Martin wird exlusiv

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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spijk
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Beitrag von spijk »

Gibt es eigentlich auch coole Seagull-spieler
Peppino d'Agostino zum Beispuj. Der spujt sehr schönes Zeuch.
"What the blues is? I guess the blues is something between the greens and the yellows."
Lightnin' Hopkins
rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="rambatz"]
Gibt es eigentlich auch coole Seagull-spieler :D [/quote]

Nee - ich bin nicht cool;-)

(Zur Seagull bin ich aber auch erst vor ein paar Jahren gekommen, v.a. wg. des breiten Griffbretts, und bin völlig begeistert.) Außerdem steht auf der Seagull kein Name, sondern da ist nur so'm komisches Zeichen...

d'Agostino und Blunt spielen Seagull, und auch die anderen Godin-Instrumente sind eher für "Musician's Musicians" Das tut der Qualität der Instrumente aber bekanntlich keinen Abbruch... (Sorry, das hatten wir gerade eben schon, hat sich überschnitten)
rwe
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Beitrag von rwe »

[quote="RB"]Ich verstehe nur immer nicht, wo Ihr Eure Preis-Informationen herbekommt. Ich meine, ich habe eine D-16GT gebraucht für 500 Euro bekommen, neu kostet sie knapp 1000. Ich frage mich allenthalben, warum die Behauptung aufgestellt wird, M und T seien teuer. Das ist für eine vollmassive Gitarre ein recht normaler Preis, meine ich.[/quote]

Bei den Preislagen geht es los, und die Instrumente müssen nicht schlecht sein (die D-16GT kenne ich nicht,. die D15 finde ich o.k.). Aber das "Klassikerprogramm" (18er-Modelle aufwärts) liegt deutlich höher. Auch bei T* kostet eine D18 mittlerweile 1,6 k€, bei den Sonderauflagen geht's noch deutlich weiter herauf.

Klar, Martin kann (und darf) die Firmenhistorie ausnutzen und wenn's dem Käufer Spaß macht, ein so besonderes Instrument zu besitzen, ist's auch o.k. Für den "working Musician" (oder den mit wenig Geld) gibt es jedoch zahlreiche andere Alternativen.
Gast

Beitrag von Gast »

T. schrieb
Merkwürdig, war es nicht Lakewood, die uns Anfang des Jahres einen Preisaufschlag von 300 Euro pro Instrument beschert hatten? Eine M 32 mit Cut und PU kostete letztes Jahr noch 2450 empf. VK und heute 2750 empf. VK. Also habe ich mal nachgefragt, wie diese seltsame Preisvermehrung zustande gekommen ist, da Lakewood weder vom Dollarkurs noch von irgendwelchen Einfuhrzöllen abhängig ist. Antwort: "Die haben jetzt alle eine neue Decke."
Hab eben mal nachgerechnet...meine J14 Custom hätte 2007 Listenpreis 1.991,- gekostet...2006 war der Listenpreis 1748,-....das sind 13,9 Prozent Preiserhöhung.....mh...trotzdem immer noch ne gute Gitarre fürs Geld....

Warum ne Custom AAAA Decke zur AAA Decke 160,- Aufpreis kostet und ne AA Decke Minderpreis 120,- Euro ist mir bei Deckenholzpreisen von 17,50 jedoch auch ein Rätsel......

und wenn die AAAAdecke 160 Aufpreis im Custom shop kostet, wieso dann 300 Euro beim Nicht-Custom-Modell.....???

Ich kanns nicht nachvollziehen, liebe meine Lakewoods aber trotzdem heiss und innig..... 8)
rwe
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Beitrag von rwe »

"Preiselastizität" heißt das Zauberwort...

Praktisch: WENN ich mir schon für viel Geld DIE EINE tolle Gitarre kaufe, die mich ja die nächsten 7 Leben begleiten soll, dann bin ich eher bereit, auch noch aufwändige Features zu ordern, als wenn ich mir ein 500 EUR-Teil kaufe, von dem ich ausgehe, dass ich es vielleicht in ein paar Jahren wieder ersetzen werde.

Und hier liegt das Problem: Denn das Gefühl, seine eigene "optimale" gefunden zu haben, ist ja durchaus schön und für das Spiel motivierend. Und dafür kann man ja auch noch ein paar Euro ausgeben... (500 EUR auf 20 Jahre Besitz einer Gitarre macht pro Monat etwa 2 EUR - mal ohne Zinsberechnung-, also weniger als 1 Bier / Monat). Und wenn die Lartinson HD14-J200 gefällt, dann kann ich sie eben mit diesem Aufwand für eine AAAA-Decke usw. noch schöner / passender / besser machen....
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 6:08 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

und die Custom shop option kostet jetzt immer 80 Euro pauschale....wenn du ne standard D14 für 1535 euro willst und ein Gigbag anstatt Hiscox Koffer, dann denkt man man spart 110 Euro...pustekuchen, weil das ja ne Custom Option ist, die 80 Euro kostet...also nur 30 Euro gespart....

oder wenn man denkt, ich mach mir ne "Spar-Dreadnaught" mit AA Engelmandecke, dann spart das 70 Euro, aber da Custom immer grundsätzlich 80 Euro kostet, bezahle ich 10 Euro drauf, dass ich ne schlechtere Decke habe... :?: :?: :?:

komische Geschichte das !!!!

oder wenn ich die "kostenlosen Optionen" wie 48 brett oder Fensterkopg will, muss ich trotzdem 80 Euro custom gebühr draufzahlen ??
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Es kommt auch auf die Einkaufskonditionen des Händlers an.

Beispiel: eine Martin D-16 GT inkl. Koffer kostet bei AMI € 780,41 unser EK beträgt € 712,16. Unser Verkaufspreis beträgt bei einer 1,28´er Kalkulation 999,-. Das entspricht einem Rohertrag von € 59,09 oder 7,04% (vor Steuern, Lagerkosten, etc.). Bei einer Kalkulation von 1,32 also 10% beträgt der Rohertrag € 86,71. Der Verkaufspreis liegt dann bei € 1031,-. Da bleibt für den Verkäufer wenig hängen und unsere Konditionen bei AMI sind sehr gut.

Bei einer Taylor 214, die ebenfalls einen Verkaufspreis von € 999.- hat, sieht das anders aus: die 214 kostet uns im EK bei Headliner € 628,75, regulär kostet sie den Händler € 698,75. Das entspricht bei einer Kalkulation von 1,59 einem Rohertrag von 25,09% oder €210,62 addiert man dazu lebenslange Garantie, einen freundlichen und kompetenten Service sowie eine wartungsfreundliche Konstruktion...

Welche Gitarre würdet ihr als Händler lieber verkaufen, die Martin oder die Taylor?

Auf jedem Markt findet ein Wettbewerb statt und auch eine Firma wie Martin muss sich den Regeln des Marktes beugen, oder sie wird verdrängt. Warum sollte ein Händler ein Produkt kaufen, dass als totes Kapital in seinem Laden steht und den Platz für Produkte wegnimmt an denen er mehr verdient, besseren Service für seine Kunden garantieren kann und so weiter.

Wenn wir bei Martin ein defektes Case monieren bekommen iwir vom Vertrieb nur ein müdes lächeln. Wenn iwir beim Vertrieb von Taylor ein Case moniere bekommen wir zuerst einen Rückruf vom zuständigen Mitarbeiter und dann einen von Diane Magagna. Das Ende vom Lied? Martin verlangt, nach wochenlangem Hin und Her, dass der Händler das Case ersetzt. Bei Taylor dauert es unter Umständen einen Monat und länger (die Wartezeit ist abhängig von der nächsten Lieferung aus den USA), aber der Kunde bekommt ein hochwertigeres Case als Entschädigung.
Zuletzt geändert von stringbound am Do Aug 30, 2007 2:16 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

stringbound hat geschrieben:Auf jedem Markt findet ein Wettbewerb statt und auch eine Firma wie Martin muss sich den Regeln des Marktes beugen, oder sie wird verdrängt...
Du magst ja teilweise recht haben, hast jetzt aber das
Marketing völlig außer acht gelassen.

Martin hat einen lange und gut eingeführten Namen, die Marke
ist "Legende" und ich denke, ähnlich wie bei Gibson wird Martin
immer seine Käufer finden.

jm2c und viele Grüße, Nik
stringbound
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Ja sicher,

Beitrag von stringbound »

aber die "Martin Ecken" in unseren Standorten schrumpfen und viele Modelle bestellen wir nur noch auf Kundenwunsch und gegen Anzahlung.

Im Grunde genommen lohnt es sich nicht über Taylor oder Martin zu philosophieren, wenn man deren Verkaufszahlen, Margen und Umsätze in Relation zu denen von Takamine, Blueridge, Ibanez, Yamaha, Furch, etc betrachtet und selbst diese werden obsolet verglichen mit den Zahlen der "Hausmarke".

Nik = Noten in Kreuzberg? (Kann kaum sein, von wegen Standort BW, aber man kann ja nie wissen...)

Gruß, Joe
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spijk
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Beitrag von spijk »

stringbound:
viele Modelle bestellen wir
Wer ist "wir"? Oder habe ich was überlesen?
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Lightnin' Hopkins
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Mit "Wir" sind die Standorte (sprich Läden)der Firma für die ich arbeite gemeint.
tbrenner
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Kalkulationsdetails ..

Beitrag von tbrenner »

Hi stringbound,

erstmal auch von mir welcome !!

Ich bewundere Deine Offenherzigkeit in Sachen Betriebsinterna +
gehe mal davon aus, daß Eure Firmenleitung nicht zufällig in diesem
Forum rumschnuppert ..... :wink:

tbrenner
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spijk
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Beitrag von spijk »

Wer ist "wir"? Oder habe ich was überlesen?
Mit "Wir" sind die Standorte (sprich Läden)der Firma für die ich arbeite gemeint.
Mist! Er hat sich nicht verplappert! Na ja, man kann's ja mal versuchen.:mrgreen:

Willkommen und thanx für die Infos! :D
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Beitrag von stringbound »

Das was ich mitgeteilt habe ist kein großes Geheimnis. Es betrifft nur zwei Gitarrenmodelle aus einem Sortiment von zig-tausenden und dient als Beispiel und zur Veranschaulichung der kaufmännischen Sicht.

Was die Hersteller und ihre Politik betrifft spreche ich ebenfalls keine Geheimnisse aus. Der Inhalt der Beiträge kann in dieser oder ähnlicher Form überall im Internet nachgelesen werden, wo es um die Erfahrungen von Kunden und Händlern mit Herstellern geht, wenn ein Schadensfall eingetreten ist.

Auch die angegebenen Gewährleistungen sind kein Geheimnis. Man kann sie den Seiten der Hersteller entnehmen. Ich habe lediglich die Politik der Firma Martin aus einer weniger bekannten Perspektive beleuchtet.

Deswegen würde ich dennoch eine Martin kaufen, wenn ich eine finde, deren Hals mir egfällt. Eine Taylor kann eine Martin ebensowenig ersetzen, wie eine Martin eine Taylor ersetzen kann.

Ausserdem ist das hier doch ein "kleiner" Kreis von Gitarrenenthusiasten, oder muss ich befürchten, dass jemand petzt?
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