Und was haltet Ihr davon (GIBSON L-00, 1937er Nachbau)

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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King_Bee
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Und was haltet Ihr davon (GIBSON L-00, 1937er Nachbau)

Beitrag von King_Bee »

Hallo,

nur mal so zum Abendessen:
http://www.musik-schmidt.de/osc-schmidt ... 22928.html

8)

Gruß,
King Bee
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ist doch ein Schnäppchen !! :shock:

Ich hatte mal das Vergnügen eine 1929er Nick Lucas mit einer 2004er Nick Lucas Reissue zu vergleichen... während die originale ein echter Traum war, war die Reissue bezüglich Klang und Verarbeitung zum davonlaufen... manche China-Manufaktur wäre wahrscheinlich vor Scham versunken... :roll:

Ick wees nich, ick wees nich....
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

1 Stück sofort lieferbar!
Hallo, ich bin gleich los - unterwegs fiel mir ein, dass mein (unser) Konto
doch nicht gleich das neue Auto und die Gitarre verkraften könnte.
Na gut, dann eben Ratenzahlung (150 mal wieviel ist 6000 ?).
Ähm, mirisschlecht...
V.H.
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Wurde die nicht gerade in der letzten AG besprochen? Bei dieser "Preisgestaltung" kann man sich eigentlich jeden Kommentar sparen...

Gruß, Oli
PuMi

Beitrag von PuMi »

Hey Hey! Immerhin:
Includes original GIBSON Case!!!
:) Also doch nen Schnäppchen!
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Die würde ich mir lieber woanders billig nachbauen lassen :wink: :D :D
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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Admin
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Beitrag von Admin »

Ich verstehe das nicht. Und da wird immer gesagt CF Martin wäre so teuer. Für däm Geld würde ich aber doch eher zur Santa Cruz Dreadnought greifen und vom Rest essen gehen. Mehrmals.
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin moin,

ja die wurde in der ag getestet.
und ich fand diesen test eine echte frechheit.
ich habe die gitarre kurz davor bei btm in nürnberg testen "dürfen".

im artikel wird sinngemäß was davon erzählt das die gitarre "anders" klingt und dementsprechend wird dann im laufe des artikels "anders" als hammermäßig spitze umdefiniert :twisted:

ich hab die zeitung dann weggelegt und mir gedacht "warum kann ich nicht auch aus -------- gold mach?".

aber es soll ja anscheinend leute geben die genug geld haben und auf einen dumpfen dunklen klang stehen.

tut mir leid, ich war echt mal ein gibson freund aber eine epiphone L00 die ich beim thomann gespielt habe, hat mir wesentlich besser gefallen. und die gibts für 300 euronen.
chrisb
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Ganz nette Laubsägearbeit :roll:

Wenn ich mich recht entsinne, hatte (u.a.) Meister Furch sich im Bau seiner Gitarren an CFMartin orientiert. Takamine ehemals auch. Aber preislich waren sie mit ihren Clonen immer in der Nähe des Teppichs geblieben. Und als besonderes Gimmick durfte der neue Besitzer seine Gitarre dann selber "agen".

Nun ja, ich habe allerdings auch schon einmal eine neue Fender Tele / "vintage" und geaged in der Hand gehabt, die m.M. unverschämt teuer war. Nur, weil da einer mit einem Werkzeug herumgpopelt hat und mit McDonald-Fingern das Baby von allen S(a)eiten betatscht hat, sollte sie etwa 3000(!) Euro mehr kosten, als eine technisch gleiche von der Stange.

Daraus ist unschwer zu erkennen, dass nicht nur die genannte Firma sich in Preisverwirrungen verliert.

Ich kaufe sie jedenfalls nicht.

der olle
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
_______________________________________________
tbrenner
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Gibson ...

Beitrag von tbrenner »

Hi zusammen,

vielleicht ist es ja bei diesen Gitarren auch so, wie bei unserer "guten
deutschen Milch"; die uns angeblich jetzt die Chinesen wegtrinken und dadurch
die Preise in die höhe treiben???
(Zu dem Thema habe ich jetzt in einer Randnotiz im Wirtschaftsteil gelesen,
daß doch immerhin sage und schreibe 0,1 % der dt. Milchproduktion nach
China + Japan gehen ...)

Ich will meine schon früher geäußerte Meinung hier nur soweit nochmal wiederholen, als daß wir "Verbraucher" es in der Hand haben, ob die Strategen bei Gibson etc. mit dieser Bauernfängerei Erfolg haben.

Ich bin überzeugt, daß man bei den div. hiesigen Gitarrenbauern für
weniger als 50% des Preises ein weit besseres Instrument bekommt!

Womit ich in keiner Weise in Abrede stellen will, daß insbes. Gibson
der Gitarrenwelt einige epochale Erzeugnisse beschert hat (wenn ich da
nur an die Kollektion z.B. von Willie Salomon denke !!!) - aber momentan
treiben sie´s -v.a. angesicht des $/€-Kurses wirklich auf die Spitze!

Grüßle,

tbrenner :wink:
micha
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Beitrag von micha »

chrisb hat geschrieben: im artikel wird sinngemäß was davon erzählt das die gitarre "anders" klingt und dementsprechend wird dann im laufe des artikels "anders" als hammermäßig spitze umdefiniert :twisted:
Diese alten L-00s klingen wirklich "anders" als heutige Gitarren. Ich hatte übrigens das Vergnügen, eine 37er L-00 mein Eigen zu nennen. Es wurde mir dann für die Gitarre ein Angebot gemacht, dem ich nicht widerstehen konnte...Ab einer bestimmten Summe bin auch ich käuflich...:oops:

Wo liegen die Hauptunterschiede (speziell der Gibsons der 30er Jahre) im Vergleich mit den heute gebauten Gitarren ?

1) Einsatzbereich: Stilistiken, die heute unter dem Begriff "Fingerstyle" zusammengefasst werden, gabs vor 70 Jahren nicht. Stahlsaitengitarren waren kein Solisteinstrumente wie heutzutage, sondern dienten zuallererst als Rhythmusinstrument. Dass unter den alten Bluesleuten Jungs dabei waren, die durchaus "fingerstylerische" Qualitäten allererste Güte hatte (Lonnie Johnson, Willie Brown etc.), steht ausser Zweifel, aber auch diese Leute sahen eine Gitarre eher als Begleitinstrument an.
Damit eine Gitarre ohne elektronischen Support im damaligen "Bandkontexten", sowohl im Livebetrieb wie unter den sehr primitiven Aufnahmebedingungen der damaligen Zeit, überhaupt zu hören war (bitte beachten: wir sprechen hier von einer Zeit, in der es keine Pickups, AER-Amps, PAs und anderes elektonisches Gedöns gab) musste sie soundmässig (oder besser frequenztechnisch) bestimmte Bereiche stärker abdecken, als das heute gewünscht ist.
Die Bereiche waren vor allen Dingen die Mitten. Um rhythmisch richtig und hörbar "schieben" zu können, braucht man Dampf im Mittenbereich. Fein ziselierte Höhen, flirrende Obertöne und ähnliches bringen da garnix, ja sind sogar kontraproduktiv. Bei zu starken Bässen siehts ähnlich aus.

2) Bauweise: die L-00s waren extrem leicht gebaut. Meine L-00 war die leichteste Gitarre, die ich jemals in den Fingern hatte. Dünner kann man eine Decke (natürlich Adirondack) wohl kaum noch machen. Die bauten die Teile nicht für die Ewigkeit, wenn mal eine kaputtging, dann bekam der Kunde halt eine neue (Preis lag Mitte der 30er Jahre bei ca. 30 $, also im Vergleich zu Martingitarren fast schon ein Schnäppchen). Diese Bauweise machte die Teile richtig laut und "resonant" bei einer unglaublichen Ausgewogenheit. Strumming, Picking: alles kommt glasklar, aber immer mit einer für heutige Verhältnisse sehr ausgeprägten Mittenbetonung. Aber für Blues, Ragtime, Jazziges gibts wohl kaum was besseres.

Zum Preis für diese "neuen" L-00s: total durchgeknallt. Eine gute Originale bekommt man für ca. 3500 € (z.B. bei Antique Acoustics in Tübingen). Wobei dieser Preis in Hinblick auf Bespielbarkeit und Sound-/Materialqualität ganz abgesehen von der Seltenheit völlig gerechtfertigt ist. Aber nochmal: ein Vergleich dieser alten Gitarren mit heute gebauten geht völlig daneben, da die Soundvorstellungen im Jahre 2007 ganz andere sind als die, die die Leute vor 70 Jahren hatten. Die Gitarren wurden gebaut, um den Markt der 30er Jahre zu bedienen und nicht in Hinblick auf mögliche Vorlieben der Leute im 21. Jahrhundert.
Guitar Romeo Whisky
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Beitrag von Guitar Romeo Whisky »

Ich schliesse mich der Meinung meines Vorredners (Micha) an!
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King_Bee
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Beitrag von King_Bee »

Vielen Dank an micha für die wirklich sehr ausführlichen Erläuterungen!!
Das bringt schon enorm viel Licht ins dunkle Schallloch.

Gruß,
King Bee
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

tja, geschmackssache, wie immer. wer diesen sound mag ok.

ich fahre eine "alte" bmw r75r von 1972, aber nicht weil sie sich gut, leicht und sicher fahren lässt................
damals 1972 war das sicher eines der besten motorräder.

daher würde mich interessieren wieviele musiker die die gibson the legend L-00 kaufen, sagen können:
"ich spiele die gibson the legend L-00 weil sie hammergeil klingt" :?:

es ist schön wenn jemand in dieser gitarre klanglich sein trauminstrument findet, sorry aber ich bezweifel halt das das viele sein werden.
chrisb
tbrenner
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absolutely o.T. - Gummikuh ...

Beitrag von tbrenner »

@chrisb:
herrlich so ne alte, bockige Gummikuh - ich habe ne 800er von 1978 -
wirklich ein "altherrenmotorrad", aber sie gehört halt irgendwie zur Familie ...

Grüßle,
tbrenner :wink:
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