Pendennis OM "Red Rose"
Moderator: RB
Pendennis OM "Red Rose"
Nachdem ich von Andreas Köpke schon eine hervorragende Gitarre bekommen hatte, war er die erste Wahl für meine Neue. Ich hatte zuletzt zwei sehr gute OMs gehen lassen (Collings, Santa Cruz), und ein Leben ohne OM ist zwar möglich, aber sinnlos.
Meine Ideen waren: Sitka-Fichte, African Blackwood (das ist das Zeug, aus dem Klarinetten gemacht werden, ein sehr dichtes und hartes Holz), Ebenholz, „wedge“-Korpus, etwas kürzere Mensur, Gotoh 510 Tuner.
Andreas hatte gerade Sinker Redwood reinbekommen, African Blackwood ist schwer zu bekommen und sauteuer, vom wedge hat er mir aus klanglichen Gründen abgeraten. Ich hatte im Internet was über das britische Produkt Rocklite gelesen (nicht zu verwechseln mit Richlite). Es handelt sich um einen Verbundstoff aus Hartholz (genaue Zusammensetzung ist natürlich geheim), der sich lt. Herstelleraussage wie Ebenholz verhält und wie Ebenholz aussieht (inkl. Maserung), dabei aber leichter ist, was bei Stegen vorteilhaft sein kann. Es gibt vor allem in England schon einige Gitarrenbauer, die das einsetzen. Andreas ist auch sehr angetan von dem Material und bestätigt die Herstellerangaben. Für den Laien ist es nicht von Ebenholz zu unterscheiden.
Herausgekommen ist also letztlich: Decke aus Sinker Redwood (Mammutbaum-Holz, das nach der Fällung einige Jahrzehnte unter Wasser gelegen hat und erst jetzt geborgen wurde), Korpus: Ostinder, Steg und Griffbrett aus Rocklite Ebano, kein wedge, Zargenschallloch (aka sound port), 636 mm Mensur, Schertler Tuner. Bindings aus Vogelaugenahorn, Purfling und Rosette aus weißem Perlmutt (Makassar). Der Hals ist aus Kenia-Zeder, die Kopfplatte ebenfalls aus Ostinder. Knochensattel 46 mm, spacing am Steg (Knochen) 58 mm. K&K Pickup, eh klar. Der Korpus ist minimal dicker als der einer Martin OM (110 vs. 104,8 mm).
Die Gitarre sollte diesen Sommer fertig sein, leider hatte aber der Importeur des Perlmutts Lieferprobleme, das Zeug kommt halt aus Asien. Erst im Oktober war es soweit, dann erst konnte der Korpus lackiert werden (Nitro). Der Hals hat eine Schellackpolitur.
Hervorheben möchte ich noch den wirklich entspannten Prozess des Festlegens aller Details mit Herrn Köpke, seine Begeisterungsfähigkeit für „neue“ Sachen und seine äußerst kommunikative Art. Auf Emails in der Kernarbeitszeit antwortet er prompt, abends und am Wochenende kommt die Antwort am nächsten Arbeitstag. Zwischendurch schickt er Fotos. Vorbildlich. Seine Preise sind sehr fair.
Hier sind ein paar Bilder:
Koffer auf:
full frontal:
Ostindischer Palisander (Hochglanzoberflächen sind schwer zu fotografieren):
Kopfpladde:
Schertler Tuner:
sound port:
selbstgedrehter Schlangenholz-Gurtpin:
EVO auf Rocklite an Vogelaugenahorn:
Zu Handhabung, Verarbeitung und Klang schreibe ich später was, bin grad beschäftigt
Ach, noch was: die Gitarre duftet herrlich nach Nitro (ich mag das).
Meine Ideen waren: Sitka-Fichte, African Blackwood (das ist das Zeug, aus dem Klarinetten gemacht werden, ein sehr dichtes und hartes Holz), Ebenholz, „wedge“-Korpus, etwas kürzere Mensur, Gotoh 510 Tuner.
Andreas hatte gerade Sinker Redwood reinbekommen, African Blackwood ist schwer zu bekommen und sauteuer, vom wedge hat er mir aus klanglichen Gründen abgeraten. Ich hatte im Internet was über das britische Produkt Rocklite gelesen (nicht zu verwechseln mit Richlite). Es handelt sich um einen Verbundstoff aus Hartholz (genaue Zusammensetzung ist natürlich geheim), der sich lt. Herstelleraussage wie Ebenholz verhält und wie Ebenholz aussieht (inkl. Maserung), dabei aber leichter ist, was bei Stegen vorteilhaft sein kann. Es gibt vor allem in England schon einige Gitarrenbauer, die das einsetzen. Andreas ist auch sehr angetan von dem Material und bestätigt die Herstellerangaben. Für den Laien ist es nicht von Ebenholz zu unterscheiden.
Herausgekommen ist also letztlich: Decke aus Sinker Redwood (Mammutbaum-Holz, das nach der Fällung einige Jahrzehnte unter Wasser gelegen hat und erst jetzt geborgen wurde), Korpus: Ostinder, Steg und Griffbrett aus Rocklite Ebano, kein wedge, Zargenschallloch (aka sound port), 636 mm Mensur, Schertler Tuner. Bindings aus Vogelaugenahorn, Purfling und Rosette aus weißem Perlmutt (Makassar). Der Hals ist aus Kenia-Zeder, die Kopfplatte ebenfalls aus Ostinder. Knochensattel 46 mm, spacing am Steg (Knochen) 58 mm. K&K Pickup, eh klar. Der Korpus ist minimal dicker als der einer Martin OM (110 vs. 104,8 mm).
Die Gitarre sollte diesen Sommer fertig sein, leider hatte aber der Importeur des Perlmutts Lieferprobleme, das Zeug kommt halt aus Asien. Erst im Oktober war es soweit, dann erst konnte der Korpus lackiert werden (Nitro). Der Hals hat eine Schellackpolitur.
Hervorheben möchte ich noch den wirklich entspannten Prozess des Festlegens aller Details mit Herrn Köpke, seine Begeisterungsfähigkeit für „neue“ Sachen und seine äußerst kommunikative Art. Auf Emails in der Kernarbeitszeit antwortet er prompt, abends und am Wochenende kommt die Antwort am nächsten Arbeitstag. Zwischendurch schickt er Fotos. Vorbildlich. Seine Preise sind sehr fair.
Hier sind ein paar Bilder:
Koffer auf:
full frontal:
Ostindischer Palisander (Hochglanzoberflächen sind schwer zu fotografieren):
Kopfpladde:
Schertler Tuner:
sound port:
selbstgedrehter Schlangenholz-Gurtpin:
EVO auf Rocklite an Vogelaugenahorn:
Zu Handhabung, Verarbeitung und Klang schreibe ich später was, bin grad beschäftigt
Ach, noch was: die Gitarre duftet herrlich nach Nitro (ich mag das).
Zuletzt geändert von JazzDude am Sa Jun 25, 2022 5:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendennis OM "Red Rose"
Klasse! Seht gut schaut die aus!
- Angorapython
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Re: Pendennis OM "Red Rose"
Das ganze Perlmutt hat mich ganz kurz irritiert.
Aber der Kontrast ist schön.
Exklusive Auswahl.
Definitiv kein working horse.
Blackwood ist klasse, habe ich mal anspielen können.
Aber Sinker Redwood noch nie gesehen.
Taylor verbaut das glaube ich auch.
Hast du einen Deckel für den port?
Den Gurtpin am Halsfuß hätte ich mir anders setzten lassen.
Herzlichen Glückwunsch schon mal.
Die Andere von ihm ist doch deine Vollmahagoni, oder?
Aber der Kontrast ist schön.
Exklusive Auswahl.
Definitiv kein working horse.
Blackwood ist klasse, habe ich mal anspielen können.
Aber Sinker Redwood noch nie gesehen.
Taylor verbaut das glaube ich auch.
Hast du einen Deckel für den port?
Den Gurtpin am Halsfuß hätte ich mir anders setzten lassen.
Herzlichen Glückwunsch schon mal.
Die Andere von ihm ist doch deine Vollmahagoni, oder?
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Schade, ich seh wieder nix. Kann den Firefox auch nicht überreden, sein Sicherheitsmodul gegen die vermeintlich unsicheren http-Grafiken wenigstens mal vorübergehend auszuschalten.
Gruß
von
Ralf
von
Ralf
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Sehr schönes Instrument. Das Sinker Redwood ist ziemlich dunkel.
Viel Freude damit.
Viel Freude damit.
Gruß
Jürgen
Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
Jürgen
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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
- Niels Cremer
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Re: Pendennis OM "Red Rose"
Wow, was ne Schönheit, ganz wunderbar, und offenbar von hervorragender Baukunst, sie sieht gar wunderhübsch aus!! Die Materialwahl ist so spannend wie sie optisch attraktiv ist, und eine Gitarre die schon so aussieht KANN gar nicht schlecht klingen. Hab ja auch schon eine (um Klassen günstigere) Gitarre mit „faux“ hardwood Griffbrett und kann nichts Nachteiliges feststellen.
Scheint es mir nur so oder ist die Brücke selbst auch schon ein Wenig kompensiert (leicht schräg)? Mag eine optische Täuschung sein.
Bin gespannt auf erste Klangeindrücke!
LG,
Niels
Scheint es mir nur so oder ist die Brücke selbst auch schon ein Wenig kompensiert (leicht schräg)? Mag eine optische Täuschung sein.
Bin gespannt auf erste Klangeindrücke!
LG,
Niels
Re: Pendennis OM "Red Rose"
ich schätze, die kiste muss man live hören und spielen
sonst könnte ein falscher eindruck entstehen
btw:
die abdeckplatte vom trussrod
sitzt die schief ?
sonst könnte ein falscher eindruck entstehen
btw:
die abdeckplatte vom trussrod
sitzt die schief ?
mit Blues und Gruß
Thomas
Thomas
- Rolli
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- Registriert: Do Sep 21, 2006 1:48 pm
- Wohnort: Zwischen Alzey und Mainz
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Re: Pendennis OM "Red Rose"
UIIIIII.....Toll. Glückwunsch....bin auch gespannt, wie Du sie zum klingen bringst.
Viel Freude wünsche ich Dir.
Viel Freude wünsche ich Dir.
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Ein absoluter Traum, wie die aussieht. Einziger Wehmutstropfen ist die Position des Gurtpins am Halsfuss. Da hätte ich Bedenken, daß sie eine Tendenz hätte, nach vorne zu kippen. Aber egal, das ist ein Promille Bedenken gegen den Rest Begeisterung alleine schon wegen der Optik und des absoluten Seltenheitswerts des Deckenmaterials. Viel Freude wünsche ich.
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Schon ein sehr hübsches Ding!
Bin auch neugierig wie die klingen mag.
Dann mal ganz viel Spaß!
LG
Michael
Bin auch neugierig wie die klingen mag.
Dann mal ganz viel Spaß!
LG
Michael
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Die würde mir auch gefallen. Ich gratuliere zu diesem Kauf und wünsche Dir viel Freude mit der Gitarre.
- Gitarrenspieler
- Beiträge: 8918
- Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
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Re: Pendennis OM "Red Rose"
Ein wenig schwer tue ich mich immer noch mit Löchern in der Zarge. Hab gerade gesehen das jetzt auch Gibson in der G-Serie damit anfängt. Sollte mir das vielleicht mal anhören durch so ein Loch.
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Sehr, sehr schicke Gitarre - das Redwood klingt sicher grandios! Viel Freude damit.
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Re: Pendennis OM "Red Rose"
Deckel für das Loch habe ich nicht, brauche ich auch nicht.
Der Steg sitzt gerade, ist ne optische Täuschung.
Den Trussrod-Deckel habe ich geradegerückt.
Der Gurtpin ist okay so, da kippt nix. Am Halsfuß stören die Dinger doch manchmal.
Meine andere Pendennis ist die Ahorn-00 mit der orangenen Decke.
Ja, das Redwood ist sehr dunkel, vor allem nach der Lackierung. Vorher war‘s heller. Ist aber nur klarer Nitrolack.
Zum Klang ganz kurz, ich habe den Eindruck, die Gitarre muss noch ein wenig „aufwachen“, die Höhen sind noch etwas bedeckt. Wobei sich das jetzt, nach ca. zwei Stunden spieln, schon ein bisschen verändert hat. Die Bässe sind toll, Palisander-typisch.
Noch ein Bemerknis: Andreas hat sich verhauen bei der Mensur. Statt 636 hat die Mensur 648 mm, also normales OM-Maß. Kein Drama, but still…
Der Steg sitzt gerade, ist ne optische Täuschung.
Den Trussrod-Deckel habe ich geradegerückt.
Der Gurtpin ist okay so, da kippt nix. Am Halsfuß stören die Dinger doch manchmal.
Meine andere Pendennis ist die Ahorn-00 mit der orangenen Decke.
Ja, das Redwood ist sehr dunkel, vor allem nach der Lackierung. Vorher war‘s heller. Ist aber nur klarer Nitrolack.
Zum Klang ganz kurz, ich habe den Eindruck, die Gitarre muss noch ein wenig „aufwachen“, die Höhen sind noch etwas bedeckt. Wobei sich das jetzt, nach ca. zwei Stunden spieln, schon ein bisschen verändert hat. Die Bässe sind toll, Palisander-typisch.
Noch ein Bemerknis: Andreas hat sich verhauen bei der Mensur. Statt 636 hat die Mensur 648 mm, also normales OM-Maß. Kein Drama, but still…
Music is the best. (FZ)