Ahornhals

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Gerrit
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Ahornhals

Beitrag von Gerrit »

Es gab kürzlich eine Diskussion über Hölzer...
Mich interessiert wie es nun wirklich mit Ahorn für Hälse von Akustikgitarren aussieht.
Wie gross ist der Einfluss auf den Klang einer z.B. aus Palisander gebauten Gitarre, wenn man einen Ahorn- statt Mahagonihals einsetzt? Und in welche Richtung geht das dann klanglich?
Es wurde ja auch noch das Gewicht als Gegenargument gebracht..Was ist da dran?


Gruessli, Gerrit
stringbender
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Beitrag von stringbender »

Vergiss es. Das geht in die dumpfe Richtung. Wie wenn Du die Höhen am EQ ausschaltest. Es klingt einfach seltsam. Der Effekt ist beim Hals genau das Gegenteil als beim Korpus.

So gut Ahorn als Korpusholz ist, als Halsmaterial, never!


Gruß
Armin
Armin Dreier Gitarrenbau
Römerstr.9
73614 Schorndorf
07181/44486
www.dreier-gitarren.de
Gast

Beitrag von Gast »

stringbender hat geschrieben:Vergiss es. Das geht in die dumpfe Richtung...
So gut Ahorn als Korpusholz ist, als Halsmaterial, never!
Sorry Armin, das verstehe ich nicht. Ich gebe zu, dass ich leider noch keinen Ahornhals auf einer Akustikgitarre gespielt habe - aber etwas anderes als einteilge Ahornhälse kommt für mich auf Statocastern nicht in Frage, um den ultimativen knackig-crispen Strat-Sound zu bekommen. Warum sollte das Verhalten bei Akustikgitarren also so anders sein? Als einziger Grund fiele mir ein, dass sich Ahorn vielleicht nicht gut mit einem bei Akustikgitarren üblichen Ebenholzgriffbrett verträgt - und bei einer solchen Kombination vielleicht Frequenzen verloren gehen? Aber ein einteiliger Ahornhals, d.h. wie bei einer Statocaster nur lackiert ohne Hartholzgriffbreitt, sollte doch eigentlich in Verbindung mit einem Ahornkorpus ein wunderbar einheitlich schwingendes Gebilde mit knackigem Glockensound ergeben? Hat schon einmal ein Akustikgitarrenbauer einen einteiligen Ahornhals ohne Extra-Griffbrett eingesetzt? So eine "Akustik-Strat" rein aus Ahorn (außer einer warm klingenden Fichte für die Decke) wäre mein Traum (zumindest optisch, der Sound scheint ja leider bisher unerforscht zu sein). Vielleicht kann man zur Probe einmal einen Strat-Ahornhals mit einem Akustikkorpus kombinieren?
Lucie
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Beitrag von Lucie »

stringbender hat geschrieben:
So gut Ahorn als Korpusholz ist, als Halsmaterial, never!
Hallo Männer,

eigentlich frage ich mich bei all diesen holzigen Diskussionen ja längst,
ob Ihr eigentlich überhaupt nix sinnvolleres zu tun habt, ... :?

... andererseits - ... warum sind eigentlich so viele STRAT-Virtuosen von Ahornhals und-griffbrett überzeugt? Nur wegen der Optik?

:wink: Ratlos
Eure Lucie
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

die gibson sj200 hat nen 3-teiligen hals
ahorn - palisander - ahorn
chrisb
Gast

Beitrag von Gast »

Lucie hat geschrieben:warum sind eigentlich so viele STRAT-Virtuosen von Ahornhals und-griffbrett überzeugt? Nur wegen der Optik?
Der geschraubte Ahornhals ist eine Voraussetzung für den charakteristischen "Glockenklang" einer klaren bis mäßig übersteuerten Stratocaster. Bei starker Übersteuerung trägt ein Ahornhals (meiner Meinung nach) zur "Bissigkeit" bei. Wer dagegen den berühmten "amtlichen" Brettsound sucht, greift zur Les Paul mit geleimten Hals und Korpus aus Edelholz. Zwischen diesen beiden Extremen (heller, drahtiger Sound einer Ahornhals-Strat mit SingleCoil-Pickups - dunkler, fetter Sound einer Edelholz-LesPaul mit Humbuckern) dürfte der gesamte Rock-Kosmos liegen.
Gast

Beitrag von Gast »

Nicht ganz - beide zusammen ergeben den
Rock-Kosmos.

"Rock-Kosmos" - sehr nettes Wort.

Grüße, Nik
Gast

Beitrag von Gast »

Kingfrog hat geschrieben:"Rock-Kosmos" - sehr nettes Wort.
Wo wir beim Thema sind:
Der Brüller dazu ist dieser "Test" des Videospiels "Guitar Hero 3: Legends of Rock": :shock: :) :D
http://www.gamestar.de/videoplayer/popu ... 7&id=video
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Lucie hat geschrieben:eigentlich frage ich mich bei all diesen holzigen Diskussionen ja längst, ob Ihr eigentlich überhaupt nix sinnvolleres zu tun habt, ... :?
Moin Lucie,

man sagt der Weiblichkeit ja gerne nach, das Sie auch aussprechen was sie denken :wink: - aber gedacht habe ich´s mir bei einigen dieser mehr oder weniger sinnlosen "Haarspalter-Threads" auch schon öfter :roll:
--- ab hier beginnt die Signatur ---

Grüße vom Wolf


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mass
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Beitrag von mass »

semiakustik od. "Arschtopf" ohne Ahornhals?never!
:mrgreen:

gruß mass
Gast

Beitrag von Gast »

Wolf hat geschrieben: man sagt der Weiblichkeit ja gerne nach, das Sie auch aussprechen was sie denken :wink: - aber gedacht habe ich´s mir bei einigen dieser mehr oder weniger sinnlosen "Haarspalter-Threads" auch schon öfter
Wer nie die Nacht mit einem schwanengleichen Strat-Ahornhals verbracht hat, weiß nicht, was er alles verpasst hat. Ich liebe diese Optik und den Klang jedenfalls - und so kommt für mich bei einer Strat nur blond in Frage.
Gast

Beitrag von Gast »

Kai hat geschrieben:Wer nie die Nacht mit einem schwanengleichen Strat-Ahornhals verbracht hat, weiß nicht, was er alles verpasst hat. Ich liebe diese Optik und den Klang jedenfalls - und so kommt für mich bei einer Strat nur blond in Frage.
Wohl gesprochen!

Bei mir ists die "Tele"

Viele Grüße, Nik
Janpeter
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Ahorn-Hals

Beitrag von Janpeter »

High, friends of guitars;

mich erstaunt wirklich die fehlende Kenntnis, dass beispielsweise die 6 und 12-saitigen Guilds JF 30 und JF 65 einen Ahorn-Korpus und -Hals haben; da der Klang immer auch eine momentative Geschmackssache ist. Mich begeistern jedenfalls beide Modelle; die JF-30-12 habe ich ja selbst. Sicherlich klingt meine GF 50, indischer Palisander Korpus und -Hals auch sehr ausgewogen, kräftig und mit guter Dynamik.

Letztes JAhr gab es eine recht erhellende Tour von zwölf oder vierzehn LArrivee Gitarren aus verschiedenen Hölzern; da hatte man mal die Gelegenheit, genauer hin zu hören. Ich hatte das Glück, sie in einer sehr ruhigen Stunde bei Music-World in Brilon zu hören. Mein eigener Eindruck war, dass sich meine bisherige Holzauswahl mit Fichten-Decke und Palisander-Boden und Zargen nach meinem Geschmack im Vergleich recht gut anhört.

Viel Spaß beim Hören der verschiedenen Holz-Kombinationen. -
Euer Jan-Peter
Lowden L 32 P
Guild JF 30-12
Guild GF 50 NT
Guild JF 65
Contax S 2
Distagon CF 30 mm
rwe
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Registriert: Mi Mai 30, 2007 6:04 pm

Re: Ahorn-Hals

Beitrag von rwe »

[quote="Janpeter"]High, friends of guitars;

mich erstaunt wirklich die fehlende Kenntnis, dass beispielsweise die 6 und 12-saitigen Guilds JF 30 und JF 65 einen Ahorn-Korpus und -Hals haben; <...> [/quote]

... und auch alte Ibanez Concords aus den 70ern, ich weiß allerdings nicht, ob die Hälse einteilig waren. Der Klang von denen war jedenfalls nicht so berauschend, anders als die Optik. (Guild spielt da in einer anderen Liga, klar.)
Gerrit
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Registriert: So Jan 29, 2006 1:45 pm

Beitrag von Gerrit »

Hhhmmm....
Also, ich kenne einen Gitarrenbauer der baut Ahorn- und Kirschhälse in Akustikgitarren. Er meint, dass ein Ahornhals etwas mittenbetonter wäre und für einen klareren, glockigen Klang sorgt....

Da ich das sonst noch nicht gehört hatte und auch keine Erfahrung habe, wie ein Ahornhals an einer Palisandergitarre klingt, hoffe ich hier auf Erfahrungswerte anderer Forumsmitglieder.

Die Tatsache das eben z.B. besagte Fender-Modelle knackig-klar klingen, wie hier mehrfach ausgeführt, lässt mich denken, dass es bei akustischen doch ähnlich sein könnte/müsste.....

@Armin
Hast du so etwas schon einmal versucht an einem Palisanderkorpus? Du baust doch auch jazzige Gitarren. Haben die nicht meistens Ahornhälse?


Gruessli, Gerrit

P.S. Bei Lakewood gibt es Ahornhals für 220,- Euro Aufpreis. Warum, wenn der nichts taugt?
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