Das hat nix mit Freiheit zu tun. Ich kann dir jede Gitarre besorgen, die du haben willst. Ich kann sie aber nicht alle dahaben. Und ich kann dir nicht den Preis machen, der anderswo, aufgrund der "interessanten" Vertriebspolitik machbar ist.Holger Hendel hat geschrieben: Es zeigt aber auch sehr eindrucksvoll (und schließt den Kreis zu den tollen "Amazon vs. kleiner Laden um die Ecke"-Themen, dass ein Fachverkäufer im Ladengeschäft nicht frei ist von derartigen strategischen Entscheidungen und eben nicht "frei" sein kann in seiner Kundenberatung - ganz unabhängig davon, ob er es gerne wäre.
Natürlich, wenn meine Marktmacht (oder meine finanzielle) groß genug ist, kann ich mir die Vertriebe/Hersteller aussuchen und wenn deren Konzept nicht zu meinen Vorstellungen passt, nehm ich halt andere Gitarren ins Programm, es gibt ja genug.
Ich hab ja selbst im Verkauf gearbeitet (und kenne noch ein paar Leute in der Branche) und die Vorstellungen mancher Vertriebe/Hersteller sind schon seltsam.
Es ist eben auch mittlerweile nicht mehr so, dass man bestimmte Marken unbedingt dahaben muss.
Umgekehrt ist es als Verkäufer eben deine Pflicht, den Kram zu verkaufen, den der Chef einkauft. Das führt mitunter zu inneren Konflikten...
Die Freiheit hab ich eigentlich im Moment in meinem Laden. Ich verkaufe das, was ich will. Wenn jemand was spezielles haben will, versuche ich das zu besorgen und wenn die Marge (im Vergleich zum Thomann-Preis) zu klein wird (was leicht passiert...) dann geht es eben nicht, oder der Kunde zahlt, was ich aufrufe. Das kommt dann vor, wenn es dem Kunden wichtig ist, es von mir zu kaufen.
Wenn ich davon leben müsste, hätte ich wahrscheinlich Magenschmerzen. Aber so ist es komfortabel.
Das Problem ist aber überall das gleiche. Auch bei Amazon/Thomann/Store/whatever wird das verkauft, was der Einkauf besorgt. Gut, bei Amazon gibt es keinen Verkäufer mit Problemen, da gibt es einen Text und "Kundenbewertungen"... Ob das nu besser ist als ein Fachverkäufer..?
Beste Grüße,
Jab