Kleiner Trick beim Saiten aufziehen

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Bob
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Kleiner Trick beim Saiten aufziehen

Beitrag von Bob »

Neulich bei der Session hat mir jemand einen Trick gezeigt, den fand ich so genial und trotzdem simpel, dass ich kurz berichten möchte (auch auf die Gefahr hin, dass es für den einen oder anderen ein alter Hut ist). Also: Neue Saite am Steg befestigen (in diesem Falle war es ein Fädelsteg), dann die Saite stramm zur Kopfplatte ziehen, mehrfach um die Achse der Mechanik wickeln und erst danach durchs Löchli stecken und hochstimmen. Da braucht man dann gar nicht mehr viel kurbeln, schon stimmt die Saite. Banal und doch genial, warum bin ich da in den letzten 30 Jahren nicht selbst drauf gekommen?

Schönen Abend noch,
Bob
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schakal.
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Beitrag von schakal. »

Hi,

vielleicht weil die herkömmliche Art auch einen Grund hat das sie verwendet wird?
richy
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Beitrag von richy »

vielleicht weil die herkömmliche Art auch einen Grund hat das sie verwendet wird
Ähm.. wie funktioniert die herkömmliche Art?
Ich kenne nur die Methode die Bob beschrieben hat: Saite 1-2 mal stramm um die Mechanik wickeln dann durchs Loch stecken und festziehen. Wusste nicht dass es noch andere Methoden gibt.
rancid
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Beitrag von rancid »

Ähm.. wie funktioniert die herkömmliche Art?
Saite erst durch's Loch und dann kurbeln - natürlich mit etwas "Luft", damit sich noch ein paar Windungen bilden können.

Das ist viellcht nicht die schnellste Art, aber zumindest die schonendere für die Saite, da sie sich langsam festzieht.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Bob hat geschrieben:
...
Neue Saite am Steg befestigen (in diesem Falle war es ein Fädelsteg), dann die Saite stramm zur Kopfplatte ziehen, mehrfach um die Achse der Mechanik wickeln und erst danach durchs Löchli stecken und hochstimmen.
...
:roll: Also.... ich finde das absolut unprofessionell und nahe an der Grenze zur Geduld- und Lieblosigkeit und Schlamperei. Nur aus der Not geboren, wenn es auf der Bühne um Momente geht, lasse ich das mal so gelten.

Naja, aber ich alter Knochen bin da wohl zu pedantisch und absolut kein Massstab. Jeder kann doch seine Saiten aufdröseln, wie er will. Sähe ich allerdings so eine vernudelte Kopfplatte, würde ich von so einem Gitarristen nie ein Instrument kaufen. :roll: Ich jedenfalls lasse meinen Schätzchen die gebührende Zeit beim Saitenwechsel zukommen, nehme mir dabei auch gleich die schlecht erreichbaren Stellen vor und gestalte den Saitenwechsel ( der ja eh selten ist ) zur Zeremonie.

Naja, ich möchte es mal so ausdrücken: das ist der feine Unterschied zwischen Saitenwechseln und Strippenziehen.

Nur zu, dreht sie auf, wie Ihr wollt :wink:

Grüßend aus Bremen,
der olle
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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kasho
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Beitrag von kasho »

Da gibt's übrigens bei youtube spannende Videos... ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=Nixqxhx1CfE

http://www.youtube.com/watch?v=Jrm1pQ-K ... re=related

Gruß Kasho
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hi Bob, sorry, aber dieser vermeintlich geniale Trick ist grosser Krampf...

Wenn du die Saite (wie landläufig üblich) erst durch das Loch fädelst, dann "packt" die Saite den Lochrand und fixiert sich selbst. Alle darauffolgenden Windungen werden unter Spannung gewickelt.
Ergebnis: Die Saite ist ziemlich bald stimmstabil.

Wenn du's gemäss dieses o.g. Tricks machst, dann krallt sich erstmal die letzte Windung beim Hochstimmen in die Achse, du stimmst hoch und nach gewisser Zeit spannt sich die nächste Windung etc... bis das Loch erreicht ist, und dann erst passts...
Ergebnis: Du hast eine über längere Dauer stimmunstabile Saite.

Gut gemeint ist eben oft das Gegenteil von gut... :wink:

Gruss, Martin
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12bar
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Beitrag von 12bar »

kasho hat geschrieben:Da gibt's übrigens bei youtube spannende Videos... ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=Nixqxhx1CfE


Gruß Kasho
Haben die Jungs katholische Theologie studiert?

Wenn schon, dann so wie Buster B. Jones

http://www.youtube.com/watch?v=98tEv7xtgkI

Bert
Gast

Re: Kleiner Trick beim Saiten aufziehen

Beitrag von Gast »

Bob hat geschrieben:Neulich bei der Session...
Ich denke, da giengs eher um eine Methode, bei einem
GIG
möglichst schnell zu einer neuen Saite zu kommen.
(Übrigens kommt da auch der Spitzname von Eric Clapton her "Slowhand" -
hat nichts mit seiner Spielweise zu tun)

Einige hier kennen diese Situation und wissen, wie unangenehm
das sein kann, wobei ich aus diesem Grund immer 2 Gitarren auf
der Bühne hatte.
Es können ja auch noch andere Dinge an einer Gitarre kaputt gehen.

Ansonsten sehe ich das so wie Dieter und Martin, man sollte seine
Saiten richtig, mit Sorgfalt und sauber aufziehen - bei dieser
Gelegenheit kann man dann auch gleich die Bundstäbchen des
Instruments, den Sattel und Steg kontrollieren sowie seinem
Griffbrett ab und zu noch eine Pflege mit Lemonöl oder ähnlichem
zukommen lassen.

Hatten wir schon einen Tread über das richtige Saitenaufziehen?

Gruß, NIk
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am So Jan 31, 2010 3:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Diese Methode soll die Stammstabilität gewährleisten. Habe ich von meinen Gitarrenbauern:

http://gitarrengalerie-bremen.de/stimmstabilitaet.htm

Übrigends sehr fähige Leute dort.

Gruß

Thomas
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
Amps: Cromacord Podium MXVS , Subwoofer
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marcus
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Registriert: Mo Nov 27, 2006 7:08 pm
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Re: Kleiner Trick beim Saiten aufziehen

Beitrag von marcus »

Kingfrog hat geschrieben: Ich denke, da giengs eher um eine Methode, bei einem
GIG
möglichst schnell zu einer neuen Saite zu kommen.
(Übrigens kommt da auch der Spitzname von Eric Clapton her "Slowhand" -
hat nichts mit seiner Spielweise zu tun)
:!: :?: wie meinen? der spitzname kommt daher, dass er beim saitenwechsel auf der bühne so langsam war?
Gast

Re: Kleiner Trick beim Saiten aufziehen

Beitrag von Gast »

marcus hat geschrieben:
Kingfrog hat geschrieben: Ich denke, da giengs eher um eine Methode, bei einem
GIG
möglichst schnell zu einer neuen Saite zu kommen.
(Übrigens kommt da auch der Spitzname von Eric Clapton her "Slowhand" -
hat nichts mit seiner Spielweise zu tun)
:!: :?: wie meinen? der spitzname kommt daher, dass er beim saitenwechsel auf der bühne so langsam war?
Nein, aber, soweit ich die Anekdote kenne, rissen Clapton früher wohl
recht oft die Saiten bei seinen Auftritten und während er die Saiten
wechselte, klatschte sein Puplikum den Rhytmus des Songs langsam
weiter. -> Slowhand - so die Sage ;-)

Gruß, NIk
Gast

Beitrag von Gast »

Tach,

wenn manN einmal Saiten SCHNELL aufziehen will/muss:

http://www.rockprojekt.de/Akustik/Images/Wirbel.gif

Ansonsten lobe ich mir die klassische Weise:
2-3 Finger breit zugeben, LEICHT abknicken, an der Knickstelle anlegen und in Folge sauber anziehen.

Variante 1 ist etwa 1 Minute schneller.

Beide Varianten sind allerdings erheblich stimmstabiler.

jm2c.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Nein, aber, soweit ich die Anekdote kenne, rissen Clapton früher wohl
recht oft die Saiten bei seinen Auftritten und während er die Saiten
wechselte, klatschte sein Puplikum den Rhytmus des Songs langsam
weiter. -> Slowhand - so die Sage
Ich lese grade sein Autobiographie, und da beschreibt er es selber genau so!

Gruß Ralf
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