Bau und Teile...

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Antworten
viento
Beiträge: 67
Registriert: Fr Dez 01, 2006 3:30 pm
Wohnort: Pbg.,hart an der ostfriesischen Grenze ;-)

Bau und Teile...

Beitrag von viento »

:lol:

Hallo allerseits,

den Umbau-Bericht von Reinhard hat bestimmt jeder, der zwei verschiedene Daumen besitzt, mit nachklingendem Interesse gelesen.
Ich schwanke noch ein wenig, ob ich meiner ollen D-28 nicht vielleicht doch ein paar Griffbrett-Einlagen "gönnen" soll...aber vielleicht erst, wenn ich den Hals mal wegen evtl. ein wenig tieferer Saitenlage rausnehmen sollte. :roll: Ich trau mich nur nicht, und es ist auch noch längst nicht so weit :P
Ganz weit im Hinterkopf geht mir -wie sicher auch noch anderen- der "Selbstbau" um. Bausatz - oder nur Plan..?? Es ist schon ein Erlebnis, mattes geschliffenes Holz in Form und mit Lack zum Leben/Leuchten zu bringen! Wie bei einem farblich interessantem Stein, den man anfeuchtet. Und wenn man bei solcher Holzveredelung dann auch noch einen vernünftigen Klang herausbringt, gibt es kaum Beeindruckenderes. Finde ich!

Etwas lang ist folgende Liste ja, nur denke ich, mancher stöbert mal ganz gerne drin herum. Alle der Adressen hängen mit oben Erwähntem zusammen.

güezimiteinand!
viento :D


besonders anschaulich : http://pweb.jps.net/~kmatsu/

http://www.buildyourguitar.com/resource ... m#builders

www.bryankimsey.com

http://www.bluescreekguitars.com/

http://rctonewoods.com/

http://www.stewmac.com/

http://www.michelettiguitars.com/Images/Sales.htm

http://www.kitguitarsforum.com/forum/th ... 80_0_9_0_C

http://members.gaponline.de/a-c.rall/index.html

http://www.guitar-repair.com/index.htm

http://www.reranch.com/

http://www.reranch.com/reranch/

http://www.lmii.com/

http://www.manchesterguitartech.co.uk/

http://www.lint.org/TechNotes/Mayes/MayesNotes.html

http://www.mylands.co.uk/

http://www.fretnotguitarrepair.com/

http://www.goeldo.de/gshop.php

http://www.martinsmusikkiste.de

http://www.diynetwork.com/diy/shows_dhm ... 20,00.html

http://www.gearbuilder.de/

auch mal interessant zu sehen : http://www.forbiddenguitars.com/

nur, falls jemand den mal braucht: http://www.titebond.eu/
Benutzeravatar
Admin
Site Admin
Beiträge: 1896
Registriert: Do Jan 01, 1970 1:00 am
Wohnort: 99817 Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Das ist ja eine Unmasse von Links, die muß ich alle durchgehen. Der japanisch aussehende Amerikaner ist putzig. Die Werkstatt sieht derartig sauber und aufgeräumt aus, da kann ja garnichts schief gehen.

Ich glaube, an eine D-28 würde ich nicht herangehen. Bestenfalls würde ich das schwarze Pickguard gegen ein geschecktes auswechseln und H-Bone mit dem Löffel auf die Leisten loslassen, damit er sie ein wenig scalloped (nur wenig, damit sie sozusagen zwischen einer voll gescallopten und einer nicht gescallopten bliebe).

Aber sonst finde ich, ist die doch äußerlich eine runde Sache.

Was den Selbstbau betrifft: Ich würde - wenn denn - mit einem Bausatz anfangen. Das stelle ich mir ungfähr so vor, wie Schwimmen lernen mit Schwimmflügeln an den Armen. Dabei kann man bestimmte Fertigkeiten üben, aber das Biegen der Zargen, das Herstellen der Halsverbindung und solche Dinge bleiben erst einmal außen vor. Wenn ich dann noch nicht genug hätte, wäre die nächste dann womöglich eine nach Plan.

Andererseits kenne ich mich, insbesondere meine Ungeduld. Ich weiß, daß ich ganz geschickt bin, aber die nötige Ruhe manchmal nicht aufbringe. Das merke ich jetzt in lupenreiner Form und der Prozess, den ich durchmache ist - so hoffe ich zumindest - ein Lernen in geistiger Hinsicht.

Mit mehr Erfahrung und einer inneren Ruhe, dich ich noch zu erreichen suche, würde ich vielleicht auch mit Holz+Plan anfangen.

PS: Mir fällt gerade ein, daß auf die DX-1 noch Garantie und Gewährleistung war. Sind die jetzt verfallen ? Ich müßte direkt mal beim Hersteller nachfragen, aber am Ende verklagen die mich noch.........
viento
Beiträge: 67
Registriert: Fr Dez 01, 2006 3:30 pm
Wohnort: Pbg.,hart an der ostfriesischen Grenze ;-)

Beitrag von viento »

Diese Links haben sich bei mir in den letzten Monaten angesammelt auf meiner Suche nach Bezugs- und Infoquellen und einem vernünftigen Tortoise-pickguard für die D-28,( das ich vor 16Tagen bei Stewmac bestellt + bezahlt aber leider bisher noch nicht bekommen habe)
Die Tendenz bei allen Quellen sind überwiegend USA mit abschreckend langem Postweg,shipping und dem bösen Zoll, der einem die Freude am günstigen Kurs $-€ wieder nimmt., aber hier und da hab ich auch die deutschen Lande gefunden.:D

Das siehst Du ganz richtig: an die D-28 traue ich mich wirklich nicht ran, auch nicht mit fingerboard-inlays, auch wenn sie fein aussähen.(Dafür hole ich ,wenns im Mai etwas wärmer ist ,meine ganz alte 12-saitige Hoyer vom Dachboden runter. Die muß sowieso noch an Steg ,Sattel und etlichen Stellen im Lack erneuert werden)
An H-Bones Löffel habe ich auch schon öfter mal gedacht, nur finde ich den Klang des alten Stückes eigentlich ganz ok und weiß nicht, wieweit er sich damit noch merklich verbessern würde. 33Jahre Spiel sollte den Klang inzwischen optimiert haben, oder?
Außerdem, und das ist der Punkt, würden Veränderungen die Authentizität (feines Wort! :wink: ) verbleichen lassen. Leichtes Scallopen wär da evtl. noch drin...
Vielleicht stecke ich aber mal neue "alte" offene tuners hinein, weil ich die attraktiv finde (vintage) und damit nichts verbastele :P ´s ist ja reversibel.
Ein Selbstbausatz erspart jede Sucherei und man kann dabei schön üben. In den Staaten hat man es in dieser Beziehung anscheinend leichter: Stewmac, Martin u.v.mehr haben welche (manche wegen des BR leider nur für den Inlandverkauf) Allerdings stelle ich mir auch manchmal vor, bei entsprechender Holzquelle (besonders Seiten und Boden) den Rest inclusive der Form selber machen zu können. Die Verbindung vom Hals zum Korpus mit Schwalbenschwanz bzw. "Taubenschwanz" bereitet mir allerdings ein leichtes Jucken hinterm Ohr :wink: Aber ich warte erst mal ab und übe lieber Picken :D

grüezi
Benutzeravatar
Dylan
Beiträge: 1571
Registriert: Sa Okt 14, 2006 9:05 pm
Wohnort: Black Forest

Beitrag von Dylan »

Hallo,

würde mich freuen wenn mich jemand darüber aufklären könnte was unter dem Begriff "scalloped " zu verstehen ist. (Mit dem Löffel?)

Bin im Besitz einer ca. 20 Jahre alten EKO Ranger an die ich mich eventuell rantrauen würde um die verschiedenen Akustiktunigs auszuprobieren.

Bedanke mich schon mal im Voraus für die Aufklärung.

Gruß Dylan
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Dylan,

ich kenne den Begriff "scalloped" aus dem Griffbrettbereich.
Die heavy-schnellen meist E-Gitarrentechnikvirtuosen lassen
sich oft das Griffbrett dementsprechend anpassen, indem sie
dem Griffbrett zwischen den Bundstäben meist per Fräse und
Feile eine Mulde verpassen lassen (scalloped), so dass sie
wesentlich schneller schon beim übers Seiten fahren einen
Ton erzeugen.

Das gleiche gilt, glaube ich, fürs Bracing, da heist "scalloped" im
Prinzip, dass die "Holzstege" nicht rechteckig sind, sondern
auch eine Mulde haben, also wie ein umgedrehtes "U", wenn Du
die Gitarrendecke von oben her betrachtest...
Uff... der Martin kann das sicher besser erklären als ich.

Viele Grüße, Nik
Gast

Beitrag von Gast »

Kingfrog hat geschrieben:Hallo Dylan,

ich kenne den Begriff "scalloped" aus dem Griffbrettbereich.
Die heavy-schnellen meist E-Gitarrentechnikvirtuosen lassen
sich oft das Griffbrett dementsprechend anpassen, indem sie
dem Griffbrett zwischen den Bundstäben meist per Fräse und
Feile eine Mulde verpassen lassen (scalloped), so dass sie
wesentlich schneller schon beim übers Seiten fahren einen
Ton erzeugen.

Das gleiche gilt, glaube ich, fürs Bracing, da heist "scalloped" im
Prinzip, dass die "Holzstege" nicht rechteckig sind, sondern
auch eine Mulde haben, also wie ein umgedrehtes "U", wenn Du
die Gitarrendecke von oben her betrachtest...
Uff... der Martin kann das sicher besser erklären als ich.

Viele Grüße, Nik
Naja der hauptgrund von einem scalloptem Griffbrett liegt daran, dass man den Ton durch den Fingerdruck modullieren kann ohne zu benden, ausserdem soll man sehr schnell spielen können, da ein direkter Kontakt mit dem Griffbrett nicht mehr nötig ist.
Der Malmsteen im heavy Bereich spielt so ne scallopped Version, es gibt da auch ain signature Modell von ihm von der Firma Fender.
Nur soviel ergänzend dazu.

Was bringt es denn die Leisten zu scalloppen (scalopine ..ital. = Schnitzel)
also die Leisten zu beschnitze(l)n?
Ist es dann von der Tonentfaltung schneller, oder das Schwingungsverhalten anders. Wohl ja...
Hab jetzt nicht gesucht, nen link oder Erklärung wären echt schön.

Kann ich das selber machen?
Muss ich da nen Löffel anschleifen (um Werkzeug selber herzustellen)?
Lohnt sich das wirklich?
Kanns da Probleme mit der "Statik" geben?

Gibts eigentlich nen thread mit tuningtipps?
Hab ja hier schon tolles gelesen (wg. Politur von matter Gitarre) und hab das auch gemacht, allerdings mit ganz normaler Chrompolitur und Automittelchen.... ist aber echt goil geworden.
Darüberhinaus hab ich die Bridgepins durch solche aus Ebenholz ersetzt, hätte nie gedacht, dass solche "Kleinigkeiten" derartige Klangveränderungen hervorrufen.


Also - das wäre echt interessant, wie man seine Gute durch aufbrezeln ohne wenig Kohle besser machen kann.

Vll. gibbets da schon was, ansonsten ja nicht ganz OT.
Danke Euch im Voraus
Benutzeravatar
H-bone
Beiträge: 5582
Registriert: Mi Feb 09, 2005 4:02 pm
Wohnort: Engelthal bei Nürnberg
Kontaktdaten:

Beitrag von H-bone »

Hallo Dylan,

das mit dem "Löffel" ist ein alter Insider-Gag... früher habe ich mir mal einen Stahl-Löffel beidseitig scharf geschliffen um Gitarren nachträglich zu scallopieren... hat aber prima geklappt :wink:

ich will mal versuchen das anschaulich zu machen:

Beim "Scallopping" werden die Deckenleisten an den schwingenden Stellen "ausgedünnt" um mehr Schwingungsfreiheit zu erzielen:

Bild

Dies hier ist das sogenannte "Shaving" bzw. auch "Tapering" genannt, da werden die Leisten nach oben hin verjüngt:

Bild

...und meist ist es eine Kombination aus beidem:

Bild

Gruss, Martin

P.S.: Ich habe erst in den letzten Tagen wieder eine Gretsch scallopiert, ein Wahnsinnsergebnis... :D
Zuletzt geändert von H-bone am Mi Feb 28, 2007 1:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Joachim
Beiträge: 2158
Registriert: Mi Feb 09, 2005 3:19 pm
Wohnort: Berlin

Beitrag von Joachim »

:-) hat geschrieben:
Kingfrog hat geschrieben: ...
ifen (um Werkzeug selber herzustellen)?
Lohnt sich das wirklich?
Kanns da Probleme mit der "Statik" geben?
...
Aber ja!
Schau dazu mal auf die Vita von Martin bei deerbridge guitars und seine ersten Erfahrungen mit dem scallopen. Scallop kommt m. E. von der Muschel aus dem Englischen. Die Aushöhlungen sind halt von der Form "muschelesk" :wink:
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
viento
Beiträge: 67
Registriert: Fr Dez 01, 2006 3:30 pm
Wohnort: Pbg.,hart an der ostfriesischen Grenze ;-)

Beitrag von viento »

Hi Dylan,

beim "scalloped bracing" werden die unter der Gitarren-Oberseite liegenden Verstärkungs-Leisten "beschnitzt", so daß sie weniger Masse haben und die Decke entsprechend besser schwingen kann.

Macht mehr Arbeit und daher sind diese Instrumente auch teurer, sie sollen aber auch viel besser klingen, besonders im Bass-Bereich.
Guck mal dort nach : http://www.frets.com/FRETSPages/Musicia ... race1.html

gruss

viento
mass
Beiträge: 486
Registriert: So Aug 20, 2006 4:19 pm
Wohnort: hamburg

Beitrag von mass »

viento hat geschrieben: (besonders Seiten und Boden) den Rest inclusive der Form selber machen zu können.
grüezi
bei palisander kann ich dir evtl. weiter helfen. is sehr gute ostindische qualität und geschnitten! griffbrett usw. ebenfalls da,(auch bißschen extravagant=schlangenholz, wohl aber beim ersten nicht zu empfehlen :wink:)

gruß mass

PS:gute links hast du da gesammelt!
Gast

Beitrag von Gast »

...hört sich gut an! Geht das auch bei einer fertigen Gitarre, ich kann ja die Decke nicht entfernen???
Benutzeravatar
Dylan
Beiträge: 1571
Registriert: Sa Okt 14, 2006 9:05 pm
Wohnort: Black Forest

Beitrag von Dylan »

Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antworten. Hatte schon vermutet, dass es sich dabei um eine Bearbeitung der Deckenleisten handelt. Wird wohl nur schwierig werden diese Bearbeitung durch das Schallloch auszuführen.

Meine EKO wurde warscheinlich mal dafür gebaut um Stahlseile statt Saiten aufzuziehen. Sie ist enorm schwer und sperrig, hat aber sicherlich ein gutes Klangpotential. Könnte ich durch ein scalloping mehr Resonanz aus der Gitarre herausholen wäre das super. Werde das beim nächsten fälligen Saitenwechsel mal angehen.

Gruß Ludwig
jo
Beiträge: 544
Registriert: Mo Aug 29, 2005 12:23 pm
Wohnort: Herzogenrath

Beitrag von jo »

Als alter Korinthenkacker muss ich dazu natürlich auch noch noch meinen Senf dazugeben:

'scallop' ist tatsächlich die Kammmuschel, es gibt aber auch die Bedeutung 'Bogenkante' - was natürlich wohl auch von der Muschel herkommt -, welche in unserem Fall die bessere Übersetzung als 'muschelesk' (geiles Wort) :) ist.
Antworten