Zwischenbericht:
Die Reparatur meiner Martin wird ca. 200 Euro kosten.
Ich habe bereits einige Stunden beim Händler verbracht um herauszufinden welches neue Baby zu mir passt.
Habe verschiedene Taylors im Preissegment 2500 bis 4500 Euro getestet. Die sehen schön aus und klingen richtig gut. Bei Fingerpicking sind sie sehr gutmütig und wahnsinnig dynamisch und genau, einzelne Melodielinien wie zum Beispiel bei "Dust in the Wind" lassen sich wunderbar herausholen. Schnelle Ragtime Nummer kommen sehr schön. Kleine Abstriche gab es im Flatpicking-Betrieb. Mir fehlte etwas die Wärme und bei Vollgas wirkte sie etwas gequält. Preisunterschiede waren hörbar, wobei die ganz teuren Modelle hauptsächlich optisch aufgemotzt waren.
Ähnlich auch eine Guild D-50 für 2600 Euro. Fingerpicking top, Flatpicking etwas kühl. Gleiches Fazit auch für die Gibson Sheryl Crow für 3000 Euro.
Extrem interessant die Furch-Gitarren. Sehr solide verarbeitet und klingen locker 1000 Euro teurer als sie sind. Zum Beispiel die Furch D34SR für schlappe 1800 Euro, Fichte/Palisander massiv mit Fishman Prefix AX7 und Vintage Look, kann locker in der Oberliga mithalten. Die vollmassive Furch OM23SR, Fichte/Palisander mit Fishman Prefix AX7 für unter 2000 Euro schien mir besonders gut gelungen.
Obschon mein Gehör schon recht ermüdet war, kam bei den Martin Gitarren nochmals richtig freude auf. Die Martin D35 hat es mir am meisten angetan. Endlich auch warme, samtweiche Klänge im Flatpick-Betrieb. Ein deutlicher Unterschied zu allen anderen, ich wüsste nicht, was man am Sound verbessern könnte. Einzig, dass die Gitarre eben neu ist und neu klingt. Die wird mit dem Spielen immer noch besser. Nicht nur der Klang überzeugt, es war die einzige Gitarre die im Flatpick-Betrieb wirklich alle Gapriolen mitmacht: Bluegrass mit der einem G-Run der geradezu explodiert, wunderbare Country Begleitungen, aber auch Samba, Blues bis zu eine rockigen Cocaine. Auch beim Fingerpicking alles bestens, vielleicht nicht ganz so gutmütig wie die Taylor aber sehr genau und dynamisch.
Der böse Händler hatte auch noch eine D41 Special für 4000 Euro, die sieht genau so aus wie meine und und klingt auch so. Aber einfach wieder ne D41 zu kaufen finde ich etwas billig und gegenüber der D35 (2250 Euro) ist sie 1700 Euro teurer. Daher ist zur Zeit die D35 mein Favorit aber ich werde nochmals testen gehen.
Noch ein Wort zu den Pickups: Forch und Taylor bieten Gitarren mit eingebauten Pickups. Mich konnten diese nicht überzeugen, weil das Geräusch des Anschlages im verhältnis zum Ton viel zu laut ist. Man hört wie das Pektrum auf die Saite aufschlägt und leicht verzögert der Klang der Saite. Taylor bietet etwas bessere Technik, für mich jedoch nicht brauchbar. Überhaupt gibt es auf diesem Bereicht noch keine wirklich gute Lösung. Da wird viel versprochen und wenig gehalten. Aber dass eine Gitarre über den Verstärker genau so klingt wie unverstärkt bleibt wohl ein Traum. Ich bevorzuge vorerst eine magnetische Variante von Fishman Rare Earth Series. Da bleibt bei der Installation die Gitarre heil ...
Soweit mein Zwischenbericht.
Bema