Unterschied Picking- u. Strumming-Gitarre

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

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WolfgangW
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Unterschied Picking- u. Strumming-Gitarre

Beitrag von WolfgangW »

Hallo zusammen,

gibt es eigentlich grundlegende Unterschiede zwischen Picking- u. Strumming-Gitarren?
Oder anders gefragt: Auf welche Merkmale sollte ich besonders achten, wenn ich mir eine Gitarre für Fingerpicking kaufen will?

Danke schonmal
Wolfgang
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klaust
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Beitrag von klaust »

.
also ich würde dann zumindest keine Dreadnought nehmen sondern eher eine 000, 00, OM, Grand Concert, Auditorium oder wie auch immer. Mindestens 46mm Halsbreite und evtl. noch 12-Fret.
Aber wenn du eine Dread probespielst, gut drauf Picken kannst und sie dir super gefällt, ist das genauso Ok. :wink:

jm2c
klaus
Gast

Beitrag von Gast »

klaust hat geschrieben:.
also ich würde dann zumindest keine Dreadnought nehmen sondern eher eine 000, 00, OM, Grand Concert, Auditorium oder wie auch immer. Mindestens 46mm Halsbreite und evtl. noch 12-Fret.
Aber wenn du eine Dread probespielst, gut drauf Picken kannst und sie dir super gefällt, ist das genauso Ok. :wink:

jm2c
klaus
Jetzt hab ich mal ne Frage, ich hab noch nie sone 12fret Gitarre gespielt.
Was ist denn da der Vorteil, hat die eine kürzere Mensur, gehts dann besser?
46mm Halsbreite ist in Ordnung, alles was drunter ist macht mir Probleme weil dicke Finger, da wirds sonst eng. Gut für Akkordgeschrammel gehts schon, aber optimal ist es nicht. Irgendwie sind 43mm zwar nur 3mm Unterschied - bewirkt aber erstaunliches.
Und leider haben sehr viel dreads 43mm :?
Ich kenne sonst eigentlich alle möglichen Arten seit lang, aber solche Gitarren sind ja leider in Läden eher seltener.
Warum?
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klaust
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Beitrag von klaust »

:-) hat geschrieben:Was ist denn da der Vorteil, hat die eine kürzere Mensur, gehts dann besser?
mit 12-Fret hast du nicht unbedingt eine kürzere Mensur. Ich habe bei meiner jedenfalls darauf geachtet, das sie eine "normale" Mensur (650mm) hat.
Allerdings wirds bei einer kürzeren Mensur schon tierisch bequem, gerade wenn man mit grossen Spreizungen zu zun hat. Der erste Eindruck ist dann jedenfalls ein WHOW! was die Bespielbarkeit angeht.

Andere Meinungen habe ich gehört, dass eine Gitarre nur 12-Fret haben muss! Weil es besser klingt? Kann ich nichts zu sagen weil ich keinen Vergleich habe. Ich finde es jedenfalls saubequem!

Gruss
klaus
Gast

Beitrag von Gast »

klaust hat geschrieben:
:-) hat geschrieben:Was ist denn da der Vorteil, hat die eine kürzere Mensur, gehts dann besser?
mit 12-Fret hast du nicht unbedingt eine kürzere Mensur. Ich habe bei meiner jedenfalls darauf geachtet, das sie eine "normale" Mensur (650mm) hat.
Allerdings wirds bei einer kürzeren Mensur schon tierisch bequem, gerade wenn man mit grossen Spreizungen zu zun hat. Der erste Eindruck ist dann jedenfalls ein WHOW! was die Bespielbarkeit angeht.

Andere Meinungen habe ich gehört, dass eine Gitarre nur 12-Fret haben muss! Weil es besser klingt? Kann ich nichts zu sagen weil ich keinen Vergleich habe. Ich finde es jedenfalls saubequem!

Gruss
klaus
Nadanke!
Dann werd ich sowas mal probieren, die ganz hohen Lagen brauch ich eh nicht so oft und ohne cut wird am 14ten Bund rum eh schwierig, aber für Spezialfälle hab ich ja noch ne Jumbo mit Cut.

Aber diese 12bar Klampfen sind leiden in den Läden wo ich rumturne nicht vertreten und wenn dann doch richtig teuer???
Gibts da auch was vernünftiges für meine bescheidenen Verhältnisse, wie vll. etwa von Johnson oder so?
Klar ich werd auch mal googeln, aber hier hats ja definitiv cracks, die sich damit auskennen und mir vll. gerne was drüber erzählen - oder verlinken
:roll:
Dankeschön schon mal :guitar1:
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klaust
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Beitrag von klaust »

:-) hat geschrieben:Gibts da auch was vernünftiges für meine bescheidenen Verhältnisse, wie vll. etwa von Johnson oder so?
Bild
Crafter TA-050. Gar nicht mal schlecht, aber nur 44mm Halsbreite wenn ich mich recht erinnere.

Oder hier, was ganz Kleines:
Bild
Home --> Gitarren --> Westerngitarren --> A V E R N I A Guitars --> Parlour Gitarren
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Moin WolfgangW,

ich würde mir eine Dreadnought kaufen- immer wieder. Die ist mMn für alle Spielarten bestens geeignet, quasi eine Gitarre für alle Fälle *g* und schaut einfach nur cool aus ;) ; ich habe Picker kennengelernt, die auf einem extrem schmalen Griffbrett (da war z. B. so ein Takamine-Geschoss, die Gitarren aus dieser einen Serie hatten wohl alle verhältnismäßig schmale Griffbretter) hervorragend klarkamen.

Ich würde bei der Neuanschaffung primär auf den Zustand, den Klang und die Bespielbarkeit achten, sekundär auf die Optik.

Da mußt Du losziehen und testen- ein Patentrezept, welche Gitarre sich für eine bestimmte Spieltechnik am besten eignet gibt es nicht, wie ich meine- kommt ganz auf Dich und Deine Vorlieben an.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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Beitrag von Admin »

Dreadnought oder nicht, ich meine, daß das hauptsächliche Thema die Ansprache sein sollte. Damit meine ich die Kraft, die ich benötige, um einen tragfähigen einzelnen Ton zu erzeugen bzw auch die Schnelligkeit der Tonentwicklung. Die Ansprache wird meist leichter und die Eignung des Instruments für Zupferei damit größer (finde ich), wenn die Beleistung und Deckenstärke leichter sind. Da gibt es innerhalb der Bauform "Dreadnought" eine große Bandbreite von dicker Beleistung bis zu stark gescallopd (usgehöhlt, konkav, dünn, filigran). Selbst auf Gitarren mit eher träger Tonentwicklung kann Finger-gepickt werden, allerdings muß der Spieler dann mehr Kraft aufwenden und am besten Fingerpicks benutzen. Am liebsten sind mir Gitarren, die irgendwo "in der Mitte" rangieren.

Die Halsbreite halte ich sehr für eine Frage der persönlichen Vorliebe. Ich meinte auch, breitere Griffbretter seien das A und O und der heilige Gral der Zupfkunst. Inzwischen habe ich mich von mir selbst eines besseren belehren lassen, denn ich komme auch auf dem typischen Schmalformat (42-43 mm) seht gut zurecht.
Gast

Beitrag von Gast »

Jepp die Optik iss mir schnuppe, nur passen muss der Schuh!
Und wenn er dann noch zartschmelzend klingt, entspannt sich die Gesichtsmuskulatur und ein Lächeln stellt sich ein.

Don´t call me smiley, I am the real and one & only MAD and the other ones have better nicks.

Bis jetz vll. auf admin (gähn), aber der steht ja schon um 4 Uhr morgends auf und postet, oder geht garnicht erst ins Bett!
Kein Wunder kriegt man da nen großen Kopf :roll:

PS:
@admin
ich fand das video Klasse, echt... und schlecht aussehn tuste ja da wirklich nicht.
Morgens vorm Spiegel..
ich kenn dich zwar nicht, rasier dich aber trotzdem
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Beitrag von Admin »

Genau.

Die Größe des Korpus, das muß ich nachtragen, spielt insofern eine Rolle für mich, als er für den Klang mit entscheidend ist. Wer vor viel Baß erschrickt, greift zu einer etwas kleineren Gitarre mit ggfls flacherem Korpus. Ein Gitarrenbauer hat mir außerdem einmal gesagt, je kleiner der Korpus (und damit die Decke) sei, desto geringer sei ihre Masseträgheit und desto leichter lasse sie sich demzufolge in Bewegung setzen. Mithin ist dies ein weiterer Faktor, der das Ansprechverhalten beeinflußt.
WolfgangW
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Beitrag von WolfgangW »

Danke für eure Antworten.

Ich habe zwar schon lange eine Dread (genauer gesagt 2, eine 6-Saitige und eine 12-saitige), allerdings hat die 6-saitige auch den 43 mm Hals und gehört wahrscheinlich zu der Sorte Gitarren mit der eher "trägen Ansprache". Zumindest fällt es mir damit relativ schwer beim picken die Betonungen und Lautstärkeunterschiede richtig auszuarbeiten.
Ich denke ich werde am Samstag mal einen Vormittag in meinem bevorzugten Gitarrenladen verbringen und schauen ob ich was brauch- und bezahlbares finde :)

Wolfgang
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Taylorpicker
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Beitrag von Taylorpicker »

Zu der Thematik 12-Bund-Gitarre ist mir noch eingefallen, daß mir mal jemand erzählt hat, daß bei diesen Gitarren und gleicher Mensurlänge der Steg an der idealen Stelle auf der Decke sitzt und die Beleistung anders (dünner?) ausfällt, so daß die Gitarre ausgewogener klingen soll.

Viele Grüße
Taylorpicker
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

WolfgangW hat geschrieben:Ich denke ich werde am Samstag mal einen Vormittag in meinem bevorzugten Gitarrenladen verbringen und schauen ob ich was brauch- und bezahlbares finde :) Wolfgang
Hallo Wolfgang,
nachdem Du aus Weingarten kommst, wird Dein bevorzugter Gitarrenladen wohl der mit dem blauen Dach sein :wink:
Andreas hatte, als ich das letzte Mal dort war eine Stevens Eco - die würde ich mal probieren. M.E. eine sehr gute Gitarre für Fingerstyle und noch bezahlbar (ich bin schon am sparen). Andreas baut Dir aber bestimmt auch was passendes nach Deinen Wünschen. Viel Spaß beim Ausprobieren.
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Grüße vom Wolf


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Matze
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Beitrag von Matze »

Hallo Wolfgang,

ein abendfüllendes Thema.

Es gibt da gravierende Unterschiede; hauptsächlich in der Ansprache, Lautstärke etc.
Wichtig dabei ist womit du spielst. Fingerkuppen, Nägel, Metallaufsätze ? Anschlagstechnik, wie kräftig schlägst du an oder besser gesagt wie kräftig willst du in Zukunft anschlagen?
Schon allein daher gibt es keine allgemeingültigen Aussagen zur Bauform. Es hilft nur antesten.
Ein breiteres Griffbrett wäre schon gut.
Neue Dreads sind im Gegensatz zu alten Baureihen viel schneller in der Ansprache und höher in der Lautstärke und daher auch sehr gut geeignet.

Ich habe eine D 35 von 1983 und eine Cort NTL 20. Zum Zupfen ist die Cort einfach um Längen besser. Spricht schneller an, ist lauter und lange nicht so dumpf .
Bei einer 12fret ist bei gleicher Mensurlänge logischerweise der Steg weiter hinten auf der Decke. Dadurch ist die Länge zwischen Steg und Schallloch auch länger und bietet mehr Möglichkeiten den Ton zu variieren.
Mit der Überzeugung sowieso nie die hohen Lagen nutzen zu müssen/wollen würde ich vorsichtig sein. Ich habe auch einmal mit dieser Überzeugung eine 12fret angetestet und schnell gemerkt, dass mir da doch was entscheidendes fehlt bei einigen Liedern. Oder dir vielleicht in Zukunft fehlen wird.

Grüße
Matze
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escapeharry
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Beitrag von escapeharry »

So. Jetzt geb ich meinen Senf auch noch dazu.
Ich finde Dreads super. Auch zum Zupfen. Ist einfach der beste Allrounder.
Hast Du denn mal andere Saiten probiert? Auch da gibt es deutliche Unterschiede. Im Klang, Dynamik und auch in der Ansprache.
Für ne Dread sollten es schon 12er sein.
Zum Picken würde ich jetzt mal aus dem Bauch heraus die John Pearse Phosphor Bronze empfehlen. Sehr gut finde ich die Saiten von DR.
Ist alles natürlich auch noch von der Gitt abhängig.
Was spielst Du normalerweise für Saiten?
Ich sach mal einen Versuch ists schon Wert. Aber wenn Du die Kohle hast ist ne neue Gitarre natürlich auf jeden Fall was schönes.
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