Taylor 150e

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi Nothing Man,
ich hab sie im Laden in Regensburg angespielt und konnte nicht widerstehen.
Klingt zwar nicht ganz so gut wie die Guild, aber superleicht bespielbar und
das Expression System, sowie die 12 Jahre Garantie und ein Gigbag sind einfach für
diesen Preis unschlagbar!
Gruß
Andi
stringbound
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Re: Taylor 150e Erfahrungen

Beitrag von stringbound »

kelly hat geschrieben:- Elektronik nicht auf letztem Stand (Nachfolger ES2 wird gerade eingeführt)
Die restlichen Modelle der 100'er Serie werden mit dem ES-T verkauft, durch das "richtige" ES wird die 150e deutlich aufgewertet.

Das neue ES ist erst ab der 300'er Serie aufwärts erhältlich.
Nothing Man
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Beitrag von Nothing Man »

Nothing Man hat geschrieben:Hier mal vorab die Bilder zur 150e, Bericht folgt am Nachmittag...

Bild
Nun nochmal ein kleines längeres Fazit:

Die 150e ist nicht als schöne Gitarre ausgelegt, es gibt kein Bling-Bling, alles dient der Performance ohne viel Schnick-Schnack. Lack gibt es nur eine dünne Schicht, das Pickguard besteht aus einfachem, schwarzen Plastik, es gibt kein Binding am Griffbrett oder an der Kopfplatte, nur ein schwarzes Binding am Korpus. Optisch ist die Gitarre sehr reduziert.

Ihre Stärken hat sie definitiv bei der Bespielbarkeit und beim Tonabnehmersystem. Noch nie ließ sich eine 12-saitige leichter spielen wie die 150e, teilweise lassen sich nicht mal 6-saitige Gitarren so leicht spielen, man merkt fast gar nicht, dass man es mit doppelt so vielen Saiten zu tun hat. Wirklich herausragend. Der Klang ist klar und definiert, unplugged als auch über die PA. Hier spielt die Gitarre ihre 2. Riesenstärke aus: Das Tonabnehmersystem. Die 150e klingt verstärkt sehr natürlich, fast ident mit dem unplugged Zustand. Im Bandgefüge hat sie sich toll durchgesetzt. Ich hab bei der letzten Probe alle Songs damit gespielt um auszuloten welchen ich in Zukunft 12-saitig spielen werde, nun ja: sie hat fast überall reingepasst! Klang ist wirklich toll!

Für den Preis von EUR 679,-- bekommt man wirklich eine super zu bespielende und toll klingende Gitarre für die Bühne, ein echtes Arbeitstier.

Es gibt sicher schönere Instrumente, auch gibt es besser klingende, aber im Preisbereich bis 800,-- Euro ist die Taylor 150e sicher konkurrenzlos!
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kelly

Beitrag von kelly »

Hallo Nothing Man,

Glückwunsch zum neuen Instrument und danke für die sachlichen Berichte! Es scheint, dass die Gitarre eine sehr gute Wahl unter jedem Aspekt war. Viel Spaß mit ihr!

Gruß
kelly
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ich fand die 150e luschig. Leise, hell, schwächlich, ohne Wucht. Hab mir die Guild D125-12 gekauft. Fegt die 150e weg, als wär sie gar nicht da.
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Nothing Man
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Beitrag von Nothing Man »

Mischkin hat geschrieben:Ich fand die 150e luschig. Leise, hell, schwächlich, ohne Wucht. Hab mir die Guild D125-12 gekauft. Fegt die 150e weg, als wär sie gar nicht da.
Danke für deinen Input, nur entspricht die Guild überhaupt nicht meinen Anforderungen. Es freut mich, dass du so begeistert bist, nur bringt mir eine Vollholz-Mahagoni ohne Pickup für den Bandeinsatz überhaupt nichts. Der Vergleich ist auch nicht wirklich objektiv, weil du Äpfel mit Birnen vergleichst. Aber Gott sei Dank sind Geschmäcker verschieden!
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi Michkin,
Hier auch wieder mal mein Halbwissen, bereichert mit persönlichen Erfahrungen:
Dass Mahagoni weicher ist als Sitka und damit bei ansonsten gleichen
Bedingungen eher nicht so druckvoll und laut wie Sitka ist dir schon
bewusst.
Die Mahagonis die ich gehört habe waren eher nicht besonders laut.
Es waren immer Martins nun gut.
Die Taylor 150e, die ich mir gekauft habe ist ausreichend druckvoll. Laut
genug auch. Dafür sehr sehr leicht zu spielen und sie hat den guten Tonabnehmer,
für den du sonst um die 300€ Aufpreis zahlen musstest. Ne Gigbag und 12 Jahre Garantie.
Gruß
Andi
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

lieber toni, wenn sitka härter wäre als mahagony würde man es auch für den hals verwenden, es ist umgekehrt. der hals muss ziemlich hart aber am besten auch noch leicht sein. man nimmt gerne cedro für den hals einer flamenca, die wurden früher oft ohne gurt im stehen gespielt. da spielt die gewichtsverteilung auch eine rolle.
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Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Ich habe diverse 12-Strings parallel probiert.
Die Taylor 356 war noch recht gut, aber eher mit Plektrum gespielt. Mit den Fingern war sie nicht so druckvoll. Da hätte ich Fingerpicks nehmen und recht kraftvoll zupfen müssen. Die Bespielbarkeit war sehr gut, besser als bei der Guild.
Die 150e war akustisch wie schon beschrieben.
Die Guild D125-12 hat Fingerstyle auch die Taylor 356 deklassiert. Die Taylor war kultivierter, aber die Guild, das war rohe Kraft. Laut und brachialar Bass, so wie ich mir eine 12-String vorstelle. Da geht Leadbelly oder Rev. Gary Davis.

Was mich noch interesseiert ist eine neue Taylor 656, Fichte - Ahorn oder eine Kottke Signature.

Der verstärkte Ton interessiert mich nicht.
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

tonidastier hat geschrieben:Dass Mahagoni weicher ist als Sitka ...
zur Info, für die, die´s genau wissen wollen:

Holzhärte lt. Brinell:
Fichte: 12-16 N/mm²
Mahagoni: 14-17 N/mm²

Ich weis jetzt zumindest, nach welchem Verfahren die Holzhärte ermittelt wird. Somit hat sich der faden hier schon mal wieder gelohnt :wink:
(Emoticon für den "Pünktchen-Hans" :wink: :wink: )
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


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Orange
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Beitrag von Orange »

Wolf hat geschrieben:
tonidastier hat geschrieben:Dass Mahagoni weicher ist als Sitka ...
zur Info, für die, die´s genau wissen wollen:

Holzhärte lt. Brinell:
Fichte: 12-16 N/mm²
Mahagoni: 14-17 N/mm²
Er schreibt ja immer "Halbwissen" dazu, also hat er recht ! 8)
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Bei Holz macht man normalerweise die Janka-Härte. In Deutschland nach Norm ISO irgendwas (3350) die Brinell-Härte. Das Verfahren ist eigentlich ziemlich gleich. Ein Kugel von definiertem Durchmesser wird mit definierter Kraft in das Holz gedrückt. Je weicher das Holz desto tiefer der Abdruck, desto größer der Kreis den man sieht. Durch Messen des Kreisdurchmessers hat man ein Maß für die Härte.
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Beitrag von Nothing Man »

Mischkin hat geschrieben:Ich habe diverse 12-Strings parallel probiert.
Die Taylor 356 war noch recht gut, aber eher mit Plektrum gespielt. Mit den Fingern war sie nicht so druckvoll. Da hätte ich Fingerpicks nehmen und recht kraftvoll zupfen müssen. Die Bespielbarkeit war sehr gut, besser als bei der Guild.
Die 150e war akustisch wie schon beschrieben.
Die Guild D125-12 hat Fingerstyle auch die Taylor 356 deklassiert. Die Taylor war kultivierter, aber die Guild, das war rohe Kraft. Laut und brachialar Bass, so wie ich mir eine 12-String vorstelle. Da geht Leadbelly oder Rev. Gary Davis.

Was mich noch interesseiert ist eine neue Taylor 656, Fichte - Ahorn oder eine Kottke Signature.

Der verstärkte Ton interessiert mich nicht.
... und genau deshalb unterscheiden sich unsere Meinungen und Eindrücke so sehr:

Ich suche eine Gitarre für den Bandkontext, als Rhtyhmusgitarre, gespielt mit Plektrum. Präferenz ist ein guter verstärkter Ton und leichte Bespielbarkeit.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Laut und brachialar Bass, so wie ich mir eine 12-String vorstelle
Jau, so stelle ich mir eine Zwölfstring auch vor. Im Bandkontext ist allerdings der brachiale Bass äußerst kontraproduktiv!

Insofern vergleicht man hier vielleicht doch unterschiedliche Sorten Kernobst.

Gruß Ralf
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