Handlungsbedarf?

[Gitarrenmacher]

Schwindet Ebenholz?

Und ob!

Hier mal ein typisches Beispiel:

Das ist ein Schadensbild welches auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist.
Das Ebenholz schwindet und weitet deutlich weniger als das Fichten / Zedernholz, das ist der erste Stress für den Bereich neben dem Griffbrett. Dann schiebt der Saitenzug die Griffbrettzunge in Richtung Schallloch. Der zweite Stress. Dann drückt die Griffbrettzunge durch das Kippmoment des Saitenzuges auf die Decke. Der dritte Strassfaktor.
Wenn dann der Bereich unter der Decke zu schwach ist, passiert der Schaden.
Aus diesem Grund habe ich auch alle Anfragen zur Entfernung des Popsicklebraces zur angeblichen Klangverbesserung abgelehnt. Dieser völlig überflüssige Eingriff schwächt die Statik der Gitarre.

Solche "Schadensbilder" wie bei Dominiks Gitarre können durch schlecht geputzte Leimflächen, zu trockne Lagerung, eine verzogene Brücke oder eine schlechte Verleimung entstehen..

[jab]

Aus diesem Grund habe ich auch alle Anfragen zur Entfernung des Popsicklebraces zur angeblichen Klangverbesserung abgelehnt. Dieser völlig überflüssige Eingriff schwächt die Statik der Gitarre.

Das ist auch ein, äähmm, sehr, äähm, seltsamer Gedanke, dass sich der Klang durch die Entfernung eines Futters in diesem Bereich signifikant (=merklich) ändert, von "verbessert" ganz zu schweigen.

Aber gut, es gibt auch Leute, die den Mondkalender zum Haareschneiden und Rasenmähen heranziehen. -achselzuck-

Beste Grüße,

Jab

[jab]

Das gleiche Phänomen habe ich an meiner ceo5 ebenfalls. Das lasse ich aber machen. Martin belässt einen Streifen von ein paar Millimetern unter den Brücken mit Lack, warum auch immer.

Das hat meiner Meinung nach ausschließlich Produktionsgründe.

Bei Lakewood wurde jeder Gitarre ein Steg zugeteilt und diese Fläche genau abgeklebt und die Seriennummer auf dem Steg vermerkt. Nach dem Lackieren wurde die Abklebung entfernt und der genau passende Steg aufgeleimt.
Das ist aufwendig, wenn man viele Gitarren raushaut: man muss jeden einzelnen Steg auf jede Gitarre einzeln aufpassen und genau umschneiden und ihn dann lagern, bis die Gitarre fertig lackiert ist. Dabei kann es zu vielen Fehlern kommen.
Da ist es sehr viel einfacher, den Bereich eher großzügig kleiner zu gestalten und dann irgendeinen Steg aus dem Regal aufzuleimen. Der frische Lack wird sich schon plattdrücken lassen oder so...

(Siehe den Bericht über die Breedlove)

Beste Grüße,
Jab

[RB]

Das klingt plausibel.

[Gitarrenmacher]

Das gleiche Phänomen habe ich an meiner ceo5 ebenfalls. Das lasse ich aber machen. Martin belässt einen Streifen von ein paar Millimetern unter den Brücken mit Lack, warum auch immer.

Ich habe heute eine Steg-Leimfläche bei einer demnächst fertigen D-S geputzt, und dabei mal auf die Uhr gesehen.
Brücke positionieren, umschneiden, Lackrand entfernen. Das hat 40 Minuten gedauert.
Ein sehr geübter Martin&Co. Mitarbeitender schafft das wohl in der Hälfte der Zeit. Mehrkosten!
Dann besteht natürlich die Gefahr, dass etwas mit dem Lackrand passiert und nachgebessert werden muss. Mehrkosten!
Bei dem Massenoutput von CFM ist das ein echter Kalkulationsfaktor.

[RB]

Leuchtet ein. Diese Schlickefânger.