gruhf hat geschrieben: ↑Do Jun 22, 2023 9:50 am
Diese Darstellung ist meiner Meinung nach sehr aus dem Zusammenhang gerissen: Es war nie das erklärte Ziel der Studie, zu beweisen, dass man sechs Gitarren mit unterschiedlichen Hölzern für Böden/Zargen bauen kann, die dann alle gleich klingen.
Es geht bei der Studie um den Einfluss der Hölzer für Böden/Zargen auf den "Klang" (wie man den auch immer definiert). Um die Zahl der klangbeeinflussenden Parameter zu minimieren, wurden die sechs Gitarren alle parallel gebaut. Das ist nur folgerichtig, um die Ausgangsfrage der Studie zu beantworten.
Diesen Zusammenhang hat die Studie selbst hergestellt und als vorteilhaft für die Ausssagekraft der Ergebnisse benannt. Ich hatte oben angemerkt, dass ich dem Gedankengang und dem Layout der Studie folgen kann. Aber jede Studie hat ihre Limits, und dafür muss ich gar nichts aus dem Zusammenhang reißen. Der Gitarrenbauer hat jedes Holz nach seinen Erfahrungen verbaut, das eine dicker, das andere dünner, und am Ende klingen sie alle gleich. Und
genau das war das Ziel der Studie:
"For the reasons discussed above, the back and side plates of the six guitars differed not only for the wood species used but also in their detailed thickness distribution. It is important to emphasize that this is a strength, not a weakness, of the study."
...
"The aim is to ask whether other woods can be used as a satisfactory substitute for Brazilian rosewood and other traditional choices, by experienced luthiers who make the best use of each alternative wood." (Zitat)
Roger Bucknall hat also alle Hölzer so gut er es kann verarbeitet, und am Ende klingen alle Gitarren gleich. Und es geht hier nicht um "besser" oder "schlechter", die Gitarren klingen einfach gleich. Es muss nicht Brazilian Rosewood sein, jedes andere Holz geht auch, weil kein Unterschied auszumachen ist.
Man könnte fragen,
a. Roger Bucknall konnte es nicht anders
b. Roger Bucknall wollte es nicht anders oder
c. es geht nicht anders
und wenn es das Ziel war zu beweisen, dass Alternativen für Brazilian möglich sind (und dann
müssen die Gitarren gleich klingen), dann tendiere ich zu b.