Meine Olle zickt rum (Decke hebt sich...?!)

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Meine Olle zickt rum (Decke hebt sich...?!)

Beitrag von Holger Hendel »

Man sagt mir ja nach, mit meinen Gitarren nicht sonderlich gut umzugehen bzw. sie nicht zu schonen oder sie an mehr oder weniger gefährlichen Orten zu spielen...dies mag in manch vergangener Situation auch sicherlich mal zugetroffen haben...

Bild

;)

Doch seit ich mir im November 2004 diese schnieke Lakewood D 14 CP zugelegt habe- also auf die passe ich echt auf, versprochen. Hier isse:

Bild

Ein echtes Schmuckstück: optisch, klanglich, technisch, preistechnisch... *g* Na ja, auf jeden Fall weiß ich um ihren Wert und bin auch entsprechend bedacht, gut auf sie aufzupassen.

Nun ist es so, dass ich sehr stark vermute, dass die Decke im markieren Bereich (nächstes Bild) hochkommt.

Bild

Lege ich z. B. meine Hand flach auf ein Stück DIN A4 Papier und wische mit dem plan auf der Decke aufliegenden Papierstück über den markierten Bereich, ist für mich eine deutliche Wölbung spürbar. :evil:

Damit war ich natürlich schon zum Gitarrendoktor beim PPC, der meinte, es würde mit abnehmender Luftfeuchtigkeit wieder zurückgehen. Ist es bislang jedoch nicht, und ich hatte dafür gesorgt, dass die Luftfeuchtigkeit abnimmt. Außerdem fand ich seltsam, dass die Decke nur in diesem Bereich hochkommt. :?:

Bevor ich das Ding in unbekannte Hände gebe oder gar auf eine Reise zu Lakewood schicke, erhoffe ich mir hier von den Gitarrenweisen Rat.

Evtl. sei noch gesagt, dass für einige Zeit folgende Situation bestand:

Bild

Dies ließ ich jedoch, nachdem es mir auffiel, umgehend richten.

Bin für jede Info zum Thema sehr dankbar.

(sorry, habe erst nach dem Posten gemerkt, dass der Knubbel nu Überbreite hat- hätte ich dran denken können, na ja- nächstes Mal)
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Mario
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Beitrag von Mario »

Hallo Holger,

bzgl. der Decke kann ich dir nicht helfen, aber das erste Bild sieht gefährlich nach Ricklinger Teiche aus :D
Da sind schon ganz andere Dinge kaputt gegangen :D 8) :oops:

Mario
12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Mario: Nee, nicht Ricklinger Teiche; das da oben ist´n Geheimtip hier in der Nähe von Soltau (per PN verrate ich dem geneigten Leser gern mehr... *g*). Ich kann nur sagen, da ging auch schon so einiges kaputt...ohohoh...
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Holger,

nur keine Panik, ist tatsächlich ein Ding der Luftfeuchtigkeit und geht auch wieder weg... diese Seite der Decke ist die Bass-Seite - stärkerer Saitenzug und evtl. etwas stärker scallopiert als die Diskantseite (ich mach das jedenfalls so).

Das kriegste natürlich nicht über Nacht weg, auch wenn du für mehr Trockenheit sorgst - bisschen Geduld ist angesagt.

Das Problem mit dem Halsfuss bestätigt mich doch glatt wieder in meiner Überzeugung dass ich nie 'nen Schraubhals bauen werde... :mrgreen:

Gruss, Martin
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kwb
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Beitrag von kwb »

Hallo.

Ich glaube das ist bei Lakewood normal und hängt mit dem höheren Zug der Bass-Saiten, Art des Bracings und mit der Luftfeuchtigkeit zusammen.

Bei meinen ist es jedenfalls auch so.

Halsfuß - Spalt ? Ist meiner Meinung nach ne Ausnahme.

Meine (4) Lakewood haben es nicht !


Martin: "..dass ich nie 'nen Schraubhals bauen werde..."

Ich hab da ein Bild von einem Halsfuß (AG 03/07 -Seite 77) in Erinnerung da passen min. 3 Blätter rein !

Gruss Klaus
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin Leute, ihr wißt gar nicht, wie sehr mich das beruhigt. :D

Man macht sich ja als (meineszeichens) echter Laie in Sachen Gitarrenbau und -verhalten bei schwierigen Umgebungsbedingungen doch so seine Gedanken. Na gut, dann werde ich mal beobachten.
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Admin
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Beitrag von Admin »

Es kann auch durchaus sein, daß die noch eine dovetail-Halsverbindung hat, jedenfalls hat sie es, wenn sie älter ist. Später haben die dann auf "bolt-on" umgestellt, aber ich glaube, die nehmen einen quer sitzenden Holzdübel, könnte das sein ? Falls ja: In eine solche Halsverbindung hätte ich auch dann ziemliches Zutrauen, wenn man den Leim vergessen hätte.

Die Wölbung im Baßbereich haben viele Gitarren. Bis zu einem gewissen Grad ist es schlicht normal. Man macht sich meist mehr verrückt, als nötig.
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Wie heißt es so schön:

"Never thrust a guitar without a belly..."
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

:lol: "Never trust..." hehe, na gut.

Doch ist es ja so, dass man wohl nicht genau den Punkt erkennen kann, ab dem es zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen kann...z. B. Lack- oder Holzriss...?! Wie gesagt, ich bin in solchen Dingen bisher echt unerfahren und von allem Bösen in dieser Richtung verschont geblieben. Was mich vor einigen Moaten auch stutzig machte: eine D 14 CP im PPC-Musikladen, die ich dort auf Herz und Nieren angeschaut, begrabscht ;) usw. habe, hat im Vergleich zu meiner eine wirklich plane (!) Decke. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich...na ja, alarmiert halt. Jetzt weiß man ja, dass Musikläden häufig einen geringeren Saitenzug standartmäßig auf die ausgestellten INstrumente raufhauen...kann das evtl. mit der dort nichtvorhandenen Deckenwölbung zusammehängen? Auch auf der PPC-D 14 CP waren Elixir Lights (12-53) drauf.

@Admin: Ich weiß leider nicht, wann genau meine Gitarre das Licht der Welt erblickte, das wollte ich Lakewood schon immer mal fragen (auf jeden Fall ist sie noch aus der Erä, in der es zum B-Band Pickup ein internes Batteriefach gab, das muß also vor 2002 gewesen sein (oder so ähnlich).
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stringbender
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Decke

Beitrag von stringbender »

Die Wölbung hinter dem Steg ist zwar nicht normal, aber auch nicht besonders schlimm, wenn sie sich in Grenzen hält. Normalerweise deutet das aber darauf hin das die Decke zwischen Steg und Schalloch eingefallen ist. Das ist viel schlimmer und ich würde das umgehend überprüfen. Lege ein Lineal auf die Decke, das vom Steg bis zur Höhe des Griffbretts reicht. Das Lineal muss parallel mit den Saiten verlaufen. Wenn da eine Kuhle ist, dann ist die Decke eingefallen. Ist die Kuhle in Mitte 1mm und tiefer, wird's bedenklich.
Eine Ferndiagnose ist immer sehr schwierig. Ich tippe aber auf jedenfall auf einen zu hohzen Saitenzug und nicht auf Luftfeuchtigkeit. Was Du noch tun kannst: Nimm einen Spiegel und eine Taschenlampe und schau Die die Decke von innen an. Überprüfe die Kreuzverbalkung auf Risse. Wenn ein Balken reisst (ist selten, aber auch das ist schon vorgekommen), hält die Decke die Statik nicht mehr.

viele Grüße
Armin
Armin Dreier Gitarrenbau
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@stringbender: Danke für den Tip, ich habe soeben besagte Stelle mal genauer untersucht; da ist nix mit Einfall oder ähnlichem, die flach wie ein Bügelbrett.

Jetzt besorge ich mir mal´nen kleinen Spiegel und berichte anschließend.
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youngster
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Beitrag von youngster »

ouhhh,eben ist mir ganz bange geworden als ich das gelesen habe.
bei meiner gitarre(allerdings konzertgitarre) lässt sich deutlich feststellen dass der "untere rand" des schallochs(zum steg hin) erhöht ist und sich dann richrung steg eien kleien kuhle bildet.
nach dem steg ist wiederum ein kleiner bauch erkennbar.
ist das bedenklich?
cu
stringbender
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Knick

Beitrag von stringbender »

Nein, das ist nicht bedenklich. Bei Konzertgitarren muss das so sein. Das ist der sog. spanische Knick. Die Deckenwölbung befindet sich nur im Bereich des Unterbugs.
Lege ein Lineal vom Steg bis zum Schalloch (parallel mit den Saiten). Dieser Bereich darf keine Kuhle haben.

Gruß
Armin
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