungen, also verkürzte Mensur bei den hohen Saiten und verlängerte (!) bei den Bass-Saiten:

"Bass string length: 680 mm (26 3/4”)
Treble string length: 635 mm (25”)"

und erklärt das so:

"The main aim of the design is to increase bass depth through increasing the string length on the bass side, while at the same time achieving more ‘bell like’ trebles by shortening the string length on the treble side."

(Beide Zitate von der Lowden Website)

ist aber nicht "fanned fret"....

Ich finde das interessant.
das macht nicht nur Mr. Lowden so... sondern auch Herr Loef und Herr Greenfield und Herr Tippin und Herr Dingwall und Herr Novax und und und ..:wink:
wobei die Begründung schon interessant ist, wenn ich sie nicht "missverstehe".. denn eigentlich geht es bei den Basssaiten um mehr Definition, während die hohen Saiten nicht so "harsch" klingen sollen... und eine Anpassung der Saitenspannung(en)
Neu sind derartige Überlegungen ja nicht wirklich... Bin eben zufällig über das Orpheoreon gestolpert. Die zum Baß hin zunehmende Mensur bei Saiteninstrumenten gibt's also schon seit mindestens 400 Jahren. Dürfte sich wohl nur wegen des höheren Arbeitsaufwands nicht durchgesetzt haben.

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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

wuwei hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:
stephan hat geschrieben:George Lowden geht mit seinem Fan Fret in beide Richtungen, also verkürzte Mensur bei den hohen Saiten und verlängerte (!) bei den Bass-Saiten:

"Bass string length: 680 mm (26 3/4”)
Treble string length: 635 mm (25”)"

und erklärt das so:

"The main aim of the design is to increase bass depth through increasing the string length on the bass side, while at the same time achieving more ‘bell like’ trebles by shortening the string length on the treble side."

(Beide Zitate von der Lowden Website)



Ich finde das interessant.
das macht nicht nur Mr. Lowden so... sondern auch Herr Loef und Herr Greenfield und Herr Tippin und Herr Dingwall und Herr Novax und und und ..:wink:
wobei die Begründung schon interessant ist, wenn ich sie nicht "missverstehe".. denn eigentlich geht es bei den Basssaiten um mehr Definition, während die hohen Saiten nicht so "harsch" klingen sollen... und eine Anpassung der Saitenspannung(en)
Neu sind derartige Überlegungen ja nicht wirklich... Bin eben zufällig über das Orpheoreon gestolpert. Die zum Baß hin zunehmende Mensur bei Saiteninstrumenten gibt's also schon seit mindestens 400 Jahren. Dürfte sich wohl nur wegen des höheren Arbeitsaufwands nicht durchgesetzt haben.

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ist aber nicht "fanned fret"....:wink:
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

@LaFaro: ??? Kann es sein, daß bezüglich fanned fret Begriffsverwirrung herrscht? Schau Dir doch mal die erste Abbildung des Wiki-Artikels genau an...
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

na da kann man dann "streiten", ob die erste oder die zweite Abbildung "korrekter" ist..:) und "schräg zum Hals verlaufender Sattel und Steg" deuten jetzt nicht unbedingt auf "Fächerbünde" hin.... ansonsten gönne ich gern John Rose oder wem auch immer sonst gern den Ruhm der "Ersterfindung"....:) :P
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

LaFaro hat geschrieben:"schräg zum Hals verlaufender Sattel und Steg" deuten jetzt nicht unbedingt auf "Fächerbünde" hin....
Ich will da durchaus nicht drum streiten, LaFaro, aber wie willst Du bei einem bundierten Instrument mit kontinuierlicher Abnahme der Mensur eine brauchbare Intonation erreichen, wenn nicht durch fächrig ausgeführte Bünde? So blöd waren die Instrumentenbauer damals doch wohl auch nicht. :)

Ist mir übrigens völlig schleierhaft, wie sich jemand eine Idee patentieren lassen kann, die nachweislich schon über 400 Jahre alt ist... Money, duduudumdu... 8)

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Beitrag von Gitarrenmacher »

wuwei hat geschrieben:
Ist mir übrigens völlig schleierhaft, wie sich jemand eine Idee patentieren lassen kann, die nachweislich schon über 400 Jahre alt ist... Money, duduudumdu... 8)

Herzlichen Gruß, Uwe
Wenn MartinCo. sich eine seit Dekaden im Tischlereihandwerk gebräuchliche Holzverbindung mittels Zapfen, Rampamuffe und Schraube patentieren lassen kann -Mortise/Tenon Neckjoint- geht alles.
Das wäre in Europa nicht möglich gewesen, es fehlen wichtige Merkmale wie z.B. Innovation und Alleinstellungsmerkmal.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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