Griffbrett - eine gitarrenbautechnische Frage
Moderator: RB
Griffbrett - eine gitarrenbautechnische Frage
moin moin,
mal ne frage an euch als gitarrenbauer oder hobby-gitarrenbauer.
bei den jazz-gitarren sieht man des öfteren das die griffbretter in den höchsten lagen nicht mehr auf der decke aufliegen. dies hat angeblich den klanglichen vorteil das die decke mehr/besser schwingen kann.
warum macht man das dann nicht bei steelstrings oder klassikgitarren?
mal ne frage an euch als gitarrenbauer oder hobby-gitarrenbauer.
bei den jazz-gitarren sieht man des öfteren das die griffbretter in den höchsten lagen nicht mehr auf der decke aufliegen. dies hat angeblich den klanglichen vorteil das die decke mehr/besser schwingen kann.
warum macht man das dann nicht bei steelstrings oder klassikgitarren?
chrisb
... weil bei flachen Decken das Griffbrett direkt auf der Decke liegt und der Steg flacher ist.
Ich meine, bei einer Nylonsaitengitarre mal eine entsprechende Umarbeitung einer Decke gesehen zu haben, bei der das Griffbrett etwas Freiheit hatte. Außerdem gab es Instrumente, bei denen die Bünde in den hohen Lagen direkt in die Decke eingesetzt sind. Da wird die Decke zwar noch durch die Bünde, aber nicht mehr durch das aufgeleimte Griffbrett behindert.
Ich meine, bei einer Nylonsaitengitarre mal eine entsprechende Umarbeitung einer Decke gesehen zu haben, bei der das Griffbrett etwas Freiheit hatte. Außerdem gab es Instrumente, bei denen die Bünde in den hohen Lagen direkt in die Decke eingesetzt sind. Da wird die Decke zwar noch durch die Bünde, aber nicht mehr durch das aufgeleimte Griffbrett behindert.
versteh ich nicht. was sind bitte flache decken?. weil bei flachen Decken das Griffbrett direkt auf der Decke liegt und der Steg flacher ist.
kann man nicht bei jedem griffbrett in einem gewissen bereich (vielleicht ab 17. bund?) über der decke 1 mm zwischenraum lassen? selbst bei einer steel oder klassik müsste das doch möglich sein, da die griffbrettstärke schätzungsweise 4 mm beträgt.
oder erfüllt die verbindung decke--griffbrett statische zwecke?
chrisb
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Ich glaube, daß das auch traditionelle Wurzeln hat. Die Zupfinstrumente der Gitarrenfamilie und auch die Lauten hatten ein Griffbrett, das bündig mit der Decke abschloß. Manchmal waren hinter dem Ende des Griffbretts auf der Decke noch Bünde eingelassen. Später kam das aufgesetzte Griffbrett, immer noch unmittelbar auf Hals und Decke geklebt.
Demgegenüber entwickelten sich die Instrumente der Violinenfamilie anders: Die Decken und Böden sind gewölbt aus einem vollen Brett herausgearbeitet, der Halswinkel ist so gestaltet, daß die Saiten stärker von der Deckenebene fortstreben und die Fortsetzung des Griffbrettes über dem Korpus ist freischwebend. Die Saiten sind an der Zarge verankert und laufen über eine Brücke, die den höchsten Punkt des Saitenverlaufs über der Decke repräsentiert.
Jetzt kommt irgend so ein Kerl namens Gibson auf die Idee, daß man eine Gitarre bauen könnte, die den Konstruktionsgrundsätzen der Instrumente aus der Violinenfamilie folgt: Gewölbte Decke und Boden, f-förmige Schallöcher, Brücke und ein freischwebendes Griffbrett.
Inzwischen gibt es auch Leute (und die gab es auch schon vorher), die versucht haben, ansonsten konventionelle Gitarren mit freischwebenden Griffbrettern zu bauen. Ob das klanglich merkliche Vorteile bringt, vermag ich mangels Erfahrung nicht zu sagen.
Demgegenüber entwickelten sich die Instrumente der Violinenfamilie anders: Die Decken und Böden sind gewölbt aus einem vollen Brett herausgearbeitet, der Halswinkel ist so gestaltet, daß die Saiten stärker von der Deckenebene fortstreben und die Fortsetzung des Griffbrettes über dem Korpus ist freischwebend. Die Saiten sind an der Zarge verankert und laufen über eine Brücke, die den höchsten Punkt des Saitenverlaufs über der Decke repräsentiert.
Jetzt kommt irgend so ein Kerl namens Gibson auf die Idee, daß man eine Gitarre bauen könnte, die den Konstruktionsgrundsätzen der Instrumente aus der Violinenfamilie folgt: Gewölbte Decke und Boden, f-förmige Schallöcher, Brücke und ein freischwebendes Griffbrett.
Inzwischen gibt es auch Leute (und die gab es auch schon vorher), die versucht haben, ansonsten konventionelle Gitarren mit freischwebenden Griffbrettern zu bauen. Ob das klanglich merkliche Vorteile bringt, vermag ich mangels Erfahrung nicht zu sagen.
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Re: Griffbrett - eine gitarrenbautechnische Frage
Macht man doch!chrisb hat geschrieben:... warum macht man das dann nicht bei steelstrings oder klassikgitarren?
Beispielsweise, wenn manN 'ne alte Höfner Gitarre mit verstellbarem Hals etwas tuned.
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Schau dir mal eine Archtop-Gitarre von der Seite an und dann eine Western, da siehst du dann an den Winkeln, dass dies nicht nur möglich, sondern auch angesagt ist. Und ein Abstand von einem mm ist nicht viel, man muss dabei ja noch bedenken, dass die Decke schwingt und sich alles im Laufe der Zeit ein wenig verziehen kann, wenn es nicht irgendwo verspannt ist (wie eine Decke bei der Western durch die Beleistung oder bei einer Archtop durch die Wölbung). Und bei nur einem mm könnte es irgendwann klappern.chrisb hat geschrieben:versteh ich nicht. was sind bitte flache decken?. weil bei flachen Decken das Griffbrett direkt auf der Decke liegt und der Steg flacher ist.
kann man nicht bei jedem griffbrett in einem gewissen bereich (vielleicht ab 17. bund?) über der decke 1 mm zwischenraum lassen? selbst bei einer steel oder klassik müsste das doch möglich sein, da die griffbrettstärke schätzungsweise 4 mm beträgt.
oder erfüllt die verbindung decke--griffbrett statische zwecke?
Stefan
Wer sagt, dass es das nicht gibt?
Schau 'mal hier.
Kürzlich habe ich auch von einem high-end Gitarrenbauer gelesen, der ebenfalls solche cantilever necks baut. Mir fällt nur gerade der Name nicht mehr ein.
Schau 'mal hier.
Kürzlich habe ich auch von einem high-end Gitarrenbauer gelesen, der ebenfalls solche cantilever necks baut. Mir fällt nur gerade der Name nicht mehr ein.
Gruß
Jürgen
Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
Jürgen
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- H-bone
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Ich denke nicht dass es für die Flattop-Steelstring ewas bringt, die Deckenpartie im Oberbug ist sowieso nicht der schwingende Deckenteil. Auf jeden Fall nimmt man der Gitarre durch die Griffbrettentkopplung 'ne Menge Sustain weg.chrisb hat geschrieben:...jetzt ist die frage ob´s was bringt und wenn ja warum das dann so wenige machen?
War und ist eine Glaubensfrage, wird auch immer wieder mal versucht, erst letztens der Jürgen Volkert mit seiner "Strongbow"
Gruss, Martin
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Recht hast du, Jürgen, und die sind nicht die einzigen, da gibt es so einen Amerikaner, der baut noch extremer, war dieses Jahr in der Akustik-Gitarre. Hier sieht man, dass es nicht nur das Griffbrett ist, sondern der ganze obere Halsteil, und zwar keilförmig. Aber das sind alles neuere Designs und nicht die üblichen Westerngitarren mit fast paralleler Saitenführung zur Decke. Meine Erklärungen bezogen sich natürlich auf den Standard.Jürgen hat geschrieben:Wer sagt, dass es das nicht gibt?
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Kürzlich habe ich auch von einem high-end Gitarrenbauer gelesen, der ebenfalls solche cantilever necks baut. Mir fällt nur gerade der Name nicht mehr ein.
Aber mal ne Frage: hat jemand sowas mal gespielt? Insbesondere ds Spielgefühl würde mich interessieren.
Stefan
?Admin hat geschrieben:Klasse, diese Akkordfolge enthält also alle Lieder.
Gruß
Jürgen
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Jürgen
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